Röhren Amps nur noch ein Auslaufmodell?

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Duesenbergcc
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Hallo,
ich musste diese Frage einfach mal loswerden...
Wenn ich die Beiträge so sehe und mir auch die Produktionen verschiedener Bands so ansehe, habe ich das Gefühl, es werden kaum noch reale Amps gespielt. Ich sehe auf vielen Bühnen, bei kleinen Amateur Bands, als auch im Profibereich, immer wieder Kemper, Fractal Are FX und Co.
Selbst in kleinen Clubs sehe ich öfter auch bei Bands diese neuen Modelling Teile. und damit meine ich nicht die klassischen Top40 Bands, sondern Bands, die selber komponieren und auch im Blues und Jazzbereich zu finden sind.
Vom Sound her finde ich sie auch richtig gut, aber irgendwie uncool ;-)
Geht euch das auch so?
 
Eigenschaft
 
Jazz und Blues ist was für alte Leute, die haben Rücken.

Ich selbst spiele selten E-Gitarre, mehr akustisch, meist Bass. Und wenn, dann ohne Bühnenshow. Insofern reicht mir auch ein kleiner Modeler oder ich gehe gleich ins Pult. Allerdings werde ich meinen, aber recht kleinen, Röhrenamp, einen Dynacord, auch nicht so schnell hergeben. Ich nutze ihn aber nur selten und wenn, dann zu Hause. Den Twin und den AC30 im Original werde ich aber doch nicht mehr kaufen.
 
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Das ist wie beim Wein: Flaschen mit Korken haben mehr Stil, aber Schraubverschluss ist viel praktischer und schmeckt mindestens genau so gut! ;-)
 
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Hi,
NEIN…mir geht es nicht so. Ich spiele sehr viel LIVE. Ich wähle das Equipment, das mir ermöglicht, unseren Sound zu machen.
Da ich keine Roadies habe, überlege ich mir mein SetUp sehr genau. Selbst in Stadthallen o.ä. Veranstaltungsorten hast du zwar nen Bühneneingang, musst dein Zeug aber trotzdem rein- und raustragen. Von Open-Air Geschichten ganz zu schweigen.

Ich besitze zwei Marshall-Halfstacks (ja, Vollröhre natürlich…). Die kommen nur noch im Studio zum EInsatz…
Live spiele ich BluGuitar Amp1, der auf meinem Pedalboard montiert ist, oder ich nehm einfach nur mein HEADRUSH PedalBoard.
Boxen stehen keine auf der Bühne, wir spielen seit Jahren mit InEar. Ich nutze ne CabSim (BluBox) oder die CabSim des HEADRUSH.

Ich gebe zu, dass ich mich mit echten Amps auf der Bühne anfangs cooler gefühlt habe, habe aber schnell gemerkt, dass nicht GEAR, sondern SKILLS die Leute überzeugen und die Mucke besser machen.

Wenn du dich mit einem echten Stack auf der Bühne wohler fühlst -> VOLL OK.
Ich freu mich mittlerweile Wie ein Schnitzel, dass ich in 5 Min. Auf- oder Abgebaut habe und NUR EINMAL zum Auto laufen muss…

Alles gut? Alles gut… ;)
 
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giphy.gif
 
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Wenn der Amp ständig herumgescheppt werden muß: gleich in den Rechner mit der Gitarre.
Zuhause: der Röhrenamp. Nichts klingt so dynmisch, transparent und lebendig wie ein guter Röhrenamp. Und der Geruch wenn der Amp ein paar Stunden gelaufen ist.....unbezahlbar.

Michael
 
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Das ist wie beim Wein: Flaschen mit Korken haben mehr Stil, aber Schraubverschluss ist viel praktischer und schmeckt mindestens genau so gut! ;-)
Für zu Hause der edle Tropfen mit Korken, auf der (Sauf-)Tour der Schraubverschluss und Tetrapack (Pardong). Hauptsache es knallt. Kann mich nur anschließen.
 
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Grund: Vollzitat reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich meine nicht im Tonstudio, sondern Live...

Achso, du meinst Konzertmitschnitte?
Da sieht man auch nicht immer alles, was zum Einsatz kommt.
Es gibt natürlich Bands, die sich auch Dummy Amps und Boxen auf die Bühne stellen, damit es nach "Rock'n'Roll" aussieht und dann hinter der Bühne ein AxeFX o.ä. läuft.
Es gibt aber auch viele, die nach wie vor auf echte Amps setzen, die ebenso nicht immer auf der Bühne aufgestellt werden.

Ich denke mal, das hängt auch davon ab, ob die Band es sich leisten kann, die echten Amps durch die Gegend zu fahren.
Wenn du dir mal die Rig Rundowns bei Premier Guitar anschaust, dann sieht man schon, dass viele noch mit echten Amps spielen.
Es sind auch friedliche Koexistenzen auf der Bühne möglich, z.B. bei Obituary - der eine spielt seinen Marshall, der andere seinen Kemper.
 
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Da gibt es ein Fender Promovideo, zu den Jazzmasters Am pro II, verschiedene Leute spielen, die meisten Fenderamps, eine Lady spielt allerdings Kemper. Ich denke es wird verschiedene Wahrheiten geben. Röhrenamps, Modeleramps wie H&K Blackspirit, Kemper &Fractal. Wenn es klingt ist Alles gut. Den alten Röhrenamp hat man immer gerne mal wieder für tot erklärt und irgendwie war meistens doch wieder da.
 
Für zu Hause der edle Tropfen mit Korken, auf der (Sauf-)Tour der Schraubverschluss und Tetrapack (Pardong). Hauptsache es knallt. Kann mich nur anschließen.
ja passende Analogie!! Placebo Effekt hilft und sich eine schöne Flasche Wein mit Korken zu gönnen oder eine Vintage Gitarre, Röhrenverstärker, Plek aus Dinosaurierknochen.. etc. macht vielleicht glücklich - klingt aber nicht grundsätzlich besser. Im besten Fall anders.

Aber ich denke hier müssen wir einfach Hobbymusiker von Profis unterscheiden. Ich z.B. mag das alte Zeug und zahle gerne für den Placeboeffekt. Aber ich muss als Hobbymusiker auch kein Musik-Business betreiben. Ich benutze was mir Spass macht und ich mir als Hobby leisten kann.

Wenn ich Geld damit verdienen müsste, dann gibt es da ganz andere Überlegungen. Ich denke daher verwenden viele Profis einfach Gear welches sich rechnet = Return on Investment.

Egal... ich spiel jetzt mal meine Gibson ES-335 Reissue - total ineffizient, aber geil!

VG
 
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Wer den Aufwand betreiben kann und will, entscheidet frei, was er oder sie benutzen möchte.
Heisst: als Amateur mit 3-4 Gigs im Jahr oder als hochbezahlter Profi (mit Roadies und halbwegs geräumigen Bühnen) bliebe ich wohl beim Röhrenamp - den kenne ich, den "kann" ich, der gefällt mir.

Wäre ich tourender Profi mit kleinem Budget, kleinem Bus, kleinen Bühnen, jeden Abend eine andere Stadt usw. etc., dann könnte es gut sein, dass ich ebenfalls was Digitales benutzen würde - wenn es sich halbwegs gut anfühlt und anhört.
Und im Studio entscheidet meines Wissens doch letztlich sowieso der Produzent, welches Zeug für welchen Song benutzt werden soll (nicht dass ich das je erlebt hätte oder erleben werde).

Also ist der Röhrenamp vielleicht für die Meisten auf dem Rückzug.
Insbesondere heute junge Gitarrist*innen sind Modeller, Digitalkram oder gar "der PC als Amp" doch viel mehr gewöhnt als ein aufgedrehtes Halfstack, einen AC30 o.ä.

Aber aussterben wird der Röhrenamp nicht.
Es gibt ja genug Reservate (in einem wohne ich :redface:).
 
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Vermutlich werden die digitalen Lösungen immer dominanter werden. (So auch der Klang.) Bis niemand mehr einen Röhrenamp kauft. Bis alle Röhrenhersteller ihre Maschinen abschalten, bis auf einer. Dann kommt irgendwo eine Band daher mit einem inzwischen ganz ungewohnten Sound, wahrscheinlich im Jahr 2043. Und dann wird der Röhrenamp sein Comeback erleben. Auch weil er so einfach zu bedienen ist. So könnte es passieren. Stichwort Vinyl.
 
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Achso, du meinst Konzertmitschnitte?
Da sieht man auch nicht immer alles, was zum Einsatz kommt.
Es gibt natürlich Bands, die sich auch Dummy Amps und Boxen auf die Bühne stellen, damit es nach "Rock'n'Roll" aussieht und dann hinter der Bühne ein AxeFX o.ä. läuft.
Es gibt aber auch viele, die nach wie vor auf echte Amps setzen, die ebenso nicht immer auf der Bühne aufgestellt werden.

Ich denke mal, das hängt auch davon ab, ob die Band es sich leisten kann, die echten Amps durch die Gegend zu fahren.
Wenn du dir mal die Rig Rundowns bei Premier Guitar anschaust, dann sieht man schon, dass viele noch mit echten Amps spielen.
Es sind auch friedliche Koexistenzen auf der Bühne möglich, z.B. bei Obituary - der eine spielt seinen Marshall, der andere seinen Kemper.
(y)
 
aber irgendwie uncool ;-)
...das führt zu der Frage, wie coolness generiert wird. Beeindruckende Backlines sind zumindest in meiner Welt aus dem Erzeugungsprozess lange draußen ... nicht, dass ich nicht Spaß dran hätte, aber ich würde sie heute nicht schleppen (lassen) wollen, zumal ein klangliches Gesamtprodukt auf der Bühne mit zeitgemäßer Technik viel zielgenauer zu erreichen ist.
Wenn ich coolness mit einer Röhre auf den Tisch bringen will, geht das auch minimalistisch, einfach einen Champ im Lichtkegel mit heftiger Mikrophonierung :D ..dann weiß jeder, wie cool ich sein kann, wenn ich gerade Wert drauf lege ;)
fender_vibro_champ_1978.jpg
 
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Man kann da viel philosophieren, aber ... JA. Das sind sie.

Es wird nicht mehr so lange dauern, bis sie ein Nischendasein führen, fast aussterben und dann irgendwann von Liebhabern wieder in irgendeiner Form revitalisiert werden. Siehe hierzu Plattenspieler/Vinyl.
 
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Allerdings werde ich meinen, aber recht kleinen, Röhrenamp, einen Dynacord, auch nicht so schnell hergeben. Ich nutze ihn aber nur selten und wenn, dann zu Hause. Den Twin und den AC30 im Original werde ich aber doch nicht mehr kaufen.
... kann ichsoweit fast verstehen (siehe oben), aber: die Originale haben ihren Reiz, muss ich immer wieder feststellen ... ich habe einen Twin geschenkt bekommen (ok, passiert auch mir nicht jeden Tag ;) ), noch vor knapp 3 Jahren ist mir ein AC30 über den Weg gelaufen, der so klingt, wie ich mir den immer vorgestellt habe, da hätte ich mich dumm und dämlich geärgert, den nicht zu nehmen, weiß ich genau ... inzwischen hat sich hier sogar ein von mir über Jahrzehnte dezent von der Bettkante geschobener Mesa eingefunden, so billig, wie man das von "Auslaufmodellen" erwarten kann :D Ich finde es schon nicht unwichtig, die Originale wenigstens mal gespielt zu haben, damit sich überhaupt entscheiden lässt, wie gut oder schlecht die digitalen Nachbauten sind. Zumindest dann, wenn man irgendeinen Wert auf einen historischen Kontext legt, was ja genau genommen durchaus verzichtbar wäre ... "klingen wie" ist eben relativ, und wenn ich das durch "... ich" ergänze, ist das alles eh bedeutungslos.
 
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Siehe hierzu Plattenspieler/Vinyl.
Kein passender Vergleich.

Bei Einführung der Vinyl-Killer CD, war man der Meinung, die bessere und praktischere Lösung zu erhalten und eine bessere Soundqualität. Zwar steht außer Frage, dass die Modeling-Technik praktischer und vielfältiger ist als die Röhrentechnik, jedoch sind viele Gitarrenspieler heute nach wie vor der Meinung, dass eine Röhre ein besseres Spielgefühl vermittelt. Wir hören ja nicht nur unsere Amps, wir spielen sie und das macht den Unterschied.

Die Frage wird nur sein, wer kann und will weiterhin die umständlichere und teurere Technik weiter verwenden. Wer jedoch auf dieses Spielgefühl Wert legt und auch laut kann und darf, wird auch weiterhin Röhre spielen.

Eigentlich ergänzen sich beide Techniken, ich sehe sie weniger als Konkurrenten und je nach Situation macht die eine mehr Sinn als die andere.
 
jedoch sind viele Gitarrenspieler heute nach wie vor der Meinung,

Schön, dass Du erst schreibst, der Vergleich sei nicht passend und dann mit dem Argument der "Audiophilen" kommst.

Ich kann Dir sagen, dass ich es schon mit 20 gehasst habe, mein Shice-Rig rumzuwuchten und im Käfer zu fahren (Daheim, Proberaum, Studio, Clubs, etc. ...). Selbst heute, wo ich nur noch Bedroom-Player bin, würde ich mir keine Röhre mehr anschaffen.

Lass ma die Genation X einfach älter werden und warte ab.
 
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