RoHS - Bleifrei löten für DAUs :-)

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RaumKlang
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Den Meisten dürfte ja inzwischen bekannt sein, dass wir in Fertigung und Service seit einiger Zeit bleifrei löten müssen.
Bisher konnte ich dieses Ärgernis noch halbwegs umgehen, da die Vorräte an verbleitem Lot groß sind und die meisten Geräte im Service eh noch bleihaltig waren.

Nun müssen wir aber z.B. neue Kabel natürlich bleifrei löten, was mit diversen getesteten Loten ein absoluter Krampf war :-(

Heute ist nun mal wieder ein neues Lot zum Testen eingetroffen (wir hatten ja erst 4 verschiedene, die nicht taugten).
Wat soll ich sagen? Das Zeug taugt tatsächlich und lässt sich (abgesehen von der höheren Schmelztemperatur) fast genau so verarbeiten wie bisherige bleihaltige Lote, wenn man sich ein wenig daran gewöhnt hat, aus meiner Sicht sogar fast besser.

Das Zeug kommt von Stannol und heißt HS10 in Legierung S-Sn99Cu1 mit Flussmittel 1.1.2 (2,5%, halogenhaltig).
 
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Und wo kann man sowas bekommen? Habe bis jetzt nur das mit Legierung SNCu2 gefunden
 
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Und wo kann man sowas bekommen? Habe bis jetzt nur das mit Legierung SNCu2 gefunden

Gibts z.B. bei Farnell. Allerdings möchte ich vermuten, dass die Dich als Privatmenschen eher nicht beliefern möchten :-(
 
Den Meisten dürfte ja inzwischen bekannt sein, dass wir in Fertigung und Service seit einiger Zeit bleifrei löten müssen.

Einspruch euer Ehren. Die 2002/95/EG, die eigentlich mit der 2002/96/EG (WEEE Verordnung) einhergeht, sagt aus, dass seit dem 01.07.2006 das Inverkehrbringen (und damit auch Lagerabverkauf) von elektrischen Kompononenten und Elektronik (ausser ein paar wenigen Ausnahmen) die nicht RoHS Konform sind, nicht mehr gestattet ist.

Für den Service sind auch weiterhin nicht RoHS konforme Komponenten zulässig, sofern das gesamtprodukt vor dem 01.07.2006 in Verkehr gebracht wurde.

Bisher konnte ich dieses Ärgernis noch halbwegs umgehen, da die Vorräte an verbleitem Lot groß sind und die meisten Geräte im Service eh noch bleihaltig waren.

Dieses Verhalten ist so nicht korrekt, s.O.

Nun müssen wir aber z.B. neue Kabel natürlich bleifrei löten, was mit diversen getesteten Loten ein absoluter Krampf war :-(

Das ist nach über einem Jahr nach der Verpflichtung nach der Richtlinie zu arbeiten absolut nicht nachzuvollziehen. Die meisten Hersteller bieten bereits seit Jahren qualitativ hochwertige RoHS konforme Lötprodukte an!

Heute ist nun mal wieder ein neues Lot zum Testen eingetroffen (wir hatten ja erst 4 verschiedene, die nicht taugten).
Wat soll ich sagen? Das Zeug taugt tatsächlich und lässt sich (abgesehen von der höheren Schmelztemperatur) fast genau so verarbeiten wie bisherige bleihaltige Lote, wenn man sich ein wenig daran gewöhnt hat, aus meiner Sicht sogar fast besser.

Dass es sich fast besser, also quasi besser Verarbeiten lässt als Pb haltiges Lot ist nach unseren Erfahrungen und den Erfahrungen unserer Lieferanten (und wir haben viel und ausreichend in den letzten vier Jahren getestet) schlichtweg falsch. Dazu gibt es zahlreiche Untersuchungen, insbesondere was die Leitfähigkeit nach Jahren sowie die Rissbildung und Körnung der Lötverbindung angeht. Aus diesem Grund sind ja auch sicherheitsteschniche Anwendungen (Bsp. Kraftwerksbau) die Rüstungstechnik und die Humanmedizin derzeit noch ausgenommen, was sich aber wahrscheinlich 2009 oder 2010 ändern wird.

Das Zeug kommt von Stannol und heißt HS10 in Legierung S-Sn99Cu1 mit Flussmittel 1.1.2 (2,5%, halogenhaltig).
Ob nun Lot mit oder ohne Flussmittel verwendet wird ist Geschmackssache, resp. hängt von den Anfoderungen ab.
 
Einspruch euer Ehren.

Wogegen?
Ich stellte lediglich fest, dass verbleite Lote nicht mehr zulässig sind...


Für den Service sind auch weiterhin nicht RoHS konforme Komponenten zulässig, sofern das gesamtprodukt vor dem 01.07.2006 in Verkehr gebracht wurde.

Auch dazu schrieb ich nichts gegenteiliges...


Dieses Verhalten ist so nicht korrekt, s.O.

Es ging in diesem Teil darum, dass alte (bleihaltige) Geräte nach wie vor bleihaltig repariert wurden.


Das ist nach über einem Jahr nach der Verpflichtung nach der Richtlinie zu arbeiten absolut nicht nachzuvollziehen. Die meisten Hersteller bieten bereits seit Jahren qualitativ hochwertige RoHS konforme Lötprodukte an!

Nur hatte ich die bisher leider noch nicht in den Fingern, was sich nunmehr mit dem Produkt von Stannol geändert hat.


Dass es sich fast besser, also quasi besser Verarbeiten lässt als Pb haltiges Lot ist nach unseren Erfahrungen und den Erfahrungen unserer Lieferanten (und wir haben viel und ausreichend in den letzten vier Jahren getestet) schlichtweg falsch.

Danke, dass Du mir meine eigenen Erfahrungen mit dem Lot absprichst und unbesehen für falsch hältst.
Ich vermute die Ursache der guten Verabreitungseigenschaften im anderen Flussmittel und dessen relativ hohem Gehalt.
 
............ahhhhhhhhhhhhhh Jungs............:confused:

Stay cool!


Die Frage ist doch, wo kann der "Ottonormalverbraucher" Lot herbekommen, welches sich eben gut verarbeiten lässt?




Topo :cool:
 

Fällt halt manchen bei so heißen Themen etwas schwer...
Solange man weiß, an welchem Ende man den Kolben anfassen muß ist ja alles im grünen Bereich :)


Die Frage ist doch, wo kann der "Ottonormalverbraucher" Lot herbekommen, welches sich eben gut verarbeiten lässt?

Mich hat es einfach gewurmt, dass wir in den letzten zwei Jahren kein brauchbares bleifreies Lot gefunden haben, obwohl ich diverse Samples und auch im normalen Handel erhältliche Rollen geordert hatte - es war schlicht nichts dabei, was sich brauchbar verarbeiten ließ.
Entweder musste man das Zeug mit Temperaturen jenseits von gut und böse aufschmelzen, es war teigig, floß nicht richtig, benetzte nicht brauchbar oder brachte Lötstellen die aussahen als wären sie vom letzten Stümper zusammengebraten worden.

Das Zeug von Stannol habe ich quasi als letzten Versuch mitbestellt - so langsam gingen nämlich die Alternativen aus.
Wie bereits erwähnt, vermute ich die Ursache der Gutmütigkeit bei diesem Lot im Flussmittel begründet - das ist halogenaktiviert (F-SW26 / 1.1.2) und wirkt "wie sau".

Ein kleiner Nachteil bei diesem Flussmittel könnte der Umstand sein, dass es in der Gruppe "bedingt korrodierend" steht ("Die Flussmittelreste rufen bei Nichteisenmetallen keine Korrosion hervor, sie können deshalb auf der Lötstelle verbleiben").
Da die verwendeten Steckverbinder idR Kontake aus (Phosphor-)Bronze besitzen, sehe ich da vorerst allerdings kein großes Problem.

Bezüglich einer Bezugsquelle für private Endanwender kann man vielleicht mal Google bemühen, wobei sich die Pb-free Problematik für die ja eh (noch) nicht stellt.
Ach ja: Das Zeug von Frau Reichelt (Edsyn Sn99Cu1, F-SW34) ist für Dachrinnen und Masochisten...
 
@RaumKlang: Jenes -> ECOLOY TC von Stannol?

Dann Danke für den Tip :great:, mein "bleihaltiges" neigt sich dem Ende zu.
...dass es in der Gruppe "bedingt korrodierend" steht ("Die Flussmittelreste rufen bei Nichteisenmetallen keine Korrosion hervor, sie können deshalb auf der Lötstelle verbleiben")....
Bin ich heute Tränenblind? Davon steht nix auf dem (hoffentlich aktuellen) Spec-Sheet :confused:
 
@RaumKlang: Jenes -> ECOLOY TC von Stannol?

Jepp, das meine ich.


Bin ich heute Tränenblind? Davon steht nix auf dem (hoffentlich aktuellen) Spec-Sheet :confused:

In der passenden DIN (deren Nummer ich soeben wieder vergessen habe) steht das unter "bedingt korrossiv", aber eben nicht auf NE-Metalle bezogen, so dass ich da bei Kupfer eher geringe Bedenken habe.
Ansonsten gibt es ja noch z.B. Kontakt PCC (Kontaktchemie) oder Chemietronics Flux Off.

Edit: Fehler korrigiert..
 
RaumKlang schrieb:
Jepp, das meine ich.
Danke für die Bestätigung - steht schon auf dem Einkaufszettel. :great:

RaumKlang schrieb:
"bedingt korrossiv", (...) bezogen auf NE-Metalle
Damit kann man leben, denke ich. Hauptsache Bier (vorzugsweise "Eifelbrause") bleibt bleifrei. ;)
 
Die Frage ist doch, wo kann der "Ottonormalverbraucher" Lot herbekommen, welches sich eben gut verarbeiten lässt?
Das Schlimme am Bleifreien ist, dass es sich generell nicht gut verarbeiten lässt. :rolleyes: Temperaturen höher, und halten tuts auch schlechter. Wenn wir Musikelektronik als militärische Ausrüstung kategorisieren würden, dürften wir weiter verbleit löten. :p
 
Wenn wir Musikelektronik als militärische Ausrüstung kategorisieren würden, dürften wir weiter verbleit löten. :p

Metal ist Krieg!

Nö, jetzt mal im Ernst: Die Verarbeitung von bleifreiem Lot stresst mich garnicht so, fällt bei mir eigentlich nur bei grossen Lötstellen ins Gewicht. Problematisch ist aber, das man genau wissen muss, was man tut, denn nu sieht jede Löststelle so aus, als wärs ne kalte...

Und ausserdem hab ich nen extrem hohen Lötspitzenverbrauch, ne Spitze (gut, nen Billig-Produkt) hält bei mir nur knapp 2-3 Stunden...
 

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