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HCA Mikrofone/Recording/Mixing
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Bei Diskussionen und Empfehlungen für akustische Instrumente , vor allem akustische Gitarre im Einsteigerbereich 100-200€ Budget tauchte immer wieder mal als Empfehlung das Kleinmembrankondensatormikrofon (kurz: KMK) CM3 von Line Audio auf. Also hatte ich mir gedacht, wie klingt es denn so?
An dieser Stelle herzlichen Dank an Basselch , der mir das CM3 für einen längeren Test und Review ausgeliehen hat.
Vielen Dank auch an die anderen Forenkollegen, die mir eins zum Testen hätten zu kommen lassen.
So siehts aus:
Im Grunde sieht es aus wie ein XLR-Stecker, hat auch ungefähr die Größe
Mitgeliefert waren noch eine einfache aber gute Halterung und ein Mikrofonwindschutz.
Alles zusammen ist verpackt in einer kleinen Plastikbox.
Das zu einem ca. Preis von 130€.
Verarbeitung
Die Halterung ist von einfacher Qualität, aber durchaus guten Funktionalität.
Das Mikrofon lässt sich problemlos in der Halterung fixieren.
Einzig beim Anschluss des XLR-Steckers an das Mikro sollte man aufpassen, dass man das Mikro, wenn schon in der Halterung, nicht durch die Halterung "schiebt".
Es ist halt klein.
Das Mikrofon selbst ist gut verarbeitet.
Da gibts nichts zu meckern..
Testszenario
Der Testzeitraum war gut gewählt, den ich hatte einen weitgehend akustischen Song in der Mache mit Vocals, einige akustische Gitarren, Sitarklänge, Hammond, und Co.
Ein Alternativsong mit indischem Touch.
Das CM3 wurde bei akustischer Gitarre, Strumming wie Fingerpicking und testweise Lead Vocal eingesetzt.
Verwendete Gerätschaften:
Preamp: BAE 1073 MPF
weitere Mikros im Einsatz und zum Vergleich:
GMK: Gefells UM92.1s (nur Vocal), Gefell M930
KMK: und Haun MBP603/KA200N (Niere)
Bändchen: AT4081 (nur Gitarre)
Interface: Wandler RME ADI-2 an RME Fireface UC
Kopfhörer: SRH 840
Abhöre: K+HO110 und Subwoofer Presonus Temblor T10
Eigenschaften
Das Line Audio CM3 ist ein KMK mit einer Richtcharakteristik, Niere.
Diese ist aber recht breit ausgefallen, das heißt Rückwärtsdämpfung nicht so ausgeprägt wie das normalerweise bei KMKs wie das Haun MBP603/KA200N der Fall ist.
Da der Aufnahmeraum aber recht trocken klingt, war dies kein Problem.
Das Rauschen des Mikrofons liegt laut Daten bei 16db(A), wahrgenommen habe ich das nur ganz, ganz leicht unter Kopfhörer, dies aber nur im Vergleich zum mucksmäuschenstillen M930.
Spielt aber in der Realität, das heißt wenn Compressor und Co. dazukommen, keine Rolle. Fein.
Das Mikrofon verfügt lt. Datenblatt über einen neutralen Frequenzgang, dieser scheint aber eher als grober Plot zu dienen, als es wohl tatsächlich so gemessen wurde.
Vom Gehör her nehme ich eine sehr leichte Anhebung in den Höhen wahr, und die Tiefmitten wie Bässe scheinen ganz leicht abgesenkt.
Dennoch klingt das weitgehend ausgewogen.
Die Auflösung ist gut, kommt aber nicht an die sehr gute Auflösung des Hauns oder Gefell M930 ran.
Gerade im Hochmitten und Höhenbereich ist das bei den beiden doch noch präziser.
Das Mikrofon ist ein leises Mikrofon, d.h., um gleichen Pegel wie beim Gefell oder Haun zu bekommen, musste ich 10db Gain anheben.
Das ist ein Wort!
Kein Problem zwar, aber Preamp oder Interface sollte rauscharm sein.
Es lässt sich wegen seiner geringen Größe sehr gut postionieren!
Klang
Akustische Gitarre (Fingerpicking)
Das CM3 mit BAE 1073 MPF verkabelt, Kopfhörer (Shure SRH 840) auf und los mit Fingerpicking.
Oha, das Signal klingt wie von einem KMK zu erwarten war, impulsfreudig, sauber und klar.
Kopfhörer aufgezogen gespielt, Kopfhörer abgezogen und gespielt. Ja das Gitarrensignal klingt ähnlich wie im Raum wahrgenommen, auch immer wieder ein guter Test.
Das CM3 klingt aber ein wenig dünner und etwas körperloser wie das Haun oder Gefell
Diese klingen gerade im Tiefmittenbereich und im Hochmitten/Höhenbereich voller, körperlicher und der Hochtonbereich klang "silbrig-perlig", noch näher an der Realität
Silbrig-perlig, komisches Wort, beschreibt aber ganz gut wie die hohen Saiten der Gitarre klingen.
Interessant auch, und das rate ich jedem der Mikrofone testet, man sollte zum Mix dazuspielen, um zu hören wie macht sich das Mikro im Moment des Einspielens und später beim Abhören in der Regie.
Mit dem CM3 musste ich die Gitarre einen Ticken lauter drehen, um sie im Mix beim Einspielen besser hören zu können, das lag vor allem an den etwas schwächeren Tiefmitten, im Vergleich zu den anderen Mikros.
In der Regie konnte ich dann ähnliches vernehmen.
Dennoch das CM3 macht das richtig gut, und das nicht nur für den Preis.
Die genannten Mikros sind ja doch deutlich teurer.
Das CM3 ist auch ein Ticken mehr "hinten" im Mix als die anderen Mikros.
Es lässt sich aber sehr gut mit EQ und Co. bearbeiten.
Meine Effektkette für akust. Gitarre:
- Fabfilter Q2 EQ --> Low Cut und Entfernen der Gitarrenresonanzen
- Waves C4 MB, dynamisches Absenken/Anheben von Frequenzen, sehr gut um Tiefmitten kontrolliert (dynamisch) abzusenken, und etwas dyn. Höhenglanz zu verteilen
- Summit Audio TLA100, exzellenter Comp, macht Klang sicher und weicher.
- Scheps 73 für das Sweetening in den Höhen
- NSL Channel für zusätzl. "Neveklang"
Der Klang ist sehr gut formbar, auch sehr wichtig bei Mikros.
Akustische Gitarre (Strumming)
siehe oben, gleiches Klangverhalten, beim Strumming gefällt mir der leicht ausgedünnte Grundklang aber ausgeprochen gut, gut gemacht kleines CM3
Einschub: AT4081
Das AT4081 habe ich nach einigen Tests letztlich für fast alle akust. Gitarre in diesem Song verwendet, es hat einfach am besten in diesem Mix und Arrangement gepasst.
DAs AT4081 werde ich noch gesondert reviewen.
Lead Vocal
Die meisten vergessen, dass man mit KMKs ausgezeichnet Gesang aufnehmen kann.
Das setzt aber voraus, dass man seine Stimme aber auch gut einsetzt. Ein Larger than Life wie bei den GMKs gibts da nicht
Hier war ich überrascht, ich hatte eher einen ausgedünnten und etwas hellen Klang erwartet, war aber gar nicht so.
Es klingt eher sehr neutral und dennoch voll. Die S-Laute sind sauber. Die Stimme steht allerdings weiter hinten im Mix, im Vergleich zum Haun, erst recht zum M930 oder UM92.1s.
Stimme CM3 und Preamp BAE 1073, eine feine Gemeinschaft, auch wenn sie in der Realität eher selten anzutreffen ist.
Das zeigt aber auch, dass das CM3 von einem sehr guten Preamp enorm profitieren kann, und spricht für die Qualität des CM3's.
Das UM92.1s ist hier im Vergleich natürlich in einer anderen Liga, und zeigt was bei Lead Vocals möglich ist.
Dennoch hilft es, das CM3 einzuordnen.
Fazit:
Das CM3 von Line Audio ist zu Recht ein vielfach gelobtes KMK-Mikro, nicht nur in der Einstiegsklasse.
Das CM3 packt es in die Oberklasse, und das macht es natürlich zu DEM Preis-/Leistungskandidat par excellence.
Was auch für das CM3 spricht, man kann mit ihm das Arrangement "vollpacken" bis oben hin, akustische Gitarre hier und da, Vocals, Percussion und Co., und es macht alles klaglos und vor allem fällt nichts negativ auf.
Gerade wenn man nur ein Mikro hat, und vieles einspielt, lernt man das schnell zu schätzen.
Für Lead Vocals kann es ebenfalls verwendet werden, sofern das Budget sehr knapp ist.
Es verträgt sich auch ausgesprochen gut mit anderen Mikros.
Und wieder, ganz zum Schluss:
Ich habe zum wiederholten Male gemerkt, dass man Mikros wirklich in seiner Umgebung, mit seiner Musik, mit seiner Stimme, mit seiner Gitarre testen muss.
Ich rate jedem bei Kaufinteresse sich die Favoriten-Mikros nach Hause zu holen, Firmen alà Digitalaudioservice.de bieten das gegen einen Leihvertrag an.
Dieser kostet nur wenig, wenn nichts gekauft wird, und gar nichts kostet, wenn was gekauft wird.
Es muss nicht immer 30-Tage Money Back sein, wer hat schon viel Geld auf der Bank liegen!
Nur Mut zum eigenen Testen
An dieser Stelle herzlichen Dank an Basselch , der mir das CM3 für einen längeren Test und Review ausgeliehen hat.
Vielen Dank auch an die anderen Forenkollegen, die mir eins zum Testen hätten zu kommen lassen.
So siehts aus:
Im Grunde sieht es aus wie ein XLR-Stecker, hat auch ungefähr die Größe
Mitgeliefert waren noch eine einfache aber gute Halterung und ein Mikrofonwindschutz.
Alles zusammen ist verpackt in einer kleinen Plastikbox.
Das zu einem ca. Preis von 130€.
Verarbeitung
Die Halterung ist von einfacher Qualität, aber durchaus guten Funktionalität.
Das Mikrofon lässt sich problemlos in der Halterung fixieren.
Einzig beim Anschluss des XLR-Steckers an das Mikro sollte man aufpassen, dass man das Mikro, wenn schon in der Halterung, nicht durch die Halterung "schiebt".
Es ist halt klein.
Das Mikrofon selbst ist gut verarbeitet.
Da gibts nichts zu meckern..
Testszenario
Der Testzeitraum war gut gewählt, den ich hatte einen weitgehend akustischen Song in der Mache mit Vocals, einige akustische Gitarren, Sitarklänge, Hammond, und Co.
Ein Alternativsong mit indischem Touch.
Das CM3 wurde bei akustischer Gitarre, Strumming wie Fingerpicking und testweise Lead Vocal eingesetzt.
Verwendete Gerätschaften:
Preamp: BAE 1073 MPF
weitere Mikros im Einsatz und zum Vergleich:
GMK: Gefells UM92.1s (nur Vocal), Gefell M930
KMK: und Haun MBP603/KA200N (Niere)
Bändchen: AT4081 (nur Gitarre)
Interface: Wandler RME ADI-2 an RME Fireface UC
Kopfhörer: SRH 840
Abhöre: K+HO110 und Subwoofer Presonus Temblor T10
Eigenschaften
Das Line Audio CM3 ist ein KMK mit einer Richtcharakteristik, Niere.
Diese ist aber recht breit ausgefallen, das heißt Rückwärtsdämpfung nicht so ausgeprägt wie das normalerweise bei KMKs wie das Haun MBP603/KA200N der Fall ist.
Da der Aufnahmeraum aber recht trocken klingt, war dies kein Problem.
Das Rauschen des Mikrofons liegt laut Daten bei 16db(A), wahrgenommen habe ich das nur ganz, ganz leicht unter Kopfhörer, dies aber nur im Vergleich zum mucksmäuschenstillen M930.
Spielt aber in der Realität, das heißt wenn Compressor und Co. dazukommen, keine Rolle. Fein.
Das Mikrofon verfügt lt. Datenblatt über einen neutralen Frequenzgang, dieser scheint aber eher als grober Plot zu dienen, als es wohl tatsächlich so gemessen wurde.
Vom Gehör her nehme ich eine sehr leichte Anhebung in den Höhen wahr, und die Tiefmitten wie Bässe scheinen ganz leicht abgesenkt.
Dennoch klingt das weitgehend ausgewogen.
Die Auflösung ist gut, kommt aber nicht an die sehr gute Auflösung des Hauns oder Gefell M930 ran.
Gerade im Hochmitten und Höhenbereich ist das bei den beiden doch noch präziser.
Das Mikrofon ist ein leises Mikrofon, d.h., um gleichen Pegel wie beim Gefell oder Haun zu bekommen, musste ich 10db Gain anheben.
Das ist ein Wort!
Kein Problem zwar, aber Preamp oder Interface sollte rauscharm sein.
Es lässt sich wegen seiner geringen Größe sehr gut postionieren!
Klang
Akustische Gitarre (Fingerpicking)
Das CM3 mit BAE 1073 MPF verkabelt, Kopfhörer (Shure SRH 840) auf und los mit Fingerpicking.
Oha, das Signal klingt wie von einem KMK zu erwarten war, impulsfreudig, sauber und klar.
Kopfhörer aufgezogen gespielt, Kopfhörer abgezogen und gespielt. Ja das Gitarrensignal klingt ähnlich wie im Raum wahrgenommen, auch immer wieder ein guter Test.
Das CM3 klingt aber ein wenig dünner und etwas körperloser wie das Haun oder Gefell
Diese klingen gerade im Tiefmittenbereich und im Hochmitten/Höhenbereich voller, körperlicher und der Hochtonbereich klang "silbrig-perlig", noch näher an der Realität
Silbrig-perlig, komisches Wort, beschreibt aber ganz gut wie die hohen Saiten der Gitarre klingen.
Interessant auch, und das rate ich jedem der Mikrofone testet, man sollte zum Mix dazuspielen, um zu hören wie macht sich das Mikro im Moment des Einspielens und später beim Abhören in der Regie.
Mit dem CM3 musste ich die Gitarre einen Ticken lauter drehen, um sie im Mix beim Einspielen besser hören zu können, das lag vor allem an den etwas schwächeren Tiefmitten, im Vergleich zu den anderen Mikros.
In der Regie konnte ich dann ähnliches vernehmen.
Dennoch das CM3 macht das richtig gut, und das nicht nur für den Preis.
Die genannten Mikros sind ja doch deutlich teurer.
Das CM3 ist auch ein Ticken mehr "hinten" im Mix als die anderen Mikros.
Es lässt sich aber sehr gut mit EQ und Co. bearbeiten.
Meine Effektkette für akust. Gitarre:
- Fabfilter Q2 EQ --> Low Cut und Entfernen der Gitarrenresonanzen
- Waves C4 MB, dynamisches Absenken/Anheben von Frequenzen, sehr gut um Tiefmitten kontrolliert (dynamisch) abzusenken, und etwas dyn. Höhenglanz zu verteilen
- Summit Audio TLA100, exzellenter Comp, macht Klang sicher und weicher.
- Scheps 73 für das Sweetening in den Höhen
- NSL Channel für zusätzl. "Neveklang"
Der Klang ist sehr gut formbar, auch sehr wichtig bei Mikros.
Akustische Gitarre (Strumming)
siehe oben, gleiches Klangverhalten, beim Strumming gefällt mir der leicht ausgedünnte Grundklang aber ausgeprochen gut, gut gemacht kleines CM3
Einschub: AT4081
Das AT4081 habe ich nach einigen Tests letztlich für fast alle akust. Gitarre in diesem Song verwendet, es hat einfach am besten in diesem Mix und Arrangement gepasst.
DAs AT4081 werde ich noch gesondert reviewen.
Lead Vocal
Die meisten vergessen, dass man mit KMKs ausgezeichnet Gesang aufnehmen kann.
Das setzt aber voraus, dass man seine Stimme aber auch gut einsetzt. Ein Larger than Life wie bei den GMKs gibts da nicht
Hier war ich überrascht, ich hatte eher einen ausgedünnten und etwas hellen Klang erwartet, war aber gar nicht so.
Es klingt eher sehr neutral und dennoch voll. Die S-Laute sind sauber. Die Stimme steht allerdings weiter hinten im Mix, im Vergleich zum Haun, erst recht zum M930 oder UM92.1s.
Stimme CM3 und Preamp BAE 1073, eine feine Gemeinschaft, auch wenn sie in der Realität eher selten anzutreffen ist.
Das zeigt aber auch, dass das CM3 von einem sehr guten Preamp enorm profitieren kann, und spricht für die Qualität des CM3's.
Das UM92.1s ist hier im Vergleich natürlich in einer anderen Liga, und zeigt was bei Lead Vocals möglich ist.
Dennoch hilft es, das CM3 einzuordnen.
Fazit:
Das CM3 von Line Audio ist zu Recht ein vielfach gelobtes KMK-Mikro, nicht nur in der Einstiegsklasse.
Das CM3 packt es in die Oberklasse, und das macht es natürlich zu DEM Preis-/Leistungskandidat par excellence.
Was auch für das CM3 spricht, man kann mit ihm das Arrangement "vollpacken" bis oben hin, akustische Gitarre hier und da, Vocals, Percussion und Co., und es macht alles klaglos und vor allem fällt nichts negativ auf.
Gerade wenn man nur ein Mikro hat, und vieles einspielt, lernt man das schnell zu schätzen.
Für Lead Vocals kann es ebenfalls verwendet werden, sofern das Budget sehr knapp ist.
Es verträgt sich auch ausgesprochen gut mit anderen Mikros.
Und wieder, ganz zum Schluss:
Ich habe zum wiederholten Male gemerkt, dass man Mikros wirklich in seiner Umgebung, mit seiner Musik, mit seiner Stimme, mit seiner Gitarre testen muss.
Ich rate jedem bei Kaufinteresse sich die Favoriten-Mikros nach Hause zu holen, Firmen alà Digitalaudioservice.de bieten das gegen einen Leihvertrag an.
Dieser kostet nur wenig, wenn nichts gekauft wird, und gar nichts kostet, wenn was gekauft wird.
Es muss nicht immer 30-Tage Money Back sein, wer hat schon viel Geld auf der Bank liegen!
Nur Mut zum eigenen Testen
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