Reparatur Bertram Motor

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doc-harry
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Hallo Tastenfreunde,

sicher gibt es hier im Forum den einen oder anderen, der eine Hammond besitzt, die mit einem Bertram-Motor für den Betrieb am europäischen 230V / 50Hz Netz umgerüstet wurde. Die Drehzahlanpassung wird hier mittels einer Zahnriemenuntersetzung erreicht. Problem dabei: irgendwann ist der Zahnriemen verschlissen und dann ist guter Rat teuer (im wahrsten Sinn des Wortes), denn der passende Ersatzriemen (220mm lang, 110 Zähne, Breite 6mm) ist nur sehr schwer zu bekommen - und wenn, dann zu wirklich abenteuerlichen Preisen.
Nachdem das Schicksal vergangene Woche auch meine, entsprechend ausgestattete M100 ereilt hat, habe ich mir eine Alternative überlegt, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Zahnriemen mit der passenden Teilung gibt es als Standard-Ware für wenige Euro im Ersatzteilhandel für Drucker oder Plotter - leider aber nur mit 108 oder mit 113 Zähnen. Der Riemen mit 108 Zähnen lässt sich noch auf die Zahnriemenscheiben draufwürgen, aber der steht dann so stark unter Spannung, dass der ohnehin schon recht laute Antrieb noch lauter wird.
Um einen Riemen mit 113 Zähnen nutzen zu können, braucht man - ähnlich wie nauch beim Auto - einen Riemenspanner. Diesen habe ich mir aus einem Miniaturkugellager, zwei M3-Schrauben, zwie Federn und einem kleinen Alublock zusammengebaut (s. Foto).
Ergebnis: die Orgel läuft wieder, und der Antrieb ist jetzt deutlich leiser als mit dem Original-Riemen. Offenbar ist die Riemenspannung nun durch die Federn besser eingestellt als vorher.
Dazu, wie lange es hält, kann ich noch wenig sagen, außer dass die Konstruktion einen 24-stündigen Dauertest ohne Probleme überstanden hat.

Viele Grüße,
Harald

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...schön gemacht!

Grüsse

Wolfgang
 
Harald,

wenn Du ein Schwabe wärst, täte man Dich als Käpsele bezeichnen - tolle Idee.

Gruss Helmut
 
Nur mal so interessehalber:


Haben bei den Spiralfedern Kugelschreiber als "Organspender" fungiert? :)

--
Christoph
 
Hallo Christoph,

sieht so aus, aber - nein.
Ich denke, Kugelschreiberfedern würden aber auch funktionieren.

Gruß,
Harald
 
Sehr schön. Herbert Dätwyler hat so weit ich weiss in der Schweiz einen Lieferanten passender Riemen gefunden.

Gruss
Christian
 
Hallo Christian,

danke für die Info.
Ich werde Herbert mal fragen, was der Riemen dort kostet.
Ich habe zwar auch jemanden gefunden, der den passenden Riemen als Sonderanfertigung geliefert hätte: allerdings für 65 € zzgl. MwSt. und Versand.

Meine jetzige Lösung hat gerade mal 11€ und 1/2 Stunde Extra-Arbeit gekostet - und im Nachhinein bin ich sogar zufriedener damit, da der Antrieb deutlich leiser ist als vorher.

Gruß,
Harald
 
Hi,

ich muss mal dumm fragen - wo ist diese Kiste denn genau verbaut? Ich habe eine englische M100 mit 50Hz Motor, daher kommt mir das unbekannt vor.

Viele Grüße,
Martin
 
Hallo Martin,

wenn du eine englische M100 besitzt, dann wurde die gleich für den Betrieb an 230V / 50Hz gebaut.
Der Umbau von Bertram dient dazu, 60Hz Orgeln an 50Hz zu betreiben. Allerdings hat Bertram das Problem nicht durch einen Frequenzwandler für den Run Motor gelöst, sondern durch eine mechanische Untersetzung dafür gesorgt, dass die Drehzahl der Hauptwelle des Generators (1200 U/min für 60Hz Generatoren) stimmt. (Der 50Hz Motor läuft übrigens mit 1500 U/min).
Der Bertram Antrieb sitzt links am Generator und ersetzt den normalen Run-Motor.
Ich schicke dir mal ein Bild davon.

Gruß,
Harald
 
Hallo Harald! Tausend Dank für diese Idee und das Bild dazu!!! Ich habe auch einen Bertram Umbau. Bei mir war die Stimmung der Orgel immer etwas zu tief. Ich hoffe mit einer ähnlichen Konstruktion bekomme ich das hin. Eine Riesen Bitte noch. Hast Du oder sonst jemand ein Bild wie der Bertram Motor in der Orgel verbaut gehört? ICh habe das Ding vor ewigen Zeiten auseinander gebaut und den Riemen dann nirgends bekommen weil man mit bei Bertram überhaupt nicht weiterhelfen konnte. Die Bilder die ich damals gemacht habe sind leider im elektronischen Nirwana verschwunden. Daher wäre ich froh, wenn mir da jemand was schickt.
Vielen Dank im voraus.
Jürgen
 
Ich wollte heute mal probeweise den Bertram Motor einbauen für den mir ein Mechaniker den Zahnriemein als "Ersatzteil" besorgt hatte. Ich hatte den Motor extra ausgebaut und nach Regensburg gebracht. Ein paar Wochen später bekam ich diesen zurück gesandt. Das ist schon eine ganze Weile her - leider. Denn statt ein passendes Teil zu besorgen hat der "Mechaniker" einen Riemen mit 103 Zähnen und ca 204 mm Länge "eingebaut".
Eingebaut in Anführungszeichen weil er einfach in das Alugussteil des Bertram Antriebs andere Löcher gebohrt hat. Der Motor steht aber mit diesem zu kurzen Riemen dann so schräg das ich ihn nicht in die Orgel einbauen kann.
Ich habe heute dann etwas im Netz gesucht und hoffe ich habe nun einen (nach den Angaben von Harald) passenden Riemen gefunden:
http://www.keilriemenexpress.de/zahnfla ... r-gt3.html
Nur falls noch jemand einen braucht...
Anbei ein Bild der "Reparatur" - ich bin stinksauer und hoffe der bestellte Riemen passt.
Weiteres Problem: Leider habe ich keine Ahnung wie ich den Scanner (ist das der Scanner??) wieder einbauen muss. Er hängt lose am Kabel und ich finde keine Befestigung dafür. Anbei ein Bild. Hat jemand ein Bild für mich wie der richtig eingebaut gehört? Im voraus ganz herzlichen Dank für Eure Hilfe!
Ich habe die nächsten Tage und Wochen bestimmt noch mehr Fragen. Danke für Eure Geduld!
Jürgen
 

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Jürgen,

ich kann jetzt auf dem Bild des Motors nicht direkt erkenn, was der Mechaniker da ver(s/b)aut hat.
Da gehört doch noch ein Deckel drauf und dann wird der Scanner mit den 3 Füßen (zylindrische Messingbolzen, wo jetzt Schrauben eingeschraubt sind) auf die Platte montiert. So ungefähr habe ich es in Erinnerung.

--
Christoph
 
Hallo Christoph,
schon mal danke für die erste Antwort. Das mit dem Deckel wusste ich nicht. Der war bei mir nicht vorhanden. Lief immer offen. Der "Machheniker", wie wir auf schwäbisch sagen, (von "er machst hee" = kaputt) hat, weil der Riemen zu kurz war, den Motor so gedreht das der Riemen passt. Damit der dann nicht nur an einer Schraube rumhängt, hat er einfach zwei weitere Löcher in das Alu Gehäuse gebohrt. Aber so passt der Motor nicht in die Orgel. Zumindest nicht in die vorhandene Halterung die vermutlich Original Bertram ist.
Ich hoffe, der von mir bestellte Riemen passt. Einen Deckel werde ich dann Wohl noch machen müssen. Wird zwar keiner die Finger in den Riemen bringen können solange die Orgel zu ist, aber besser ist es vermutlich trotzdem.
Weil ich keine Ahnung habe, wie es richtig aussehen muss wäre ich für ein Foto sehr dankbar. Wenn es mehrere sind aus verschiedenen Perspektiven, tu ich mich vermutlich noch leichter. Muss der Scanner auf die Rückseite der Motorwelle oder hat der einen eigenen Antrieb?

Der Plan ist die M 100 erst mal wieder zum laufen zu bekommen und dann - weil das Gehäuse schon immer in schlechtem Zusatand war - evt ein neues zu bauen.
Gibt es da Pläne? Denn 1:1 das alte Gehäuse zu kopieren ist nicht besonders sinnvoll.
Bin für jeden Tipp und Ratschlag dankbar.
Jürgen
 
Es gab mal sog. Bertram Chops auch für Spinett-Orgeln (M-100). Vielleicht kannst Du Dich daran anlehnen.

Noch etwas zum Motor: poste doch bitte mal ein Photo, auf dem beide Räder zu sehen sind. Da muß doch noch ein Ritzel zu sehen sein.
Ich habe noch 2 solcher Motoren. Wenn Du interessiert bist, PN.

--
Christoph
 
Guten Morgen Christoph,
die Orgel ist ein Bertram Chop. Ich werde heute abend mal ein paar Fotos machen. Der Bertram Motor läuft (lief zumindest bis zuletzt) ich habe aber einen 220 V Hammmond Motor besorgt den ich einbauen wollte. Da braucht es aber wohl einiges Zubehör das ich nicht habe und das vermutlich einzeln angefertigt werden müsste.
Daher wollte ich erstmal den Bertram Motor mit dem Zahnriemen wieder einbauen.
Gruß
Jürgen
 
Jürgen M100":3rlkh9qt schrieb:
Guten Morgen Christoph,
die Orgel ist ein Bertram Chop. Ich werde heute abend mal ein paar Fotos machen. Der Bertram Motor läuft (lief zumindest bis zuletzt) ich habe aber einen 220 V Hammmond Motor besorgt den ich einbauen wollte. Da braucht es aber wohl einiges Zubehör das ich nicht habe und das vermutlich einzeln angefertigt werden müsste.
Daher wollte ich erstmal den Bertram Motor mit dem Zahnriemen wieder einbauen.
Gruß
Jürgen

Der 220V Hammond Runmotor wird Dir nichts nützen.

1. Hat er ein falsches Ritzel für den Scanner
2. Dreht er mit 1500/Min bei 50Hz - damit läuft der Tongenerator um 25% zu schnell

Paßt einfach nicht. Du brauchst einen 60Hz Runmotor und einen Frequenzwandler. Dann paßts'.
 
Also kann ich den vergessen? Ritzel ist ja auch gar keines drauf. D.h. den kann ich nur wieder verkaufen. Oder?
Der Riemen ist leider noch nicht gekommen aber ich mache heute abend noch ein paar Fotos vom Innenleben der M100 . Da habe ich noch einige Fragen dazu.
 

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Ja, der ist falsch. Nicht für M-100 geeignet. Für L-100 oder T-Serie.
 
...
Ich habe heute dann etwas im Netz gesucht und hoffe ich habe nun einen (nach den Angaben von Harald) passenden Riemen gefunden:
http://www.keilriemenexpress.de/zahnfla ... r-gt3.html
Nur falls noch jemand einen braucht...
...
Jürgen
Etwas länger her, dieser Post, aber die Motoren führen ja alle einen Winterschlaf und irgendwann "poppt" wieder einer hoch. Alles poppt ja up heutzutage, Radwege, Testzentren :)

Habe jetzt gerade einen Bertrammotor mit diesem Innenriemen vor mir. Allein grauenhaft, den samt Scanner auszubauen aus so einem Betram-Chop.

Eine Frage: hast Du noch so einen Zahnriemen? Und weitere Frage: der Zahnriemen, den Du da in dem Link zitierst, ist das genau der, der dann ohne Spanner paßt? Habe das zerfetzte Ding, das in dem mir vorliegenden Motor drin war, mal aufgeschnitten und nachgemessen. Ich komme auch auf ca. 220mm Länge und 2mm Pitch.

Habe mal ein paar Bilder gepostet. Was man da übrigens auch für Sünden sieht: einfach fehlende Oil-Threads, was dann auch zum Eintrocknen der Lager führen kann. Der Bertram-Motor hat sogar ein kleines Loch am hinteren (dem Scanner zugewandten Lager), aber ohne Ölfaden nutzt das auch nichts.

Hinzu kommt dann noch die relativ hohe Wärmeentwicklung des Motors. Da hilft auch ein auf die Schwungscheibe aufgepresstes Gebläserad nicht viel :(

Zum Abziehen des Ritzels habe ich mir einen kleinen Abzieher gebaut.

Anm.: eine weitere Sünde, die hier zu Tage tritt, ist die völlig überflüssige Verwendung von Schmierfett, as eher kontraproduktiv ist. Als Schmierung reicht einfach etwas vom Hammond-Öl. Restschmierung erfolgt durch die Ölfäden, wenn sie denn vorhanden sind.


Übrigens, ist dies ein Thread, der aus vintagekeys.de ins MB importiert wurde? Sieht mir so aus.
 

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