Roland FP30 oder Alternativen?

Also ich habe das FP-30 per Bluetooth am Mac (mit Logic Pro und Chordie) und ggf. auch am iPad (Piano Partner 2) und habe keine merkliche Latenz. Habe allerdings auch erst einmal die Firmware des Klaviers updaten müssen (aktuell 1.03, auf der Roland-Website zu finden).
 
Ist da Midi per Bluetooth gegenüber Midi per USB-Kabelb eventuell doch im Nachteil?

Technisch bedingt wird das mit BT-Midi erst mal immer so sein, denn 7,5ms ist quasi die definierte Untergrenze. Weniger als 7,5ms Verzögerung sind nicht mögich. Allerdings haben die Betriebssysteme bzw. Anwendungen und natürlich die Hardware selbst in der Regel wohl längere Verzögerungen von meist über 10ms.

Professionellen Musiker sagt man nach, dass sie alles unter 10ms in der Regel nicht mehr wahrnehmen können. Aber darüber hinaus wird live spielen wohl schwierig. Von daher wird BT Midi wohl immer nur eine nette Dreingabe bleiben als dass es die tatsächliche Midi-Schnittsstelle verdrängen könnte.

Bei gut abgestimmert Hard- und Software sollte es mit BT Midi aber grundsätzlich keine großen Probleme geben.
 
7,5ms ist quasi die definierte Untergrenze
Nur mal so zum Thema Latenz: Der Schall breitet sich in Luft mit ~330 m/s aus. 7.5 mS Latenz sind also so viel, wie 2.5m Distanz zum Schallerzeuger.

Oder umgekehrt. Im Orchester können zwischen Pauken und Celli schon mal 15m Abstand sein und damit 45 mS Latenz. Wenn die darauf warten, bis sie den Paukenschlag hören, haben sie den Einsatz schon erkennbar verpasst.
 
Ich kann mir aber vorstellen, dass es einen Unterschied macht 2 Soundquellen mit geringer Latenz wahrzunehmen oder ob man dieselbe Latenz beim Einspielen hat. Den Tastenanschlag spürt und sieht man "sofort". Wenn dann systembedingte Latenzen 10 ms existieren addieren diese sich das ja zu den Latenzen, die sich durch den "langsamen" Schall vom Lautsprecher zum Ohr ergeben.
Im Orchester wird auch sicher kein Musiker warten, bis er den "Gong" vom anderen hört, oder? Dient dazu nicht u.a. der Dirigent? Dessen Bewegungen lassen sich visuell sehr schnell erfassen, so das man punktgenau da zuspielen kann.
Ich weiß nicht, wo die Grenze ist, (20 ms) aber ich kenne das schwammige Gefühl, wenn zwischen Tastendruck und Hören des Tons zu viel Zeit vergeht und es klingt, als spiele man über ein Delay. Das macht keinen Spaß.
Fast so, als wenn bei einem Film Bild und Ton nicht synchron sind, das nervt auch oder ist verwirrend :)

Dazu ein kleiner Artikel. Hier gelten 40-100 ms wohl als kritisch bzw spürbar störend.
https://www.fktg.org/node/5644/wannsindbildundtonsynchron
 
Nur mal so zum Thema Latenz: Der Schall breitet sich in Luft mit ~330 m/s aus. 7.5 mS Latenz sind also so viel, wie 2.5m Distanz zum Schallerzeuger.
Ich glaube, das Latenzproblem muß man sich von einer ganz anderen Seite aus klarmachen:

Der Tastenhub eines Klaviers beträgt ungefähr 1cm. Wenn ich im Sekundentakt eine Taste immer wieder herunterdrücke - also bei 60 bpm Tonwiederholungen auf einer Taste spiele - dann brauche ich (idealisiert) die Hälfte der Zeit, um die Taste herunterzudrücken, die andere Hälfte, um sie wieder hochkommen zu lassen. Damit sich die Taste von der höchsten zur niedrigsten Position bewegt, brauche ich also eine halbe Sekunde, das sind 500ms. Nehmen wir an, diese 60bpm sind Viertel. Wenn ich nun bei 60bpm Achtel auf einer Taste spiele, halbiert sich die Heruterdrückzeit auf 250ms. Bei Tempo 60 ist es aber auch problemlos möglich, 16tel auf einer Taste zu spielen. Die Herunterdrückzeit beträgt dann 125ms. Wenn ich nun eine Latenz vom 12.5ms habe, ist das exakt 1/10 der Herunterdrückzeit.

D.h.: Bei einer Latenz von 12.5ms ist im gedachten Fall die Taste genau 1mm weiter unten, wenn der Ton erklingt (nehmen wir an, die Entfernung Lautsprecher-Ohr ist vernachlässigbar, wie z.B. beim Kopfhörer), als wenn wir eine ideale Latenz von 0ms haben. Ich denke, diesen Millimeter "Taste-weiter-unten" spürt man recht deutlich in den Fingern.

Je lauter man spielt (d.h. je stärker man anschlägt), desto schneller bewegt sich die Taste von oben nach unten, und - damit einhergehend - desto deutlicher macht sich die Latenz bemerkbar.

Viele Grüße,
McCoy
 
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