Regelweg der Potentiometer. Logarithmisch oder doch defekt?

Locki
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Heyho,

ich habe mir vor knapp einem Jahr eine gebrauchte Gibson LPJ 2014 gekauft. Laut Vorbesitzer ist die unverbastelt und der Blick ins E-Fach bestätigt das auch, sprich, die Platine ist noch drin, so wie das soll. Laut Gibson-Homepage sind in diesen Modellen 500k log Potis verbaut. Nun zum Problem: Die Potis haben einen "ungewöhnlichen" Regelweg. Von 10 zu 8 halbiert sich der Output der Gitarre quasi und ab 5 kommt nichts mehr durch. Ich besitze auch eine SGJ aus der gleichen Serie, ergo mit gleichen 500k log Potis. Diese haben jedoch einen komplett anderen Regelweg, der über das gesamte Spektrum von 10 - 0 brauchbar ist. Da es ja bekannt ist, dass es Gibson bei den billigeren Serien nicht so genau mit den Specs nimmt, ging ich davon aus, dass in der SGJ evtl. lineare Potis verbaut worden sind und die Potis in der Paula logarithmische sind. Dummerweise sind die Potis frei von jeder Bezeichnung ... Allerdings habe ich mit ein paar befreundeten Gitarristen gesprochen, die sämtlich auch log Potis verbaut haben und einen konstanteren Regelweg haben. Teils scheint das jedoch erst nach einem Treble-bleed Mod so zu sein, meinte jedenfalls einer von ihnen.
Jetzt zu meiner Frage: Ist es normal, dass logarithmische Potis bereits ab ca. der Hälfte des Regelwegs (fast) komplett zu sind? Oder liegt hier irgendein Defekt vor?
Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, die Potis auszutauschen, war aber einerseits nicht sicher, welche ich dann als Austauschpotis nehmen soll und war auch nicht unbedingt gewillt, dadraus eine größere Aktion zu machen, was dank der Platine jedoch nötig wäre.

Viele Grüße und schon mal Danke für die Antworten
 
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Hi Locki! Wenn es meine wäre würde ich den ganzen Platinen-Schnickschnack komplett entfernen und die Elektronik neu aufbauen. Entferne die Sachen so dass es rückbaubar wäre und beware die Teile auf, falls Du die Gitarre mal in hundert Jahren im Originalzustand verkaufen willst.

Schaltpläne bzw. Schaltungsvorschläge findest Du genug im Netz und Du kannst die Bauteile nach Deinen eigenen Vorlieben aussuchen...
 
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Hallo Bassturmator,

ja, neu aufbauen ist eine Alternative. Trotzdem möchte ich ungern logarithmische Potis einbauen, nur um dann zu merken, dass ich doch eigentlich lineare möchte.
 
Es gibt verschiedene Abstufungen von Potentiometerkennlinien zwischen "linear" und "brutal logarithmisch".
Erkennen kann man die Kennlinie (engl.:Taper) wenn das Poti auf 50% Drehwinkel steht und man dann vom Schleifer gegen Masse misst -- aber das andere Ende sollte dazu frei sein (kein PU dranhängen). Das würde ich als erstes klären, Bestandsaufnahme.

Die häufigste logarithmische Kennlinie "Audio Taper" hat bei 50% Drehwinkel dann 10% des Gesamtwiderstands. Linear, wie der Name schon sagt, folglich 50%. Aber es gibt von 5% bis 50% eben alles mögliche, zB von CTS (und anderen) sog. Vintage-Kennlinien mit 30%, das ist sehr schwach logarithmisch. Ausserdem hängt es von der Konstruktion der Widerstandsbahn ab, wie "weich" der Knick in der Kennlinie ausfällt -- ideal wäre ein extrem stetiger Verlauf, ohne Knicke (den aber billige log.-Potis oft haben).

Aber, welche Kennlinie dir am besten liegt kannst du nur durch Ausprobieren herausfinden, hängt zB stark vom Verzerrungsgrad ab den du benutzt und gleichzeitig noch an der Gitarre auf Clean zurückregeln können möchtest.

EDIT: Das schrieb ich hier offenbar schon vor ner Weile mal: https://www.musiker-board.de/thread...-linearen-potentiometern.659522/#post-8244877
 
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Heyho und erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich habe mich durch die Guitar-Letters gelesen und auch den auf der Startseite verlinkten Thread mit Interesse verfolgt. Durchgemessen habe ich die Potis leider noch nicht. Wenn alles klappt, schaffe ich es jedoch dieses Wochenende. Ich werde berichten :) Was mich an den zur Zeit verbauten Potis stört, ist dass sie ab 85% des Regelwegs kaum noch eine Änderung der Lautstärke bringen. Wenn ich das Diagramm aus den Guitar-Letters zur Lautstärke-Regelung, bei dem die Regelcharakteristik gegen die Lautstärke in Dezibel aufgetragen ist, richtig verstanden habe, dann sollte bei logarithmischen Potis eine halbwegs lineare Abnahme der (empfunden) Lautstärke beim Runterregeln hörbar sein, die erst am Ende des Regelwegs stark abnimmt. Ich höre bei meinen Potis jedoch das Gegenteil. Könnte es sein, dass hier fälschlicherweise antilogarithmische Potis eingebaut sind, oder würde sich das in einem anderen Höreindruck zeigen?
 
Habs aus verschiedenen Gründen leider noch nicht geschafft, mal nachzumessen. Allerdings bin ich über einen Thread gestolpert, in dem auch über das Problem bei der Serie gesprochen wurde. Das scheint wohl bei einigen Gitarren vorzukommen, sprich: Die Potis haben einfach einen schlechten Regelweg. Wer weiß, was da falsch gelaufen ist. Ich werde also einfach die Platine rauswerfen und neue 500k Potis einbauen.
 

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