Riss in 6 Monate alter Gibson Les Paul

  • Ersteller Manalishi
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gibson und lack gibt immer wieder mal thema.
gibson verwendet ein altertümliches lacksystem, basierend auf nitrolacken.
nitrolacke sind kapriziös (mehrschichtiger dünner lackaufbau) und in längsrichtung zur lackfläche wenig elastisch. da holz immer wieder mal arbeitet, durch umgebungsfeuchtigkeit und/oder temperaturunterschiede, kann nitrolack reißen. insbesondere goldtops sind anfällig für lackrisse, weil diese gitarren eine relativ dicken lackaufbau haben, was nitrolack nicht sonderlich mag und öfters mit rissen beantwortet.

andere hersteller verwenden modernere lacke, acryl oder PU, die deutlich verzeihender sind, als ein nitrolack und auch schneller trocknen.

deshalb, kauft man eine gibson, muß man mit lackproblemen rechnen.....die kauft man gratis mit. ist einfach dem lacksystem geschuldet. gibson baut gitarren nach historischem konzept.....da muß man sich mit den nachteilen dieser herangehensweise arrangieren können, oder eine gibson ist nicht die richtige gitarre.
 
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Was wir hier sehen, weiß doch keiner wirklich... die Fotos sind eher suboptimal um das fachgerecht zu beurteilen, wenn das überhaupt mit Fotos möglich ist. Es schreiben ja auch alle "ich tippe auf", "ich vermute" oder "Natürlich würde ich die Gitarre auch lieber für ein verbindliches Urteil in Augenschein nehmen, aber anhand der Fotos und der Beschreibung gehe ich davon".
 
Demnach siehst Du hier lediglich einen Lackriss und keinen Riss im Holz?
keine ahnung ob der riss sich im holz fortpflanzt. bei einem 2-teiligen korpus kann ein lackriss im bereich der fuge schon mal auftreten. bei meinen SG gitarren sehe ich einen riss entlang der klebefuge des halses. da es bei beiden gitarren zu sehen ist, möglicherweise konstruktionsbedingt.

ich bin bei solchen dingen nicht so kritisch. wie gesagt. nitrolacke haben ein paar nachteile, dazu zählt eine gewisse sprödheit.
 
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...
Du hast eine Gewährleistung ( Garantieanspruch )auf deine erworbene Gitarre.
Schriftlich ankündigen das die LP auf den Postweg ist und Garantieanspruch erheben.
...

Wird hier Gewährleistung und Garantie gleichgesetzt? Die schriftliche Ankündigung ist gut, aber gegenüber dem Händler bitte auf Gewährleistung, das Wort Garantie ggü dem Händler nicht erwähnen.
Die Gewährleistung ist ggü. dem Händler anzubringen und der kann sich nicht auf den Hersteller beziehen. Garantie kommt vom Hersteller und ist ggü. dem Hersteller anzubringen.

Da sind die Begrifflichkeiten auf europäischer Ebene nicht so präzise, Garantie meint hier auch nur die Beweislastumkehr, das regeln die Länder verschieden. ...

In Deutschland ist das präzise geregelt, Gewährleistung ist per Gesetzt gegeben und die Beweislastumkehr gilt erst nach einem Jahr (imo). Die Garantie ist dagegen eine freiwillige Leistung des Herstellers und kann eigenen Regeln entsprechen.
 
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Sie liegt nun seit Montag dem Händler vor. Ich warte auf Antwort.

Zu den verschiedenen Meinungen, die Risse im Nitrolack für normal halten… soweit es um die üblichen eher flächig angeordneten dünnen und spinnennetz-artig oder parallel verlaufenden Risse durch Temperaturschwankungen geht, stimme ich euch zu.
Einen einzelnen 5cm Riss im Lack ( aufgrund des extrem dunklen Lacks konnte ich nicht erkennen, ob das Holz darunter auch betroffen ist), der auch vollständig den Lack gesprengt hat, so dass ich mit z.B. einer Rasierklinge quasi den Spalt aufhebeln könnte und der vermutlich durch extremes Arbeiten des Korpus entstanden ist, sehe ich als Mangel an
 
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Klar ist das ein Mangel - selbst dann, wenn es nur ein Lackriss wäre.

Dabei ist es auch völlig egal, dass es sich um Nitrolack handelt, denn ein Käufer darf erwarten, dass der Hersteller den von ihm gewählten Lackierprozess und vor allem die Holzverarbeitung im Griff hat. Der Lack muss im Zweifel, d.h. mangels abweichender Vereinbarung, von mittlerer Art und Güte sein und den üblichen Standards entsprechen. Es gibt ja schon gewisse objektiv wohl als "schlechter" anzusehende, Eigenschaften von Nitrolack, die üblicherweise vorausgesetzt werden. Dazu gehört z.B. die Empfindlichkeit gegen Lösungsmittel, wohl auch die mitunter beim Spielen leicht klebrig werdende Oberfläche am Hals, das Ausbleichen oder Nachdunkeln im Sonnenlicht oder je nach Art des Lacks (und da gibts auch bei Gibson große Unterschiede) das relativ frühzeitige Auftreten von feinen Crackles. Bei Gibsons könnte man vielleicht auch diskutieren, ob ein gewisses Einbluten von Rot in die Bindings oder ein bisschen Orangenhaut am Übergang Halskante/Decke noch in den Bereich fällt, das sei jetzt mal dahingestellt.

Bei dem, was ich hier sehe, kann mir aber keiner erzählen, dass ein solcher Riss "normal" und daher hinzunehmen ist. Selbst bei einer Historic oder sonst stark geageten Les Paul wäre das keine typische Alterserscheinung oder "gewollt, weil Vintage". Kein Mensch würde eine Murphy Aged mit so einem Riss neu im Laden kaufen, es sei denn, für einen sehr, sehr großen Nachlass. Denn was man da sieht, ist gerade kein typisches Verhalten des Nitrolacks selbst, sondern eindeutig dem Korpus darunter zuzuordnen, bei dem das Holz oder die Leimfuge gearbeitet oder gar gerissen ist. Auf einer strukturell intakten, in sich stabilen Fläche passiert diese Art Riss nicht von alleine. Der Nitrolack macht das Problem nur leichter sichtbar, die Ursache muss aber tiefer liegen.

Das hier ist zu allem Überfluss eine Les Paul aus der normalen Produktion, und 99 % (oder mehr) aller Gibson USA-Gitarren bekommen sowas auch nach Jahrzehnten nicht - selbst feine Crackles sind da selten, weil bei den Factory-Gitarren eine relativ elastische Nitrovariante benutzt wird. Ich verstehe völlig, dass es auch Spieler gibt, denen sowas egal ist, solange die Gitarre gut klingt und sich gut spielt. Das ist aber halt nicht der Maßstab für die Frage, ob rechtlich gesehen ein Mangel vorliegt.

Ich selber bin bei Verarbeitungsdetails mit der Zeit auch eher großzügig geworden, wenn mich Bespielbarkeit, Ton und Ansprache bei einer Gitarre richtig packen, aber hier würde mir selbst dann das Vertrauen fehlen, dass das auch auf Dauer so bleibt. Nicht in der Preisklasse.

Gruß, bagotrix
 
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Meine Mutmaßung ist, dass bei der Fertigung, die Halstasche sehr eng für den Hals gearbeitet wurde und beim Einsetzen des Halses, selbiger kräftig eingepresst wurde.
das war auch mein erster Gedanke-, auch wenn man diesbezgl. keine Ferndiagnose machen kann.
Für mich sieht´s auf dem Foto eher nicht nach nur einem Lackriss aus, sondern es geht schon eher in der Tiefe.
Meine Vermutung ist auch, dass das Holz vom Body im Verhältnis zum Hals mehr beigetrocknet ist, sodass dort enorme Spannungen werkeln. Auch wenn der Body zweiteilig ist, eine vernünftige Leimfuge hält sowas aus-, da es sich dabei um Längsholz handelt, reißt es dann an einer anderen Stelle,- z.B. in der Nähe der Leimfuge.
Ich würde in diesem Fall tatsächlich die Gitarre reklamieren.
 
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Ich habe wegen “Ausbluten“ (bleeding), starken Farbveränerungen des Bindung an einer Gibson 1958 Les Paul Standard VOS BB kürzlich ein Gerichtsverfahren gegen einen großen, deutschen Musikhändler geführt. Die Schutzbehauptungen sind bekannt. Die Frage ist eigentlich ganz einfach: Ist der Riss normal oder nicht? Ist er geringfügig oder nicht, weil er Potential hat, sich fortzusetzen? Verschleißerscheinung Oder „Ritschi—blackmoore-Effek—am-Ende-eines-Konzerts? Nein? Mangel beim Verkäufer als Gewährleistung geltend machen … redenden Menschen wird meistens geholfen… dabei aber nicht ins Boxhorn jagen lassen und freundlich, aber bestimmt den Mangel geltend machen … notfalls vor Gericht …
 
nur echte CS VOS gibsons bluten
 
Rückgabe der Gitarre gegen volle Erstattung Kaufpreis … zuvor wurden die Mängel bestritten …
 
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Kurzes Update.
Nach nun ca 6 Wochen ohne Rückmeldung und Fristsetzungen und Rücktritt vom Kaufvertrag durch mich, habe ich die Ankündigung der Rückzahlung des Kaufpreises erhalten.

Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung.
 
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