Röhren-Amp 3 Tage lang vergessen auszuschalten

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Hallo an die Amp-Experten,

mir ist was ziemlich blödes passiert und ich ärgere mich seit gestern tierisch über meine Dusseligkeit.

Mein Amp, ein fachmännisch zusammengebauter JTM45-Kit von TAD, hatte ich am vergangenen Freitag das Letzte mal gespielt. Gestern Abend zurück im Hobbykeller, stelle ich fest, dass beide Schalter (Netztschalter + Stand-by-Schalter) noch eingeschaltet waren. Der Amp lief also komplett eingeschaltet über das gesamte Wochenende + fast den gesamten Montag = ca. 3 Tage.

Zwar habe ich dann gestern die Gitarre eingestöpselt und ein bisl gejammt, ohne irgendeine Veränderung im Ton oder auch Verhalten des Amps festzustellen. Trotzdem beschleicht mich das Gefühl, dass dieser Zustand des "Dauerbetriebs" möglicherweise den Röhren nicht sonderlich zuträglich gewesen ist.

Ich hab zwar zu meiner Frage etwas gefunden, bin mir aber trotzdem unsicher.

Bitte um Ratschläge. Ab zum Amp-Tech?

Besten Dank im Voraus.
 
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Ach, was machen drei Tage schon aus?
So mancher Amp wird täglich eingeschaltet und läuft diverse Stunden vor sich hin. Sicher zehrt das an der Lebensdauer etwas, aber entscheidend ist das nicht.
Das ist halt wie mit ner Glühbirne.
 
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moin,
da der Amp die ganze Zeit auch mit Anodenspannung versorgt wurde ( nicht nur Stand-by), wird ja wohl nur eine leicht erhöhte Stromrechnung zu befürchten.;)
Auf Woodstock liefen die Amps auch ununterbrochen
 
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Also wenns klingt, ist doch alles gut. Klar, einen gewissen Röhrenverschleiß gibt es, aber das könnte man jetzt sicher auf ein paar Betriebsstunden unter Last umrechnen. Soweit ich das immer verstanden habe, sind jedenfalls 3 Tage im eingeschalteten Zustand deutlich gesünder für die Röhren, als im Standby.
Deswegen nutz ich den Standbyschalter auch nur beim Anschalten des Amps und erst wieder, wenn auch wirklich der eigentliche Schalter des Amps aus ist.

EDIT: Zu spät. War ja schon alles gesagt.
 
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Ich glaube, das wäre so als würde man in den 50gern ein Radio 3 Tage lang laufen lassen :) Nix wildes.
 
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Man könnte jetzt viel schreiben. Ich bringe es mal auf den Punkt.

Mach Dir keine Sorgen, alles gut.
 
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Trotzdem beschleicht mich das Gefühl, dass dieser Zustand des "Dauerbetriebs" möglicherweise den Röhren nicht sonderlich zuträglich gewesen ist.

Schon alleine wegen der Feuergefahr ist es natürlich nicht optimal, solches Equipment unbewacht vor sich hin braten zu lassen. Aber zu deiner Beruhigung habe ich in ein paar (englischsprachigen) Foren gestöbert. Hier ein paar (manchmal auch etwas merkwürdige :p) Statements:

I've done it and suffered no noticeable ill effects (and left one on for a week) [...]

about 24hrs. Twice. No problems. Yet.

Look at it this way back in the old days Radio's and TVs were left on all day and half the night every day with no issues. [...] A good guitar amp should take the 48 hours in in stride.

8 days for me..no problems..

Had a Scott tube amplifier in my bedroom on during the winter for weeks on end. Warmed up the room a bit which was a good thing. No problems.

Back when the military used tube stuff, they used to run stuff nonstop for months and even years. Don't sweat it!

I used to visit a luthier who used to turn on his Vibrolux in the morning, and turn it back off in the evening. For years. It was a great sounding amp!

Studio owned tube amps may run for days on end and some of them are the best sounding amps you'll ever use.

I was once in a band that went on a long summer Hiatus. I mistakenly left my Oliver tube amp on, on standby, for nearly 4 months. Turns out, during that period, basement enjoyed an approximate humidity of 200%. My amp was the only one that survived, and continued to do so for many years.

left my sunn 2000s on accidentally for about a week (drunken practice session, week long break due to drummer playing a few dates with another band, realized it was still on when i walked into the space for practice a week later). sounded really great when i started playing it though. and the space was a little warmer than usual.
 
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Besten Dank für die zahlreichen und flotten Antworten. Jungs ihr seit Klasse. :great:
Der Tenor ist zudem auch immer der gleiche, was mich beruhigt.

Auf die Idee mit den Röhrenradio hätte ich auch kommen können. Hab ja selbst zwei :ugly:. Klingt logisch und leuchtet ein.
 
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Ein besseres Formieren Deiner Netzteilelkos im Amp hättest Du gar nicht kriegen können. :D

Und da nichts abgefackelt ist -> Alles gut (gegangen ;))
 
Interessanter Thread....heisst das aber im Umkehrschluss, dass oftmaliges Ein- und Ausschalten dann schlecht für die Bauteile ist? Im speziellen für die Ladungselkos, Röhren?
 
Ja, speziell für die Röhren. Für die Elkos eher nicht.
Für nur ne Stunde schalte ich meine Amps nicht aus. Für länger schon, oder wenn ich ne Weile nicht im Raum bin (allerdings bin ich eh nur Zuhausespieler).
 
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Hi,
also komplett an lassen tu ich meinen auch nicht immer.. schalte bei nicht Gebrauch in Standby - eingeschaltet ist er dafür aber oftmals den ganzen Tag lang - da ich viel zu Hause arbeiten kann, nutze ich manchmal zwischendurch die Zeit und klimper ein paar Minuten.
Ich hatte mal nen Gitarrenlehrer, der hatte eine Stereoanlage (RöhrenAmp) und der hat den NIE ausgeschaltet, er meinte, das wäre eine Sünde.. das Teil war immer an.. weil es angeblich für die Röhren besser ist.

mach Dir da mal keine Gedanken - wenn der Amp läuft läuft er.. wenn was kaputt ist, wirst Du das bei nem Röhrenamp direkt mitbekommen :D

Gruß
Olli
 
also komplett an lassen tu ich meinen auch nicht immer.. schalte bei nicht Gebrauch in Standby - eingeschaltet ist er dafür aber oftmals den ganzen Tag lang

Also das halte ich jetzt für grundsätzlich verkehrt und ungesund. Ich hatte mich gestern dann noch einmal ein bischen ausführlicher informiert.
Soweit ich es jetzt verstanden habe, ist ein komplett eingeschalteter Amp im Dauerbetrieb unproblematisch (Stromverbrauch mal außen vor), hingegen ist der eingeschaltete Amp im Stand-By hochproblematisch. Stichwort Kathodenvergiftung.
 
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...heisst das aber im Umkehrschluss, dass oftmaliges Ein- und Ausschalten dann schlecht für die Bauteile ist? Im speziellen für die Ladungselkos, Röhren?

Samma so: Im Prinzip und in der Theorie erst einmal ja, weil jeder Zustand "zwischen Ein und Aus" ein eher undefinierter Zustand für jedes Gerät ist. Spannungen laufen hoch oder an, bei Halbleitergleichrichtern liegt, bevor die Röhren beginnen, Strom zu ziehen, oftmals eine höhere Spannung an der Siebkette an usw. usf.

Bei guter Dimensionierung der Geräte allerdings ist das Wurscht.
 
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ok, Danke für die Infos! :great:

Weil hier auch das Wort "Formieren" der Elkos gefallen ist, hab ich das gerade gegoogelt und ein bisschen nachgelesen.
Kann sich die Lebensdauer der Elkos durch häufiges Ein- Ausschalten verkürzen, bzw. durch langes In-Betrieb-Sein des Verstärkers erhöhen? Oder wird durch die thermische Belastung im Betrieb die Lebensdauer des Elektrolyts (ist soweit ich weiß eine Flüssigkeit?) sowieso verkürzt? Was ist da eurer Meinung nach die schonendste Nutzung?
 
oh.. das mit dieser Kathodenvergiftung war mir völlig neu.. - dann werd ich den ab jetzt immer an lassen soweit tagsüber und nur den Master runter drehen :)
Danke für die Info, egokenny :)
 
grööööööööööööööööhl.. anstelle der Steinigung gibts dann dafür was mit dem Elektroschocker? .. .:D :D :D
ne, die Büchse zieht im Betrieb (zumindest bei meiner Zimmerlautstärke aktuell) grad mal an die 40 bis 50 Watt - das ne paar Stunden am Tag.

Ich hab aber noch eine Frage zum Standby.. was ist denn nu Röhrenschonender?
1) Einschalten des Amp (Röhren noch kalt) - Amp im Standby bis Röhren warm sind
2) Einschalten des Amp (Röhren noch kalt) - Amp nicht in Standby sondern direkt in Betrieb (jedoch mit Master auf 0, und Röhren warm werden lassen)
 
natürlich sollst du den Standby benutzen... dafür ist er ja da :eek: also 1).
Einfach Röhren warm werden lassen, 1 min sollte reichen.

Übrigens, beim Ausschalten brauchst du nichts zu beachten, da gibts ja nichts vorzuheizen... beide Schalter umlegen und gut.
 
Übrigens, beim Ausschalten brauchst du nichts zu beachten, da gibts ja nichts vorzuheizen... beide Schalter umlegen und gut.

Interessant! In der Bedienungsanleitung für meinen Marshall JMD:1 50 Head, der eine Modelling-Vorstufe und Röhren-Endstufe hat (Hybridamp), steht da etwas anderes:

Wenn Du den Verstärker ausschalten möchtest, setze den Standby-Schalter (9) immer einige Sekunden vor dem Netzschalter (10) auf 'Off'.

Ich kann zwar nur vermuten, aber wahrscheinlich ist es für die Lebensdauer der Endstufenröhren vorteilhaft, wenn erst einmal nur auf Standby geschaltet wird und die Röhren nicht mehr unter Last fahren, bevor sie gut heiß gelaufen keinen Strom mehr bekommen. Kann da jemand, der Ahnung von Röhren-Endstufen hat, sagen, ob ich da richtig liege oder auf dem Holzweg bin?

Beste Grüße
Dieter
 

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