[Review] Alhambra Z-Nature CW EZ

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Vorab: das ist das Review eines Musikers, der nach längerer Suche die passende Gitarre gefunden hat.


Es geht um die Alhambra Z-Nature CW EZ


bei 5:36 wird die hier vorgestellte Gitarre gezeigt.


Ich war auf der Suche für eine Nachfolge meiner in die Jahre gekommenen Takamine Konzertgitarre, die auch leider nicht ganz bundrein war.
Ich habe auch noch eine Ibanez AEG10-NENT, die ich als Bühnengitarre für Latin Stücke spiele.
Die neue Gitarre sollte in erster Linie akustisch zu spielen sein und klassisch zu spielen, oder bei Gelegenheit Lieder zu begleiten.
Sie sollte einen Tonabnehmer haben, um sie dennoch verstärken zu können, falls es nötig ist.
Und sie sollte einen etwas schmaleren Hals haben, als meine bisherige Takamine Gitarre (53mm am Sattel) damit sie nicht so unterschiedlich zu meinen anderen Gitarren ist und die Umstellung nicht so heftig. Die erwähnte Ibanez hat nur 46mm und befindet sich in bester Gesellschaft mit meiner Jazz Gitarre (44mm) und der Ovation (42.5 mm)
Ziel war eine Sattelbreite um die 50 mm, damit der Sprung zu den anderen Gitarren nicht gar so heftig ist. Und sie sollte nicht wesentlich über 500 EUR kosten, da sie schon ein Gebrauchsgegenstand ist, der überall hin mitgenommen wird.
Die Suche dauerte über ein Jahr. Ich habe verschiedene Musikhäuser abgeklappert. Eine Gitarre hatte ich mal in der Hand, die mir super gefallen hätte. Leider über 2000 EUR und damit weit über Budget.

Eine Artesano Sonata MC Cut war klanglich sehr schön, aber das Exemplar, das ich in der Hand hatte war von der Bundreinheit so daneben, dass ich sie nicht gekauft hatte.
Diverse Ortega Gitarren mit Cutout und Tonabnehmer waren ok, aber ich war nicht überzeugt.

Klanglich gut (akustisch + Tonabnehmer) war eine La Mancha Perla Negra, aber die war leider Klavierlack-Schwarz. Für mich ein No-Go. Sonst wäre die perfekt gewesen.
Und dann, als ich mal wieder bei meinem Musikhändler vorbei kam, stand da neu diese mir völlig unbekannte Alhambra Gitarre. Natürlich habe ich sofort gefragt, ob ich die testen kann.


Erster Eindruck:
sofort verliebt. Anders kann man das nicht beschreiben. Die Gitarre fühlte sich gleich vertraut an, eine samtig – seidige handschmeichelnde Oberfläche, hatte einen sehr schönen Ton mit einem für eine Cutout Gitarre satten Bassfundament ohne jedoch zu dröhenen. Außerdem eine gute Ansprache und unverstärkt erstaunlich laut.
Am Verstärker ausprobiert – klingt auch passabel.
OK noch mal drüber schlafen. Knapp eine Woche später nochmal vorbei gegangen und die Gitarre war gekauft. (Das war kurz vor Ostern) Mein Händler hat mir als Service noch den Steg 2mm tiefer gelegt, bringt 1 mm am 12. Bund (da ich gerne flache Saitenlage spiele und dafür Hard Tension). Das war auch noch zusätzlich gut für die Bundreinheit, denn jetzt stimmte es auch bis zum 12. Bund perfekt. Davor waren die Töne gegriffen leicht höher als das Flageolet – verursacht durch die etwas höhere Spannung beim Niederdrücken. Weiter wurden noch 2 Gurtpins nachgerüstet. Den am Hals hat mein Händler an eine für mich unbekannte Position montiert, aber dort stört er nicht beim Greifen und die Gitarre hängt wirklich gut am Gurt, ohne Neigung sich wegzudrehen.
Wie sich herausstellte war die Sattelbreite mit 50mm genau meine Wunschvorstellung.

So,nun mehr ins Detail:

Die Gitarre ist ziemlich schörkellos, wenig Verzierungen und geradlinig. Die Decke ist massive Zeder, der Rest wohl Sperrholz. Beim Boden sieht man das, denn dort gibt es nicht einmal ein Binding.
Halskorpus3.jpg

Mich stört das nicht, denn bei der guten Verarbeitung sieht das sogar gut aus.

Auch an der schnörkellosen geradlinigen Kopfplatte gibt es keine Ornamente, sondern nur ein aufgedrucktes A.
Kopfplatte.jpg

Die Rosette ist aufgeklebt oder aufgedruckt.
Rosette.jpg


Der Händler hat mir erklärt, dass Alhambra ein spezielles Verfahren entwickelt hat, um diese matte offenporige Lackierung in nur einem Arbeitschritt zu erreichen. Im Video oben bei etwa 3:18 wird das erklärt. Offenbar wurden hier überall Kosten bei den Verzierungen gespart. Nur bei der Bespielbarkeit und Klang gibt es keine Abstriche. Die Gitarre klingt teurer als die 475 EUR, die sie gekostet hat. Die Gitarre ist übrigens “Made in Spain” und quasi makellos verarbeitet.
Am Hals sind am Griffbrettrand Punkte zur Bundmarkierung eingelassen. Der Hals – Korpus Übergang ist am 12. Bund (Bei meiner Ibanez und Ovation ist es der 14. Bund). Das ist also eher typisch für eine klassische Gitarre. Durch den Cutaway lässt sich die Gitarre aber noch weit herauf sehr gut spielen. Bis zum 16, Bund ganz problemlos und bis zum 18. Bund immer noch passabel. Der 19. Bund wird ja schon teilweise vom Schallloch ausgespart.
Die Mechaniken sind silbrig (vermutlich verchromt) mit weißen Kunststoff-Drehknöpfen.
Der Hals- Korpus Übergang ist wohl auch speziell. Mir fällt auf, wie weit man den Hals auch noch Richtung Cutaway sieht. (Der Gurtpin ist -wie oben erwähnt - nachgerüstet).
HalsKorpus1.jpg
Halskorpus2.jpg

Noch ein Wort zum Tonabnehmersystem. 3 Drehknöpfe: ein großer Volume für die Lautstärke sowie 2 kleine für Höhen und Bässe. Dazu ein Phase Reverse Druckknopf und einen Druckknopf für den Tuner.
PreampTuner.jpg

Der Tuner funktioniert wie er soll. Allerdings bin ich von meinem Korg Kopfplattentuner mit seiner genauen und schnellen Anzeige schon sehr verwöhnt, so dass ich im Ernstfall damit stimme. Der Tuner funktioniert auch, wenn kein Kabel eingestöpselt ist.
BuchseNoBinding.jpg

Der Klang verstärkt ist gut und recht natürlich. Allerdings kann ich damit nicht so laut spielen, wie mit meiner Ibanez AEG ohne dass es dröhnt und koppelt. Die Ibanez ist allerdings in dieser Disziplin extrem gut, denn mit der kann ich notfalls verstärkt gegen ein Schlagzeug anspielen. Das geht bei der Alhambra definitiv nicht. Allerdings ist hier auch die Zielgruppe anders.
Klassische Musik kann man sicher soweit verstärken, dass sie für alle Zuhörer gut hörbar wird.
Insgesamt ist die Gitarre eher etwas für Klassiker, während meine Ibanez eher Richtung Latin und Pop gezüchtet ist. Bei mir passt das gut, denn so habe ich doch unterschiedlich klingende Gitarren für unterschiedliche Stilrichtungen.

Die Alhambra Z-Nature CW EZ ist auf jeden Fall einen Blick wert, wenn man eine Gitarre mit diesen Merkmalen sucht.
Ich bin mit meiner super zufrieden und wurde auch schon die 2 Mal als ich damit öffentlich gespielt hatte auf den schönen Klang der Gitarre angesprochen.

Gruß
Christoph
 
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Hab' neulich für eine (sehr zierliche) Bekannte eine "Wieder-Anfänger"-Gitarre gesucht und in einem großen Musikhaus mal alles zwischen 250 und 400 Euro angetestet.
Ich war von den Alhambras extrem positiv überrascht. Ortegas (und andere Marken) in dem Preissegment konnten klanglich nicht mithalten. Ich hab' der Bekannten dann 2 Alhambras empfohlen. Es wurde dann eine 7/8-(Senorita)-Alhambra mit massiver Zederndecke, etwas schmalerem Sattel und Hochglanzlack. Ich glaube Modell 1C. Kann sein, daß das ein Auslaufmodell war, andere Alhambras waren matt lackiert und deutlich teurer. Jedenfalls hätte ich nie gedacht, für 300,-- Euro ein so ausgewogen klingendes und super bespielbares Instrument zu finden.

Jetzt sehe ich, daß ich nicht alleine mit meinem Eindruck dastehe!
 
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Jetzt sehe ich, daß ich nicht alleine mit meinem Eindruck dastehe!

Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Alhambra.
Die billigen sind (für den Preis) sehr gut.
Die teuren sind gut.
Eher mau finde ich die in der Mitte, ca € 700 bis 1.000,- (also die billigsten vollmassiven).
Eine Ausnahme ist aber der Klassiker 7Fc, also die billigste vollmassive Flamenco. Wann immer ihr eine in einem Geschäft hängen seht, probiert sie aus!
Nix für Flamenco-Puristen natürlich, aber eine hochgradig Spaß machende Gitarre mit Nylonsaiten für Singer-Songwriter, Pop, Folk und Latin .
 

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