da muss ich es wohl doch mal lesen
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Stimme zu!
Aber manchmal fehlt mir bei Steve, Joe und Co. der "dreckige Rotz", der gerade in der Rockmusik Sinn macht. Dass Steve Vai und Joe Satriani den auch können hört man gut in den G3 - Livekonzerten in den jeweils letzten Life-Impro-Songs!
Könnte es sein, dass es gar nicht die Noten sind, sondern der Ton ?
Ich fand damals Vai und Satriani absolut super.
Aber alleine die Art von Ton macht das ganze schon glatter. Fetter, runder HighGain mit Humbuckern a la Ibanez klingt eben nach weniger Rotz als eine Strat oder Tele über einen Einkanaler, der generell kein HiGain macht.
Nimm doch mal Ritchie Kotzen. Der spielt mindestens so wenig falsche Noten wie Vai oder Satriani - aber aufgrund der eher blues-lastigen Spielweise und seinem doch eher ziemlich erdigen Ton klingt es einfach richtig geil dreckig mit Ecken und Kanten.
Oder anders gesagt: würden die Protagonisten das Equipment tauschen und nicht nach ihren Bedürfnissen anpassen, würde Kotzen vermutlich eine ganze Ecke glatter und Vai und Satriani eine ganze Ecke dreckiger klingen.
Nimm doch mal Malmsteen - der shreddert auch wie ein Weltmeister, sein Ton ist aber um einiges roher und weniger glatt als der von Vai oder Satriani.
Noch was zum Interview:
Die Suche nach dem richtigen Ton .... mmmh. Ich verstehe nicht was daran schlimm sein soll, wenn man schon vorher weiß, welche Töne passen und welche nicht.
Im Übrigen kann ich mich an ein Interview mit Vai aus den 80ern erinnern, bei dem er erwähnt hat, was Zappa mal zu ihm sagte: Es gibt keine falschen Töne die du spielen kannst. Es ist deine Musik, deswegen bestimmst du, was richtig ist und was falsch.
Es gibt doch eine Menge Gitarristen oder Musiker, die seit Jahrzehnten spielen.
Ein Clapton ist doch auch so routiniert, dass er beim Jammen weiß was passt oder nicht.
Der spielt doch auch seit Jahrzehnten die üblichen Skalen bzw. die, die er für seine Spielweise braucht. Der wird auch keine falschen Töne spielen. Der weiß genau, wo er anfängt und wo ein Lick aufhören muss.
Ich finde falsche Töne machen etwas nicht interessant, aber es macht es vielleicht menschlicher, so dass man denken kann: "Oh ... na siehst Du, auch ein Satriani spielt mal falsch".
Aber ehrlich gesagt bewundere ich es eher, dass jemand zu jeder Zeit weiß, wo er sich musikalisch gerade befindet und weiß was dazu passt.
Alles andere ist doch eher eine Frage der Perspektive oder Geschmacksache