Rhodes- und Piano Amp: Roland Jazz Chorus oder Fender Tone Master Twin Reverb?

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Liebe alle,

ich habe mir vor einer Weile einen Roland Jazz Chorus 22 gekauft, vor allem für Rhodes Sounds und da gefällt er mir auch ganz gut, allerdings fehlt dann doch deutlich der Bass.
Allerdings spiele ich auch mindestens ebenso viel Piano und auch Hammond-Sounds und jetzt frage ich mich, ob ich mit einem Fender Tone Master Twin Reverb glücklicher werde. Die Fender Twin Reverb Amps werden ja neben dem Jazz Chorus oft als „die Amps“ für Rhodes genannt. Und mit 2x12“ Speakern passt das dann auch mit dem Bass.
Beim Fender finde ich im Gegensatz zum Jazz Chorus zwei Dinge sehr reizvoll:
1. Das Gewicht, ist mit rund 15kg knapp halb so viel wie beim Jazz Chorus 120
2. Man kann die Leistung des Tone Masters „drosseln“ und soll dann auch bei Zimmerlautstärke ein gutes Klangbild bekommen, was bei den „originalen“ Twin Reverbs erst bei deutlich höherer Lautstärke der Fall sein soll. Liegt vermutlich an der Modelling-Technologie.

Folgende Frage habe ich aber zu dem Twin Reverb bzw. dem Tone Master Twin Reverb:
Der hat 2 Kanäle, aber ist der auch stereo oder gehen beide Kanäle mono in eine Mono-Endstufe? So ganz schlau werde ich nicht aus den technischen Daten.
Beim Jazz Chorus ist das ja definitiv der Fall, aber der ist mir eigentlich zu schwer.

Und kann man auch Piano- und Hammond-Sounds darüber spielen oder passt das gar nicht? Idealerweise würde ich auch gerne meinen CP-80 darüber spielen.

Der Einsatz des Verstärkers liegt vermutlich überwiegend zuhause oder bei kleinen „unplugged“ Gigs, dann als einziger Amp, ohne über die PA zu gehen. Bei größeren Gigs höchstens als Monitor, jedoch bin ich da mittlerweile ein Fan von In-Ear-Monitoring.

Viele Grüße und vielen Dank für eure Tipps!
HD
 
ich habe mir vor einer Weile einen Roland Jazz Chorus 22 gekauft, vor allem für Rhodes Sounds und da gefällt er mir auch ganz gut, allerdings fehlt dann doch deutlich der Bass.

Ich kenne am Rhodes nur den klassischen Jazz Chorus 120 - und bei 2x12"-Speakern wird man wohl auch weniger Bass-Probleme als mit den kleinen 2x6,5"-Speakern des JC 22 haben - somit ist der Vergleich mit einem 2x12"-Twin Reverb etwas unfair.

Ansonsten ist die Wahl zwischen JC und Twin Reverb alles andere als leicht: die klingen einfach unterschiedlich - jeder auf seine Weise gut, es bleibt eine persönliche Frage des Geschmacks...


Und kann man auch Piano- und Hammond-Sounds darüber spielen oder passt das gar nicht? Idealerweise würde ich auch gerne meinen CP-80 darüber spielen.

Bei CP-80 müsste man das ausprobieren.
Tatsache ist eben, dass Gitarrenverstärker bewusst den Klang beeinflussen und auch einen wesentlichen Einfluss auf den Klang haben.

Bei Hammond ist die Frage, ob Du mit dem rohen Orgelsignal den Twin Reverb ansteuerst (in etwa à la Jon Lord oder Brian Auger).
Falls Du zusätzlich eine Leslie-Simulation nutzt, die ebenfalls stark klangfärbend wirkt, könnte das Ergebnis nicht den Erwartungen entsprechen (oder eben doch - ein ganz eigener Sound).

Viele Grüße
Torsten
 
Folgende Frage habe ich aber zu dem Twin Reverb bzw. dem Tone Master Twin Reverb:
Der hat 2 Kanäle, aber ist der auch stereo oder gehen beide Kanäle mono in eine Mono-Endstufe?
Der Twin war eigentlich nie Stereo. Das würde mich jetzt wundern, wenn der Tone Master Twin Stereo wäre.

Mich würde ja eher interessieren, wie der Tone Master Twin im Unterschied zu einem echten Röhren-Twin mit dem Rhodes klingt, und wie der Jazz Chorus 22 im Verhältnis zu einem alten Jazz Chorus 120 in diesem Zusammenhang klingt.

Ich hatte damals vor 18 Jahren, als ich mein Rhodes gekauft habe, bei einem Gig die Wahl zwischen einem alten Jazz Chorus 120 und einem 100W-Röhren-Fender "The Twin" (Redknob). Ich habe beide ausprobiert und der the Twin hat haushoch gewonnen. Ich habe mir den danach selbst gekauft und bereue das bis heute nicht (der ist auch deutlich billiger als die alten Blackface, Silverface und als der Tonemaster Twin). Aber das empfindet jeder Rhodesspieler anders. Ich würde mir ja am liebsten noch einen zweiten holen, damit ich Stereo spielen kann ... :saliva:

Allerdings muß man das wollen: Echtes Rhodes (75kg) und "echter" Twin (35 kg) und ab und zu ein paar Reparaturen ...

Viele Grüße,
McCoy
 
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Vielen Dank für eure Antworten!

Vielleicht noch eine wichtige Info dazu: Aufgrund eines bevorstehenden Geburtstags bin ich außerdem auf der Suche nach einem Rhodes Mark 1 oder 2. Daher unter anderem auch die Überlegung, einen Amp zu wählen, der dann damit gut harmoniert.
Dass man den JC22 nicht mit dem JC120 vergleichen kann ist klar. Zuhause hat mir der JC22 auch bisher gereicht, allerdings hatte ich den dann auch mal begeistert mit in eine Probe und einem Gig mitgenommen, war dann jedoch logischerweise aufgrund des fehlenden Basses doch etwas enttäuscht.
Ich werde mir den Fender Tone Master Twin Reverb mal bestellen und wenn der nicht passt in einen JC120 tauschen. Preislich liegen die ja nicht so weit auseinander (im Gegensatz zum Gewicht).

Noch ein Frage zu den Rhodes Keyboards: Beim Mark 1 ist am Front Panel ein „Input“-Buchse, beim Mark 2 an mehr oder weniger gleicher Stelle eine „Output“-Buchse. Die Rhodes sind schon Mono, oder? Oder haben die noch irgendwo zwei Stereo Outs, die ich noch nicht entdeckt habe?

Viele Grüße und Dank
HD
 
Noch ein Frage zu den Rhodes Keyboards: Beim Mark 1 ist am Front Panel ein „Input“-Buchse, beim Mark 2 an mehr oder weniger gleicher Stelle eine „Output“-Buchse. Die Rhodes sind schon Mono, oder?

Ja, komischerweise ist die Buchse beim Mark 1 mit "INPUT" beschriftet, aber da schließt man tatsächlich den Verstärker an. :nix:

Und, ja, ein Rhodes hat normalerweise nur einen Mono-Ausgang (wie eine Gitarre) - Stereo kommt erst bei entsprechenden Effekten ins Spiel.
Da weiß aber @McCoy mehr, vor allem, ob es auch Rhodes-Versionen mit eingebauten Stereo-Effekten gibt, die dann auch einen Stereo-Ausgang hätten.

Viele Grüße
Torsten

PS: das aktuelle Mark 8 (mit Effekt-Einschleifweg und auf Wunsch mit eingebauten Effekten) hat Stereo-Ausgänge, sogar 2x balanced XLR, aber das Ding sprengt ja preislich dermaßen den Rahmen, dass es wohl kaum in Erwägung zu ziehen ist.
 
Ja, das hab ich auch gesehen. Aber abgesehen vom Preis möchte ich gerne „vintage“ 😎
 
Ja, das hab ich auch gesehen. Aber abgesehen vom Preis möchte ich gerne „vintage“ 😎

Das geht mir auch so!
Außerdem bin ich der Meinung, dass die eigentlich ziemlich katastrophale Tastatur wesentlich zum authentischen "Rhodes-Feeling" beiträgt. :D :cool:
Ich glaube, da wollte ich überhaupt keine perfekte und makellose Steinway-Tastatur wie im neuen Mark 8 - vielleicht spinne ich aber auch (sehr wahrscheinlich sogar...).
 
Die Rhodes sind schon Mono, oder? Oder haben die noch irgendwo zwei Stereo Outs, die ich noch nicht entdeckt habe?
Die Stage-Rhodes sind Mono, die Suitcase-Modelle (das sind die, die auf einer großen Box samt Amp montiert sind) haben im Amp einen Stereo-Tremolo-Effekt eingebaut:


View: https://www.youtube.com/watch?v=RD1nBPRZc-I

Manche späte MKII haben eine Kunststofftastatur (1980-83, aber nicht alle aus diesen Baujahren). Da muß man ausprobieren, ob einem die gefällt. Mit etwas Schraubarbeit lassen sich da zwei unterschiedliche Tastaturschweregrade einstellen. Ich habe in meinem MKIII so eine Kunststofftastatur und finde sie gut.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich hab mir ja vor einigen Jahren ein Rhodes MK1 geholt, komplett restauriert und dann lange zu Hause stehen gehabt. Enttäuscht war ich das erste Mal, als ich mir ein Fußboard mit verschiedenen Effekten dazu zusammegstellt hab: Phaser, Chorus, Tremolo, Röhren-Preamp - was man halt so braucht, und mit jedem Effekt nahmen die Nebengeräusche zu. Hab dann zum Schluss mal so ne Effektkette in Mainstage gebaut und das Rhodes darüber gejagt, das war wieder super, zumindest nebengeräuschfrei. Aber wo zu hat man denn ein 'Analog'- Instrument, wenn man es am Ende wieder durch ne Digitalkette schiebt?
However, am Ende war mir das Rhodes für die Bühne zu schwer, und nachdem es Jahrelang zusammengepackt ind er Ecke stand, hab ich es dann doch schweren Herzens verkauft.
Jetzt hab ich ein Crumar Seventeen - ja auch nicht analog, aber Sounds durchweg super, alle Effekte on Board und: Rhodes ähnliches Vintage Design. Und das beste: 12kg Gewicht
Sorry für OT - aber wollte ich mal beisteuern ;)
 
Also von Crumar ist mir vor einiger Zeit schon das Seven aufgefallen. Das Seventeen sieht ja eher so Casio-mäßig aus, da hätte ich die 3kg Mehrgewicht genommen und die Option, auf das Seven noch ein Board drauflegen zu können. Von der Optik mal ganz zu schweigen ;-)

Bei meinem bevorstehenden Rhodes-Kauf geht es mir aber nicht nur um das Instrument, sondern auch ein Stückweit um das „Original“ und den Sammleraspekt.
Ich habe seit fast 30 Jahren einen CP80 in meinem Besitz, den ich mir als Student quasi vom Mund abgespart hab, der allerdings (nach wie vor) so gut wie neuwertig aussieht. Ich musste lange darum kämpfen, dass darauf keine Vasen, Blumentöppe etc. abgestellt werden, daher rühren auch die einzigen marginalen Kratzer im Tolex. Und ich (sowie mittlerweile auch meine musizierenden Kinder) lieben das Teil.
Jetzt steht ein runder Geburtstag an und da ich weder Harley noch Porsche brauche dachte ich bei einem „großen Geschenk“ an einen Rhodes, weil der mehr zu mir passt ;-)
Ich glaube auch nicht, dass ich den Rhodes jemals auf eine Bühne bewegen werde, das ist eher als ganz privater „Luxus“ gedacht.

Bei dem passenden Verstärker dazu sollte es natürlich auch was „schickes amtliches“ sein, allerdings würde ich den schon gerne auch mit meinen aktuellen Boards einsetzen (Yamaha YC61 und Nord Piano 4), vor allem bei „unplugged“ Gigs.
Ich werde mal beim Musicstore anfragen, ob ich dort mal in Ruhe mit einem Nord die beiden Verstärker in Ruhe testen kann, zumindest sind beide Teile beim Musicstore als sofort lieferbar gelistet.
 
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Wie klingt denn nun der Twin Reverb Tone Master am Rhodes?
 
Den Rhodes habe ich noch nicht gefunden, aber am CP80 und am YC61 mit Rhodes Sounds der Hammer (und auch mit Piano-Sounds akzeptabel, wird die nächste Probe aber dann noch zeigen):

1692827087062.jpeg
 
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Aufgrund eines bevorstehenden Geburtstags bin ich außerdem auf der Suche nach einem Rhodes Mark 1 oder 2.
Der Runde ist zwar rum, aber ein 1972 Fender Rhodes MKI73 Stage wäre noch ein tolles nachträgliches Bastelprojekt. Klanglich habe ich das viel leichter, günstiger und robuster in Digital. So ein analoges Original wäre tatsächlich nur eine emotionale Anschaffung für daheim. Immerhin wäre ein Röhrenverstärker schon da, der es sicher ganz gut tun würde…

Gruß und viel Erfolg bei der Suche nach dem Rhodes,
glombi
 
Wie klingt denn nun der Twin Reverb Tone Master am Rhodes?
Sensationell! Heute den Rhodes abgeholt und gleich angestöpselt:

1693083540571.jpeg


Kein Rauschen, super Bass und so viel Leistung, dass ich sie zuhause noch nicht austesten konnte ;-)
Den Ausgangswahlschalter auf der Rückseite für volle Leistung oder 5 Dämpfungseinstellungen finde ich ebenfalls klasse. Auf der kleinsten Stufe kann ich den Amp zuhause auch voll aufdrehen, sodass er dann auch schön anfängt zu zerren!
Hab mir schon überlegt, mit dem Amp ein paar Demo-Aufnahmen zu machen, falls Interesse besteht. Allerdings werde ich dazu erst in ca. 3 Wochen kommen.

Viele Grüße
HD
 
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Wie klingt denn nun der Twin Reverb Tone Master am Rhodes?
Aloha .-)

Ich hatte vor kurzem jemanden hier in der Werkstatt, der den Tonemaster Twin mitgebracht hat, da haben wir den natürlich gegen das 'Original' antreten lassen (mit Rhodes).

Es ist schon erstaunlich, es gibt vom Grundsound her (für mein Ohr) tatsächlich keinen Unterschied. Einzig der Hall ist (im Vergleich zur Spring im Original) zu bassig und auch zu lang. Ansonsten aber sind alle 'Eigenheiten' des Originals (Phasendreher zwischen den Kanälen, Tremolo HINTER dem Hall) 1:1 nachempfunden.

Was ich allerdings nicht probiert habe ist, ob der Amp auch irgendwann über die Vorstufe zu zerren anfängt und wie er sich da verhält. Beim Original wird es im Tremolokanal ab Volume-Stellung 7-8 ja schon etwas 'gritty'. Ob das beim ToneMaster auch der Fall ist würde mich mal interessieren...


Jenzz
 
Genau das wollte ich eigentlich noch hinzufügen: Ich habe leider keine Ahnung wie der „original“ Twin Reverb klingt.
Aber ist genauso, wie du schreibst Jenzz: ab 7-8 auf dem Tremolokanal.
Ich probier das morgen gleich mal auf dem anderen aus, auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen!
 
Ich danke euch beiden sehr! Endlich ein verlässlicher Höreindruck vom Tone Master Twin am Rhodes. Das Zerrverhalten würde mich auch interessieren...
 
Kurzes Update von der ersten Probe mit dem Fender Twin Reverb Tone Master zusammen bzw. an einem Yamaha YC61:
- sehr guter, druckvoller und präziser Sound mit Rhodes-Sounds
- auch mit B3 Sounds sehr gut nutzbar, hier muss man allerdings aufpassen in den unteren Lagen was die Bassfrequenzen angeht, da ist schon ordentlich Druck dahinter.
- mit Piano auch gut nutzbar, die Breite und Wärme fehlt allerdings etwas im Vergleich zu einer normalen Monitorbox (bisher Yamaha MSR400 oder 250).

Insgesamt setzt sich der Sound sehr gut durch und mehr als Stufe 2 der Leistungsbegrenzung habe ich mich nicht getraut, reicht also völlig aus und zerrt dann auch schön leicht ab Volume 7. Mit Rhodes Sounds einfach nur super.
Die Band ist eine kleine Combo mit Gitarre, Drums, Bass + Keys sowie 2x Vocals. Wir spielen z.B. ein paar Scary Pockets Sachen, da ist der Sound dann natürlich ein Traum.

Am Samstag kommt dann der erste Gig mit der Combo (und einem echten Rhodes), da plane ich gar nicht über die PA, sondern nur über den Twin Reverb zu spielen. Ist aber auch nur ein kleiner Saal mit 10x20 Metern und rund 100 Gästen.
 
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