cordesavide schrieb:
Und von wegen virtuoses Solo: Es geht einem oft so dass man denkt: "jetzt muss ich unbedingt ein saugeiles Solo spielen" und man ist dadurch schon so verkrampft, dass man kaum noch was gescheites spielen kann. Versuch vor allem, entspannt zu sein und dein eigenes musikalisches Statement zu geben. Die Virtuosität kommt dann mit der Zeit von selber.
also, diese Statement scheint mir von all den hier abgegebenen noch das vernünftigste zu sein! Ansonsten wäre ich mit solchen Ratschlägen, die eher das Muckitraining der Finger betreffen SEHR SEHR vorsichtig. Ruckzuk hat man sich da einen Schaden eingefangen. Ich kenne etliche Leute, die sich durch Üben mit falscher Technik Sehenscheidenentzündungen und schlimmeres zugezogen haben. (sag ich jetzt mal, auch auf die Gefahr hin, daß gleich wieder einer der Autodidaktengilde mit dem Argument kommt, daß man das nicht braucht, weil Klavierpielen ja wohl nicht sooo schwer sein kann :screwy: und sich "Technik" schon irgendwie selbst im Gehirn formt :screwy: ). Schumann selbst, mit seinem gelähmten 4. Finger ist das berühmteste traurige Beispiel solcher anatomischer Torturen.
Wenn ein schneller Lauf "holprig" klingt, kann das die unterschiedlichsten Ursachen haben, das kann nie pauschal beantwortet werden: jede Hand ist anders, jede Armmuskulatur verschieden und jeder hat andere motorische Fähigkeiten, die sich auf unterschiedlichen Tastaturen verschieden auswirken. Einen sinnvollen Tip kann man eigentlich nur abgeben, wenn man das selbst vor Ort sieht und hört und etwas von Technik versteht. Hinter dem Begriff "Klaviertechnik" verbirgt sich allerdings keine einfache Anleitung zum Klavierspielen, so wie etwa bei einer Gebrauchsanleitung für einen Kühlschrank. Verallgemeinernd kann man vielleicht sagen, daß es dabei erreicht werden soll maximal ökonomisch zu spielen. Eigentlich versucht ein Pianist die Verwendung reiner Muskelkraft möglichst zu vermeiden, da das auch immer mit Verkrampfung verbunden ist. Muß Kraft auf die Tastatur übertragen werden, dann wird er immer bestrebt sein "Impuls" (oder einfacher Schwung) aus der Bewegung zu gewinnen oder auch sein Körpergewicht einsetzen, um möglichst locker zu bleiben. Es ist ein großes Problem, daß viele versuchen bei schnellen und evtl. noch lauten Läufen ausschließlich aus den Fingern zu spielen. Tatsächlich muß aber eine Symbiose gefunden werden zwischen Bewegung des Unterams, des Handgelengs und dem Laufen der Finger (vorallem beim Unter- oder Übersetzen), so daß die Muskulatur insgesamt möglichst entspannt bleibt. Veilleicht verdeutlicht das die hier angesprochene Problematik ein wenig und läßt erahnen, was ich vom Autodidaktentum oder Lernangeboten aus dem Internet halte
!!
@Luc:
von welche Läufen sprichst Du jetzt eignetlich genau? Ich denke mal, Du meinst die Läufe am Ende der ersten Arabeske (E-Dur), oder? Hab' das Teil selber noch nie gespielt, nur eben mal in dei Noten geschaut. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich auch nicht weiß, was Du mit Schumanns "Aufbruch" meinst. (und das, wo ich doch schon so viel Schumann gepielt habe
). Warum gehst Du nicht einfach mal zu Deinem (früheren oder noch immer
) Lehrer und zeigst ihm/ihr das Problem.
Zu den Yamaha Tastaturen: Ich fand die eigentlich zunächst sehr gut, wahrscheinlich, weil sie etwas gewichtiger sind als die meisten anderen Digipi-Tastaturen. Dann hat mich mal ein Hänlder darauf aufmerksam gemacht, daß es bei Yamaha keinen echten "Druckpunkt" gäbe. Das Gefühl eines Druckpunktes würde ausschließlich durch die Anstiegskurve des Tons suggeriert. Hm, ich weiß nicht ober da Recht hatte, denn nach wie vor finde ich die Tastaturen nicht so übel, oder ich falle auch auf den Trick rein
.
Hab mich dann auch nicht mehr drum gekümmert, da ich ja jetzt mein MP9500 zun nächtlichen Üben habe
und dessen Tastatur der echten einzig wahren Flügelmechanik schon ein wenig nahe kommt.
Greetings,
Wolf