Rondo und Rottenburgh, was für Unterschied?

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xuchali
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liebe Freunde, ich möchte mir gerne eine Altblockflöte kaufen und habe die Beschreibungen von rondo und rottenburgh (Ahorn und Birnbaum) bei Moeck gelesen. Ich finde, aus den Beschreibungen kann man sehr schwer den klanglichen Unterschied erkennen.
Könnte jemand hier mal erklären, was für Unterschiede zwischen beiden Modellen sind, außer 150€ Kaufpreis? Ich wäre sehr dankbar.

Beste Grüße aus Halle
Chali
 
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Herzlich willkommen hier im Musiker-Board,

Du kannst dir eine Auswahlsendung* schicken lassen und die versch. Flöten ausprobieren. Es gibt auch noch andere Firmen, die gute Flöten bauen ;) So kannst du versch. Hölzer, Modelle und auch Flöten von versch. Firmen ausprobieren und dann in Ruhe entscheiden, welcher Klang dir besser gefällt. Da die Flöten selbst schon innerhalb des gleichen Modells und Holz voneinander abweichen können, bringt es nichts, die Flöte woanders zu kaufen.

* zum Beispiel von: Loebner Blockflöten in Bremen, Early Music in Schwelm, Blockflötenshop in Fulda

Viele Grüße
Musicanne
 
Hallo und herzlich willkommen hier.

ich würde dir auch empfehlen, nach Möglichkeit mal verschiedene Altflöten auszuprobieren, z. B. durch ein Auswahlpaket. Nicht nur Klang und Ansprache können unterschiedlich sein, die Flöten können dir auch unterschiedlich gut in der Hand liegen, da spielen manchmal schon kleine Unterschiede in der Konstruktion eine Rolle.

Hier gibt ein paar Überlegungen dazu:
https://www.musiker-board.de/threads/qualität-huber-und-küng.606609/ (etwas weiter unten)

LG, Seelchen
 
Hi Chali
Die Rondo besitze ich nicht. Daher kann ich den Unterschied zwischen den Modellen Möck Rottenburgh und Rondo nicht beschreiben. Aber ich kann bestätigen, dass es zwischen den verschiedenen Blockflöten grundsätzlich einige Unterschiede gibt.

Wenn ich gezwungen bin, eine derartige Einleitung zu schreiben, halte ich mich in der Regel aus der Diskussion heraus. Denn das nutzt dem Threadersteller ja nun überhaupt nicht. Aber vielleicht helfen folgende allgemeine Informationen doch ein wenig weiter.

Der Klang der Blockflöte wird nicht nur durch das Holz sondern auch durch diverse bautechnische Details beeiflusst. Dazu gehört unter anderem die Weite des Kernspalts. Die ist nicht bei jedem Blockflötenmodell gleich. Das macht sich beim Anblasen der Blockflöte bemerkbar. Also vergleichen, wenn Du die Möglichkeit dazu hast.

Abhängig von der Konstruktion der Flöte ist die Intonation einer Blockflöte mehr oder weniger "biegsam". Ist die Intonation sehr deutlich biegsam, können die Töne durch Änderung des Blasdrucks nach oben oder unten verschoben werden. Bei meinen alten Möck-Rottenburgh (Sopranino, Sopran, Alt, Tenor) liebe ich genau diese Flexibilität. Diese Eigenheit fordert aber ein geschultes Ohr und gutes Intonationstraining. Möglicherweise gibt es bezüglich dieser Biegsamkeit bei der Rottenburgh und der Rondo deutliche Unterschiede. Also auch vergleichen. Denn Blockflöten können auch so gebaut werden, dass die Intonation weniger flexibel ist. Die Abweichungen bewegen sich also in einem deutlich geringeren Spielraum. "Dynamische" Blockflöten sind so gebaut, dass Blasdruckänderungen für die dynamische Gestaltung des Spiels eingesetzt werden können, ohne Intonationsprobleme zu bekommen. An der Mollenhauer Helder kompensiert die sogenannte "Pianoklappe" die durch Blasdruckänderungen hervorgerufenen Tonhöhenschwankungen und ermöglicht auf diese Weise sowohl dynamisches Spiel als auch das Sliden von Tönen.

Die genannten Eigenheiten machen aber nur einen Teil des Spielgefühls aus, das bei jedem Blockflötenmodell etwas anders ist. Konstruktionsbedingt liegen die Grifflöcher nicht bei jeder Flöte gleich. Was sich für den einen gut anfühlt, findet der nächste schrecklich, einfach deshalb, weil seine Hände andere Proportionen und Maße haben. Deshalb ist die Auswahl eines Blockflötenmodells immer eine ganz persönliche, individuelle Angelengenheit, bei der man kaum allgemein gültige Ratschläge geben kann. Um die richtige zu finden hilft nur, verschiedene Modelle in die Hand zu nehmen und zu vergleichen.

Im übrigen haben Blockflöten aus verschiedenen Hölzern auch ein unterschiedliches Gewicht. Das wirkt sich ebenfalls auf das Spielgefühl aus.

Gruß
Lisa
 
Lisa hat ja schon sehr ausführlich erklärt, dass Blockflöten konstruktionsabhängig einen größeren oder geringen Einfluß auf den Ton zulassen.

In der Regel ist es so, dass die Flöten, die als Einsteiger- oder Schulmodelle gelten, eher so gebaut sind, dass die Intonation stabil und das Instrument robust gegenüber größerer Feuchtigkeit ist, der Ton aber nicht so flexibel gestaltet werden kann. Viele Blockflötenbauer haben neben den Schulmodellen auch Flöten im Programm, die sich an historischen Flöten der Renaissance oder des Barock orientieren bzw. Nachbauten davon sind. Die "Moeck Rottenburgh" ist eine solche, nach einem barocken Vorbild gebaute Flöte.
Zur "Rondo" kann ich nichts sagen, ich glaube, sie ist so als "Übergangsmodell" zwischen den Schulflöten und den Flöten für anspruchsvollere Spieler konzipiert.

Gerade für erwachsene Anfänger spielt es aber, denke ich, nicht so eine große Rolle, ob es sich um ein Schulmodell oder ein Modell für den fortgeschritteneren Spieler handelt. Wichtiger ist m. E., wie oben schon geschrieben, ob Klang und Handhabung der Flöte dir gefallen.
Ich habe eine alte Moeck-Rottenburgh und eine Küng-Studio (Schulmodell). Mir gefällt der warme, grundtönige Klang der Küng-Flöte besser.
 
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung von Lisa und die netten Hinweise von Seelchen und Musicanne. Ich werde in den hiesigen Musikladen gehen und nach Probebestellung Fragen.

Ich melde mich , wenn ich mich für ein Modell entschieden habe.

Schönes Wochenende
Chali
 
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Du kannst besser direkt bei einem der HändlerInnen anfragen, so bekommst du auch entsprechende Beratung, da sie auf Blockflöten spezialisiert sind. Du bekommst dann das Paket mit den Flöten nach Hause geschickt und kannst da in Ruhe auswählen. Es dürfte klar sein, dass die Flöten ordentlich behandelt werden, teilweise liegt auch ein Schreiben dabei, wie die Flöten zu behandeln sind. Ansonsten frag einfach bei dem entsprechenden Händler nach. Dann schickst du die Flöten, die dir nicht zusagen wieder zurück.Eine gewisse Zeit später bekommst du dann eine Rechnung über die Flöte, die du behalten hast.

Bei einem Musikhändler vor Ort habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich die Flöte nicht anspielen durfte, bevor ich sie gekauft habe. Da wusste ich auch noch nicht, dass es die Möglichkeit mit der Auswahlsendung gibt. Du hast aber die Möglichkeit die Flöten vor Ort zu testen, da alle Blockflötenläden auch einen Shop haben. Die Öffnungszeiten kannst du auf deren Homepage ersehen.

Viele Grüße
Musicanne
 
Die Erfahrung, dass ich im Musikgeschäft vor Ort nicht anspielen durfte, habe ich auch gemacht.

Außerdem hatten die nur ein oder zwei Modelle da, wäre also auch nicht viel Auswahl gewesen.

Bei Auswahlsendungen kann sich viel mehr Zeit lassen und man kann vorher abklären, welche Modelle überhaupt in Frage kommen.

Bei viel AUswahl hat man dann aber die Qual der Wahl. Aus dem Grund habe ich mal gleich zwei Sopraninos gekauft. Gefallen mir aber beide immer noch.
 
Die 150€ Unterschied zwischen Ensemble-Schulflöte und "was richtigem" hört man am Klang enorm, zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Meine Moeck Rondo spielt brav, reicht für meine Zwecke ewig (derzeit 3x jährlich als tiefes Begleitinstrument im Ensemble), aber einmal ausprobieren der Flöte einer Freundin (Huber, auch "nur" Birnbaum) war eindrucksvoll: Die klingt halt einfach "schön". Hat sie übrigens im Fachgeschäft ausgesucht, nach 2h ausprobieren aller vorrätigen Modelle.
Für ernsthaftes (Solo)-Spiel sind der Mehrpreis und der Testaufwand sicher gut investiert, denn wenn man sich jeden Tag am Klang erfreut, macht das Spielen doch einfach mehr Spaß! Und zugegeben sind selbst "teure" Tenorblockflöten dank Fabrikfertigung für Instrumente ja noch erschwinglich, bei Cello, Klavier oder Klarinette hat die gehobene Mittelklasse (ordentliches Instrument für Hobbyspieler, nichts wirklich besonderes) locker eine Null mehr, "richtig gut" ist da der Gegenwert eines Kleinwagens...
 
Das höre ich bei uns im Ensemble auch immer. Das wir Floetenspieler es echt gut haben. Für das was meine Tenorfloete gekostet hat, bekommt der Geigenspieler gerade mal etwas besseres Brennholz.
 
Der Gegenwert meiner Rondo ist ein CelloKASTEN...
Hat schon Gründe, weshalb kaum ein Hobbygeiger 2 Instrumente hat: 90% der Streicher kaufen 1x im Leben (mit 10 Jahren...) eine richtige Geige, ein gutes Zweitinstrument leistet man sich als Normalverdiener eher nicht. Bei einem "Upgrade" wird die alte in Zahlung gegeben, denn lieber eine richtig gute als zwei halblebige. Man spielt eh nur eine. Aber weil Instrumentenkauf so Spaß macht, kauft man dann Blockflöten, Keyboards oder einfache Orffinstrumente, da kriegt man eben auch für ein paar Hunderter schon was!
 
... Könnte jemand hier mal erklären, was für Unterschiede zwischen beiden Modellen sind, außer 150€ Kaufpreis? Ich wäre sehr dankbar.

Du hast ja schon viele gute Tipps zum Flöte aussuchen bekommen. Ich wollte nur konkret noch was zu Rondo vs. Rottenburgh sagen. Die Rondo-Flöten sind meinem Verständnis nach stark auf Ensemble-Spiel ausgerichtet, es gibt die Rondo Alt daher z.B. auch nur in Ahorn und Birnbaum, beides eher warme, mischfähige Hölzer vom Klang her, stechen nicht heraus aus der Menge. Mit diesen gängigen Hölzern und mit der eher schlichten äußeren Form lässt sich natürlich bei der Rondo auch der Preis im Rahmen halten. Die Rottenburg Serie ist optisch und auch klanglich Barocken Vorbildern nachempfunden und eher für solistisches Spiel geeignet und nicht so sehr auf eine gute Mischfähigkeit im Ensemble hin konstruiert. Das heißt nun nicht, dass die Rondos nicht solistisch einsetzbar sind und die Rottenburgs sich nicht in einem Ensemble spielen lassen. Ich wollte nur mal allgemein auf die Ausrichtung der beiden Flötenserien hinweisen. Letztendlich ist da vieles auch eine Frage des individuellen Geschmacks und der spielerischen Fähigkeiten.
 
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