Wie Ocarina richtig üben?

Semula
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Erstmal ein Hallo in die Runde,

Meine Frage ist an sich eigentlich ganz einfach: Wie übt man richtig?


Ich bin selber Anfänger, und finde das Instrument macht unheimlich viel Spaß. Probleme bekomme ich aber immer damit, den Ton richtig zu treffen. In sich stimmt das Instrument, und klingt auch super (außer die höchsten 2 Töne), wenn ich es alleine spiele. Aber im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten stimmt das ganze einfach nicht mehr.

Ich habe mich dann hingesetzt, und über ein Stimmgerät versucht die Töne richtig zu treffen und merke jetzt: Wenn ich sie treffe, klingt es furchbar, und wenn ich so spiele, dass es gut klingt, bin ich fast einen Halbton zu tief. Habt Ihr da Tipps, muss ich bestimmte Techniken beachten? Wie übt ihr das Töne treffen, bzw wie übt ihr generell?
Ich kenne bisher nur das "aus dem Bauch heraus pusten" und "tutu sagen".

Oder liegt es vllt einfach am Instrument selbst, und der Fehler liegt gar nicht unbedingt bei mir? Gesetz dem Fall: Welches Instrument könnt ihr da empfehlen, dass sich ordentlich und sauber spielen lässt zu anderen Instrumenten (in meinem Fall jetzt eine nach Stimmgerät gestimmte Gitarre)? Mein langfristiges Ziel ist eine Doppelokarina sauber zu solchen Instrumenten spielen zu können, die Töne ordentlich zu treffen ist da essentiell.

Zu meinem Instrument:
Ich spiele eine Ocarina von OcarinaWind in Alt Stimmung (C). 12 Löcher, Keramik.

Den besten Ruf haben die Instrumente des Herstellers ja wohl eher nicht. Aber vllt liegt es ja trotzdem auch an mir....bin da im Moment etwas ratlos, und will das jetzt auch nicht vorschnell auf das Instrument schieben :confused:
 
Eigenschaft
 
Hallo Semula
Das Problem kann verschiedene Ursachen haben.

Auch bei einem guten Hersteller lassen sich die Töne durch unterschiedlich starken Blasdruck nach oben und unten drücken. Da eine Ocarina nicht wie eine Thinwistle oder Blockflöte überblasen werden kann, blockiert die Tonerzeugung bei zu hohem Blasdruck. Bevor man diese Grenze erreicht, verändert sich die Klangfarbe und der Ton klingt nicht gut. Bei gut gestimmten Instrumenten trifft man den Ton mit ungefähr mittlerem Blasdruck. Der Blasdruck spielt bei der Intonation die wichtigste Rolle. Es gibt aber auch noch andere Komponenten.

Manchmal muß man ein Weilchen spielen, bis das Instrument angewärmt ist. Dabei wird es obendrein innen feucht und das verändert den Ton. In der Regel steigt er dann etwas.

Es gibt auch noch andere Gründe, warum die Intonation zu tief geraten kann:
- die Finger werden nicht weit genug von den Grifflöchern abgehoben / entfernt; Probiere mal aus, was passiert, wenn Du einen Finger in der Luft über dem Griffloch auf und ab oder hin und her bewegst.
- die Zähne sind zu eng zusammen; Probiere mal aus, was passiert, wenn Du die Zähne schließt und dann so weit als möglich öffnest.

Bei mir macht beides für sich allein genommen mindestens einen Halbton aus. Der Effekt kann sich dann obendrein summieren.

Viele Grüße
Lisa
 
Erstmal danke für deine Mühen.

https://soundcloud.com/semula/ocarina-tonh-he/s-aImB5
Hier mal ein Tonbeispiel, einmal mit dem für meine Ohren angenehmen Klang, und einmal die Tonhöhe korrekt nach Stimmgerät gespielt. Töne sind C und A. Vllt hilft dir das bei der Einschätzung.
Eiert natürlich immer ein bisschen rum bis Ich die Höhe nach Stimmgerät treffe, aber Ich denke es wird klar, was Ich meine.

Das Instrument ist bereits warm gespielt, Zähne sind auseinander, und Finger weit genug weg (hab ich ohnehin automatisch richtig gemacht, also an den 2 Dingen lag es schonmal nicht).
Das mit den Zähnen hab Ich nie beachtet, finde die falsche Haltung aber auch unangenehm, und hab das ohnehin nie falsch gemacht, aber gut, sich das trotzdem mal bewusst zu machen, und überhaupt zu wissen =)


Ansonsten habe Ich mich bei Thomann mal umgeschaut, und die folgende Ocarina gefunden: https://www.thomann.de/de/thomann_ac_stein_double_ocarina_reg.htm
Kannst du bezüglich der Intonation zu dem Hersteller was sagen? Laut Aussage des Thomann Mitarbeiters sind das die vom Ocarina Musikhaus. Die haben soweit Ich das mitbekommen habe bisher ja einen sehr guten Ruf.
Zurückschicken kann Ich sie ja immer noch, aber vllt kannst du da ja schon direkt was zu sagen =)


Auf ne Doppelte (und später auch Dreifache) möchte Ich ohnehin hinaus, und würde dann jetzt nicht nochmal extra eine 12 löchrige holen. Die war nur zum Üben und rausfinden ob es an sich Spaß macht.
 
Hallo Semula

Zum Tonbeispiel.
Der Ton als solches klingt auf meinen kleinen PC-Boxen ok. Durch den gesteigerten Blasdruck ist das Instrument aber lauter. Das fand ich bei meinen Instrumenten am Anfang auch sehr gewöhnungsbedürftig.


Die von Dir verlinkte Double AC wird von der Firma Stein hergestellt. Hans Rotter/Ocarina Musikhaus importiert sie vom Hersteller und Thomann bezieht sie meines Wissens nach von Rotter zusammen mit anderen Instrumenten, die in der Ocarinawerkstatt Rotter hergestellt werden.

Meine bei Thomann erworbene Double AC von Stein ist relativ tief gestimmt und braucht daher auch einen etwas höheren Blasdruck, um korrekt intoniert zu werden. Das Instrument ist in sich gut gestimmt. Wenn sie warm gespielt ist, klingt sie schöner.
Hans Rotter teilte mir auf meine Anfrage hin mit, dass die Instrumente nicht immer 100% gleich ausfallen. Das ergibt sich aus dem Herstellungsprozess und dem Schrumpfungsprozess, den der ursprünglich feuchte Ton beim Trocknen und Brennen durchläuft. Rotter prüft jede eintreffende Partie und beobachtet dabei hin und wieder kleine Unterschiede, die sich in der Regel innerhalb einer akzeptablen Toleranz bewegen. Beim Spielen gleicht man die Unterschiede mit dem Blasdruck aus.

Wenn Du ein Instrument finden möchtest, das in der Ansprache Deinen Vorstellungen entspricht, bleibt Dir eigentlich nichts anderes übrig, als einen Teil Deines Urlaubs in Oberkappel zu planen und vor Ort aus der riesigen Auswahl Dein Trauminstrument heraus zu picken.

Vom 29. bis 31. Mai gibt es da übrigens ein Seminar, auf dem man bestimmt viel zu sehen und zu hören bekommt und vieles ausprobieren kann. Hans Rotter hat eine irre große Ocarina-Sammlung und pflegt Kontakte zu andern Ocarinabauern. Auf seiner Webseite findest Du Links zu verschiedenen Bildarchiven. Die sind das reinste Who-is-who der Ocarinaszene. Toll! Habe erst kürzlich noch darin gestöbert.

Die braunen Instrumente sind im Übrigen durch Strohbrand gefärbt. Bei meinem Instrument rieche ich das eigenartigerweise. (Soll aber wohl nicht immer so sein.) Alternativ gibt es das Modell auch mit weißer Glasur. Ist aber aktuell nicht lieferbar und deutlich teurer als die Strobrand-Ocarinas.

Viel Spaß beim Stöbern ....

Gruß
Lisa :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ui, das ging schnell :D

Das mit dem Strohbrand hab ich schon gesehen, das gefällt mir an sich sehr gut muss ich sagen. In welchem Bereich bewegt sich das denn mit dem "tiefer gestimmt"? Ist sie noch gut zu spielen, oder klingt das auch eher gepresst. Am Luftdruck an sich sollte es nicht scheitern, da bin ich hart im nehmen, aber es soll halt schon nach verspielt klingen, und nicht so krampfhaft, wie es mein Instrument tut.

Wäre es denn in meinem Fall da vllt auch sinnvoller auf ein Holzinstrument zu setzten? Hast du da schon Erfahrung gesammelt?
 
Gepresst klingt meine Double-Ocarina nicht.
Wie gesagt, da gibt es Toleranzen.

Holzokarinas habe ich keine.

Hast Du schon mal ausprobiert, was passiert, wenn Du die Ocarina innen gezielt anfeuchtest/ein paar Tropfen Wasser hinein gibst? Den Tonokarinas macht das nichts aus.

.... jetzt schnell wieder in den Garten, bevor der nächste Regenschauer kommt .... :)


EDIT
In welchem Bereich bewegt sich das denn mit dem "tiefer gestimmt"?
Als ich sie zu Beginn mit mittlerem Blasdruck gespielt habe, hing ich bei den hohen Tönen schnell mal 50 Cent zu tief. Aber mit der Zeit hat sich das gegeben. Wenn mir das Instrument dann doch mal zu hart klingt, mach ich die Okarina einfach nass. Ich halte sie dann einfach unter den Wasserkran, schwenke sie einmal durch und kippe dann das verbliebene Wasser aus. Dann kommen die hohen Töne leichter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch was zum Thema "Richtiges Üben"

Wie übt ihr das Töne treffen, bzw wie übt ihr generell?

Um vor allem bei größeren Intervallsprüngen die Töne sauber zu treffen, muss man sich nicht nur den Griff sondern auch den jeweiligen Blasdruck der verschiedenen Töne merken. Den von unten nach oben kontinuierlich ansteigenden Blasdruck bekommt man am besten mit Tonleiterübungen heraus. Die Kontrolle mit dem Stimmgerät ist dabei eine große Hilfe. Wenn man verinnerlicht hat, wie die Tonleitern klingen müssen, kombiniert man Tonleiterübungen mit Intervallsprüngen und prägt sich dabei die verschiedenen abrupten Blasdruckänderungen ein. Wenn man sich ein Lied ausgeguckt hat, das schwierig zu treffende Intervallsprünge enthält, denkt man sich am besten passende Tonleiterübungen aus, die zu diesen Intervallen passen. Dann kommt man meistens schneller zum Ziel, als wenn man immer wieder nur die Melodie(abschnitte) übt.

Aus diesen Gründen starte ich beim Ocarinaspiel meistens mit ein paar Tonleitern. Das Stimmgerät hilft mir, meine Tonvorstellung zu "eichen" und die Blasdruckunterschiede bewußt zu machen. Da ich mit verschiedenen Blasinstrumenten spiele, die diesbezüglich alle unterschiedlich zu handhaben sind, finde ich diese Kontrolle wichtig.

Gruß
Lisa
 
Danke für deine Mühen ˆˆ Also Ich denke, Ich werde die mal austesten. 50 cent ist ja noch im Rahmen, damit kann man denke Ich schon gut arbeiten. Get ja mit meiner schon fast, und die liegt bei 90-120.

Den Tipp mit dem Wasser muss Ich mal ausprobieren, darauf wäre Ich wohl nie gekommen ˆˆ

Aber einen hab Ich noch ˆˆ Bei den tiefen tönen ist meine Ocarina deutlich leiser als bei den mittleren tönen. Und sobald mal die Daumen hinten wegnimmt, wird sie ebenfalls wieder deutlich leiser. Ist das normal, und kann man das auch ein klein wenig steuern?
 
Die Lautstärke hängt ja mit dem Blasdruck zusammen. Von daher ... :nix:
Bei Blockflöten kennt man das Problem auch.


Das mit dem Wasser musst Du halt austesten. Da natürlich dann auch die dunklen Töne einen kleinen Tick leichter hoch gehen, muss man die dann sehr sachte anblasen, damit man nicht zu hoch kommt.

Auf die Idee mit dem Wasser bin ich gekommen, weil auch Glasspiele und angeblasene Flaschen per Wasserfüllung gestimmt werden. :)
 
Ich halte sie dann einfach unter den Wasserkran, schwenke sie einmal durch und kippe dann das verbliebene Wasser aus. Dann kommen die hohen Töne leichter.

Jetzt im Winter sind die Okarinas ziemlich kalt, wenn ich sie zum Üben hervor hole. Damit die Intonation nicht im "Keller" hängt, lege ich sie vor dem Spielen in ein Heizkissen. Durch das Anwärmen sind die Instrumente deutlich angenehmer zu spielen und besser zu intonieren. Auf das Anfeuchten verzichte ich inzwischen.
 
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen sie vor dem Spielen erstmal einzuspielen. Nach ein paar Minuten ist sie auch warm, und ich selber auch aufgewärmt was die Atemtechnik angeht. Das mit dem Wasser mache ich zwar auch noch alle paar mal, aber dann eher mit dem Gedanken, dass sie auch ein wenig gereinigt wird ^^
 

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