Reparieren der Membranen von 12" CTS-Speaker für Pro Reverb möglich?

[Schneider]

Hallo Deltablues,
nach der Frequenskurve des C12Q scheint er ja in den unteren Mitten "offen" zu klingen, dieser soundmäßig wichtige aber auch pappig klingende Bereich zwischen 250 und 400 Hz wird im Vergleich zum EV12L ja nicht so betont und die Höhen sind bis 4,5 Khz auch im Verhältnis besser vertreten. Allerdings ist er auch nicht sehr laut < 94 db. Wie verhält sich der Jensen denn mit Distortion/Overdrivepedalen? Mit den alten Speakern klingen meine Treter alle anders aber immer super im Sound. Reichen denn die 2*35 Watt Belastbarkeit aus? Ich habe den Pro Reverb mit 70 Watt. Nun werde ich den AMP nie voll ausfahren aber etwas lauter eingestellt nehmen die Bässe bestimmt mal die 70 Watt voll in Anspruch.
S.

 

[68goldtop]

Hi Schneider!

Ich mag die C12Q auch ganz gerne - halte sie aber nicht für sooo ´ne gute Wahl für den Pro Reverb.
Sie sind in den Bässen und Mitten eher zurückhaltend, und ich bin sicher du würdest die Tiefe/Wärme der originalen Speaker vermissen...

Später mehr dazu...

cheers - 68.

 

[Schneider]

Hallo Deltablues, hallo 68Goldtop kennt ihr die C12N? Die scheinen mir wegen des Sounds und auch der Belastbarkeit (Pro Reverb mit 70 Watt) noch besser geeignet zu sein. Es geht mir wirklich um die Ausgewogenheit im Sound, Höhen und Bässe haben sie alle bzw. lassen sich raus- und reindrehen.

Also ich möchte das Thema jetzt nicht überstrapazieren. Es ist aber so je "eigener" ein Grundsound eines AMPs ist, um so schwerer ist es diesem einen eigenen Charakter z. B. das des Instrumentes oder auch des Spielers aufzudrücken. Ich denke da nur an den Celestion V30, Greenbacks (hab ich ja auch) oder an Les Pauls mit mittig drückenden aber ansonsten farblosen Tonabnehmern. Die sind für manche Spielarten auch nützlich und berechtigt - aber "mehrere" Hammersounds lassen sich auch mit gut eingestellten Fußtretern und guten Gitarren erzeugen. Die haben ja auch Ton- und Volumenregler. Es war ja gerade dieser offene Sound des Pro Reverb, der einen nagelneuen Deluxe Reverb Reissue im direkten Vergleich regelrecht farblos dastehen lies. Da klingt selbst ein Super Champ XD oder X2 mit den einfachen 10" offener (wenn auch eine Spur harscher) als der neue Deluxe Reverb - und ich meine das liegt hauptsächlich an den Pappkameraden. Mit der RAT und einem Al Capistan TapeDelay und den X2 als 2. AMP kann ich den Pink Floyd-Sound absolut authentisch nachäffen. Bonamassa gelingt mir fast mit einem Rodenberg 909, wenn dieser etwas mit der RAT angeblasen wird (da klingt der EV12L wieder etwas authentischer). Das gelingt mir mit meinen Marshalls nicht.

Hach ja, irgentwie kriege ich meine Speaker noch gerettet.
Gruß S.

 

[68goldtop]

Hi Schneider!

Der C12N hat einen sehr schönen Clean-Sound - ist aber zeimlich "zickig" in Sachen Overdrive und Pedalen...

Wenn du´s mit neuen Speakern probieren willst, fang´ruhig mit den C12Q an - da kosten zwei ja kaum mehr als das re-coning eines deiner alten Speaker.

Ansonsten würde ich einfach mal deine alten Speaker kleben und schauen was passiert

Reparieren lassen kannst du sie ja später immer noch...


cheers - 68.

 

[Schneider]

Hallo Goldtop,
na, zickig dürfen die nicht sein ... dann werde ich erst mal versuchen die alten Speaker zu reparieren. Der EV12L ersetzt erst mal einen der beiden.
S.

 

[Schneider]

Hallöchen noch einmal.
Den Kleber habe ich erst mal bestellt. Was haltet Ihr von den Latexkleber von Pritt? Soll auch ein möglicher Kleber sein, da er weich aushärtet (http://www.jogis-roehrenbude.de/LS-Box/Rep/Rep.htm).
Dann gibt es noch als Speakeralternative die Naylor Special Design Speaker http://www.naylorengineering.com/speakers.htm . Die Soundfiles hören sich jedenfalls besser an als irgend welche Jensen Soundfiles (bis auf die alten Jensenspeaker, der Sound ist optimal für einen Fenderamp) und kommen meinem "gewünschten" Klang weitaus näher, sie klingen authentischer. Hat die schon jemand mal gehört oder probiert? Danke und Gruß
S.

 

[bluesfreak]

Servus,

ich hab erst letztens in einem Pro Reverb ein Pärchen WGS G12C / G12CS gehört und muss sagen das klang sehr überzeugend nach altem Blackface, deutlich fendriger als all die neuen Jensens. Wenn Dir also in die Verlegenheit kommen solltest daß Du doch Ersatz brauchst dann hör Dir mal die an und mit knapp 90€/Stück sind sie noch im bezahlbaren Rahmen...

 

[68goldtop]

Hi Schneider!

Ich benutze einen Naylor SD 50 in meinem bf Deluxe.
Ich finde ihn gut - aber nicht SO gut, dass ich Kosten und Aufwand für den Übersee-Import in Betracht ziehen würde.

Lustigerweise wollte ich gerade an dem Tag als ich den Naylor gebraucht bei ebay fand, eigentlich einen WGS G12C bestellen

Den hab´ich inzwischen immer noch nicht gespielt/gehört, würde ich aber gerne mal ausprobieren...


Der Eminence Legend 1258 wäre evtl. noch ein kostengünstiger Tip für einen gefälligen Fender-Sound.
Ich hatte mal das 10" Modell und das war sehr angenehm, wenn auch ein bisschen "charakterarm" (ein Adjektiv dass aber vermutlich auch zu deinen alten CTS passen würde ).


cheers - 68.

 

[Schneider]

Na, dann kommt der WGS erst mal auf die Liste. Der hat ja auch die platte Kalotte ähnlich wie der CTS-Speaker und klingt auch so ähnlich - jedenfalls nach diesem Link hier: http://www.youtube.com/watch?v=-6GW_WdbQIo auch wenn hier die Gitarre tiefer gestimmt ist. Aber dieser wumms ohne matschig zu wirken und nicht diese überspitzten Höhen wie bei den (neuen) Jensens, das ist mir wichtig. Dann jault eine Strat in Hals- oder Stegposition mehr als dass sie "schneidet".
S.

 

[QOTSA_Lover]

Wurde hier schon genannt!!! Aber Nochmal!!!

https://www.musiker-board.de/modifi...-mit-schraube-durchstossen-2.html#post6321402


Ich war der Betroffene

Habe vorher noch NIE einen Speaker geflickt.

Bekam dort super Tipps und es hat einwandfrei funktioniert!!! Es gibt so Teebeutel wo man offene Tees selbst einfüllen kann. Sowas habe ich genommen. Hat super geklappt.
Dann einfachen Weißleim mit Wasser verdünnen bis es die Konsistenz von Öl hat.

Weißleim auf die Defekte Stelle am Speaker, kurz antrocknen lassen. In der Zeit passenden Flicken zurechtschneiden. Den ordentlich durch den Leim ziehen und dann sauber auftrage. Aufpassen, dass es keine Blasen etc. gibt.

Gut trocknen lassen... Fertig


Hat bei mir alles einwandfrei funktioniert...


Danke nochmal an alle die mir damals geholfen haben!!!!

 

[Schneider]

Danke für den Tip QOTSA_Lover, werde ich alles probieren. Die Ersatzspeaker werden nur beschafft wenn alle Kleberei nichts hilft, denn die Risse sind schon ordentlich lang. Da gibt es viel zu Kleben.
S.

 

[Deltablues]

Hallo Deltablues,
nach der Frequenskurve des C12Q scheint er ja in den unteren Mitten "offen" zu klingen, dieser soundmäßig wichtige aber auch pappig klingende Bereich zwischen 250 und 400 Hz wird im Vergleich zum EV12L ja nicht so betont und die Höhen sind bis 4,5 Khz auch im Verhältnis besser vertreten. Allerdings ist er auch nicht sehr laut < 94 db. Wie verhält sich der Jensen denn mit Distortion/Overdrivepedalen? Mit den alten Speakern klingen meine Treter alle anders aber immer super im Sound. Reichen denn die 2*35 Watt Belastbarkeit aus? Ich habe den Pro Reverb mit 70 Watt. Nun werde ich den AMP nie voll ausfahren aber etwas lauter eingestellt nehmen die Bässe bestimmt mal die 70 Watt voll in Anspruch.
S.

Hallo, bin endlich wieder mal hier. Ich habe einen 40W pro Reverb Silverface Aluframe, welcher noch die AA165 Blackface Schaltung ausgestattet ist. Ich spiele den Amp. Meist clean oder angecruncht. Dazu blase ich den Amp. Mite einem voll aufgerissenen Lehle Sundaydriver und je nachdem mit einem Fulltone Fatboost 3 oder einem Fulldrive 2 im Comp Modus an. Das ergibt dann zusammen mit den P90 meiner Special-Paula oder mit der Tele diesen wundervollen Blackfacesound mit Caramelrand. Für Zerrsounds verwende ich ein Fulltone OCD, das klappt gut, aber für Zerre gibt es wahrscheinlich geeignetere Amps/Speakers. Für mich passt der Speaker perfekt, aber ich habe keine andere ausprobiert und die Speaker waren schon drin als ich den Amp gekauft habe. Wie die Originalspeakers sind kann ich nicht sagen.

 

[Schneider]

So, nun hab ich den ramponiertesten CTS-Speaker repariert siehe Bild. Nicht erschrecken - er sieht sehr geflickt aus
In den rot markierten Bereichen war die Sicke vollständig vom Rand abgerissen (bestimmt ca. 20 cm!!!), ein Querriss war vorhanden und in den gelb markierten Bereichen habe ich den beim Ausbau abgerissenen Papprand erneuert, damit es keinen akustischen Kurzschluß gibt. Ich habe dafür einerseits Teefilterpapier und Weißleim, den gekauften Sickenkleber und UHU Alleskleber (ohne Lösungsmittel) benutzt. Für den Rand dünne Pappe. Probieren geht über studieren. Am besten ging es mit wasserlöslichem Weißleim und dem UHU-Kleber. Allerdings härtet Weißleim sehr hart aus und ist wie ich finde nur für kleinere Reparaturbereiche geeignet, da es nicht elastisch genug ist. Deshalb hab ich dann in den Sickenbereichen genau am Rand nochmal an diesen mit Weißleim reparierten Stellen mit UHU eine Klebelinie gesetzt, damit hier nichts weiter aufreißt. Das UHU hält sehr gut und ist elastisch genug. Im Randbereich bewegt sich der Speaker bei hohen Lautstärken ja nicht so extrem und ich vermute, dass der Rand sich nicht durch starke Beanspruchung sondern durch Alterungsprozesse gelöst hatte. Die Klebefolie habe ich an einigen Stellen nicht abbekommen bzw. es bestand die Gefahr den Speaker einzureißen. Da diese Klebefolie an diesen Stellen wie soll ich sagen sauber und dauerhaft eine Verbindung mit dem Speaker eingegangen ist, hab ich sie dort belassen und nicht entfernt, wie an den anderen Stellen. Demnächst nehm ich mir noch den 2. Speaker vor.

So zum Klang, jaaaaaa so soll es sein. Keine hörbaren Beeinträchtigungen und er klingt wie angenommen auch "luftiger" als der EV 12 L. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle für die vielen hilfreichen Tips - es lohnt sich also auch mal so alte Schätzchen seien sie auch noch so ramponiert zu reparieren. UHU-Alleskleber Flex + Clean ohne Lösungsmittel plus Teefilter scheinen mir die geeignetesten Reparaturkomponenten zu sein. Es lässt sich gut verarbeiten. Bei größeren Flächen ist auch Weißleim an einigen Stellen einsetzbar, um z. B. die Teefilter erst mal zu fixieren. Weißleim lässt sich am besten verarbeiten - härtet aber doch sehr hart aus. UHU ist ja etwas zäher und sollte dann nach der Fixierung genommen werden. Bei kleineren Stellen (Querriss) kann aber auch Weißleim eingesetzt werden. Zur Not kann man diesen ja vor der Verarbeitung noch etwas verdünnen.
S.