Röhren-Amp maximale Lautstärke - auf Dauer schädlich für Röhren?

Hi liebes Forum,
(...) Kann ich meinen Verstärker ohne Bedenken voll aufdrehen? (...)

Mann kann, ob man das nun sollte ist eine andere Frage und hängt wohl auch vom Amp ab - da kann ich nur mit Erfahrungen aus meinem Fuhrpark etwas zur Diskussion beisteuern.

Mein ENGL Retro Tube 50 Head an einer 2x12 Box beispielsweise: Der Amp ist bereits auf 50% des Mastervolumes extrem laut. Auf Bühnen wenn alles abgenommen wird, lässt ein Tontechniker den Lautstärkepegel nicht zu. Wenn wir kleinere Kneipengigs spielen, bei denen lediglich Bassdrum und Vocals auf der PA sind, ist ca. 40% schon eine echt satte Lautstärke, das zweite Mastervolumen steht dann für Soli auf 50%.

Erfahrungsgemäß wird es darüber kaum noch lauter, der Amp komprimiert nur noch.

Bei dem Bogner Goldfinger den ich eine Zeit besessen habe war dies anders. Da kam über den vollen Regelweg tatsächlich mehr Lautstärke - ich musste den Amp Live dann auch wirklich auf ca. 80% fahren. Ich denke, dass hier einfach andere Potis verbaut sind und deswegen weiter aufgedreht werden muss / kann.

Ob ein auf das totale Maximum gedrehter Amp noch klingt kann ich nicht sagen - könnte mir aber vorstellen, dass die Endstufe dann schon erheblich komprimiert.
 
Mann kann, ob man das nun sollte ist eine andere Frage und hängt wohl auch vom Amp ab - da kann ich nur mit Erfahrungen aus meinem Fuhrpark etwas zur Diskussion beisteuern.

Mein ENGL Retro Tube 50 Head an einer 2x12 Box beispielsweise: Der Amp ist bereits auf 50% des Mastervolumes extrem laut. Auf Bühnen wenn alles abgenommen wird, lässt ein Tontechniker den Lautstärkepegel nicht zu. Wenn wir kleinere Kneipengigs spielen, bei denen lediglich Bassdrum und Vocals auf der PA sind, ist ca. 40% schon eine echt satte Lautstärke, das zweite Mastervolumen steht dann für Soli auf 50%.

Erfahrungsgemäß wird es darüber kaum noch lauter, der Amp komprimiert nur noch.

Bei dem Bogner Goldfinger den ich eine Zeit besessen habe war dies anders. Da kam über den vollen Regelweg tatsächlich mehr Lautstärke - ich musste den Amp Live dann auch wirklich auf ca. 80% fahren. Ich denke, dass hier einfach andere Potis verbaut sind und deswegen weiter aufgedreht werden muss / kann.

Ob ein auf das totale Maximum gedrehter Amp noch klingt kann ich nicht sagen - könnte mir aber vorstellen, dass die Endstufe dann schon erheblich komprimiert.

Lezten Endes geht es mir auch eher darum, ob es technisch geht oder ob die Röhren dann nach nem halben Jahr schlapp machen.
 
Lezten Endes geht es mir auch eher darum, ob es technisch geht oder ob die Röhren dann nach nem halben Jahr schlapp machen.
Eine Mindestlaufzeit von Röhren ist schwer einzuschätzen.
Jeder Amp quält Röhren anders, und Röhren funktionieren nicht bis zur letzten Minute auf 100%, sondern sie werden langsam ausgelutscht.
Wenn Du nach 5 Jahren intensivster Nutzung Deine funktionierenden Röhren austauschst, kann halt trotzdem die Sonne aufgehen.

Da Du Schüler bist, und sich deine Finanzielle Situation sowieso in den nächsten Jahren noch verändern wird, würd ich den Amp hier jetzt nicht zu zimperlich behandeln.
Trotzdem solltest Du mal massiv experimentieren. Lautstärke ist nicht immer gleich Durchsetzungsvermögen.
Ich hatte ja schon geschrieben, das zu viel Gain Dich schlecht hörbar macht. Tatsächlich ist es auch bei manchen Amps so, dass sie mit dem Master weit aufgedreht auch so komprimieren, dass die Durchsetzungsfähikeit und auch grad das in Deiner Musik benötigte tighte Lowend verloren geht.

Deswegen würde ich mal von Vorne anfangen, den Amp komplett Clean einstellen, Master auf ein Viertel, und schauen wie sich welcher Regler wann verhält. Das Lowend würd ich schlank halten, Durchsetzungsfähig wirste (auch tiefgestimmt) mit den Mitten.
Langsam hochdrehen, vielleicht kriegst Du so Durchsetzungsfähigkeit gewonnen.

Falls Du am Ende unzufrieden mit dem Lowend bist, kann ein Tubescreamer abhelfen. Die machen das Lowend deutlich schlanker, wenn Du es hinterher am Amp wieder reinholst wirds tighter und kontrollierbarer.
 
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Wie gesagt, das hängt dann vom Amp ab. Einen Bogner Goldfinger auf fast Maximum zu regeln hat den gleichen Effekt wie den ENGL Retro auf 60% zu fahren, da die Potis unterschiedlich sind.
Den Goldfinger wirst Du damit nicht stärker belasten / abnutzen als den ENGL.

Ständig Vollllast (tatsächliche Volllast - alles auf MAX) wird sicherlich die Röhren stärker verschleissen - abgesehen davon, dass man neben Ohrenbluten keinen ansprechenden Sound haben wird.

Zum Verschleiss: Habe gerade einen meiner ENGL Retro 50´s beim Techniker. Der Amp wurde 3 Jahre im Proberaum 4 Stunden pro Woche auf 60 % gefahren. Dazu dann noch ca. 40 Gigs mit ebenso hoher Lautstärke. Es musste eigentlich nichts gemacht werden - eine Vorstufenröhre war wohl etwas außerhalb der Toleranz und wurde getauscht.
 
Alles klar Vielen Dank ich probier im Proberaum mal rum.
 
Nein ernsthaft, dreh mal n Fireball 60 voll auf. Die Kiste ist dann nicht sehr laut.
(...)
Das kann man halt alles nicht über einen Kamm scheren, Leistung sagt nichts zur Lautstärke, und man kann die Leistung nicht nur für mehr Lautstärke einsetzen, sondern zum Beispiel auch für mehr Lowend.

Stell mal den Ausgangsübertrager eines Fireball 60 und eines 50 W Marshall JMP nebeneinander. Und dann miss mal die Leistung der beiden Verstärker bei 80 Hz / 10% Klirr oder so.

Dann siehst du, warum der "60W" Verstärker eben nicht besonders laut ist... eben weil der Ausgangsübertrager in die Knie geht (nagel mich nicht drauf fest, ich hab irgendwie 19W@100Hz/10%Klirr im Kopf, müsste das aber nachprüfen...der Übertrager liegt noch rum). Ich habe deswegen mal für einen Freund einen 60er Fireball auf einen anderen Ausgangsübertrager (HIFI-Übertrager, also viel Eisen damit das im HIFI-Betrieb bis 20Hz funktioniert) - das hat dem Drop A - Betrieb sehr geholfen. Klang wie ein anderer Verstärker.

ZUM THEMA NOCHMAL:
Es ist nicht wirklich zielführend, bei einem (ordentlichen) 45W Verstärker an einer 4x12 aufzurüsten, damit das Ding lauter wird, weil das Schlagzeug brutal laut ist.
Ich habe als Tontechniker und als Gast zahlreiche Konzerte gemacht/besucht, bei denen ich dann irgendwann aufgegeben habe / gegangen bin, weil Snare und Becken einfach nur abartig waren.
Darunter leidet ALLES. Der Bandsound, das Publikum (OHREN) und damit auch die Stimmung. Becken abkleben/bedämpfen ist da eine Lösung. Klingt eher kacke aber es ist besser als TSCHHH TSCHHHH Wahnsinn für Stunden.
Für die Snare gibts so Säcke zum Drunterhängen. Bringt auch viel.
Oder der Schlagzeuger lernt leiser spielen (eine Fähigkeit, die ohnehin sinnvoll ist!).

Wegen dieser Aufrüsterei mach ich nur noch Tontechnik für Freunde, bei denen ich weiß, dass sie sich benehmen können. Laute Verstärker sind kein Ersatz für Technik am Schlagzeug!
Ich bin mit einer 80er Metalband unterwegs, bei denen - egal wie groß der Raum ist - ein Plexi-Schlagzeug mit 4 Toms und einer Ludwig Black Beauty Snare sowie eine 2x15 Bassbox und zwei Fullstacks mit 50/100W Marshalls (2203, JCM900, beide leicht bis total modifiziert von mir) stehen und es geht super. Technik und Selbstbeherrschung.
 
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Stell mal den Ausgangsübertrager eines Fireball 60 und eines 50 W Marshall JMP nebeneinander. Und dann miss mal die Leistung der beiden Verstärker bei 80 Hz / 10% Klirr oder s

Ich hab da mal so knapp 30W gemessen....dito ein Screamer der mit 27W auch nicht gerade Abrißbirne spielte...und für diejenigen die noch keinen Engl AÜ gesehen haben: der ist in etwa halb so groß wie der JMP AÜ...
 
JMP waren/sind ja auch für die Ewigkeit (okay, ja, sie haben auch ihre Schwachstellen) gebaut und dazu laut zu sein. :D

Wenn ich mit so nem Teil am recorden bin, ist das Teil immer noch ziemlich laut (im Verhältnis zu anderen Amps die ich da schon drin hatte), obwohl das Cabinet in einer Isobox steht.
Aber die Teile waren glaube ich auch zur Stadionbeschallung gebaut worden :evil:
 
Nicht bei 1kHz? Wie dann? Irgend einen vergleichbaren Anhaltspunkt braucht man doch. Ich meine, das ist immer noch besser als PMPO und all dieser dämliche Marketingmist, der da geschwätzt wird. :gruebel:

Das ein Gitarrenamp als Effektgerät kein 1kHz-Sinussignal mit korrekter Amplitude von sich gibt, ist klar. :D
 
Nicht bei 1kHz? Wie dann? Irgend einen vergleichbaren Anhaltspunkt braucht man doch. Ich meine, das ist immer noch besser als PMPO und all dieser dämliche Marketingmist, der da geschwätzt wird. :gruebel:

Das ein Gitarrenamp als Effektgerät kein 1kHz-Sinussignal mit korrekter Amplitude von sich gibt, ist klar. :D
Es geht OneStone darum, das die Leistung bei tiefen Frequenzen (also im Bassbereich) massiv einbricht. In seinem Beitrag hat er auch die Frequenzen, auf die er sich bezieht, angegeben
 
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Ah, danke, das hatte ich überlesen. :great:
 
ja vielleicht bei 1kHz :D

Ja, 1kHz weil es Standard ist :)
Ich hab das 80Hz oben überlesen gehabt, genau wie @Stratspieler...der Engl kommt demnächst wieder weil dem Besitzer dieses Geplärre auf den Nerv geht. Der bekommt dann auch einen etwas anders gevoicten ToneStack und dann mess ich mal was der bei 80Hz so rausdrückt....
 
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