Was Röhre für den Hausgebrauch angeht, hab ich einen Geheimtipp:
Hughes&Kettner Crunch Master oder Cream Machine oder Metal Master (bzw Metal Shredder) - je nachdem welche Verzerrungsintensität man will
das sind kleine einfache einkanalige Röhrenpreamps im Halfrackformat. Wurden Ende der 80er hergestellt, sind immer mal wieder bei ebay zu kriegen.
Der Clou bei der Sache ist, dass sie auch eine kleine Röhrenendstufe eingebaut haben (Crunch Master: EL84, Cream Machine: ECC82, nur der Metal Master hat eine kleine Transistorendstufe).
Man kann sie also auch direkt an eine Box hängen und hat quasi ein Mini-Röhrentopteil...und dann kann man sich wundern, wieviel Saft zB aus einer popeligen ECC82 (is ja eigentlich eine Vorstufenröhre) kommen kann
Ich hab die Cream Machine und wenn man die an eine 4x12er anschließt und aufreißt, bewegt man sich schon deutlich über normaler Zimmerlautstärke (natürlich immer noch deutlich unter Bandlautstärke).
Der Sound der Cream Machine hält was der Name verspricht - Overdrive von leicht angezerrt bis satt-cremig, wobei sie selbst bei höherer Verzerrung (ihr Zerrvermögen kann sich sehen lassen) immer noch typisch nach Overdrive klingt.
Hier mal ein Soundfile, das ich direkt mit der integrierten Speakersim aufgenommen hab - nicht abschrecken lassen, die Speakersim ist sehr schlecht, hat zu wenig Höhen und komische Mitten und versaut einiges vom Sound...es geht hier nur um das Zerrvermögen und die (nicht zu verachtende
)Dynamik.
Übrigens: der line output und der speakersim output liegen hinter (!) der Endstufe - die Dinger haben nämlich eine Art Power Soak schon fertig eingebaut . Man kann also das Master Volume aufreißen und die Röhre in der Endstufe mitzerren lassen - am Ende kommt (natürlich außer beim Speaker Output) trotzdem nur Linepegel raus.