Nur mal so zum Thema Latenz: Der Schall breitet sich in Luft mit ~330 m/s aus. 7.5 mS Latenz sind also so viel, wie 2.5m Distanz zum Schallerzeuger.
Ich glaube, das Latenzproblem muß man sich von einer ganz anderen Seite aus klarmachen:
Der Tastenhub eines Klaviers beträgt ungefähr 1cm. Wenn ich im Sekundentakt eine Taste immer wieder herunterdrücke - also bei 60 bpm Tonwiederholungen auf einer Taste spiele - dann brauche ich (idealisiert) die Hälfte der Zeit, um die Taste herunterzudrücken, die andere Hälfte, um sie wieder hochkommen zu lassen. Damit sich die Taste von der höchsten zur niedrigsten Position bewegt, brauche ich also eine halbe Sekunde, das sind 500ms. Nehmen wir an, diese 60bpm sind Viertel. Wenn ich nun bei 60bpm Achtel auf einer Taste spiele, halbiert sich die Heruterdrückzeit auf 250ms. Bei Tempo 60 ist es aber auch problemlos möglich, 16tel auf einer Taste zu spielen. Die Herunterdrückzeit beträgt dann 125ms. Wenn ich nun eine Latenz vom 12.5ms habe, ist das exakt 1/10 der Herunterdrückzeit.
D.h.: Bei einer Latenz von 12.5ms ist im gedachten Fall die Taste genau 1mm weiter unten, wenn der Ton erklingt (nehmen wir an, die Entfernung Lautsprecher-Ohr ist vernachlässigbar, wie z.B. beim Kopfhörer), als wenn wir eine ideale Latenz von 0ms haben. Ich denke, diesen Millimeter "Taste-weiter-unten" spürt man recht deutlich in den Fingern.
Je lauter man spielt (d.h. je stärker man anschlägt), desto schneller bewegt sich die Taste von oben nach unten, und - damit einhergehend - desto deutlicher macht sich die Latenz bemerkbar.
Viele Grüße,
McCoy