cyanite
Registrierter Benutzer
Also,
Habe heute meinen Spider II 30 erhalten und nutze jetzt mal die erste Euporie um ein Review zu schreiben.
Kaufgrund:
Ich war so langsam genervt davon, das Rack (inkl. JMP-1 und G-Major) immer hin und her zu schleppen, die Sache mit Preamps (POD 2.0 und Sansamp Tri-AC hatte ich vorher) über mein Soundsystem (Creative Inspire 5700) war ich auch leid. Ich wollte einen fußschaltbaren kleinen Alleskönner-Combo, möglichst mit 12" Speaker und Recording Möglichkeit - Aufgrund der Investitionen in letzter Zeit ist meine Brieftasche doch stark strapaziert, daher sollte er noch möglichst günstig sein, und da Line6 den Spider II momentan zu Niedrigstpreisen rausschmeißt war es nur logisch, sich den Spider II 30 (155€) mal anzuschaffen. Zusätzlich noch den mit 27€ völlig überteuerten zweifach Fußschalter FBV-2 und fertig.
Facts:
Leistung: 30 Watt
Speaker: 1x 12"; Celestion Custom
4 Kanäle: Clean, Crunch, Metal, Insane
2 Effektgruppen: Chorus Flange, Phaser, Tremolo & Sweep Echo, Tape Echo, Reverb - Je 1 Effekt pro Effektgruppe gleichzeitig
Tap-Tempo-Taster für die Echo Effekte
Gain Boost
Noisegate
Kopfhörerausgang/ Record Out zum Üben oder Recording
Miniklinke-Eingang für CD/ MD/ MP3-Player etc.
RJ45 Fußschalteranschluß
Bilder:
Bedienfeld und Anschlüsse:
Für jeden der 4 Kanäle einzeln einzustellen und per gehaltenem Druck auf die entsprechende Taste abzuspeichern sind: Drive, Bass, Mid, Treble, Channel Vol, die beiden Effektgruppen inkl. Tap Tempo sowie die Sonderfunktionen "Gain Boost" und Noisegate. Bleibt noch der Master Regler und die Anschlüsse für CD / MP3-Player, Phones bzw. Recording und Fußschalter.
Auf der Rückseite befinden sich außer dem Netzkabel keinerlei Anschlüsse oder Bedienelemente.
Verarbeitung:
Von den Materialien (Vollplastik) abgesehen gibt's eigentlich keine Kritikpunkte. Kein geklapper, alle Schrauben und Halter erfüllen ihren Zweck wie man es erwartet. Zum Fußschalter sei anzumerken, das er es gern etwas härter mag - einfach "antippen" reicht nicht, zum Treten empehlen sich Schuhe mit fester Sohle.
Sound:
1. Clean Kanal:
Dieser Kanal ist in den meisten Fällen einfach nur clean. Er klingt dabei gut aber nicht außergewöhnlich, ich würde sagen, er erfüllt seinen Zweck. Die Regler greifen hier eher mäßig; Drive am Rechtsanschlag, Bridge Humbucker mit voll aufgedrehten Vol- und Tone-Potis ergibt hier einen clean Sound bei dem man erahnen kann dass es ein klein wenig anzerrt - vom Crunch ist man noch meilenweit entfernt. Gain Boost aktiviert: Nunja, ganz allmälich geht es mit einem etwas angerauhten Sound in richtung "Crunch" in seichtester Ausführung, Gain Regler natürlich weiterhin voll aufgedreht. Die Klangregelung arbeitet ebenfalls eher gemäßigt - richtig "warm" bekommt man den Sound eher nicht - die linken 2/3 der Mid und Treble Regelung haben kaum eine Wirkungskraft.
2. Crunch Kanal:
Angeblich ein Plexi. Zugegeben; ich habe noch keinen echten gespielt, wage aber trotzem das Fazit "verfehlt". Crunch ist definitiv nicht die stärke des kleinen Spiders - Verwaschen, matschig, die Regler glänzen wieder nicht mit Effektivität und lassen einen dem Ultra-Weichspüler nicht viel entgegenzusetzen. Mit dem Gain Boost, der ein Zerrpedal mit geringer Gain Einstellung und hohem Outlevel ersetzen soll wirds dann noch ziemlich noisy. Wenigstens der Drive Regler zeigt sich von seiner flexiblen Seite, so dass dieser Kanal von "noch clean" bis "satt verzerrt" reicht.
3. Metal Kanal:
Kommen wir also zu den Stärken des gar nicht so kleinen Kastens. Dual Rectifier steht im Handbuch und ja, das Modell ist durchaus gelungen, charakterliche Anlehnungen ans Vorbild sind absolut wahrzunehmen. Von natur aus eher scoopy ausgelegt weiß dieser Kanal bei Gain auf 12 Uhr sehr zu gefallen. Er liefert einem dann ein schönes, sattes HiGain Brett, ohne zu sehr zu matschen. Von Mittelstellung der Klangregler aus kann man nun durch vorsichtiges Drehen in beide Richtungen eine weite Palette Sounds abdecken - von extrem aggressiv über sattes Mittenbrett zu einem dann doch etwas matschigen bassbetonten Sound. Links der Mittelstellung hat der Drive-Poti auf einmal wirklich brauchbare Crunch Sounds zu bieten - Spätestens jetzt wirds schade, dass man pro Model nur einen Kanal zur Verfügung hat. Der Gain Boost bewirkt nicht mehr viel, raut den Sound aber noch etwas an - Kann man rein tun, muss man aber nicht.
4. Insane Kanal:
Gain, Gain, Gain und nichts als Gain. Doch, da ist noch was - Höhen ohne Ende, endlich einmal aber wirklich gut regulierbar üder das Treble Poti. Der Drive Regler überlässt einem die wahl zwischen viel zu dünnem (weil Treble only) "Crunch", zu dünnem (weil immer noch kein Bass) HiGain und einer dicken Wand aus Non-Plus-Ultra-HiGain. Scoopy: Ja. Schönfärbung: 100%. Pinch Harmonics: Ohhh ja. Dynamik: Ach komm, als ob... Es wird einfach alles gnadenlos glatt gebügelt, aber es hat auch wirklich einen gewissen Reiz. Und da man mit einer 30 Watt Transistorendstufe an nem einzelnen 12" Speaker wohl eher weniger versucht, mit einer ganzen Band zusammen zu spielen, muss man auf Schnickschnack wie Durchsetzungskraft oder Definition auch mal verzichten können. Gain Boost aktiviert, Drive auf Rechtsanschlag und man kann bei etwa Fernsehlautstärke anfangen, mit Feedback zu spielen - Au weia...
Effekte:
1. Chorus Flange:
Hätte Chorus nicht gereicht? Wie alle anderen Effekte auch hat dieser Mix aus Chorus und Flanger 1/3 des Reglerwegs eines Potis als einzige Regelmöglichkeit abbekommen. Bei steigender Intensität erhöht sich auch das Tempo. Beides lässt sich nur schwer regulieren, nimmt ziemlich schnell überhand und wird so eigentlich unbrauchbar - außer vielleicht für den ein oder anderen "verrückten" Sound.
2. Phaser:
Hier reguliert man mit dem Drittel an Potiweg nur das Tempo des Effekts - die Intensität des Phasers ist fest. Abgesehen davon, dass es nicht besonders gut klingt ist es also auch von den Einstellmöglichkeiten her recht unbrauchbar.
3. Tremolo:
Hier regelt man wieder die Intensität gekoppelt mit dem Tempo, vom langsamen auf und ab der Lautstärke bis zur schnellen und vollständigen Signal-Zerstückelung. Ergo wiederum beschränkter Nutzen.
4. Sweep Echo:
Tap Tempo einstellbar, Delay-Volume aber gekoppelt mit Geschwindigkeit des "Sweep" im Delay-Sound. Das "Sweep" ist irgendeine starke Modulation und klingt in etwa wie das Wort selbst - schwer, das genauer zu beschreiben. Ich bescheinige aber mal wieder eine geringe Praxistauglichkeit, abgesehen eben wieder von irgendwelchen "verrückten" Sounds.
5. Tap Echo:
Hier ist ja doch noch was zu gebrauchen! Tap Tempo logischerweise einstellbar, der Regelweg steuert lediglich die Intensität. Klingt blechern, aber es ist ein Delay.
6. Reverb:
Hier regelt man die Intensität eines Blech-Halls. Kann man sicherlich verwenden - Reverb ist eben Reverb - sollte dabei aber nicht zu viel erwarten.
Noisegate:
Das Noisegate kennt nur "an" und "aus", macht im Falle von "an" aber doch ziemlich genau das, was es soll - sehr nützlich, besonders im Metal sowie im Insane Kanal.
Master Volume:
Perfekt regelbar von von aus über "ist da schon was?", flüsterleise, leise, etc. bis zu Lautstärken die für den Hausgebrauch nicht benötigt werden. Ich habe ihn noch nicht aufgerissen, werd das aber bei Gelegenheit wohl mal im Proberaum machen, wo ich ihn dann auch mit meinem alten Spider II 212 (der jetzt meinem Bassisten gehört) vergleichen will - Ich erwarte mir da aber keine besonderen Überraschungen.
CD / MP3 In:
Erfüllt seinen Zweck voll und ganz! Klingt akzeptabel, eigentlich fast besser als ichs von sonem Gitarrenspeaker erwartet hätte, es macht Spaß, mitzuspielen - nettes Feature!
Phones Out:
Klinkestecker in den Phones Out und der Speaker des Combos schaltet sich ab. Positiv: Ja, Hier ist ein Speaker Emulator am Werk und macht seinen Job auch recht ordentlich. Zwar klingt es unter den Kopfhörern wirklich grausam künstlich, das möchte ich aber mal auf den Kopfhörer schieben, denn mit den Aufnahmen am Rechner bin ich hochzufrieden.
Fazit:
Ich muss zu geben, ich bin schon etwas begeistert von dem, was man beim Line6 Abverkauf für kleines Geld geboten bekommt! Ich bin mir fast sicher, dass dieser Amp das beste P/L-Verhältnis aller hier verfügbaren Übungscombos bietet. Er ist wirklich genau das, was ich mir von ihm erhofft hatte. Er klingt nicht außergewöhnlich, aber für einen 150€ Übungscombo einfach echt gut, bietet eine Reihe Effekte von denen die zwei wichtigsten, Delay und Reverb, sogar brauchbar sind. Zusätzlich einen Record Out zum Festhalten von Ideen (oder mehr?), einen CD / MP3 In für fröhliche Play-Along-Sessions und ganz wichtig: einen Fußschalteranschluss. Ich möchte bei dem Preis daher eigentlich wirklich eine weitgehend uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Kritikpunkt ist vielleicht der fehlende Effektloop, der aber für den Anwendungsbereich dieses Amps auch nicht zwingend nötig ist. Das geringe Gewicht macht ihn dazu noch einigermaßen Handlich, auch wenn er dank des Zwölfzöllers nicht unbedingt in einen Rucksack passt - da greift man wohl doch eher zum Microcube.
Ich möchte anmerken, dass der positive Ausfall dieses Reviews nicht an meiner Neukauf-Euphorie liegt - ich hatte schon mal ein halbes Jahr lang das Vergnügen mit einem Spider II 212 und bin daher an den Sound gewöhnt; für den Proberaum war mir der dann aber langfristig doch entschieden zu Mager und ich halte bis heute nicht mehr viel von ihm als Amp für den größeren Zweck.
Und auch wenns etwas dreist klingt: Wer sich irgendwie geholfen fühlt darf gerne auch bewerten - ich habe etwa 5 Stunden an diesem Review gesessen.
Habe heute meinen Spider II 30 erhalten und nutze jetzt mal die erste Euporie um ein Review zu schreiben.
Kaufgrund:
Ich war so langsam genervt davon, das Rack (inkl. JMP-1 und G-Major) immer hin und her zu schleppen, die Sache mit Preamps (POD 2.0 und Sansamp Tri-AC hatte ich vorher) über mein Soundsystem (Creative Inspire 5700) war ich auch leid. Ich wollte einen fußschaltbaren kleinen Alleskönner-Combo, möglichst mit 12" Speaker und Recording Möglichkeit - Aufgrund der Investitionen in letzter Zeit ist meine Brieftasche doch stark strapaziert, daher sollte er noch möglichst günstig sein, und da Line6 den Spider II momentan zu Niedrigstpreisen rausschmeißt war es nur logisch, sich den Spider II 30 (155€) mal anzuschaffen. Zusätzlich noch den mit 27€ völlig überteuerten zweifach Fußschalter FBV-2 und fertig.
Facts:
Leistung: 30 Watt
Speaker: 1x 12"; Celestion Custom
4 Kanäle: Clean, Crunch, Metal, Insane
2 Effektgruppen: Chorus Flange, Phaser, Tremolo & Sweep Echo, Tape Echo, Reverb - Je 1 Effekt pro Effektgruppe gleichzeitig
Tap-Tempo-Taster für die Echo Effekte
Gain Boost
Noisegate
Kopfhörerausgang/ Record Out zum Üben oder Recording
Miniklinke-Eingang für CD/ MD/ MP3-Player etc.
RJ45 Fußschalteranschluß
Bilder:
Bedienfeld und Anschlüsse:
Für jeden der 4 Kanäle einzeln einzustellen und per gehaltenem Druck auf die entsprechende Taste abzuspeichern sind: Drive, Bass, Mid, Treble, Channel Vol, die beiden Effektgruppen inkl. Tap Tempo sowie die Sonderfunktionen "Gain Boost" und Noisegate. Bleibt noch der Master Regler und die Anschlüsse für CD / MP3-Player, Phones bzw. Recording und Fußschalter.
Auf der Rückseite befinden sich außer dem Netzkabel keinerlei Anschlüsse oder Bedienelemente.
Verarbeitung:
Von den Materialien (Vollplastik) abgesehen gibt's eigentlich keine Kritikpunkte. Kein geklapper, alle Schrauben und Halter erfüllen ihren Zweck wie man es erwartet. Zum Fußschalter sei anzumerken, das er es gern etwas härter mag - einfach "antippen" reicht nicht, zum Treten empehlen sich Schuhe mit fester Sohle.
Sound:
1. Clean Kanal:
Dieser Kanal ist in den meisten Fällen einfach nur clean. Er klingt dabei gut aber nicht außergewöhnlich, ich würde sagen, er erfüllt seinen Zweck. Die Regler greifen hier eher mäßig; Drive am Rechtsanschlag, Bridge Humbucker mit voll aufgedrehten Vol- und Tone-Potis ergibt hier einen clean Sound bei dem man erahnen kann dass es ein klein wenig anzerrt - vom Crunch ist man noch meilenweit entfernt. Gain Boost aktiviert: Nunja, ganz allmälich geht es mit einem etwas angerauhten Sound in richtung "Crunch" in seichtester Ausführung, Gain Regler natürlich weiterhin voll aufgedreht. Die Klangregelung arbeitet ebenfalls eher gemäßigt - richtig "warm" bekommt man den Sound eher nicht - die linken 2/3 der Mid und Treble Regelung haben kaum eine Wirkungskraft.
2. Crunch Kanal:
Angeblich ein Plexi. Zugegeben; ich habe noch keinen echten gespielt, wage aber trotzem das Fazit "verfehlt". Crunch ist definitiv nicht die stärke des kleinen Spiders - Verwaschen, matschig, die Regler glänzen wieder nicht mit Effektivität und lassen einen dem Ultra-Weichspüler nicht viel entgegenzusetzen. Mit dem Gain Boost, der ein Zerrpedal mit geringer Gain Einstellung und hohem Outlevel ersetzen soll wirds dann noch ziemlich noisy. Wenigstens der Drive Regler zeigt sich von seiner flexiblen Seite, so dass dieser Kanal von "noch clean" bis "satt verzerrt" reicht.
3. Metal Kanal:
Kommen wir also zu den Stärken des gar nicht so kleinen Kastens. Dual Rectifier steht im Handbuch und ja, das Modell ist durchaus gelungen, charakterliche Anlehnungen ans Vorbild sind absolut wahrzunehmen. Von natur aus eher scoopy ausgelegt weiß dieser Kanal bei Gain auf 12 Uhr sehr zu gefallen. Er liefert einem dann ein schönes, sattes HiGain Brett, ohne zu sehr zu matschen. Von Mittelstellung der Klangregler aus kann man nun durch vorsichtiges Drehen in beide Richtungen eine weite Palette Sounds abdecken - von extrem aggressiv über sattes Mittenbrett zu einem dann doch etwas matschigen bassbetonten Sound. Links der Mittelstellung hat der Drive-Poti auf einmal wirklich brauchbare Crunch Sounds zu bieten - Spätestens jetzt wirds schade, dass man pro Model nur einen Kanal zur Verfügung hat. Der Gain Boost bewirkt nicht mehr viel, raut den Sound aber noch etwas an - Kann man rein tun, muss man aber nicht.
4. Insane Kanal:
Gain, Gain, Gain und nichts als Gain. Doch, da ist noch was - Höhen ohne Ende, endlich einmal aber wirklich gut regulierbar üder das Treble Poti. Der Drive Regler überlässt einem die wahl zwischen viel zu dünnem (weil Treble only) "Crunch", zu dünnem (weil immer noch kein Bass) HiGain und einer dicken Wand aus Non-Plus-Ultra-HiGain. Scoopy: Ja. Schönfärbung: 100%. Pinch Harmonics: Ohhh ja. Dynamik: Ach komm, als ob... Es wird einfach alles gnadenlos glatt gebügelt, aber es hat auch wirklich einen gewissen Reiz. Und da man mit einer 30 Watt Transistorendstufe an nem einzelnen 12" Speaker wohl eher weniger versucht, mit einer ganzen Band zusammen zu spielen, muss man auf Schnickschnack wie Durchsetzungskraft oder Definition auch mal verzichten können. Gain Boost aktiviert, Drive auf Rechtsanschlag und man kann bei etwa Fernsehlautstärke anfangen, mit Feedback zu spielen - Au weia...
Effekte:
1. Chorus Flange:
Hätte Chorus nicht gereicht? Wie alle anderen Effekte auch hat dieser Mix aus Chorus und Flanger 1/3 des Reglerwegs eines Potis als einzige Regelmöglichkeit abbekommen. Bei steigender Intensität erhöht sich auch das Tempo. Beides lässt sich nur schwer regulieren, nimmt ziemlich schnell überhand und wird so eigentlich unbrauchbar - außer vielleicht für den ein oder anderen "verrückten" Sound.
2. Phaser:
Hier reguliert man mit dem Drittel an Potiweg nur das Tempo des Effekts - die Intensität des Phasers ist fest. Abgesehen davon, dass es nicht besonders gut klingt ist es also auch von den Einstellmöglichkeiten her recht unbrauchbar.
3. Tremolo:
Hier regelt man wieder die Intensität gekoppelt mit dem Tempo, vom langsamen auf und ab der Lautstärke bis zur schnellen und vollständigen Signal-Zerstückelung. Ergo wiederum beschränkter Nutzen.
4. Sweep Echo:
Tap Tempo einstellbar, Delay-Volume aber gekoppelt mit Geschwindigkeit des "Sweep" im Delay-Sound. Das "Sweep" ist irgendeine starke Modulation und klingt in etwa wie das Wort selbst - schwer, das genauer zu beschreiben. Ich bescheinige aber mal wieder eine geringe Praxistauglichkeit, abgesehen eben wieder von irgendwelchen "verrückten" Sounds.
5. Tap Echo:
Hier ist ja doch noch was zu gebrauchen! Tap Tempo logischerweise einstellbar, der Regelweg steuert lediglich die Intensität. Klingt blechern, aber es ist ein Delay.
6. Reverb:
Hier regelt man die Intensität eines Blech-Halls. Kann man sicherlich verwenden - Reverb ist eben Reverb - sollte dabei aber nicht zu viel erwarten.
Noisegate:
Das Noisegate kennt nur "an" und "aus", macht im Falle von "an" aber doch ziemlich genau das, was es soll - sehr nützlich, besonders im Metal sowie im Insane Kanal.
Master Volume:
Perfekt regelbar von von aus über "ist da schon was?", flüsterleise, leise, etc. bis zu Lautstärken die für den Hausgebrauch nicht benötigt werden. Ich habe ihn noch nicht aufgerissen, werd das aber bei Gelegenheit wohl mal im Proberaum machen, wo ich ihn dann auch mit meinem alten Spider II 212 (der jetzt meinem Bassisten gehört) vergleichen will - Ich erwarte mir da aber keine besonderen Überraschungen.
CD / MP3 In:
Erfüllt seinen Zweck voll und ganz! Klingt akzeptabel, eigentlich fast besser als ichs von sonem Gitarrenspeaker erwartet hätte, es macht Spaß, mitzuspielen - nettes Feature!
Phones Out:
Klinkestecker in den Phones Out und der Speaker des Combos schaltet sich ab. Positiv: Ja, Hier ist ein Speaker Emulator am Werk und macht seinen Job auch recht ordentlich. Zwar klingt es unter den Kopfhörern wirklich grausam künstlich, das möchte ich aber mal auf den Kopfhörer schieben, denn mit den Aufnahmen am Rechner bin ich hochzufrieden.
Fazit:
Ich muss zu geben, ich bin schon etwas begeistert von dem, was man beim Line6 Abverkauf für kleines Geld geboten bekommt! Ich bin mir fast sicher, dass dieser Amp das beste P/L-Verhältnis aller hier verfügbaren Übungscombos bietet. Er ist wirklich genau das, was ich mir von ihm erhofft hatte. Er klingt nicht außergewöhnlich, aber für einen 150€ Übungscombo einfach echt gut, bietet eine Reihe Effekte von denen die zwei wichtigsten, Delay und Reverb, sogar brauchbar sind. Zusätzlich einen Record Out zum Festhalten von Ideen (oder mehr?), einen CD / MP3 In für fröhliche Play-Along-Sessions und ganz wichtig: einen Fußschalteranschluss. Ich möchte bei dem Preis daher eigentlich wirklich eine weitgehend uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Kritikpunkt ist vielleicht der fehlende Effektloop, der aber für den Anwendungsbereich dieses Amps auch nicht zwingend nötig ist. Das geringe Gewicht macht ihn dazu noch einigermaßen Handlich, auch wenn er dank des Zwölfzöllers nicht unbedingt in einen Rucksack passt - da greift man wohl doch eher zum Microcube.
Ich möchte anmerken, dass der positive Ausfall dieses Reviews nicht an meiner Neukauf-Euphorie liegt - ich hatte schon mal ein halbes Jahr lang das Vergnügen mit einem Spider II 212 und bin daher an den Sound gewöhnt; für den Proberaum war mir der dann aber langfristig doch entschieden zu Mager und ich halte bis heute nicht mehr viel von ihm als Amp für den größeren Zweck.
Und auch wenns etwas dreist klingt: Wer sich irgendwie geholfen fühlt darf gerne auch bewerten - ich habe etwa 5 Stunden an diesem Review gesessen.
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