Roland Stage Piano Hammer Nachbau/Reparatur

T
tobydebeer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.05.22
Registriert
28.05.22
Beiträge
2
Kekse
0
Hallo Leude,

Ich bin stolzer Besitzer eines Roland RD-500. Das Ding hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, deshalb geben jetzt Stück für Stück die Hämmer (Roland PA-4B S-Key) auf indem sie klappern und wenig später an der offensichtlichen Sollbruchstelle vollends kaputt gehen.

Seit meinem letzten Ersatzhammer ist der Preis für diese Teile exorbitant gestiegen - sie kosten jetzt je 6,90/6,60 beim Musikladen meines Vertrauens und ich finde kein günstigeres Angebot. So würde mich der Austausch aller Hämmer (und ja, so gut wie alle sind bereits angebrochen) mehr als das Instrument kosten (seinerzeit gebraucht für 500 Gold). Das ist mir zu viel, dafür dass ich eigentlich nicht so viel drauf spiele.

Meine Frage an euch:
1) Gibt es eures Wissens Nachbauteile, die evtl nicht so verdammt teuer sind?
2) Hat jemand Erfahrung, ob man die Dinger reparieren kann?
3) könnte man sowas mit einem 3D-Drucker nachbauen und gibt's da besondere Anforderungen an das Material?
4) oder verkauft mir jemand gute gebrauchte Hämmer aus seinem alten Roland Stage Piano (so ziemlich alle haben die gleichen Hämmer) für wenig Geld?

LG
 
In den Kleinanzeigen sind gerade zwei RD 500, beide mit kaputten Hämmern. Das scheint also der Punkt zu sein, an dem diese ca. 30 Jahre alten Instrumente jetzt kaputtgehen. Der eine Anbieter hat Hämmer selbst "repariert". Man sieht es auf dem Bildern: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/keyboard-roland-rd-500/2107803646-74-9375

1653771552078.png
1653771583786.png


Ob das so dauerhaft Abhilfe schafft? Ich würde in so ein altes Digitalpiano ehrlich gesagt nichts mehr investieren.

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:

Meine Meinung ist nicht bös gemeint, aber ich würde ein technisch objektiv derart veraltetes Digitalpiano vor weiterem Aufwand an Zeit und Geld für Reparaturen mal mit dem Einstiegsmodell Roland FP-30X vergleichen.
Das böte in jeder Hinsicht mehr, nur beim Gewicht läge das RD500 weiterhin deutlich vorn.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Darum geht's ja - ich will, dass mein Klavier noch ein paar Jährchen lang die ein, zwei Tage in der Woche, die ich darauf spiele funktioniert. Zu so einer Nutzungshäufigkeit stehen 700€ (für ein neues FP-30X) in keiner vernünftigen Relation.
Zeit hab ich genug, und ich wäre auch willens zu basteln, wenn es da Erfahrungen gibt - nur kosten soll es so wenig wie möglich ;-)
Das ersparte Geld wird dann in Becken, Felle und Sticks investiert ^^
 
Ich denke, es macht viel Sinn, Geräte so lange wie möglich zu erhalten - ich selbst habe ein uraltes Fatar Studiologic, welches ich vor gut zehn Jahren geöffnet und komplett auseinandergebaut habe, weil die Tasten quietschten (sehr nervig war das währedn des Spielens!). Es lag an den Filzen, die haben die Geräusche erzeugt. Ich habe sie kurzerhand mit Melkfett eingeschmiert, seitdem quietschen sie nicht mehr.

Heutzutage gibt es ja die Möglichkeit, defekte Kunststoffteile mit einem 3D-Drucker zu kopieren - ich würde einen intakten Hammer an jemanden mit dem nötigen Know-How schicken, von ihm scannen und drucken lassen, vielleicht gleich ein paar davon - so sie alle identisch sind und es nicht zu teuer wird.
 
Wenn 3-Druck, dann aber Resin, und kein Filament. Sonst fallen die Dinger bei der Belastung schneller wieder auseinander, als sie eingebaut sind. Ob es gewichtsmäßig passt, müsste man ausprobieren. Ob man da vom Zeit- und Materialaufwand auch nur an die genannten Preise herankommt, wage ich zu bezweifeln. Ich finde es aber gut, Gear möglichst lange zu nutzen… :great:

Gruß,
glombi
 
Vielleicht eine doofe Idee von einem alten Mann, aber kannst du die Dinger nicht einfach auf eine Holzplatte übertragen und aussägen? Mit einer Schablone wäre das gut machbar. War preislich deutlich günstige und je nach Holzart kannst du das Gewicht steuern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zeit hab ich genug, und ich wäre auch willens zu basteln, wenn es da Erfahrungen gibt - nur kosten soll es so wenig wie möglich
Gut, wenn Preis das wichtigste ist dann wäre ein ganz günstiges Digitalpiano wie das Casio CDP S110 eine Option.
https://www.thomann.de/de/casio_cdp_s110_bk.htm
Bei deinem Roland wird nach der lagen Gebrauchszeit ein Bauteil nach dem anderen versagen, auch Elektronik funktioniert nicht auf Dauer und abgesehen von ölicherweise gar nicht mehr erhältlichen ICS wird es auch teuer, wenn Du nicht selbst messen und löten kannst.

Die Kunststoffhämmer könnten gut aus einem Polyamid sein, ich wüsste aber nicht welches und ob es das in der Form für den 3 D-Drucker gibt, der dir zur Verfügung steht. Was diese DIY-Lösung dann kostet steht noch auf einem anderen Blatt.

Gruß Claus
 
Im Prinzip bin ich auch der Meinung, dass repariert gehört, was reparabel ist.

Ich hätte die technische Ausstattung solche Teile nachzubauen, aber bei € 6,90 pro Stück lohnt das nie. Und wenn die € 6,90/Stk. für den Ersatz aller defekten Hämmer zu kostspielig sind, dann muss ich mich denen anschließen, die dir ein Ersatzgerät vorschlagen.

lg Thomas
 
Roland fp 10 gibt es ja auch zum günstigen Preis.
 
Von der Form her sollte das jemand mit Grundkenntnissen in einer 3D Modeling Software wie Blender oder einer CAD Software schnell modellieren können. Entgegen der Meinung oben finde ich dass PLA nicht schnell bricht, oder dann eben PETG, falls man doch Probleme hat. Ich würde es auf jeden Fall versuchen.
 
Abgesehen von den mechanischen Eigenschaften, die der richtige Kunststoff aufbringen sollte, was sagt denn ein Blick auf die Kosten?

Beim angedachten Austausch aller Hämmer darf ein Stück selbst ohne Arbeitskosten nur bis zu 4,31 Euro kosten, um noch gegen das (vergleichsweise überlegene) Casio CDP-S110 für einen Neupreis von 380 Euro bestehen zu können.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn man den Drucker ohnehin hat sollte das in PLA im Bereich von einigen zehn Cent sein. Dass alle Hämmer zeitnah kaputt gehen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Immer wieder einer, ja, aber alle doch eher erst über viele weitere Jahre, oder?
 
Ein vorhandener 3-D Drucker oder auch nur Wissen zur Technologie wurde bisher eigentlich nicht erwähnt.
Werden die Gewichte dann einfach so untergeklebt?
Fräsen oder Bohren scheint ein Problem zu sein, wenn man PLA verwendet - so jedenfalls nach dem folgenden Anbieter.
Zitat: "Fräsen, Bohren und ähnliches sind mit Vorsicht anzugehen..." und heiß sollte es in der Nähe auch nicht werden.
Quelle: https://www.filamentworld.de/3d-druck-wissen/was-ist-pla/

Gruß Claus
 
Fräsen ja, das sollte man aber auch nicht brauchen, deswegen modelliert man das ganze ja am Rechner gleich so wie es sein soll. Mit Bohren habe ich bisher eigentlich noch nie Probleme gehabt, wenn man ein bisschen vorsichtig ist und stückweise bohrt oder mit Wasser kühlt.
 
Hallo,
falls das Problem noch bestehen sollte, habe ich eine mögliche Lösung ...
 
Der Thread ist schon zweieinhalb Jahre inaktiv ;)

Aber Deine Lösung wäre trotzdem ganz interessant. Vermutlich haben doch noch einige Leute so ein Gerät in Gebrauch.

Ich habe ein ähnlich altes RD-600 mit dem gleichen Problem, was ansonsten noch top funktioniert. Die Hämmer haben alle eine Schwachstelle, an der der Kunststoff nachgibt. Wahrscheinlich ist er nach 30+x Jahren auch etwas zu stark ausgehärtet, und die mechanische Belastung ist ja auch nicht unerheblich. Man merkt den Defekt beim Spielen und an Geräuschen. Es ist sinnvoll, den Hammer dann gleich zu kleben, weil dann alles noch passgenau ist. Bis jetzt habe ich alle angebrochenen Hämmer mit einem 2K-Epoxidharzkleber geklebt. Der Ein- und Ausbau lässt sich relativ einfach bewerkstelligen; man kann das Gehäuse nach dem Lösen einiger Schrauben einfach aufklappen und die Hämmer rausnehmen. Ich habe die Schrauben einfach nicht mehr reingedreht. Dh ich komme innerhalb von wenigen Sekunden an jeden Hammer ran.

Auf youtube gibt es auch eine Anleitung, wie das jemand mit Sekundenkleber repariert. Weiß nicht, was am Ende besser ist. Ich denke, mit 2K kann man die Schwachstelle etwas "modellieren" und verstärken.
Wenn man etwas mehr Zeit investiert, könnte man sich alle Hämmer mal ausbauen und prophylaktisch alle kleben.

Nachkauf ist bei derzeit Kosten von ca 10 Euro pro Hammer indiskutabel. Einen Nachbau halte ich zeitlich auch für nicht sinnvoll, zumal ich nicht sicher wäre, dass das Material die dynamische Belastung auf Dauer aushält.

Ich habe die geklebten Hämmer nach außen (zu den ganz hohen und tiefen Tönen) versetzt und hoffe, dass das alles noch eine Weile hält.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zunächst: Dass das Gewicht des Hammers abbrach, war meine Verantwortung: Die Taste ging nur ganz schwer zu drücken, blockierte, und anstatt dass ich das Klavier einfach mal hochhebe und etwas wackele, weil sich durch das Tragen wahrscheinlich der Hammer verfangen hatte bzw. nur klemmte, drückte ich mit Gewalt auf die Taste. Da war's dann darum geschehen...
Nach dem, was Du geschrieben hast, ist meine Lösung eigentlich auch nicht viel anders, eigentlich genau die gleiche . . . ;)
Ich hatte zunächst herausgefunden, dass - laut Roland - keine Hämmer mehr für das RD-500 produziert würden. Dass es offenbar noch welche geben soll, wie Du schreibst, wundert mich deshalb. Aber kann gut sein, dass die am RD-600 etwas anders sind?
Ein Techniker, der öfter solche Pianos repariert, meinte, es sei ein Leichtes, die Bruchstelle mit Sekundenkleber zu kleben, und das halte dann auch. Er schrieb dann noch:
"Dies hält wirklich sehr gut, da wir so einen Fall schon mal hatten und es seitdem auch kein Probleme mehr gab.
Nur blöderweise ist das Kunststoffteil eine „Sollbruchstelle“ könnte man sagen und bricht nach einigen Jahren gerne mal ab."

Dein 2K-Epoxidharzkleber ist da bestimmt eine ebenso gute Wahl.
Meine vermutete Lösung lag einfach darin, dass ich auf die "Idee" kam, den defekten Hammer der c2-Taste, also einer Taste, die ich ständig benötige, auszubauen und mit einem Hammer zu tauschen, den ich nicht benötige, also von einer Taste, die ganz oben am Rand liegt. Genau dies hast Du ja auch getan! :cool:
Habe dann die nötigen Schrauben des Klaviers gelöst und auf youtube gesehen, wie man die Tasten entfernen kann. Dann genau wie Du schreibst die Taste entfernt, den Hammer herausgeholt, geklebt, einen anderen von "ganz oben" geholt und diese beiden getauscht.
Allerdings durfte ich dabei feststellen, dass so gut wie alle Hämmer, die ich anschaute, gerissen waren. Und zwar weisen die weißen Kunststoffumhüllungen (um das Gewicht) Risse auf. Ist also in der Tat eine Alterserscheinung. Aber gebrochen sind sie noch nicht und halten somit bis jetzt noch . . . mal sehen, wie lange.
Wie gesagt: Meine "Lösung" war die, dass ich Hämmer austausche, und das ist exakt auch die Deine. Die Hämmer mit den Rissen lasse ich so lange, wie sie funktionieren, drin. Unten ein Foto des abgebrochenen Gewichts samt Kunststoffumhüllung.
Und: Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal das Piano innen vom Staub befreit.
Wollte auch noch den roten Filz ersetzen, der über den Tasten liegt, weil die Tasten beim Zurückschnellen (nach dem Betätigen) ziemlich laut ans Gehäuse schlagen. Allerdings fand ich, dass der Filz noch gut ausschaute. Also das Teil wieder zugemacht und stolz gewesen, dass das RD-500 danach noch funktionierte... :ROFLMAO: (y)
 

Anhänge

  • Bleigewicht.jpg
    Bleigewicht.jpg
    542,2 KB · Aufrufe: 17
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dass es offenbar noch welche geben soll, wie Du schreibst, wundert mich deshalb. Aber kann gut sein, dass die am RD-600 etwas anders sind?
Kann sein, sie sehen zumindest sehr ähnlich aus.
Hier kurz gesucht ein Beispiel, oder hier. Ca 10 Euro pro Stück, ein volles Set 88 Stück kostet 900 $ :unsure: also vollkommen indiskutabel.

Hier ist die Erklärung zum Ausbau und Kleben der Hämmer mit "Superglue", also Sekundenkleber, wenn der Hammer noch nicht zerbrochen ist.
 
Super, danke! (y)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben