RT3 in B3 Gehäuse, geht das ?

  • Ersteller heinz102
  • Erstellt am
Hallo Helmut,

Du bist halt ein Praktiker. Daß Du dann im Fachforum aber betonst, einen B-3-Chop zu haben, der aus einer A-100 ist... warum ist es kein A-100 Chop? :mrgreen: Wenn Dich Leute fragen, was für eine Hammond das ist, was sagst Du dann? A-100 oder C-3 oder B-3?

Es kommt drauf an, ob Du Spieler oder Enthusiasten hast (oder beides in einem): Stell einem Hammondspieler eine B-3 und eine A-100 im B-3 Gehäuse hin und sag ihm das auch. Biete zweitere Orgel um 1000 Euro billiger an. Ich gehe davon aus, daß viele dennoch zum "Original" greifen würden. Vielleicht mache ich es mit diesem Beispiel klar? Ein weiteres: Warum wollen so viele die B-3 und zahlen dafür bedeutend mehr als für eine C-3 oder A-100? Kann man doch alle choppen...

Freilich ist eine Hammond zum Spielen da. Ob sie notgedrungen auf die Bühne muß, sehe ich nicht gegeben. Wer seine Hammond in einen Chop verpflanzt und im Alter das dann wieder rückgängig macht, das finde ich gut.

Grüße

Ippenstein
 
Ippenstein":2aejwez5 schrieb:
Daß Du dann im Fachforum aber betonst, einen B-3-Chop zu haben, der aus einer A-100 ist... warum ist es kein A-100 Chop? :mrgreen:
weil eine A100 technisch eine "besser ausgestattete" B3 ist. Da sind nämlich ein internes Verstärkersystem plus einem Hallsystem eingebaut. Diese Systeme werden einem Chop entnommen. Also entspricht dann das Instrument einer B3. Ich gebe zu es gibt Spezialisten, die eine A100 nicht nur am Gehäuse und den o.g. Systemen erkennen. Mal so nebenbei, als ich meinen Chop kaufte durfte ich mir die Orgel, aus allen vorhandenen Orgeln aussuchen. Das waren ca. 10 - 12 verschiedene Orgeln und darunter waren alle Typen (B3,C3 und A100). Die A100, die ich heraus suchte, klang in meinen Ohren am Besten, die ging ab wie Schmidts Katze. :mrgreen: Hätte ich mich für eine B3 entschieden, hätte ich das Original Gehäuse nicht bekommen oder es teuer zahlen müssen.
Ippenstein":2aejwez5 schrieb:
Es kommt drauf an, ob Du Spieler oder Enthusiasten hast (oder beides in einem): Stell einem Hammondspieler eine B-3 und eine A-100 im B-3 Gehäuse hin und sag ihm das auch. Biete zweite Orgel um 1000 Euro billiger an. Ich gehe davon aus, daß viele dennoch zum "Original" greifen würden.
bei einem, der Bescheid weiß, glaube ich das nicht.
Ippenstein":2aejwez5 schrieb:
Warum wollen so viele die B-3 und zahlen dafür bedeutend mehr als für eine C-3 oder A-100? Kann man doch alle choppen...
Weil die Orgeln unterschiedliche Gehäuse haben und viele das B3-Gehäuse haben wollen. Die B3 steht für Hammondorgeln als Synonym. Nur was in der Vergangenheit so alles als Hammond-Orgel bezeichnet wurde, das kann man in ebay manchmal nachlesen - sehr fraglich. Ich glaube es sind mehr die Sammler und weniger die Musiker, die für den höheren Wert der B3 verantwortlich sind. Warum sonst spielen Musiker wie B. Auger, R. Wressnig, B. Dennerlein usw. alle Chops. Die meisten dieser Orgeln haben bis dahin nicht im B3-Gehäuse gelebt.
Grundsätzlich kann man alle Modelle choppen, nur waum soll man für das Gehäuse mehr Geld ausgeben, wenn das beim Choppen getauscht wird? C3'n werden im übrigen auch oft umgebaut, weil sie kaum teurer als die A100 sind.
Ippenstein":2aejwez5 schrieb:
Freilich ist eine Hammond zum Spielen da. Ob sie notgedrungen auf die Bühne muß, sehe ich nicht gegeben. Wer seine Hammond in einen Chop verpflanzt und im Alter das dann wieder rückgängig macht, das finde ich gut.
Noch besser finde ich, dass die Bühnen-B3's oftmals in einem hervorragenden Zustand sind, denn als Musiker muss man sich auf das Instrument verlassen können und auch klanglich muß es auch besser sein als jeder Clone, weil die wären viel einfacher handzuhaben. Da kommt man dann um eine Komplett-Restauration bei Leuten wie z.B. Brian Davenport oder Michael Ansorge nicht herum. Das kostet ein Stange Geld aber es lohnt sich in allen Fällen.
Andreas ich will Dich nicht überzeugen, aber Du darfst mir glauben ich würde meinen Chop nicht in jedem Fall gegen eine B3 tauschen. Die müsste schon genauso gut klingen wie mein Chop. Und das wird bei einer Davenport-Orgel (und das Leslie nicht vergessen) sehr schwer werden.

Gruss Helmut
 
Ippenstein":1nd17njj schrieb:
Hallo Helmut,

Du bist halt ein Praktiker. Daß Du dann im Fachforum aber betonst, einen B-3-Chop zu haben, der aus einer A-100 ist... warum ist es kein A-100 Chop? :mrgreen: Wenn Dich Leute fragen, was für eine Hammond das ist, was sagst Du dann? A-100 oder C-3 oder B-3?

Da möchte ich gerne auch noch meinen Senf dazu geben:

Ich habe meine Hammondprospekte und Preislisten von 1971 angeschaut. Damals war der Preisunterschied von einer B-3 zu einer A-105 (beide orig. amerik. Ausführung) nur 30,00 DM. Warum heute der Preisunterschied größer ist kommt meiner Meinung nach nur davon, weil bestimmte Musiker eben gerne eine Orgel mit dem B-3-Gehäuse haben möchten. Mit der Qualität der Orgel hat das aber nichts zu tun.
Hier eine Beschreibung aus einem Hammond-Prospekt:

A-105 = Wie C-3, jedoch Verstärker wie A-100 eingebaut.
C-3 = Genau wie B-3, jedoch rundum geschlossenes Gehäuse.

Also ist der Unterschied doch nur vom Gehäuse her.

Wenn Helmut also seine Orgel als einen B-3-Chop bezeichnet, ist das doch in Ordnung.
Wenn aber eine Band ganz großartig mit einer B-3 Reklame macht und auf der Bühne steht dann ein Chop, so finde ich das überhaupt nicht in Ordnung, denn dann will ich aus optischen Gründen auch eine B-3 sehen und hören.

Das Wichtigste bei einer Orgel ist ja nur ein guter Klang. Ob es sich dabei um ein Original handelt oder einen Chop ist Nebensache. Der Laie versteht davon sowieso überhaupt nichts und dem Musiker bringt das auch nichts, wenn er ein Original hat und der Klang ist nicht gut.

Wenn bitbrain 2101 das B-3 Gehäuse haben kann und die RT3 in dieses Gehäuse einbaut, hat er nachher eine wertvolle und begehrte Orgel. Der Umbau würde sich sicher lohnen.

Gruß Günter
 
Hallo Günter,

Weiterhin die Gegenfrage an Dich, warum er dann nicht A-100-Chop oder C-3-Chop sagt?

Wenn das Originalgehäuse mit dem berühmten Schildchen versehen ist, kann er damit freilich den Wert steigern. Jedoch gibt es Fanatiker, die würden sie dennoch nicht nehmen, weil sie nicht so aus dem Werk gekommen ist. Und manche möchten halt mit diesem Wissen einschlafen, daß der Laurens selbst um die B-3 gegeistert ist und die so das Werk verlassen hat.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo zusammen,

es macht mir echt Freude, diese Diskussion zu verfolgen. Ich hätte nicht gedacht, daß es so unterschiedliche Meinungen gibt, aber es ist schön sie zu hören. Jeder einzelne Standpunkt ist aus der Sicht desjenigen gut zu verstehen, ich selbst bin ja da noch ziemlich emotionlos rangegangen, eigentlich mehr von der technischen/praktischen Seite. Und das heißt letztendlich auch praktische Nutzbarkeit und technische Betriebssicherheit bei allen Emotionen die ich für diese Vintage Technik habe. Das Instrument lebt doch nur, wenn es gespielt wird und sich andere Menschen auch an dem Klang erfreuen können. In welcher Optik/Verpackung das Instrument daher kommt, spielt keine Rolle. Was zählt, ist der Sound, der hinten raus kommt. Ich phantasiere jetzt einfach ein bißchen: Wie würde das wirken, wenn ich mir von einem Bühnenbildner ein billiges C3-Gehäuse zusammen zimmern lasse, das er mir dann so lackiert, als hätte es 20 Jahre im Vorgarten gestanden. Da kommt dann die feinste restaurierte orignal Hammond Technik rein und jemand tritt mit dem Teil öffentlich auf. :mrgreen:

Ach ja, lasst uns doch einfach vom B3-Sound reden, das würde die Werbung doch auch so machen

MfG, bitbrain2101
 
bitbrain2101":1u98zm2o schrieb:
Ach ja, lasst uns doch einfach vom B3-Sound reden, das würde die Werbung doch auch so machen
das unterstreiche ich.

@Günter
wenn die Barbara Dennerlein auftritt, ist es überhaupt keine Frage, dass sowohl auf Ihrer Homepage wie auch in jeder Konzertankündigung ihre B3 erwähnt wird, obwohl sie mit einem Chop unterwegs ist. Das gilt im Übrigen für ganz viele der großen Hammond-Künstler. Und es geht sogar soweit wie in der letzten Zeit bei Jon Lord, der mit der New B3, die zwar ein B3-Gehäuse hat technisch aber nichts mehr mit der alten Hammond zu tun hat, unterwegs war und trotzdem wird nur der Begriff B3 in den Medien erwähnt.
Sinn und Zweck eines Chops ist Gewicht zu sparen und ausserdem das Original-Gehäuse zu schonen, denn egal wie sehr man auch aufpasst, bekommen die Instrumente immer etwas ab, zumindest wenn man nicht alles selber macht, weil sogenannte Roadies mithelfen.

Gruss Helmut
 
Ippenstein":34ydxt2r schrieb:
Hallo Günter,

Weiterhin die Gegenfrage an Dich, warum er dann nicht A-100-Chop oder C-3-Chop sagt?

Meiner Meinung nach, weil andere Musiker das auch so machen. Helmut spielt ja auf der Bühne und das B ist ja der Buchstabe für Bühne. Also warum soll er das so nicht machen? Das Wichtigste ist doch der Inhalt vom Gehäuse.

Dass es Menschen gibt die halt nur ein Original haben möchten ist mir schon klar und kann das auch sehr gut verstehen. Die dürfen ja auch an so einer Orgel ihre Freude haben. Aber ich glaube halt dass ein Musiker der laufend auf der Bühne spielt nur Wert darauf legt, dass seine Orgel einen guten Klang hat, egal ob Originalgehäuse oder Chop.

Gruß Günter
 
"B3" wird mittlerweile genauso wie "Hammond" einfach oft als Synonym für den Sound gebraucht, den sich die Bezeichner unter diesem (Synonym) vorstellen.
Ich mein, wennde ne KeyB verwendest, würdest du ja höchstwahrscheinlich auch nicht als erstes ins Programmheftchten oder ins Booklet schreiben, dassde ne DLQ KeyB verwendest, sondern Hammond, um halt klarzumachen, was für ein Sound des ist (oder sein soll).

Man kann ja nicht von allen erwarten, dass er/sie weiß, was ne Hammond RT-3 oder eine Clavia Nord C1, da schreibt man lieber Hammond (& eventuell B3), & im Idealfall, falls noch Platz ist, dann das genaue Instrument.

Grüße,
Thomas
 
"B3" beschreibt für mich einen Klang und keine Optik. Die Mehrheit würde eh nicht erkennen ob es sich soundmässig um eine B3, C3, RT3, D100, A100 etc. handelt. Solange es ein Consolenmodell mit C/V und der Perc. ist, finde ich das in Ordnung. Wenn ich auf einer Werbung "B3" lese, weiss ich wenigstens was mich erwartet. Ich habe zuhause eine RT3 stehen, die leider nicht 100%tig läuft, dennoch ist sie für mich vom Sound her mehr B3 als viele B3s die ich bisher gehört habe *g*
 
Ippenstein":uf8n8qmp schrieb:
Hallo Günter,

Jedoch gibt es Fanatiker, die würden sie dennoch nicht nehmen, weil sie nicht so aus dem Werk gekommen ist. Und manche möchten halt mit diesem Wissen einschlafen, daß der Laurens selbst um die B-3 gegeistert ist und die so das Werk verlassen hat.

Das mag für einen Fanatiker eine gefühlte Sicherheit sein. Eine Garantie hat aber keiner, ob der Laurens selbst um seine gekaufte B-3 gegeistert ist und so das Werk verlassen hat. Ausser er hat eine Prüfkarte auf der bei der Endkontrolle die Unterschrift von Laurens vorhanden ist. ;)

Gruß Günter
 
Hallo zusammen,

ich steh ehrlich gesagt ein wenig zwischen den Meinungen. Mein großes Ziel ist es auch eine echte B3 zu haben, einfach weil es die Hammond schlechthin ist und sie von einem gewissen Mythos umgeben wird. Zudem gefällt mir der Gehäusestil der B3 am besten.
Aber das ist jetzt für mich nicht der absolut ausschlaggebende Punkt, ich ordne das eher dem Sound unter. Ich hätte kein Problem damit, wenn ich nur ein B3 Gehäuse hätte und andere Komponenten von z.B. einer A100 drin wären. Da das ja alles die gleichen Teile sind, würde ich das reinen Gewissens als ein B3 bezeichnen. Und wenn dann noch der Sound in meinen Ohren nach B3 klingt, bin ich zufrieden.

Viele Grüße,
Martin
 

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