Röhre – Transistor – Nutube – Keine Markenfrage sondern technischer Theoriethread

  • Ersteller aspenD28
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Transistoren sollten im Betrieb also immer den "Entweder-Oder" Zustand erreichen.
Eigentlich will ich mich in die lichtvolle Debatte hier nicht einmischen, aber ... die obige Aussage ist schlicht und einfach falsch!
Was da beschrieben wird, ist die Funktion eines Transistors z.B. in einer "Digital"endstufe als reiner Schalter vor einem Tiefpass. In gewöhnlichen Schaltungsanwendungen ist Transistor ziemlich sehr "Analog". Und zwar steuert der (Steuer)Stromkreis Basis-Emitter den (Last)Stromkreis Kollektor-Emitter (bei Bipolaren Transistoren) mal der Stromverstärkung. Feldeffekttransitoren werden -grob gesagt- durch Spannung gesteuert und nicht durch Strom, und sind damit der Röhre eher ähnlich. Die mathematisch exakte Beschreibung der Vorgänge, inklusive der angedeuteten Probleme mit der "Schwellenspannung", ist ziemlich ... Hui!
Mehr muß man als Gitarrist nicht wissen, wenn überhaupt.
 
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Meines Wissens nach ist der BluGuitar Amp1 mit solchen Tubes ausgestattet (in der Beschreibung steht was von Nano-Tube, ich denke mal, daß ist etwa das selbe, wie Nu-Tube), und klingen tut der ja ohne Zweifel richtig gut.
Nein, die Nanotube ist etwas anders, nämlich eine sehr kleine "klassische" Röhre, siehe Subminiaturröhre (Wikipedia) und diese Info:
Amp-1-nano-tube.png

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Ich finds auch interessant.
Man liest ja auch sowas wie "Preamp, designed nach Ampvorstufe XY, mit FETs statt Röhren".
Ich hab aber auch mal gelesen, dass man da nicht einfach FETs reinsteckt an der Stelle, wo Röhren wären...
Ist die NuTube also schaltungstechnisch mit einem der beiden bekannten verwandt nur anders, oder ganz was neues?

Auch wenn die NuTube vom technischen Aufbau einer Röhre entspricht, muss man die Schaltung doch anders aufbauen, da sie nur mit viel kleineren Spannungen und Strömen arbeiten kann. Eine NuTube-Endstufe wird es daher auch nicht geben.
 
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Okay, ist also was anderes. Gut zu wissen, und mal wieder was gelernt.

De facto sind angestellte Vermutungen, dass das Vakuum für Elektronen in irgendeiner Weise förderlich sei oder die geometrischen Abmessungen von Relevanz schlicht Quark.
Ob der Kolben riesig ist oder mickrig bzw. ob ich das Elektron durch Vakuum oder durch ein Gas oder ein Leitermaterial lenke sagt erstmal gar nichts aus.

In einer Röhre braucht man das Vakuum halt, damit ein konstanter Elektronenfluss entstehen kann. Ansonsten würden die Elektronen ständig mit den Luftmolekülen zusammen stoßen und es käme kein richtiger Stromfluß zustande. Außerdem würden die Elektroden auch sofort durchbrennen, wenn sie in normaler Luft betrieben werden würden.
 
Ist es möglich, dass die Elektronen mehr Möglichkeiten/Raum haben sich innerhalb der Röhre anders zu verhalten/sortieren während der Signalverarbeitung und dadurch ein anderes Gesamtergebnis entsteht?
Also im übertragenen Sinne durch die physikalische größe und dem Vakuum einer Röhre mehr Platz haben um aus der Reihe zu tanzen und zu interagieren und sprichwörtlichen Schabernack zu treiben.:cool:

Wenn das totaler Nonsens ist bitte immer gerne draufkloppen:D

Ich glaube nicht, dass es am Platz liegt. Es ist doch offensichtlich, dass in Röhren eine kuschelige Temperatur herrscht und der Heizdraht eine wohliges Licht erzeugt, was die Elektronen dazu bewegt, total entspannt zu fließen, was nur in einem warmen Sound resultieren kann. Die Kristalle, auf denen Transistoren realisiert werden, sind dagegen kalt und hart, kein Wunder, dass die Elektronen da nur schnell und zackig durch wollen - so klingt es dann auch. Nu-Tubes können eigenlich auch nicht rund klingen, dafür sind sie viel zu eckig konstruiert...
 
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eine V76 Röhrenvorstufe war ein knapp 3kg Klumpen (mit überragenden technischen Daten).
Das Schatungsdesign wurde (als Transistoren mit entsprechender Qualität verfügbar waren) praktisch 1:1 in Transistortechnik umgesetzt und damit Volumen und Gewicht auf 1/5 reduziert.
Das Ergebnis Vx76 (x steht für eine Hersteller-Ziffer) ist klanglich praktisch nicht vom Röhrenvorbild zu unterscheiden.

Dass man später im Fall der Nutzung als Instrumentenverstärker objektive technischen Schwächen per Geschmack zum feature erklärt hat, ist eine ganz andere Geschichte.
Es gibt ohne Zweifel einige ausgesprochen gut klingende Röhren-Verstärker... allerdings auch deutlich mehr Exemplare, bei denen ein harscher, brizzeliger Ton vom Erwartungsdenken schlicht ausgeblendet wird.
Klang ist das Ergebnis eines Schaltungs-Designs und nicht einfach die Summe der Komponenten ;)
 

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