Hi Chali
Die Rondo besitze ich nicht. Daher kann ich den Unterschied zwischen den Modellen Möck Rottenburgh und Rondo nicht beschreiben. Aber ich kann bestätigen, dass es zwischen den verschiedenen Blockflöten grundsätzlich einige Unterschiede gibt.
Wenn ich gezwungen bin, eine derartige Einleitung zu schreiben, halte ich mich in der Regel aus der Diskussion heraus. Denn das nutzt dem Threadersteller ja nun überhaupt nicht. Aber vielleicht helfen folgende allgemeine Informationen doch ein wenig weiter.
Der Klang der Blockflöte wird nicht nur durch das Holz sondern auch durch diverse bautechnische Details beeiflusst. Dazu gehört unter anderem die Weite des Kernspalts. Die ist nicht bei jedem Blockflötenmodell gleich. Das macht sich beim Anblasen der Blockflöte bemerkbar. Also vergleichen, wenn Du die Möglichkeit dazu hast.
Abhängig von der Konstruktion der Flöte ist die Intonation einer Blockflöte mehr oder weniger "biegsam". Ist die Intonation sehr deutlich biegsam, können die Töne durch Änderung des Blasdrucks nach oben oder unten verschoben werden. Bei meinen alten Möck-Rottenburgh (Sopranino, Sopran, Alt, Tenor) liebe ich genau diese Flexibilität. Diese Eigenheit fordert aber ein geschultes Ohr und gutes Intonationstraining. Möglicherweise gibt es bezüglich dieser Biegsamkeit bei der Rottenburgh und der Rondo deutliche Unterschiede. Also auch vergleichen. Denn Blockflöten können auch so gebaut werden, dass die Intonation weniger flexibel ist. Die Abweichungen bewegen sich also in einem deutlich geringeren Spielraum. "Dynamische" Blockflöten sind so gebaut, dass Blasdruckänderungen für die dynamische Gestaltung des Spiels eingesetzt werden können, ohne Intonationsprobleme zu bekommen. An der Mollenhauer Helder kompensiert die sogenannte "Pianoklappe" die durch Blasdruckänderungen hervorgerufenen Tonhöhenschwankungen und ermöglicht auf diese Weise sowohl dynamisches Spiel als auch das Sliden von Tönen.
Die genannten Eigenheiten machen aber nur einen Teil des Spielgefühls aus, das bei jedem Blockflötenmodell etwas anders ist. Konstruktionsbedingt liegen die Grifflöcher nicht bei jeder Flöte gleich. Was sich für den einen gut anfühlt, findet der nächste schrecklich, einfach deshalb, weil seine Hände andere Proportionen und Maße haben. Deshalb ist die Auswahl eines Blockflötenmodells immer eine ganz persönliche, individuelle Angelengenheit, bei der man kaum allgemein gültige Ratschläge geben kann. Um die richtige zu finden hilft nur, verschiedene Modelle in die Hand zu nehmen und zu vergleichen.
Im übrigen haben Blockflöten aus verschiedenen Hölzern auch ein unterschiedliches Gewicht. Das wirkt sich ebenfalls auf das Spielgefühl aus.
Gruß
Lisa