Roland FP-10 mit Pedal DP-10 und VST

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studio_b71
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Hallo zusammen!
Ich bin Wiedereinsteiger (nach 30 Jahren) und habe mir das Roland FP-10 mit dem Pedal DP-10 zugelegt. Die Tastatur des FP-10 finde ich sehr gut und der Klang ist solide.
Jetzt habe ich festgestellt, dass das DP-10 auch im Continous Modus nur 2 Sustain-Einstellungen liefert, eine etwa 4 Sek. bei halb gedrückten Pedal, die andere ca. 10 Sek. bei ganz gedrückten Pedal (Piano 1 Sound) Dazwischen passiert nichts, also kontinuierliche Sustainkontrolle ist da Fehlanzeige. Ich schätze mal, dass dies am Keyboard liegt, nicht am Pedal. Sehe ich das richtig? Anders gefragt welches Pedal funktioniert beim FP-10 wirklich kontinuierlich? Oder brauche ich dann doch ein anderes Keyboard dafür?
Die zweite Frage bezieht sich auf die Kombi mit einer VST-Software. Hab verschiedene probiert. Hier ist es so, dass offenbar nur die Daten: Pedal ein/aus gesendet werden. Sehe ich das richtig oder liegt es an der Software? Wieder anders gefragt: Gibt es eine Möglichkeit mit dem FP-10 und VST ein kontinuierlich arbeitendes Sustain Pedal zu benutzen?
Ich bitte um Nachsicht, wenn diese Unterscheidungen vielleicht etwas kleinlich wirken, freue mich aber umso mehr aufr Antworten.
 
Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:

Ich habe das FP30 mit DP-10 und kann bestätigen, dass das Pedal im Continuous Mode "sensibel" anspricht.
Das FP10 hat laut Roland Homepage die gleiche Halbpedal-Fähigkeit, von daher sollte das bei deinem Instrument und Pedal genauso funktionieren.
https://www.roland.com/global/products/fp-10/specifications/

Das Reference Manual weist darauf hin, dass das Pedal nur bei ausgeschaltetem Instrument angesteckt oder abgezogen werden soll. Die Einstellung Twin Piano sollte "off", also ausgeschaltet sein.
Gerade ausprobiert: bei durchgetretenem Pedal mit Schalterstellung oben = Continuous Mode einen Akkord anschlagen. Dann mit dem Pedalhebel im unteren Wegebereich hin und her wippen, also ein wenig loslassen und gleich wieder durchtreten.
So entsteht ein gut hörbarer Wah-Wah Effekt, der sich bei der Schalterstellung unten und damit im On/Off Mode des Dämperpedals nicht erzeugen lässt.

Ob die MIDI-Daten über den USB to Host Anschluss nur diskret statt kontinuierlich gesendet werden, sollte sich bei bestandenem "Wah-Test" auch in einer MIDI-Monitor App oder DAW anzeigen lassen.

Gruß Claus
 
Vielleicht liegt hier auch ein Missverständnis über den "Continuous"-Begriff vor: Der bezeichnet zugleich zwei Dinge, nämlich zunächst die Wiedergabe kontinuierlicher Zwischenwerte zwischen Gedrückt und Nicht Gedrückt (da ist 'kontinulierlich' nicht zeitlich gemeint, sondern in der Abfolge der Werte), was aber durchaus dazu führt, dass vom Keyboard "ständig" (bzw. häufig) neue Werte registiert und per MIDI weitergegeben werden (da ist 'kontinuierlich' durchaus zeitlich gemeint).

Das FP-10 registriert keine Zwischenwerte. Insofern ist sowieso nichts mit 'continuous'. Aber würde es das können, gäbe es auch nirgends eine Funktion, die die permanente Wiedergabe neuer Werte abschaltet. Es gibt evtl. aber die Möglichkeit, die Registrierung von Zwischenwerten auszuschalten - da sowieso per MIDI immer nur Änderungen gesendet werden und keine Wiederholungen von gleichen Werten, wird damit auch der Datendurchsatz drastisch reduziert.
 
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:eek2:

So stellt sich das auch in den folgenden Beiträgen dar, auf meiner (erfolglosen) Suche nach einer Roland MIDI Implemetation Chart zum FP10 gefunden:
https://vi-control.net/community/threads/p-45-vs-fp-10-midi-implementation.94842/post-4767197
Im folgenden Beitag steht, dass nur die Sustain-Werte 0, 90, 127 ausgegeben werden, und zusätzlich: "no actual continuous (info on Roland website is misleading!)":
https://vi-control.net/community/threads/p-45-vs-fp-10-midi-implementation.94842/post-4800124

Gruß Claus
 
Grüß Gott,

ergänzend sei erwähnt, daß folgender kontinuierliche Effekt logischerweise keine Übertragung exakter Pedalstellungen braucht und beim FP-10 auch mit dem mitgelieferten 0-1-Pedal funktioniert:
Wenn man einen Ton spielt und mittels Pedal hält, die Taste losläßt, dann das Pedal ganz kurz losläßt und wieder drückt, so daß "die Dämpfer nicht lange genug aufliegen", ist ein Teil des Tons wieder da.

Mit freundlichem Gruß
H.
 
Interessant, dann schau' ich heute abend noch mal, ob ich mich gestern vertan habe. :hat:

Gruß Claus
 
Hallo zusammen!
Besten Dank für Eure Antworten!
Ich habe die Frage an den Roland Support gestellt.

Hier die Antwort:
Ein am FP-10 angeschlossenes DP-10 Pedal sendet lediglich drei Werte via MIDI: OFF, HALF, ON
Die höheren FP-X Modelle wie z.B. das FP-30X senden alle 127 Werte.

Leider wird auf den Produktbeschreibungen nirgends darauf hingewiesen, dass das DP-10 in Kombi mit dem FP-10 nicht kontinuierlich funktioniert.
Für mich heißt kontnuierlich soviel wie "lückenlos". Dies ist hier leider nicht der Fall.
Insofern sehe ich mich da von den Produktbeschreibungen bei Roland getäuscht. :(
 
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Leider wird auf den Produktbeschreibungen nirgends darauf hingewiesen, dass das DP-10 in Kombi mit dem FP-10 nicht kontinuierlich funktioniert.

Im Gegenteil - in der MIDI-Implementierungs-Dokumentation von Roland

DP603 / FP-10/ GP607 / HP / KF-10 / LX / RP102 MIDI IMPLEMENTATION

steht, es würde Control-Values von 0 bis 127 gesendet.

1678900140230.png


Zum Vergleich: Sostenuto werden explizit die Werte OFF und ON (0 und 127) übertragen:

1678900264868.png


Das ist schon missverständlich (gelinde gesagt).

Viele Grüße
Torsten
 
Claus
  • Gelöscht von Claus
Hm. Das ist prinzipell eine falsche Produktdeklaration. Aus meiner Sicht also ein Grund zur Sachmangelbeschwerde. Der Kunde wird hier in die Irre geführt.:mad:
Er bekommt nicht das, was er der Beschreibung nach gekauft hat.

Das hat Roland mir geschrieben. Ziemlich nonchalant, wie ich finde.

wir bedauern, dass die gewählte Gerätekombination nicht Ihren Erwartungen entspricht. Bitte beachten Sie jedoch, dass die Produktbeschreibung des FP-10 lediglich eine Halbpedal-Fähigkeit erwähnt. Es ist erforderlich, dass sowohl das Pedal als auch das Piano kontinuierliche Daten erzeugen können.
Demnach kann zwar ein Pedal ein stufenloser Erkennung verwendet werden, jedoch werden lediglich drei Werte intern an die Klangerzeugung und MIDI-Schnittstelle weitergeleitet.

Wie erwähnt sind die Modelle FP-30X, FP-60X sowie FP-90X in der Lage, kontinuierliche Werte zu verarbeiten und auch via MIDI (127 Werte) auszugeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist allerdings ein ziemlicher Unterschied, ob etwas als "halbpedalfähig" beworben wird oder als "continuous sustain pedal". Welches von beiden für dein Instrument zutrifft, weißt du am besten.

Es hat Vor- und Nachteile, wenn ein Digitalpiano keine stufenlosen Sustain-Daten per MIDI übermittelt: Es kommen bei Fußbewegungen ja eine Menge Daten zusammen - deutlich mehr als Daten von gespielten Noten. Noch schlimmer wird es, wenn das Pedal dann bei Entlastung oder vollem Treten nicht mehr 0 oder 127 liefert, sondern am Rande herumflattert. Die recht teuren Nord Keyboards liefern darum ebenfalls nur 4 Stufen für Sustain und betrachten das als Halbpedalfunktion - zusätzlich erleichtert es die Implementierung der 'Pedal Noise'-Funktion.
 
Auf dem DP-10 Pedal stehen die Schalterbezeichnungen "continuous" und "switch", bei einem Kunden der Zielgruppe des FP10 kann Roland eigentlich keine detaillierten MIDI-Kenntnisse voraussetzen.

Roland DP-10.jpg

Es wäre naheligend davon auszugehen, dass die Daten des Pedals genauso verarbeitet werden wie in den anderen FP-Modellen, solange nichts Gegenteiliges im Handbuch steht.
Ein FP10 ließe sich allerdings ganz gut verkaufen, darüber würde ich in dieser Lage nachdenken. Das FP30X wäre durch seine bessere Ausstattung auch sonst nur von Vorteil.

Gruß Claus
 
Ich habe jetzt noch nicht verstanden, was da genau das Ausschlusskriterium für das FP-10 ist - das Digitalpiano ist ja wohl das Problem, nicht das Pedal.

Ich dachte, das Instrument sollte zumindest grundsätzlich Halbpedal können, wenn auch nicht "voll-durchgestuft". Reicht das nicht?
 
Grund: Korrektur
Ich verstehe Beitrag 1 und die weiteren so, dass studio_b71 auf die "continuous data" Wert legt.

Gruß Claus
 
In der Tat lege ich auf ein stufenloses Dämpferpedal Wert. Aus diesem Grunde habe ich mir die Kombi FP-10 und das 45 Euro-Pedal DP-10 gekauft. Ich war der Meinung, dass das DP-10 stufenlos arbeitet, was es ja auch wohl tut. Dass das FP-10 dies nicht unterstützt, war mir überhaupt nicht klar, und ich habe mich reichlich zuvor informiert.
Ich lerne gerade an einem sehr leisen und getragenen Stück (etwas in Richtung Satie). Da ist mir, als (wieder)-Anfänger, die fehlende Gleichmäßigkeit des Dämpfers aufgefallen. Welche Daten und wieviele da jetzt nötig sind, davon hab ich Null-Ahnung. Ich will nur vernünftig spielen können.
Hab das Teil im Music-Store Köln gekauft. Ich bin noch innerhalb der 30 Tage Umtausch-Garantie. Eigentlich brauche ich nicht mehr Sounds und Effekte, etc. Das FP-10 reicht mir in dieser Hinsicht. Die Tastatur finde ich sehr gut. Den Sound auch. Aber die fehlende Kontinuität des Dämpfers nervt mich jetzt schon. Werde mir wohl das FP-30X zulegen müssen. Falls es eine bessere Alternative in dieser Preisklasse gibt, bin ich ganz Ohr und Auge.
 
Ich denke nicht, dass man ähnliches in der untersten Preisklasse erwarten kann. Allenfalls noch bei Casio. Es gibt allerdings unterschiedliche Meinungen darüber, was die insgesamt für ein Niveau haben.
 
Tatsache ist jedenfalls, dass das FP-10 nur die Werte 0, 64 und 127 sendet.
Was das Piano intern macht, ist ja eine Sache, aber über MIDI kann man eigentlich erwarten, dass es den vollen Bereich sendet.
In den Beschreibungen von Roland (DE/EN) ist diese unübliche Einschränkung jedenfalls mit keiner Silbe erwähnt - da wird suggeriert, das FP-10 sei in Kombination mit dem DP-10-Pedal halbpedalfähig und das bedeutet normalerweise eine Übertragung des vollen Bereichs von 0 bis 127, nicht nur Einzelwerte.

Einziger "Vorteil": Der MIDI-Datenstrom wird reduziert.
 
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Ich rechne normalerweise nicht damit, dass ein Instrument für MIDI mehr bietet als es intern berechnet - eher umgekehrt.

Und ich finde es nach wie vor "nicht nett", die Halbpedalfähigkeit auf so wenige Werte zu reduzieren - würde aber weder von Täuschung noch 'Suggerieren' sprechen. Mir kommt es auch so vor, als wäre mir das schonmal irgendwo begegnet. Ist ja auch egal: Der Betroffene kann das Instrument zurückgeben, auch wenn er nicht nachweisen kann, dass eine versprochene Eigenschaft nicht existiert.

Noch eine Korrektur noch zu den Nord-Keyboards: Die 4 konkreten Sustain-Werte, von denen ich oben gesprochen habe, gibt es nur beim Nord Triple Pedal und sind eine Eigenschaft des Pedals. Das neue Triple Pedal 2 (2023) kommt zusammen mit dem Stage 4 über solche Einschränkungen hinweg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auf der Homepage und/oder im mitgelieferten Handbuch genau dorthin zeigen, wo die Irreführung stattfindet, und versuchen, einen Kulanzrabatt fürs FP-30X herauszuhandeln. Versuchen kann man es ja.

Wie sieht es denn beim FP-30 "ohne X" aus? Hier hat Herr Claus im ersten Beitrag einen "Wah-Wah-Effekt" geschildert. Dieser funktioniert aber in ganz schwacher Form sogar schon mit dem "0/127-Pedal", deshalb wird mir daraus die Situation noch nicht klar.
Wenn man einen Ton mit Pedal spielt und das Pedal ohne Hin und Her kontinuierlich löst, entsteht dann ein je nach Pedalgeschwindigkeit kontinuierlich ausgeblendeter Ton oder gibt es in der Mitte eine Stufe?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie sieht es denn beim FP-30 "ohne X" aus? Hier hat Herr Claus im ersten Beitrag einen "Wah-Wah-Effekt" geschildert. Dieser funktioniert aber in ganz schwacher Form sogar schon mit dem "0/127-Pedal", deshalb wird mir daraus die Situation noch nicht klar.
Der Effekt existiert "schon" beim FP10, weil offenbar 3 Werte übertragen werden, Es gibt also einen Zwischenwert, was Roland bereits als halbpedalfähig interpretiert.
Beim FP30 ist es der ganze MIDI-Datenstrom aller(?) Zwischenwerte und in meiner Wahrnehmung wie oben beschrieben ein entsprechend deutlicher Wah-Effekt beim ad hoc Versuch.
Der deutlich hörbare Teil spielte sich bei mir im unteren Teil des Pedalwegs ab, nicht zwischen "mitte" und "oben".

Gruß Claus
 
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