Röhrenamps mit 8-16 Ohm Ausgang. Sound bei 8/16 Ohm unterschiedlich?

Da will ich auch nochmal nachtreten weil meine Frage zur Fehlanpassung hier am Besten reinpasst:

Bei so geringen Werten wie 4, 8 und 16 Ohm müssten Amps ausgangsseitig doch eine gewisse Toleranz mitbringen. Konkret: Wenn ich zwei 15 Ohm Speaker parallel verschalte würde daraus ein Wert von 7,5 Ohm resultieren. Wäre dies an einem Röhrenamp am 8 Ohm Ausgang eine vertretbare, unkritische Impedanz?
 
15 Ohm Speaker gibt es nicht. Und selbst wenn, wäre eine Fehlanpassung von 7.5 statt 8 Ohm unkritisch, da sich die Toleranzen annähernd im selben Bereich bewegen. Schwieriger wird es bei 8 statt 4 Ohm, da es vom Schaltungsdesign abhängt, ob der Ausgangsübertrager dies mitmacht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn ich die Speaker gekauft habe und dann beim Messen feststelle, dass es sich um eine Fehlanpassung handelt wird es nicht nur ärgerlich sondern auch teuer ;) Hab mir aber schon gedacht, dass es bei so niedrigen Werten nur um eine Annäherung handeln kann. Ich bin aus beruflicher Sicht auch nicht gänzlich unbeleckt, aber ein Röhrenamp ist zu wertvoll für Experimente!
 
Nur als Gedankenanstoß: Selbst wenn die speaker trotz unterschiedlicher Impedanz absolut identisch klingen könnten, würden sie es in der Praxis nicht, einfach weil der Verstärker eine andere Last sieht und darauf unterschiedlich reagiert.

Ein Unterschied ist also so oder so vorhanden.
Ich hatte mal zwei Greenbacks, einen mit 8 Ohm und einen mit 16 Ohm. Die klangen an sich gleich, aber 16 Ohm war leiser ;) Mit zwei verschiedenen Boxen getestet.
Im Vergleich, bzw Verhältniss, fährt der Amp mit 16 Ohm früher in die Endstufensättigung, wenn man den Amp genauso laut haben möchte, wie mit 8 Ohm. Allein dadurch klingt das schon anders.
 
Lautsprecher sind keine reinen ohmschen Widerstände, sonder komplexe Lasten, die sich als Ersatzschaltbild aus Widerständen, Kondensatoren und Induktivitäten zusammen setzen.

Durch die unterschiedliche Windungszahl haben 8 und 16 Ohm-Speaker nicht nur unterschiedliche Widerstände, sondern auch unterschiedliche Induktivitäten (wichtig) und unterschiedliche C-Werte.

Ein 16 Ohm hat also eine andere komplexe Last als ein 8 Ohm, das wird sich auch soundmässig auswirken. Wie stark der Unterschied ist, hängt von Kompensationsmassnahmen der Hersteller und von den Eigenschaften der Amps ab.

Interessant ist die per Schalter umschaltbare Box mit 2 gleichen 8 Ohm Speakern.

Parallel halbe Impedanz und halbe Induktivität, seriell jeweils verdoppelt. Da der Amp jeweils andere komplexe Lasten mit unterschiedlichen Frequenzeinflüssen sieht, wird das unterschiedlich klingen (+ Bautoleranzen der Speaker).

Ob das live zu hören ist, ist eine andere Frage, eher nicht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben