Rhodes Mark 7 gespielt?

Na, Service ist ein Sache... Aber wenn ich höre das defekte Geräte im Laden ankommen, dann hat das was mit Qualitätskontrolle zu tun und Warenausgangsprüfung.

Also da ist wohl noch jede Menge Potential. Denn ich erwarte natürlich sowohl, das ein neues Gerät fehlerfrei bei mir ankommt, Jahre lang fehlerfrei arbeitet und das mit möglichst keinem oder sehr geringem Serviceaufwand als auch schnelle Reaktion im Schadensfall.

Man muß wohl momentan sehr vorsichtig sein, den Ruf nicht von Anfang an zu runieren durch mangelhafte Erstauslieferungen... das wäre nun echt Schade. Rhodes sollte halt nicht den Fehler machen, die Kundenwünsche und -Meinungen zu mißachten. Damit haben sich schon einige andere Companies ihren Ruf versaut.
 
Das einzige, was ich mir von der Firma wünsche, ist ein 1:1 Klangnachbau (alles andere ist sekundär) und viel Erfolg, denn das Rhodes sollte leben und auch in neuwertigem Zustand erhältlich sein. Von daher habe ich überhaupt kein Interesse, die Firma schlechtzureden.

Ich hatte noch keine Gelegenheit, eins anzuspielen, aber in sämtlichen mir bekannten Demos geht der Klang leider weit an meinen Erwartungen vorbei. Mitten und Höhen bieten einen seltsam kalten perligen Glöckchenspiel-Charakter, ohne jeden Biß für R&B, Funk, Jazz oder Rock. Es hört sich irgendwie an wie das ideale amerikanische Kitsch-Fahrstuhlmusik-EPiano, so in der Klasse "Hintergrund für Kenny G Gesülze".

Kann es denn so schwer sein, den mühsam herausgefundenen Materialmix eines 74er Rhodes Mk I oder eines etwas späteren Originals 1:1 mechanisch sauber nachzubauen??? Die Neuerfindung des Rades ist hier doch offensichtlich klanglich ziemlich in die Hose gegangen, oder hört ihr das anders? Ich wünsche der Firma von Herzen Erfolg, und wäre sogar selbst potentieller Kunde, selbst bei den hohen Preisen, aber ganz sicher nicht mit diesem Klangcharakter. Und wenn ich dann noch von Schwergängigkeit höre, bleibe ich lieber bei meinem MK I.

Ich würde sehr gern ein Demo mit verbessertem Voicing hören, um einen Eindruck zu bekommen, wie weit der Klang besser sein kann als in den Demos, die ich bisher kenne.
 
Ich bin jetzt nicht so drin in der Materie, aber war es denn überhaupt das Ziel, den Klang wirklich 1:1 nachzubauen?
Ich hätte erwartet, dass das Gerät schon ein wenig eigenständig sein soll. Ist das mit den anderen nicht aus so?
 
Hallo Leute,

Meint ihr nicht, dass sich die Katze in den Schwanz beißt? Ich denke da eher Richtung Thorsten. Wer sagt denn, dass es wirklich ein 1:1 Nachbau sein soll?!
Ich kann mir gut vorstellen, dass alle genauso gemeckert hätten, wenn das Rhodes genauso geklingen würde, wie es damals geklungen hat. Denn dann würde es doch auch heißen: "Warum soll ich mir für 3.200,- ein Piano kaufen, was genauso klingt, wie mein altes?" Ich finde, dass Rhodes einen schweren Job hat in dieser Hinsicht. Es ist ein Abwägen. Einerseits haben viele Leute eine genaue Vorstellung von dem, wie für sie ein Rhodes klingen soll, auf der anderen Seite erwarten sie was neues. Was soll man da also machen?!

By The Way: Wer von euch kann behaupten, ein Mark I oder Mark II gespielt zu haben, was direkt aus dem Werk kam? Wer sagt denn, dass es damals nicht auch so geklungen hat, wie das neue Rhodes und man es eben tunen muss :)
 
Ich weiß nicht, ob man den Klang 1:1 nachbilden wollte oder eine "Weiterentwicklung" des Rhodes-Sounds entwickeln wollte.. aber ich teile die Meinung das es eben nicht besser klingt als ein altes Rhodes. Vielleicht wirklich eine Frage des Voicings, aber da können Andere sicher mehr zu sagen.
Nun klingt ja bekanntlich eh jedes Rhodes etwas anders, insofern reden wir hier nur über den Grundcharakter im Sound. Das Voicing hat erheblichen Einfluß, auch die Spielweise sicherlich...

Ich hoffe echt, das Rhodes das noch besser hin bekommt, denn es wäre toll wenn dieses Instrument weiterlebt, auch aus neuer Produktion... aber es muß halt auch was können für den Preis, nur weil der Name draufsteht ist es für mich noch kein gnadenlos tolles Instrument... die Ohren entscheiden. Aber ich denke da geht noch einiges...
 
Eine "Weiterentwicklung" im Sound eines Original-Rhodes möchte ich gern mal hören!

Das ist doch genau der Clou an ganz wenigen Instrumenten, dass sie ein absolutes Highlight in der Geschichte von Sounds bilden.
Für das alte Rhodes gilt:
a) es hat eine geradezu unglaubliche Spieldynamik (größer als bei einem Flügel)
b) der Basis-Klang passt wie ein Maßanzug in nahezu jede Bandumgebung und ist die perfekte Mischung aus Einfügen und Durchsetzen (je nach Kontext und Soundformung durch Klangregelung, Verstärker und Effekte)
c) der Basisklang hat die famose Eigenart, auch mit allen möglichen Effekten seinen starken Grundcharakter nicht zu verlieren: man kann ihn also stark verbiegen, ohne dass er anfängt, schlecht zu klingen

Mein EINZIGES Interesse im Blick auf diesen Sound ist, dass jemand ihn 1:1 (und möglichst wenig anders) nachbaut.

Und die einzigen theoretischen Verbesserungsmöglichkeiten, die ich sehe, betreffen nicht den Basis-Klang, sondern Dinge wie aktive Klangregelung, möglichst gute mechanische Spielbarkeit, Midifizierung und robuste Transportfähigkeit/einfacher Aufbau/stabiler Stand. Selbst hier gab es schon frühere Bemühungen und muss das Rad nicht völlig neu erfunden werden.


Ich hab nix dagegen, wenn einer ein Gerät mit neuem Klang baut. Aber solange sich das ja doch an einem Vorbild orientiert, aber aus meiner Sicht peinlich viel schlechter statt besser klingt, bringt mir das gar nichts.

Nur damit mich keiner falsch versteht: ich akzeptiere sehr wohl meinen Moog Voyager, obwohl ein Model D anders klingt. Aber in diesem Fall ist
a) der Unterschied nicht so gravierend und hat
b) der Klang des Voyager nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile (man verliert was und kriegt was anderes Gutes dafür, kann ich hier nicht so schnell erklären)
c) bekommt man bei weitgehend gleich hoher Klangqualität einen Haufen technischer Vorteile

Genau das fehlt mir für meinen Geschmack alles in hohem Maße beim neuen Rhodes Mk7.
Also würde ich, müßte ich zwischen Model D und Voyager wählen, trotz einiger markanter Klangeigenschaften des Model D heute immer einen Voyager vorziehen, wenn nicht beides geht. Für das neue Rhodes würde ich das aber nicht so unterschreiben.

Ich hoffe, sie denken im Blick auf den Sound um und kriegen das noch hin! Wie gesagt, ich wünsche ihnen Erfolg und wäre selbst sehr an einem positiven Ergebnis interessiert! Aber mit dem jetzigen Resultat komme ich überhaupt nicht klar.

Apropos Firmenkontrolle: Jeder weiß, das es eine gewisse Bandbreite bei der Herstellung der alten Rhodes gab. Aber dank genormter Einstellungen gab es meines Wissens keine ab Werk völlig vermackelten Voicings, die man erst mal grundlegend in Stand setzen musste, höchstens bei Gebrauchtgeräten vom Vorbesitzer ;-)
 
Hi Leute,

nachdem meine erste Begegnung mit dem Mark 7 auf der Musikmesse sehr positiv war, hab' ich vergangene Woche eine recht ernüchternde Erfahrung gemacht: Ich hatte die Gelegenheit, ein aktives Rhodes Mark 7 anzuspielen, das in einem großen Kölner Musikgeschäft stand. Um's kurz zu machen: Das Ding klang furchtbar dünn und schwachbrüstig - kein Vergleich zu meinem alten Suitcase 88. Die Bespielbarkeit war zwar gut, aber letztlich macht der Ton die Musik. Und der ist beim neuen Rhodes leider 'ne ziemliche Enttäuschung.
Peter
 
Der Sound/Voicing müsste ja wohl, wie Fantom berichtet einzustellen sein. War ja bei den alten Rhodes auch so. Das Innenleben ist doch angeblich mit dem Mark V , welches Corea spielt, identisch. Ich würde mein Rhodes jedenfalls viel öfter mitnehmen, wenn ich nicht jedes mal Angst haben müsste, daß wieder ein Ton beim Gig oder im Studio streikt. So was geht vielleicht in einer Rockband, wo man hauptsächlich Akkorde legt. Im Jazzeinsatz wo ich Läufe über eine ausgeglichene Tatatur spielen können sollte, fände ich es aber auch schön und beruhigend ein fabrikneues, solides, und nicht ausgespieltes, klappriges Instrument dabei zu haben. Auch die 20Kg weniger würden dazu führen, daß ich es viel öfter dabei hätte, wenn ich nicht jedes mal jemand bitten müsste mir beim einladen zu helfen.
Deshalb liegt mir der Gedanken einer Anschaffung nicht so weit. Mein Stage hat auch 3000€ gekostet. 3200 für ein handgemachtes, lebendiges Instrument finde ich gar nich sooo viel, wenn gut verarbeitet ist und gut und lebendig klingt.
 
Bin seit gestern Mark 7 Besitzer. Hatte vorher selbst nie ein anderes E-Piano besessen,
nur das Mark 1 hin und wieder gespielt. Eins vorweg: Das Ausstellungsstück vom großen
T in der Studio/Synth Abteilung is furchtbar! Das Glossy Finish mag
Geschmacksache sein (ich find das sieht einfach nur billich aus) aber die
hängenden Tasten und das 'kaputte' Klangbild sind definitiv abschreckend. Das
liegt aber daran, dass das Teil vermutlich einfach ausgepackt und hingestellt
worden ist, dazu aber später mehr....

Der (übrigens sehr kompetent wirkende) Klavierbaumeister Jürgen Gehrke eines
großen Musikaliengeschäft hatte mir wie zuvor besprochen ein 73 A Black Road
Touch vorbereitet, was mich - nachdem wir noch ein paar Kinderkrankheiten
entdeckt und beseitigt haben und mir der Meister die Justierung demonstrierte -
wirklich überzeugt hat!

Zuhause hab ich dann festgestellt, dass irgendwas mit den Ausgängen nicht
stimmte, auf einem XLR Ausgang kam nur Rauschen und ganz wenig Signal (in der
Werkstatt hatten wir nur einen Lautsprecher angeschlossen). Hab dann schnell
rausgefunden, dass das Flachbandkabel vom Vorverstärker zum Ausgang falsch
aufgesteckt war, was dann auch schnell behoben war.

Unangenehm überrascht war ich allerdings, als dann gestern Abend plötzlich das
erste mal beim halten des Pedals eine Taste hing und heute morgen gleich zwei
weitere. Ein kurzes Telefongespräch mit dem Meister klärte das Phänomen,
welches auch schnell beseitigt war.

Der Vorverstärker mit dem EQ klingt für meine Ohren verdammt gut! Sehr
praktisch ist, dass man über den Insertweg ganz problemfrei Gitarreneffekte
einschleifen kann.

Im Moment bin ich äußerst angetan von dem Instrument (kann sich natürlich noch
ändern, schau mer mal in 2 Monaten...)! Dem potentiellen Käufer empfehle ich,
sich bewusst zu werden, dass das Mark 7 ein Rhodes PIANO ist und zwar ein
nagelneues, das vor dem ersten Spielen von einem Profi eingerichtet werden
muss. Das Piano lebt und muss immer wieder nachjustiert werden, wie ein
vollakustisches Piano auch. Dafür hat man aber auch die Freiheit den Sound des
Instruments nach individuellen Bedürfnissen zu gestalten. Beim Rhodes is das
Stimmen und Justieren einfacher als bei nem akustischen Piano und vieles kann
der Musiker selber erledigen.

Es ist eine sehr gute Entscheidung, das Geschäft wie beim Kauf eines normalen
Klaviers abzuwickeln, also ein Instrument nur zu kaufen, wenn man genau dieses
Exemplar vorher unter die Lupe genommen und sich von einer kompetenten Person
alles zeigen und erklären lassen hat.

So, jetzt muss ich aber wieder ma in die Tasten haun.
 
Anekdote zum Nachtrag: Man könnte vieleicht unterstellen, dass unsere geschätzten amerikanischen Instrumentenbauer nicht mit Flachbandkabeln klar kommen. Als ich meinen Voyager neu erhalten hab, gingen die LEDs vom Digitalboard nicht, weil das Flachbandkabel gar nicht angeschlossen war. :gruebel::D
 
Update: Grad is ein Tine abgebrochen. Ganz repräsentativ: Das mittlere C.

Jetzt wirds anstrengend, denn ich hab bereits vor nem Jahr erfolglos versucht ersatztines von Rhodes zu bekommen :-(
Die Homepage von RMC scheint auch tot, der Shop geht nicht mehr und das Gezwitscher hat letztes jahr irgendwann aufgehört.

Mach ich mir große Sorge....
 
Besorg dir bei www.vintagevibe.com ein Ersatztine und hoffe, dass die Teile ähnlich klingen, wie die des Mark 7.

Bei der Firma RHODES hast du keine Chance mehr, an Ersatzteile zu kommen.
 
Hi,
ich hatte mein letztes Mark I zwar nur bis 1979 - aber kann man nicht von dem tiefsten Tine, der relativ selten benötigt wird, etwas "abknipsen" - oder sind die im Durchmesser unterschiedlich? Ich weiß es nicht mehr....
Dann könnte man erst mal wieder spielen und dann wenigstens in "Ruhe" etwas neues besorgen.
LG
 

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