na, da haste mich aber 'erwischt'
Wandel = mehr - viel mehr - Erfahrung, nach etlichen Jahren - und wohl auch eine (Um-)Gewoehnung an brilliant-luftigere ('amerikanische') Piano-Timbres (im Vergleich zum vollen, zum 'Muffigen' neigenden Roland FP-Klang, der frueher mein Favorit war
)
Heut, nach intensiven A:B-Vergleichen 700 vs 09, wuerd ich das nicht mehr schreiben (der alte Post laesst sich wohl nachtraeglich nicht mehr korrigieren?)
700 hat gegenueber 760 (also dem Vorgaenger) deutlich verlaengertes Decay (wobei Stuckl, unser 760er Freak, das 760er-Grand optimieren konnte). Dies wird erzeugt durch eine laengere, recht heftig oszillierende "decay loop": die Gesamttondauer ist 'realitaetsnah laenger', klingt aber ungleichmaessig abfallend und im Ausklang-Loop 'penetrant' (eiernd, kuenstlich). Das ist das, was ich damals als wohl als 'schrill' und 'duenn' empfand - wie eine Gitarren-Saite.
Die neuen VR09/730 hingegen haben wiederum ein (zu) kurzes u. v. allem steil abfallendes Decay. Hoert man genau hin, eiert VR09 ebenfalls recht 'kuenstlich' nach - bloss halt nur noch kurz und damit nicht mehr so auffaellig . Das (zu) kurze Decay hat andersrum zur Folge, dass die Leute versuchen, die 'spitze Kurve' mit dem 09 Compressor flacher zu bekommen - wenn man den so aufdreht, dass der Ausklang merklich flacher verlaeuft, handelt man sich wiederum arge Verzerrungen, aenlich Transistorsaettigung, ein.
Die Grundsamples von VR700 u. VR09 sind fast gleich, ebenso der 'Modeling-Algorithmus': dieser fuegt dynamische, d.h. anschlagstaerkenabhaengige 'Brillianz' hinzu (u.z. im mittleren und lauten Sample, das leise Sample wird nicht gemodelt)
Das VR09-Modeling ist aber progressiver, aggressiver - mit der Folge dass VR09 im Forte gruselig schrill wird u. v. a. der Uebergang vom mittleren ins laute Sample un-dosierbar und sprunghaft (selbst ueber ge-midi-ter Hammer-Tastatur. Man bekommt das mit 'hidden features' in den Griff, dafuer muss man aber den VR09 Editor 'live' benutzen).
In VR700 sind die Sampleuebergaenge buendiger und auch das fortissimo (-Modeling) bei weitem nicht so grell - 700 laesst sich viel doesierbarer und gleichmaessiger spielen als 09.
Auch ist die 700 die einzige in der VR Reihe, die sympathetische Resonanz hat (u.z. Saiten+Daempfer) - fuer Solospiel mit Kopfhoerer bzw. guten Boxen bringt das ein Plus an 'Schoenklang'. Auch hat sie ein einer Hammer-Action nachempfundenes Anschlagsverhalten: es bedarf einer minimalen Anschlagsstaerke, um den Ton zu erzeugen ('Anstossen' des 'Hammers').
Das Grand der 700 ist das einzige aus der VR-Reihe, das _mir_ beim Spielen Vergnuegen bereitet.
Aber das soll nicht heissen, dass das 700 Grand 'super' sei: es ist bei weitem nicht auf dem Niveau von z.B. Electro oder gar Digitalen Pianos (von den aktuellen 'Combo-Orgeln' hat wohl das Dexibell das schoenste Klavier - das selbe wie in den Vivio Stage pianos)
Langer Rede kurzer Sinn: was mach mer jetzt mit Dir? Eventuell kann ich versuchen, ein 700 Grand hinzubasteln, von dem ich ahne, es koenne Dir gefallen - das wird aber fruehestens ab Mai moeglich sein. Alternativen: Du probierst es selber via ctrlr editor. Oder Du probierst 'Piano apps' u. steuerst die via Midi an. Pianoteq hat ein kostenloses Demo (fuer Windows und Mac - IOS ist angeblich 'in Arbeit').