Ruhetöne bei Improvisation

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Peterias
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Im Moment verusche ich über die Akkordfolge Am-G-F-A zu imprvosieren, und hätt ein paar Fragen:

Auf welchen Tönen ruht ihr euch aus? Ich versuche immer auf den Tönen des aktuell klingenden Akkords zu ruhen, nicht nur auf dem Grundton der Am-Pentatonik, dem A. Ist es wichtig, dass man von jedem Akkord die 3 ruhetöne kennt, oder genügt es, immer auf das A hinzuspielen?

Des weiteren hätte ich eine grundsätzliche Frage zur Improvisation: Ich möchte improvisieren können mit theoretischem Background, d.h. nicht einfach nur die auswendig gelernten Patterns runterspielen. Habe jetzt schon öfters gehört, dass wenn man auf Akkordtöne hinspielen will, sog. "Arpeggios" hilfreich wären. Was haltet ihr davon?
 
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Im Prinzip kannst du dich auf jedem Ton "ausruhen" der dir gefällt. Über einen Am-Akkord kann auch ein H ziemlich cool klingen. Trotzdem ist es natürlich super, wenn du die Akkordtöne kennst, über die du spielst, weil du dann, einfach gesagt, den Klang, den du erzeugst, besser abschätzen lernst.

Spielst du eher akkordeigene Töne, klingt das ganze immer sehr...öhm nennen wir es "entspannt". Das kann natürlich auch langweilig werden, deshalb macht es Sinn auch Töne zu spielen, die nicht in der Harmonie enthalten sind, da wären zum einen die Tonleitereigenen Töne, also zum Beispiel die Am-Pentatonik, oder aber auch beliebige "Tonartfremde"Töne. Du darfst nie vergessen, dass du dich in einer perfekten Welt keiner Harmonielehre unterordnen musst, sondern einfach genau das spielst, was du willst und das klingt dann auch noch gut.

Stell dir vor, du hörst eine Harmonie und stellst dir eine Melodie vor, die dazu passen würde, vielleicht kannst du sie ja sogar singen. Improvisiern ist ja nicht anderes als die Melodie aus dem Kopf aufs Griffbrett zu bekommen. Deshalb ist eine wichtige Sache (und das kannst du als "den" Tip in meinem Post ansehen) dass du ein geschultes Gehör hast. Hast du schon mal probiert dir ein Solo wirklich "herauszuhören" also ohne Tabs oder ähnlichem einfach nur nachzuspielen? Das ist ein ganz wichtiger Teil beim improvisieren lernen. Am Anfang sietzt du unter Umständen ewig an 2-3 Tönen, aber je mehr du das übst, desto schneller und besser wirst du "Gehörtes" auf dein Griffbrett bringen und von da ist es nur noch ein kleiner Schritt dahin, "Gewolltes" zu spielen.

Neben diesen Übungen ist natürlich das Lernen von Skalen, Arpeggios und Techniken auch unglaublich wichtig, weil du ja auch in der Lage sein sollst die Läufe, die du spielen willst umzusetzen.
 
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Arpeggio sind Akkordzerlegungen, sind also schon die Akkordtöne einzeln nacheinander gespielt. Das ist zwar eine Spitzensache beim Improvisieren selber aber für sich alleine und als theoretische Grundlage kann ich es mir nicht so richtig vorstellen.

Mein Zugang in das ganze war die Pentatonik, die ich dann schrittweise um die restlichen Töne der Harmonie(n) erweitert hab. Dabei ohne viel theoretische Grundlagen, was ich erst in den letzten Monaten nachgeholt habe. Ich würde das in Kombination empfehlen, im eigentlichen Improvisieren mal mit den Pentatoniktönen aber beim Üben oder Klimpern schon die Tonleitern, wobei man sich ruhig gute Literatur beschaffen kann.

Bzgl deiner Akkordfolge: Wenn das am Ende echt ein Dur-A ist, ist das schon eine etwas anspruchsvollere Übung, schließlich musst du über das Dur-A eine andere Harmonie spielen als übers Moll. Für den Anfang reicht ruhig ein Song, bei dem man ganz gemütlich in einer Tonart dahinspielen kann.
 
...und nicht vergesen: Spiel einfach das, was "klingt" und passt.

Ich wiederhole immer gerne den Ansatz des anderen Gitarristen in meiner Band (der im Gegensatz zu mir richtig Gitarre spielen kann): Wenn man einen Fehler im Solo macht, dann sollte man den einfach 2-3 Mal genau so wiederholen, dann denken die Leute das soll so weil es Spannung reinbringt... und in der Zeit kann man sich überlegen, wie man da wieder "rauskommt". :D

Mein Einstieg in die "Improvisation" ist immer (mangels Kenntnissen, schwachem Theorie-Background und schlichtweg anderen Prioritäten als Gitarrengott zu werden), dass ich mir zu Stücken, in denen ich soliere, daheim in langer Kleinarbeit Soli selber bastele, also wirklich "schreibe". Da kann ich in Ruhe jedes Tönchen überlegen, einen Spannungsbogen aufbauen, experimentieren - und habe damit die Basis für mein "improvisiertes" Solo. Live wird das dann entweder 1:1 gespielt (wenn ich nervös bin) oder ich wandle spontan ab (wenn's gut läuft) oder ich mach was ganz Anderes stattdessen (wenn mich die Muse küsst).
 
Bei mir sind Soli zu 90 Prozent IMMER improvisiert,weil ich mir nie eins merken kann. Und ein "Ausruhton" is für mich auch ein Ton,der mir in diesem Moment des Spielens gerade sehr gut in den Kram passt,bzw. ins Ohr geht. Wie der heißt is mir erst mal schnuppe. Er gefällt mir gerade in dem Moment und fertig. Der andere Gitarrist unsrer Truppe fragt mich oft,warum ich beim improvisieren so wenig falsche Töne spiele. Ich sag dann immer (wie DerZauberer bereits erwähnt hat), ich spiel viele "falsche",man muß nur richtig rauskommen aus der Nummer. Ich weiß nicht ob man das Lernen kann,aber zu irgendwelchen Liedern andere Soli zu spielen,das aufzunehmen und im Nachhinein beurteilen,ob es gut ist,hat mir da vor 35 Jahren schon geholfen (Danke Papa für das Nordmende-Kassettenradio :D )
 
Rühetöne beim Improvisieren sind bei mir oft und meistens die tiefen Töne auf den Saiten E A D , wenn du ein bluesig klingendes Solo spielst , klingt das oft als ausgleich zu den meist relativ schrillen tönen beim solieren, dass sich oft auf die G H und hohe E Saite beschränkt ;) Oft sind auch Akkorde ganz coole "Ruhetöne" wobei das natürlich keine wirklichen Ruhetöne sind sondern wie gesagt ein Akkord, wenn du über Am-G-F-A improvisierst würde es z.B. klasse klingen wenn du ein Solo in Amoll spielst und in dem Moment in dem G kommt einfach den Akkord ausgehend von einer Oktave höher spielst , einfach 1 mal anschlagen und klingen lassen , vlt auch in die anderen Akkorde hinein so mach ich das oft. Erst richtig interessant wird es , wenn du Rhytmusgitarre und Sologitarre in einem spielst , also immer die Akkorde und zwischendrin ein paar Läufe, dann kann man richtig tolle Steigerungen machen indem du erst die Akkorde alle in 1. Lage spielst , dazu in der ersten Lage der Amollskala improvisierst , dann die Akkorde alle eine Oktave höher spielst , dabei aber sagen wir in der 3.Lage Solierst , das erzeugt enorme Dynamik und Bewegung.
 

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