Rode Procaster geeignet zur Gesangsaufnahme?

  • Ersteller Sunburst Paula
  • Erstellt am
Hallo Anne!

Zuerst mal Gratulation zum AT2035, das ist wirklich ein tolles Mikrofon, und sicherlich das beste was du in diesem Preisbereich kriegen kannst.

Auf eine Sache muss ich aber noch näher eingehen, weil ich fürchte, dass hier ein Denkfehler / Missverständnis bei dir vorliegt:
Großmembran [...] oder doch dynamisch?
[...] Dynamisch hat folgenden Hintergrund: Keine Gesangskabine! Ich wohne zwar auf dem Land, es gibt keine Straßenbahnen oder Verkehrslärm, aber die Vögel können hier ganz schön laut sein :D
Ob das Mikrofonkapsel nach dem elektrodynamischen oder dem elektrostatischen (kapazitiven) Prinzip arbeitet hat KEINEN EINFLUSS darauf, ob das Mikrofon mehr oder weniger vom Raum aufnimmt.

Wie viel vom diffusen Schallfeld (jeder Schall der nicht frontal auf die Mikrofonkapsel trifft) mit aufgenommen wird hängt nur von der Richtcharakteristik des Mikrofons ab.
Diese ändert sich in den meisten Fällen über die Frequenz, wichtig ist aber, dass man weiß, dass man mit jeder Kapsel jede Charakteristik erreichen kann, diese beiden Eigenschaften hängen nicht zusammen.
 
Hey Dark Lord!

Komm auf die dunkle Seite des Mikros :)

Danke für die interessante Infos. Tatsächlich ein Denkfehler meinerseits. Ich dachte wirklich: Großmembran nicht dynamisch: "Aufnahme der kompletten Außenwelt" - Dynamisch: Aufnahme in einem ziemlich beschränkten Kreis vor dem Mikro.

Ich werde da noch viel Lernen (müssen).
 
Noch etwas:
"Großmembran" bezeichnet lediglich Mikrofone deren Membran einen Durchmesser von 1 Zoll (oder mehr) hat.
Das sagt aber nichts über das Wandlerprinzip aus.

"(elektro)dynamisch" oder "Kondensator-" (=elektrostatisch) bezeichnet das Wandlerprinzip.

Bei dynamischen Mikrofonen bewegt der Schall einen Draht (der als Spule auf einer Membran befestigt ist, "Tauchspulen-Mikrofon") oder ein Metallblättchen (das selber die Membran darstellt, "Bändchenmikrofon") durch ein Magnetfeld, wodurch darin eine Spannung induziert wird. Diese Spannung ergibt das Signal.
Bei Kondensatormikrofonen bildet die Membran gemeinsam mit einer Metallplatte einen Kondensator, der Schall bewegt die Membran und verändert so die Kapazität dieses Kondensators. Aus dieser veränderlichen Kapazität lässt sich mit darauffolgendem Schaltkreis eine Signalspannung gewinnen.

Es gibt noch weitere Arten von Wandlerprinzipien. Prinzipiell sagt das Wandlerprinzip aber nichts darüber aus wie groß die Membran ist, und auch nichts über die Richtcharakteristik des Mikrofons.

Man kann mit jeder Membrangröße und jedem Wandlerprinzip jede Richtcharakteristik erreichen (vereinfacht gesagt. Natürlich ergeben sich für den Entwickler gewisse technische Beschränkungen).

So, man muss aber natürlich dazusagen, dass gewisse Kombinationen sehr verbreitet sind:
Beispielsweise sind die allermeisten Großmembran-Kapseln als Kondensator-Kapsel ausgeführt, man nennt dies "Großmembrankondensator-Mikrofon" oder "GMK", auf Englisch "large membrane condenser" / "large diaphragm condenser" oder "LMC"/"LDC".
Großmembrankapseln die auf dem elektrodynamischen Prinzip basieren gibt es sehr wenige, das Shure SM7b und das EV RE20 zählen da dazu, soweit ich weiß.
 

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