chris_kah
HCA PA- und E-Technik
Ich hatte über das Musiker Board und den Mackie-Vertrieb die Gelegenheit, eine SRM350 V3 gründlich zu testen.
Das Paket war da. Unboxing:
Die Box ist ein einer Plastiktüte einbepackt. In dieser Tüte steckt sie in der Pappverpackung. Die Verpackung ist ohne federnde Abstandselemente, nur ein Pappdreieck in der hinteren Ecke für die Monitorschräge. Der Box hat das nicht geschadet, obwohl sie offensichtlich schon 2 Postversandwege hinter sich hatte.
In der Verpackung befindet sich neben der Box selber noch die Bedienungsanleitung und ein Kaltgeräte Netzkabel.
Ich war natürlich gespannt und wollte gleich etwas hören. Also Gitarre eingestöpselt und ein Mikrofon angeschlossen.
Die Box hat 2 Kombi XLR-Klinkenbuchsen als Eingänge. Dazu 2 Lautstärkeknöpfe, die offensichtlich als Gain-Regler fungieren, denn man kann ohne Umschaltung von Mikrofon bis Line alles problemlos anschließen.
Ein Blick auf die Rückseite.
Mit meiner Nylon Akustik und einem Sennheiser E945 Mikrofon war das schon ein kleines Akustik Setup. Wenn man keine Korrektur über EQ braucht (wie hier) dann hat man einen Akustik – Verstärker, den man direkt einsetzen kann. Wer nicht noch zusätzliche Effekte wie Hall benötigt (z.B. in einer Kirche) der ist mit dieser Box schon fertig und kann eine stattliche Anzahl an Personen beschallen (in einer Kirche durchaus bis geschätzt ca. 400 Personen). Eine Phantomspeisung gibt es (wie bei allen PA Boxen) natürlich nicht.
Den passiven E-Bass angestöpselt. Oha, da fehlt bis ganz runter ja gar nichts. Und beim Klang wird‘s auch nicht dumpf und mulmig. Nachgelesen: tatsächlich ist die Box an den Klinken Hi-Z. Mackie nennt die Eingangsschaltung Wide-Z(tm), was die Zusammenfassung der Hi Z Fähigkeit mit dem großen nutzbaren Eingangspegelbereich darstellen soll.
Will man einen CD-Player oder ein Handy anschließen, so geht das über 2 Cinch Buchsen. Sowas für die spontan Gartenparty oder für Veranstaltungen, wo man zu einer Musik noch Ansagen benötigt.
Erster Eindruck: Wohlklang, aber der Hochtöner zischelt (= rauscht) deutlich hörbar. Als Wohnzimmer-Anlage wäre mir das schon zuviel. Sobald es etwas Umgebungsgeräusche gibt, fällt es nicht mehr auf. Beim Ein-und Ausschalten gibt es ein leises Klack-Geräusch. Das wäre in ruhiger Umgebung nicht peinlich (wenn ich an die Ein-und Ausschaltgeräusche meiner RCF ART310A MK1 denke – da ploppt es gewaltig).
Die beiden Eingangskanäle habe ich schon beschrieben. Es gibt noch einen Ausgang „THRU“, bei dem man wahlweise das Signal an Kanal 1 (z.b. für eine Monitorkette aus dem gleichen Mix) oder den Mix aus beiden (eine weitere Box ist Slave für den Mix aus der ersten Box) ausgeben kann.
Es gibt einen Taster LED. Damit ist die grüne Front LED abschaltbar.
Dann gibt es Klang Presets in der Sektion Speaker Mode.
Durch Tastendruck kann man den Klang-Preset einstellen. Der Klang Preset wird beim Ausschalten gespeichert und kommt wieder so hoch wie vor dem Ausschalten. Beim Umschalten der Presets gibt es eine kurze Sendepause von gut 1 Sekunde. Im Betrieb (also im Live Einsatz) sollte man den also lieber nicht betätigen, sonst gibt es ein Loch. Meine Favoriten sind PA (als Front) und MON im Monitorbetrieb. DJ hebt den Bass noch weiter an, was bei dem ohnehin eher vollen Bass tendeziell zuviel des Guten ist. Wenn man Zimmerlautstärke hört, taugt die Einstellung noch als Loudness. SOLO ist ganz nett für Singer/Songwriter, um den Klang so zu beeinflussen, dass Bässe und Präsenz da sind.
Bei mir wären vor allem die Presets PA und MON im Einsatz. PA ist neutral und MON passt den EQ wirklich gut für Monitorbetrieb an, wo sonst die Bässe im Bodenbetrieb zu sehr wummern würden.
Ja wie klingt nun das gute Stück?
„Hifi - mäßiger Klang“ wäre wohl die beste Umschreibung. Satte Bässe und luftige Höhen. Der Test mit Pink Noise und Spectrum Analyzer (siehe Arbeitsthresad) bestätigte zumindest tendentiell meinen ersten Höreindruck: Bei den Bässen wurde vermutlich unterhalb 80 Hz noch etwas angeschoben, bei 1-2 kHz abgesenkt, bei ca. 10 kHz angehoben. Der Klang wird also schon aktiv etwas geschönt. Aber es klingt gut.
Wer nicht wahnsinnige Lautstärken braucht, kann mit dieser Box schon ohne Subwoofer weit kommen. Richtung Maximalpegel würde ich aber sicherheitshalber einen Sub drunter stellen. Mackie hat da einen schönen im Angebot, den DLM12S, der sogar für die SRM350 ein Preset hat. Den DLM12S konnte ich vor 2 Jahren testen. 2 dieser Tops mit einem Sub dürften ein rundes Paket ergeben, das auch leicht transportabel ist.
Auch bemerkenswert bei dieser Box: Sie hat ein sehr breites Abstrahlfeld, in dem der Klang gleich gut bleibt (nach meinen Ohren sogar weiter als die 90x45 Grad, die angegben sind). Das Horndesign kann man schön finden oder auch nicht, es tut jedenfalls bestens seinen Dienst. Zumindest sieht es nicht so aggressiv aus wie das der großen Schwester (SRM450) oder diversen Mitbewerbern.
Die Box klingt auch schon auf kurze Distanz sehr ausgewogen. Gerade als Monitor ist das ein sehr großer Vorteil. Durch die breite Abstrahlung gibt es einen großen Bereich um die Box, wo das Klangbild sehr gut und ohne Einschränkungen ist.
Auch bei Räumlichkeiten die breit und nicht so tief sind, hilft es, alles klanglich gut zu beschallen.
Die Box neigt auch kaum zu Rückkopplungen was auch auf einen ziemlich ebenen und ausgewogenen Frequenzgang schließen lässt.
Handling:
2 gut positionierte Griffe (einer oben, einer seitlich) ermöglichen angenehmes Tragen. Die Griffe sind so geformt und angebracht, dass der Schwerpunkt stimmt und nichts in die Finger einschneidet. Mit gut 10 kg ist die Box eher leicht, was die Handhabung zusätzlich erleichtert.
Im Monitorbetrieb ist die Aufstellung etwas steiler als die sonst üblichen 45 Grad. Zusammen mit der gleichmäßigen breiten Abstrahlcharakteristik gibt es einen ziemlich großen Sweet Spot, in dem der Klang gut ist. (OK - Spot ist dann wohl der falsche Begriff).
Die Rückwand ist zurück gesetzt. So werden alle Kabel nicht abgeknickt (bei Kanal 1 reicht es so haarscharf mit normalen XLR Steckern, die anderen Steckverbindungen einschließlich Netzkabel werden nicht mal ansatzweise geknickt. Knöpfe und Taster sind weit genug versenkt.
Der Stativflansch hat keinen Feststeller. Die Box verdreht sich auf meinen K&M Stativen leichter als andere Boxen, die vermutlich am Ende eine kleine Verjüngung haben, die die Box dann am Anschlag etwas verklemmen.
Die Box ist leicht und handlich, so geht das Aufsetzen auf das Stativ aber sehr leicht.
Praxis-Einsatz:
Die SRM350 durfte Ihre Leistungsfähigkeit als Monitor auf einem Stadtfest bei mehreren verschiedenen Setups unter Beweis stellen. Hier im Arbeits-Thread steht mehr dazu.
Dabei war die Box im Preset MON unterwegs. Bei einer Gruppe hatte die Band keinen Bass-Verstärker dabei.
Da die Box auch sehr tief spielt, bekam der Bassist (alternativ Sänger und Gitarrist) den Bass auf den Monitor. Mein Eindruck hier im Einsatz als Bass-Monitor: die Box kann durchaus als Ersatz für einen zusätzlichen 25 - 40W Bass Amp verwendet werden. Nachdem klar war, dass ich bei diesem Einsatz diese Box zur Verfügung haben werde, habe ich auf diese Lösung gesetzt (hatte es ehrlicherweise auch erwartet, dass das problemlos funktioniert). Die Box hatte übrigens nicht nur den Bass sondern den ganzen Monitormix mit Gesang und einer Prise Lead Gitarre vom anderen Gitarrist. Der daneben sitzende Percussionist war auch auf diesen Bass im Mix angewisen. Das hat bestens gereicht.
Feedback Destroyer
Ich habe 2 Szenarien getestet: koppelnde Nylon Akustik im Monitorbetrieb und Mikrofon vor dem Lautsprecher. In beiden Situationen fand ich die Reaktion nicht so überzeugend. Ich würde die Funktion ohnehin nicht nutzen, da ich bei Pegeln unterwegs bin, wo es nicht koppelt. Meine Bühneninstrumente und die verwendeten Mikrofone sind nicht anfällig für Feedback. Ich habe meine klassische Nylon-Akustik zum Test genommen, weil die schneller koppelt. Es musste schon lange heulen und die Saitenschwingung hat sich ordentlich aufgeschwungen, bevor der Feedback Destroyer zugriff. Dann war zwar eine Frequenz gesetzt, aber ob das die richtige war ....
Ebenso beim Test mit Mikrofon vor dem Lautsprecher. Das hohe Quietschen wurde zwar eingebremst, aber es war schon eine Weile hörbar. So ganz ein ganz unauffälliger Problemlöser wie das im Amazona Test beschrieben ist, ist der Feedback Destroyer nicht.
Am ehesten kann er eine Notbremse sein, wenn man die Box standalone für Ansagen verwendet und ein unbedarfter Redner mit dem Mikro vor die Box wandert.
Ich würde die Funktion ohnehin nicht nutzen, eher beim Soundcheck Resonanzfrequenzen identifizieren und entsprechend im Mixer absenken.
Im Monitorbetrieb würde ich aber den Preset MON verweden, der den Frequenzgang brauchbar anpasst. Damit sind die Bässe etwas raus, sonst wären die zu dröhnig und in den Höhen sind die kritischen Freqeunzen gebremst.
Meiner Meinung nach braucht die Box eigentlich gar keinen Feedback Destroyer. Wer ihn trotzdem braucht, hat entweder das falsche Equipment oder völlig überzogene Erwartungen an die Monitorlautstärke. Mit mienem Equipment (Mikrofone, Instrumente, auch akustisch) bin ich noch so weit von jeder Feedback-Neigung weg.
Fazit:
-----------
Die SRM350 V3 ist eine richtig gute Box geworden. Der Klang ist Hifi-mäßig, die Abstrahlcharakteristik eher breit und gleichmäßig.
Gegenüber der V1, die ich früher hatte ist mit dem neueren stärkeren Verstärkermodul spürbar mehr Leistungsreserve da.
Ihre Stärken wird sie in kleineren Räumen ausspielen, wo schon die ersten Reihen klanglich gut beschallt werden sollen, eher bei fein aufgelösten Musikstilen wie Akustik Ensembles oder gediegenem Jazz.
Wird nicht die Maximallautstärke gefordert, kann man sogar Bass ohne Subwoofer mit übertragen.
Auch als Monitor kann sie durch ihre Abstrahlcharakteristik, den guten Frequenzgang ( + Monitor-Preset) und die praxisgerechte Monitorschräge punkten. Ich hätte keine Bedenken, die Box auch auf lauteren Bühnen einzusetzen. Kraftreserven sind da.
Die zwei universellen Eingänge (Line bis Mikrofonpegel) erlauben Standalone-Betrieb im kleinen Rahmen, durch die Cinch Eingänge kann auch mal Konserve eingespielt werden.
Das Handling mit den 2 Tragegriffen ist tadellos und bequem. Das geringe Gewicht von gut 10 kg tut sein übriges dazu.
Die Box wird relativ selten bei Beratungen hier im Forum erwähnt, womit man ihr sicher unrecht tut. Ich bin nun mal in der Klasse komplett ausgestattet. Bei einer Neuanschaffung wäre sie bei mir aber sicher in der engsten Auswahl.
Ich hoffe, ihr könnt mit dem Test etwas anfangen.
Christoph
Das Paket war da. Unboxing:
Die Box ist ein einer Plastiktüte einbepackt. In dieser Tüte steckt sie in der Pappverpackung. Die Verpackung ist ohne federnde Abstandselemente, nur ein Pappdreieck in der hinteren Ecke für die Monitorschräge. Der Box hat das nicht geschadet, obwohl sie offensichtlich schon 2 Postversandwege hinter sich hatte.
In der Verpackung befindet sich neben der Box selber noch die Bedienungsanleitung und ein Kaltgeräte Netzkabel.
Ich war natürlich gespannt und wollte gleich etwas hören. Also Gitarre eingestöpselt und ein Mikrofon angeschlossen.
Die Box hat 2 Kombi XLR-Klinkenbuchsen als Eingänge. Dazu 2 Lautstärkeknöpfe, die offensichtlich als Gain-Regler fungieren, denn man kann ohne Umschaltung von Mikrofon bis Line alles problemlos anschließen.
Ein Blick auf die Rückseite.
Mit meiner Nylon Akustik und einem Sennheiser E945 Mikrofon war das schon ein kleines Akustik Setup. Wenn man keine Korrektur über EQ braucht (wie hier) dann hat man einen Akustik – Verstärker, den man direkt einsetzen kann. Wer nicht noch zusätzliche Effekte wie Hall benötigt (z.B. in einer Kirche) der ist mit dieser Box schon fertig und kann eine stattliche Anzahl an Personen beschallen (in einer Kirche durchaus bis geschätzt ca. 400 Personen). Eine Phantomspeisung gibt es (wie bei allen PA Boxen) natürlich nicht.
Den passiven E-Bass angestöpselt. Oha, da fehlt bis ganz runter ja gar nichts. Und beim Klang wird‘s auch nicht dumpf und mulmig. Nachgelesen: tatsächlich ist die Box an den Klinken Hi-Z. Mackie nennt die Eingangsschaltung Wide-Z(tm), was die Zusammenfassung der Hi Z Fähigkeit mit dem großen nutzbaren Eingangspegelbereich darstellen soll.
Will man einen CD-Player oder ein Handy anschließen, so geht das über 2 Cinch Buchsen. Sowas für die spontan Gartenparty oder für Veranstaltungen, wo man zu einer Musik noch Ansagen benötigt.
Erster Eindruck: Wohlklang, aber der Hochtöner zischelt (= rauscht) deutlich hörbar. Als Wohnzimmer-Anlage wäre mir das schon zuviel. Sobald es etwas Umgebungsgeräusche gibt, fällt es nicht mehr auf. Beim Ein-und Ausschalten gibt es ein leises Klack-Geräusch. Das wäre in ruhiger Umgebung nicht peinlich (wenn ich an die Ein-und Ausschaltgeräusche meiner RCF ART310A MK1 denke – da ploppt es gewaltig).
Die beiden Eingangskanäle habe ich schon beschrieben. Es gibt noch einen Ausgang „THRU“, bei dem man wahlweise das Signal an Kanal 1 (z.b. für eine Monitorkette aus dem gleichen Mix) oder den Mix aus beiden (eine weitere Box ist Slave für den Mix aus der ersten Box) ausgeben kann.
Es gibt einen Taster LED. Damit ist die grüne Front LED abschaltbar.
Dann gibt es Klang Presets in der Sektion Speaker Mode.
Durch Tastendruck kann man den Klang-Preset einstellen. Der Klang Preset wird beim Ausschalten gespeichert und kommt wieder so hoch wie vor dem Ausschalten. Beim Umschalten der Presets gibt es eine kurze Sendepause von gut 1 Sekunde. Im Betrieb (also im Live Einsatz) sollte man den also lieber nicht betätigen, sonst gibt es ein Loch. Meine Favoriten sind PA (als Front) und MON im Monitorbetrieb. DJ hebt den Bass noch weiter an, was bei dem ohnehin eher vollen Bass tendeziell zuviel des Guten ist. Wenn man Zimmerlautstärke hört, taugt die Einstellung noch als Loudness. SOLO ist ganz nett für Singer/Songwriter, um den Klang so zu beeinflussen, dass Bässe und Präsenz da sind.
Bei mir wären vor allem die Presets PA und MON im Einsatz. PA ist neutral und MON passt den EQ wirklich gut für Monitorbetrieb an, wo sonst die Bässe im Bodenbetrieb zu sehr wummern würden.
Ja wie klingt nun das gute Stück?
„Hifi - mäßiger Klang“ wäre wohl die beste Umschreibung. Satte Bässe und luftige Höhen. Der Test mit Pink Noise und Spectrum Analyzer (siehe Arbeitsthresad) bestätigte zumindest tendentiell meinen ersten Höreindruck: Bei den Bässen wurde vermutlich unterhalb 80 Hz noch etwas angeschoben, bei 1-2 kHz abgesenkt, bei ca. 10 kHz angehoben. Der Klang wird also schon aktiv etwas geschönt. Aber es klingt gut.
Wer nicht wahnsinnige Lautstärken braucht, kann mit dieser Box schon ohne Subwoofer weit kommen. Richtung Maximalpegel würde ich aber sicherheitshalber einen Sub drunter stellen. Mackie hat da einen schönen im Angebot, den DLM12S, der sogar für die SRM350 ein Preset hat. Den DLM12S konnte ich vor 2 Jahren testen. 2 dieser Tops mit einem Sub dürften ein rundes Paket ergeben, das auch leicht transportabel ist.
Auch bemerkenswert bei dieser Box: Sie hat ein sehr breites Abstrahlfeld, in dem der Klang gleich gut bleibt (nach meinen Ohren sogar weiter als die 90x45 Grad, die angegben sind). Das Horndesign kann man schön finden oder auch nicht, es tut jedenfalls bestens seinen Dienst. Zumindest sieht es nicht so aggressiv aus wie das der großen Schwester (SRM450) oder diversen Mitbewerbern.
Die Box klingt auch schon auf kurze Distanz sehr ausgewogen. Gerade als Monitor ist das ein sehr großer Vorteil. Durch die breite Abstrahlung gibt es einen großen Bereich um die Box, wo das Klangbild sehr gut und ohne Einschränkungen ist.
Auch bei Räumlichkeiten die breit und nicht so tief sind, hilft es, alles klanglich gut zu beschallen.
Die Box neigt auch kaum zu Rückkopplungen was auch auf einen ziemlich ebenen und ausgewogenen Frequenzgang schließen lässt.
Handling:
2 gut positionierte Griffe (einer oben, einer seitlich) ermöglichen angenehmes Tragen. Die Griffe sind so geformt und angebracht, dass der Schwerpunkt stimmt und nichts in die Finger einschneidet. Mit gut 10 kg ist die Box eher leicht, was die Handhabung zusätzlich erleichtert.
Im Monitorbetrieb ist die Aufstellung etwas steiler als die sonst üblichen 45 Grad. Zusammen mit der gleichmäßigen breiten Abstrahlcharakteristik gibt es einen ziemlich großen Sweet Spot, in dem der Klang gut ist. (OK - Spot ist dann wohl der falsche Begriff).
Die Rückwand ist zurück gesetzt. So werden alle Kabel nicht abgeknickt (bei Kanal 1 reicht es so haarscharf mit normalen XLR Steckern, die anderen Steckverbindungen einschließlich Netzkabel werden nicht mal ansatzweise geknickt. Knöpfe und Taster sind weit genug versenkt.
Der Stativflansch hat keinen Feststeller. Die Box verdreht sich auf meinen K&M Stativen leichter als andere Boxen, die vermutlich am Ende eine kleine Verjüngung haben, die die Box dann am Anschlag etwas verklemmen.
Die Box ist leicht und handlich, so geht das Aufsetzen auf das Stativ aber sehr leicht.
Praxis-Einsatz:
Die SRM350 durfte Ihre Leistungsfähigkeit als Monitor auf einem Stadtfest bei mehreren verschiedenen Setups unter Beweis stellen. Hier im Arbeits-Thread steht mehr dazu.
Dabei war die Box im Preset MON unterwegs. Bei einer Gruppe hatte die Band keinen Bass-Verstärker dabei.
Da die Box auch sehr tief spielt, bekam der Bassist (alternativ Sänger und Gitarrist) den Bass auf den Monitor. Mein Eindruck hier im Einsatz als Bass-Monitor: die Box kann durchaus als Ersatz für einen zusätzlichen 25 - 40W Bass Amp verwendet werden. Nachdem klar war, dass ich bei diesem Einsatz diese Box zur Verfügung haben werde, habe ich auf diese Lösung gesetzt (hatte es ehrlicherweise auch erwartet, dass das problemlos funktioniert). Die Box hatte übrigens nicht nur den Bass sondern den ganzen Monitormix mit Gesang und einer Prise Lead Gitarre vom anderen Gitarrist. Der daneben sitzende Percussionist war auch auf diesen Bass im Mix angewisen. Das hat bestens gereicht.
Feedback Destroyer
Ich habe 2 Szenarien getestet: koppelnde Nylon Akustik im Monitorbetrieb und Mikrofon vor dem Lautsprecher. In beiden Situationen fand ich die Reaktion nicht so überzeugend. Ich würde die Funktion ohnehin nicht nutzen, da ich bei Pegeln unterwegs bin, wo es nicht koppelt. Meine Bühneninstrumente und die verwendeten Mikrofone sind nicht anfällig für Feedback. Ich habe meine klassische Nylon-Akustik zum Test genommen, weil die schneller koppelt. Es musste schon lange heulen und die Saitenschwingung hat sich ordentlich aufgeschwungen, bevor der Feedback Destroyer zugriff. Dann war zwar eine Frequenz gesetzt, aber ob das die richtige war ....
Ebenso beim Test mit Mikrofon vor dem Lautsprecher. Das hohe Quietschen wurde zwar eingebremst, aber es war schon eine Weile hörbar. So ganz ein ganz unauffälliger Problemlöser wie das im Amazona Test beschrieben ist, ist der Feedback Destroyer nicht.
Am ehesten kann er eine Notbremse sein, wenn man die Box standalone für Ansagen verwendet und ein unbedarfter Redner mit dem Mikro vor die Box wandert.
Ich würde die Funktion ohnehin nicht nutzen, eher beim Soundcheck Resonanzfrequenzen identifizieren und entsprechend im Mixer absenken.
Im Monitorbetrieb würde ich aber den Preset MON verweden, der den Frequenzgang brauchbar anpasst. Damit sind die Bässe etwas raus, sonst wären die zu dröhnig und in den Höhen sind die kritischen Freqeunzen gebremst.
Meiner Meinung nach braucht die Box eigentlich gar keinen Feedback Destroyer. Wer ihn trotzdem braucht, hat entweder das falsche Equipment oder völlig überzogene Erwartungen an die Monitorlautstärke. Mit mienem Equipment (Mikrofone, Instrumente, auch akustisch) bin ich noch so weit von jeder Feedback-Neigung weg.
Fazit:
-----------
Die SRM350 V3 ist eine richtig gute Box geworden. Der Klang ist Hifi-mäßig, die Abstrahlcharakteristik eher breit und gleichmäßig.
Gegenüber der V1, die ich früher hatte ist mit dem neueren stärkeren Verstärkermodul spürbar mehr Leistungsreserve da.
Ihre Stärken wird sie in kleineren Räumen ausspielen, wo schon die ersten Reihen klanglich gut beschallt werden sollen, eher bei fein aufgelösten Musikstilen wie Akustik Ensembles oder gediegenem Jazz.
Wird nicht die Maximallautstärke gefordert, kann man sogar Bass ohne Subwoofer mit übertragen.
Auch als Monitor kann sie durch ihre Abstrahlcharakteristik, den guten Frequenzgang ( + Monitor-Preset) und die praxisgerechte Monitorschräge punkten. Ich hätte keine Bedenken, die Box auch auf lauteren Bühnen einzusetzen. Kraftreserven sind da.
Die zwei universellen Eingänge (Line bis Mikrofonpegel) erlauben Standalone-Betrieb im kleinen Rahmen, durch die Cinch Eingänge kann auch mal Konserve eingespielt werden.
Das Handling mit den 2 Tragegriffen ist tadellos und bequem. Das geringe Gewicht von gut 10 kg tut sein übriges dazu.
Die Box wird relativ selten bei Beratungen hier im Forum erwähnt, womit man ihr sicher unrecht tut. Ich bin nun mal in der Klasse komplett ausgestattet. Bei einer Neuanschaffung wäre sie bei mir aber sicher in der engsten Auswahl.
Ich hoffe, ihr könnt mit dem Test etwas anfangen.
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