Roland FP-4, FP-7 oder FP-7F? Oder?

Danke :)

Ich hab mir zu dem Instrument auch gleich den passenden Holzständer von Roland in weiss und eine weisse Klavierbank gekauft, das macht rein optisch schon mal mega was her (das ganze steht auch noch direkt vor einer tiefrot gestrichenen Wand ;)).
Das Gerät selber ist klasse. Obwohl es mir könnenstechnisch zigfach überlegen ist, sprich eigentlich ein paar Nummern zu gross für mich ist ;) Aber ich will es ja auch lange behalten. Das Beste ist ganz klar der Klang, dicht gefolgt von der Tastatur, obwohl ich da noch sehr holprig unterwegs bin. Ich bin mir auch noch nicht ganz einig, wie stark ich die Gewichtung einstellen soll, habs erstmal auf 'leicht'.
Ich hab gestern verschiedene Funktionen getestet und weiss schon jetzt z.b. die USB Stick Funktion sehr zu schätzen. Einfach mit dem Song Recorder was aufnehmen, auf den USB Stick schieben, so kann man eine Idee schnell festhalten :) Ich bin jedenfalls hin und weg von meiner weißen Schönheit *g*
 
Ich stand vor zwei Jahren auch vor der Wahl zwischen FP4 und FP7 und mich hatten anfangs die lauten Geräusche des FP7 gestört. Allerdings muss ich sagen, dass die bei den Pianoklängen komplett untergehen und ich sie mittlerweile gar nicht mehr höre. Allein, wenn man Flötentöne oder Oboen oder ähnliches spielt, passen sie nicht. Aber dafür hab ich das FP7 ja nicht gekauft.
Die Tastaturen von FP4 und FP7 (gilt wohl auch für des FP7F) sind vom Aufbau her komplett unterschiedlich.
Das FP4 hat neben der Gewichtung einen Federmechanismus zur Rückstellung der Tasten, also ähnlich einem Keyboard (das spart natürlich Gewicht).
Beim FP7 kommt die Taste beim loslassen allein durch das Hammergewicht wieder nach oben. Man sieht das sehr schön, wenn man das Gerät auf den Kopf stellt. Beim FP7 fallen dann alle Tasten nach "oben", beim FP4 bleiben sie in ihrer Position. Wer sich beim Probespielen also nicht sicher ist, sollte den Kipptest machen. Ich meine, die reine Gewichtsrückstellung ist auf jeden Fall die authentischere. Akustische Pianos haben ja auch keine Federn.

Das ist meine Erklärung, warum sich die FP7 und FP7F Tastaturen besser anfühlen, als die des FP4.
 
hat das FP4 echt noch Federn drin? hmm.... das wäre ja mies, es heisst ja schließlich trotzdem Hammermechanik. Ich habe dieses leichte Feder-Gefühl auch beim Kawai MP6 und dem 300NX gemerkt, allerdings nicht mehr so stark ausgeprägt wie beim FP4. Ganz schlecht finde ich das FP4 aber auch nicht, ich denke Roland wird da im Sommer oder Herbst ein FP4-F nachliefern, das dann die Tasten des 300NX bekommen wird und sicherlich auch recht attraktiv sein dürfte. Um Welten besser ist natürlich die PHA3 des FP7-F.
 
Ich habe das Roland seit 4 Wochen und bin Anfänger. Richtiger Anfänger. Meine Eindrücke:

Klavier:

- Klavier-Sound: Yamaha ist klar, krisp, kalt. Ich kannn mich mit dem Sound von Roland kaum anfreunden. Es klingt wie ... ein alter Kasten. Man hört die Metall-Drähte nachklingen, nachvibrieren.

Für mich hört es sich fast grauenvoll an. Selbst nach 4 Wochen noch. Der Name "Super-Natural-Sound" ist ... Werbegag.

Würde ich nur auf den Piano-Klang schauen, würde ich es nicht kaufen. Doch das Roland FP-F7 hat ja noch mehr.

- Klacken und Lautstärke der Tasten: Hört man zu 97 % nicht. Ansonstesn - bei leisen oder sehr höhen Tönen - weil die Tasten einfach nach unten "durch schlagen". Aber zu 97 % ok.

- Tastatur, "Ivory-Touch". Ganz nett. Aber (für mich) kein Grund zu kaufen, weil auch die beim Yamaha ok ist.


Einstellmöglichkeiten:

- An solche Sachen wie: Abdeckung vom Flügel zumachen - und ähnliches, werde ich voller Angst, etwas falsch einzustellen, vorbei gehen. Aber erstaunlich, was es da nicht alles gibt. Unglaublich - beeindruckend.

- Oder bei der Orgel die Register verändern ... Wahnsinn.



Übrige Instrumente:

+ Ja, die übrigen Instrumente haben einen sehr natürlichen sound. Wieviel Instrumente sind es: 100 ? Alle, fast alles und noch mehr scheint dabei zu sein.

- Leider sehr unübersichtlich. Wo finde ich was? Was zeichnet diesen Ton aus? Wozu empfiehlt er sich. Mit welch anderem Ton ist er sehr ähnlich (häufig). Tabellen oder ähnliches, die die Übersichtlichkeit fördern würden: Fehlen.

- Ebeso klare, handhabbare Tabellen zum Beispiel zu den 74 abgespeicherten Songs - Fehlanzeige.

- Womit wir beim Display und der Informationsübersicht dort sind. Das Display ist klein. Zeigt ca. max. 5 Zeilen an - und dient damit nur der "Anzeige", aber nicht der wirklichen, detaillierten Information. Man muss wissen, wo was ist, dann zeigt das, was man weiss, als eingestellt an.

- Die Anklicktasten: Hart und klack-klack-klack laut. Schlecht.

- 2 Drehknöpfe (Lautstärke und Balance): schlecht.


Looper, Session-Partner, Play:

+ Looper (etwas abspeichern und als -Schleife- wiedergespielt bekommen, warauf man das nächste Instsrument oder die nächste Melodie abspeichern kann - usw - bis man 100 Musiker/Melodien hört. Hier kann selbst der absoluteste Anfänger zum Bandleader werden. Und der Profi sich richtig austoben. Super gut!

+ Bei Session-Partner werden (irgendwie unübersichtlich: siehe oben) Rhythmen vorgespielt (die man übers Metronom natürlich verändern kann) und dazu - wie bei Looper oder Play - sich mit Klavier, Orgel, Drums oder Aaaaaah-Songs mit einklinken. Absolut top. Blues, Rock - etc. alle Rhythmen dabei.

+ Play: 74 Stücke vornehmlich aus der Klassik - ähnlich kreativ zu begleiten wie beim Session-Partner.

+ Lautstärke: Mit 12 Watt so laut, dass es fürs Zimmer und die Ohren auf Dauer zu laut ist.

+ Mikro kann man angeschlossen werden - und z.B. beim Looper genutzt werden.

+ USB-Stick zum Abspeichern oder hinzufügen von Songs ...


Kundenorientierung von Roland:

- Keine DVD, die Anwendungsmöglichkeiten zeigt. Bei Youtube gibt es von SessionPartner einen ca. 20 Minuten Clip. So etwas erwarte ich für fast 2000 Euro von Roland - 2 Stunden lang.

- Wer googelt, findet die Gebrauchsanweisung in Deutsch.

- Auf youtube der 20 Minuten Clip von Session Partner.




Abschliessend:

+ Das Gerät ist mir als "normalem Klavierspieler" absolut überlegen. Es kann Dinge und hat Einstellmöglichkeiten, die ich nie werde nutzen können.

+ Doch genau das kann süchtig machen. Looper, Session-Partner und Play sind professsionelle, absolut begeisternde Elemente.

- Harte Knöpfe, Klacken der Tasten

- Fehlende Demo-DVD - finde ich für mich als einfachen Klavierschüler einerseits, und als jemanden, der sich nicht übermässig mit technischen Erweiterungen auskennt (z.B. Einbeziehen eines PCs) als extrem grosses Handycap. Denn damit fallen eine ganze Reihe von Nutzungsmöglichkeiten komplett - weg.

- Für mich: schlechter Klavierklang. Da ist Yamaha besser. - Nehme aber zur Kenntnis, dass viele andere den Roland-Sound wohl toll finden.

- Den Klavier-"Schüler", der Klavier lernen soll ... .-) oder will - kann dieses Instrument vom eigentlichen Lernen abhalten.

Wer Kinder hat, die Klavier lernen sollen, und nicht rumspielen sollen, kann das Roland FP-7F genau das Falsche sein. Denn "Noten", Griffe und anderes lernt man hiermit nicht. Dafür ist die Süsse der Dinge, die mit an Bord sind, viel zu gross.

Ups: Oder muss man selbst umdenken? Soll man Kreativität zulassen?

Ich denke nein: Denn erst müssen durch harte Schule die Grundlagen gelegt werden - bevor das "Spielen" kommt".

Umgekehrt kann so ein Instrument wiederum Kids, die gerade dabei sind, ihre Lust zu verlieren, neu motivieren.



Damit:

Meine Antwort ist gemischt.

Der Profi steigt damit in den 7. Himmel.

Die Band auch - wenn man überhaupt noch eine zusätzliche Band braucht.

Die Onboard-Fassilities sind erschlagend - leider etwas unübersichtlich.

Ich persönlich finde den Klaviersound ... sehr schlecht. Die meisten anderen finden ihn toll.


Wünsche gute (Ver-) Kaufsentscheidung.


LetsLoveLife
 
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Hi,

jetzt mal ganz ehrlich: Wenn dir der Klaviersound nicht gefällt, warum hast du dir dann ein Roland geholt? Wenn man Klavier lernen möchte und auf einem Gerät übt dessen Sound man schrecklich findet, wie will man dann lernen? Das vermiest einem doch die ganze Freude am lernen. Da wären mir die ganzen zusätzlichen Sachen aber mal sowas von wurscht, schließlich will ich ja Klavier spielen lernen, da kommt es mir doch vor allem auf den Klaviersound an (neben dem Spielgefühl). Wenn das Gerät dann noch ein paar nette Zusätze hat um so besser, aber lieber darauf verzichten als auf den (gefühlt) guten Klang.

LG
 
"Warum dann doch Roland?" -
Gute Frage - die ich mir auch gestellt habe/stelle.


Antwort: Der Yamaha-Sound klingt klarer, heller, professioneller, aber härter. Aber abseits der Härte ist da ansonsten nichts, was irritiert oder stört. Letztlich aber ist der Sound aber so hart, dass er irgendwann stören könnte, mich störte.

DEr Roland-Sound ist dunkler. Das gescannte Gerät, die gescannten Seiten klingen stärker durch - leider auch im negativen (nach meinem Gefühl). Vor allem das weitere Mitschwingen der Drähte im Nachhall. Ich habe sogar (als absoluter Anfänger) das Gefühl, als wenn einige Töne zueinander nicht ganz stimmig wären (vor allem das F).

Warum ich mich dann also doch für das Roland entschieden habe?

Wegen der zusätzlichen, durchweg guten Features beim Roland.

Weil ich ohnehin noch ein Yamaha P95 habe.

Und - in aller Demut: Wenn hier die grosse Fachwelt schreibt- der Roland-Sound sei gut - kann ich das für mich als Laie akzeptieren und sagen: Scheinbar kriege ich nichts besseres.



*

(Wenn nahe Bonn/Köln/Koblenz wohnt, und auch ein FP-7F hat ...
Oder: einen 5-Jahre-alten Klavier- oder Oper-begeisterten Zwerg hat: Gern melden)



LG



LetsLoveLife
 
Lustig, in anderen Threads wird bemängelt, das das FP7-F zu brilliant klingt :) Du weisst, das Du bei dem Teil alles einstellen kannst, was Du Dir vorstellen kannst und dann noch ein paar Sachen mehr? Im Piano-Designer kannst Du unter anderem einstellen, ob und wie stark andere Seiten mitschwingen sollen, das öffnen des virtuellen Deckels sollte den Klang heller machen, den Nachhall (reverb) verringern usw.
Ich hab selber kein FP7-F (weit oberhalb meiner aktuellen Schmerzgrenze, aber wenn mir der Klang nicht gefällt, macht das Spielen keinen Spass, egal wieviele Gimmicks noch da sind. Aber im Gegensatz zur unteren Preisliga wo es nach dem Motto "Friss oder Stirb" geht, erkauft man sich jenseits der 2k€ ja auch das Privileg, selbst Hand anzulegen :)
 
Ich habe selbst ein ROLAND FP 7F und konnte gestern kurz mal das FP-4F ausprobieren: Klanglich hat das FP-4F natürlich weniger Klänge als das FP-7F, aber soweit vorhanden, sind die Samples identisch bzw. gleich. Beim FP-4F gefällt mir die Tastatur viel weniger, da sie für meine Begriffe viel zu schwammig ist. Da ist die Tastatur des FP-7F schon viel exakter.

Allerdings hat das FP-4F nur 16 kg, während das FP-7F schon 24kg auf die Waage bringt und daher deutlich schwerer zu transportieren ist.

Von der Anzahl der Klänge und preislich könnte ich das FP-4 eher mit der YAMAHA P-155 vergleichen:
- YAMAHA bessere/härtere Klaviatur als das FP-4F
- ROLAND FP-4F bessere Klangfarben (YAMAHAs Klangfarben klingen unplugged besser, ROLANDs Klangfarben klingen verstärkt noch besser).

Johannes
 

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