Regeln beim Boxenbau???

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Bubba Blue
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Hallihallo!
Ich habe jetzt einige Threads mit Selbstbau-Projekten durchgesehen und mir ist aufgefallen, dass nirgendwo steht, woher die Leute ihre Maße nehmen.
Frage: gibt es irgendwelche Mindest-Abstände, die man einhalten sollte oder irgendwelche physikalischen Gegebenheiten, die man beim Bau einer Gitarren-Box beachten sollte?
Alles, was ich so im Netz gefunden habe, hatte irgendwie mit Hi-Fi zu tun, also mehrere verschiedene Speaker zusammen und nicht nur für Gitarren-Verstärkung...
Gruß!
Bubba
 
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Regeln hm kenn ich keine... eigentlich kannst du alles machen...
Mehr Volumen = mehr Bassfundament


Wenn du dir ganz unsicher bist übernimm die Maße einer bestehenden Box, oder rechne das Volumen einer guten Box aus, und rechne das dann um V = x*y*z (bzw. breite * höhe * tiefe sollte aber bekannt sein die Formel ;) )
 
jo. ich habe für meine die (innen) Maße einer Orange Box genommen, die ist etwas größer als die anderen und habe noch paar cm dazugegeben.
Orange Box 510 x 785 x 378 BHT 18mm Holzdicke
 
Beim Boxenbau für Gitarren gibt es keine solchen Regeln wie beim HiFi. Was klingt, ist richtig.
Kann man schon sehen, wenn man sich vor Augen hält, wie Jim Marshall dei erste 4x12" Box gebaut haben soll: 4 Speaker auf ein Blatt, drumrum zeichen, Kasten bauen, fertig.
Orientiere dich einfach an den Größen der etablierten Boxen, dann sollte schon was rauskommen.
 
Na klasse, dann kann ich ja machen, was ich will! Und wenns nicht klingt, sind ein paar Euro den Bach runter gegangen - tant pis! grins
Nee, mal im Ernst, ich dachte es gebe sowas wie ein Länge:Breite:Höhe Verhältnis, das speziell an die Wellenlängen oder was auch immer da wichtig ist angepasst ist...
oder sowas wie: hinter/neben dem Speaker muss mindestens .... cm Luft sein.
Wie dem auch sei, ich will mal schaun, wie es klingt, wenn ich "meine" Box gebaut habe...

Was meint Ihr: Zum Madamp m15 einen 12-Zoll Speaker mit wenig Luft drum (heißt so 5 cm in jede Richtung) oder einen 10-Zoll Speaker mit gleichem Gehäuse, also mehr Luft drum?
 
Diese Formeln gibt es HiFi-Bereich, dort ist ja das Ziel, einen möglichst neutralen Klang zu erreichen. Eine Gitarrenbox soll jedoch einen besonders markanten Ton erzeugen, deswegen wir ja auch meistens auf eine Gehausedämpfung verzichtet.
 
Bubba Blue schrieb:
Hallihallo!
Ich habe jetzt einige Threads mit Selbstbau-Projekten durchgesehen und mir ist aufgefallen, dass nirgendwo steht, woher die Leute ihre Maße nehmen.

Dann hast du nicht richtig gesucht oder gelesen, denn sonst wäre Dir mehrfach dieser Link begegnet:

http://www.rockprojekt.de/Projekte/Texte/Gitarrenbox.pdf

the flix schrieb:
Eine Gitarrenbox soll jedoch einen besonders markanten Ton erzeugen, deswegen wir ja auch meistens auf eine Gehausedämpfung verzichtet.

Das stimmt nicht.

Gruß PYRO
 
Manche ja, manche nein.

Ich glaub auch dass et nich viel zu beachten gibt. Wichtig finde ich das Holz, und die Stärke.
Interessant wär auch wie bei Mesa Boxen, 2 getrennte Kammern und dann eine Kammer offen. Das könnte man aber bei ner fertigen Box nachrüsten um dann noch mal zu schaun wies klingt.
Wie es mit dem Einbauwinkel aussieht weiss ich nicht. Ich kann auch keine Unterschied hören zu ner abgeschägten und ner geraden Box. Denke mal dass kann man vernachlässigen wenn der Winkel nicht gerade an die 90° geht LOL.
 
the flix schrieb:
Sind die Boxen denn wie HIFi-Boxen mit Dämmwolle vollgestopft?

Vollgestopft sind sie nicht, aber die Seiten und die Rückwand (und manchmal auch oben, unten und die Lautsprecherwand) sind mit Dämmwolle oder Akustik Noppenschaum belegt.

Gruß PYRO
 
Aber auch nicht alle oder? Ich meine mich an Bilder von Marshall-Boxen zu erinnern, wo ich nichts dergleichen erkennen konnte. Außerdem schreib ich ja "meistens" und nicht "immer".
 
the flix schrieb:
Aber auch nicht alle oder? Ich meine mich an Bilder von Marshall-Boxen zu erinnern, wo ich nichts dergleichen erkennen konnte. Außerdem schreib ich ja "meistens" und nicht "immer".

Naja, es ist ja keine Pflicht. Dem einen gefällt es so, dem anderen so. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass sogar der Wechsel von qualitativ "schlechter" Dämmwolle zu qualitativ "gutem" Akustik Noppenschaum schon eine deutliche Klangverbesserung bringt.

Gruß PYRO
 
PYRO schrieb:
Wechsel von qualitativ "schlechter" Dämmwolle zu qualitativ "gutem" Akustik Noppenschaum schon eine deutliche Klangverbesserung bringt.

Gruß PYRO

Verbesserung? Veränderung! Da widersprichst du dir, dachte is alles geschmacksache:p
 
Ok, einigen wir uns darauf, dass es teilweise praktiziert wird, teilweise nicht und eben eine Geschmacksfrage ist. Dummerweise ist das das schlechteste Ergebnis für den Threadsteller, der sicher klare Empfehlungen haben will. Aber so ein Noppenschaum ist ja auch schnell wieder entfernt, wenn man ihn nicht festklebt. Kann man den Tackern? Das wäre schnell wieder entfernt zum A/B-Vergleich.
 
Vielen Dank für die vielen Beiträge!
Der o.g. Link für mich zu einer Anleitung zum Bau einer 4x12" Box. Leider zu keinen allgemeingültigen Aussagen wie "wegen der bei gitarren auftretenden frequenzbereiche...bla blubb .... ist es bei 12er Speakern sinnvoll xy cm luft da und dort zu lassen und die Box auszustopfen" oder eben nicht oder noch eine Stütze hier und da einzubauen und so weiter.
Ok, ich sehe ein, dass das auch zum großen Teil geschmackssache ist, wie oben schon gepostet wurde, aber irgendwelche don'ts muss es doch geben, die für den Neuling eben nicht auf den ersten Blick erkennbar sind (jeder Depp macht erst ein Loch in die Frontplatte und schraubt dann die Speaker ein...ihr wisst schon, was ich meine)
Ich möchte nicht nach dem Bau hier fragen müssen und dann hören...ja das weiß man doch oder hättest vorher fragen können oder so:D.

Wie dem auch sei...ich weiß auf jeden Fall jetzt mehr!
 
Hailcrusher schrieb:
Verbesserung? Veränderung! Da widersprichst du dir, dachte is alles geschmacksache:p

OK da hast du Recht. Dann eben so: Nach meinem subjektiven Empfinden war es eine deutliche Verbesserung. :)

the flix schrieb:
Kann man den Tackern? Das wäre schnell wieder entfernt zum A/B-Vergleich.

Ja, geht wunderbar, hab bei meiner Box alles getakkert.

Bubba Blue schrieb:
Vielen Dank für die vielen Beiträge!
Der o.g. Link für mich zu einer Anleitung zum Bau einer 4x12" Box. Leider zu keinen allgemeingültigen Aussagen wie "wegen der bei gitarren auftretenden frequenzbereiche...bla blubb .... ist es bei 12er Speakern sinnvoll xy cm luft da und dort zu lassen und die Box auszustopfen" oder eben nicht oder noch eine Stütze hier und da einzubauen und so weiter.

In der Anleitung stehen doch alle nötigen Maße. Wenn du dich da grob dran hälst kann eigentlich fast nichts schief gehen.

Gruß PYRO
 
So, nun geb ich auch mal meinen Senf dazu:
Habe früher mal viele Boxen gebaut im HiFi-Bereich. (Wollt irgendiwe Geld damit verdienen, hat aber nit geklappt, da es immer noch günstiger war, ein Paar Infinitys oder sowas zu kaufen, als meine.....)
Icm HiFi-Bereich gibbet da ein paar Regeln, die man beachten sollte (Volumen und so), das kannste im PA-Bereich, wo ich die Gitarren-Box jetzt mal dazu ziehe, getrost vergessen.
Grundsätzlich gilt allerdings, je größer das Volumen, umso tiefer geht der Bass runter, wird aber auch undeutlicher. Weswegen Mesa z.B. auf diese Zwei-Kammer-Version geht, um einigermaßen klaren Bass in der einen (geschlossenen) Kammer zu haben, und die Tiefen in der volumenmäßig größeren offenen.
Die Aktion mit dem Schaum oder der Dämmwolle gibt der Box noch etwas mehr Volumen, da diese den Schallwellen mehr Oberfläche bietet, und somit mehr Volumen "Vorgaukelt".
Aber es gibt viele Hersteller, die darauf verzichten, da es wirklich nicht überdeutlich hörbar ist. Und aus Gründen der Kosten-Ersparnis (nicht nur das Material, sondern auch der Mensch, der das Zeugs festmacht), wird's halt des Öfteren eingespart.

Viel wichtiger ist dabei allerdings die Wahl der Hölzer.
Eine richtig gute Box ist Sau-Schwer. Also aus dickem Holz. Das Holz sollte schwingungs-arm sein. Also MDF oder Multiplex oder sowas.
Und das Teil darf nicht beim ersten Kippen ausbrechen (z.B. MDF). Das ist der Grund, warum die meisten Hersteller auf Multiplex setzen. M-P ist ein mehrschichtiges Holz, wobei die Fasern immer im 90°-Winkel aufeinander geleimt werden. Das bringt ziemlich gute Steifheit mit guter Bruchsicherheit.
Die Versteifungen im Boxen-Inneren sind ebenfalls nicht zu vergessen.

Ich habe mal aus Jux und Dollerei eine Gitarrenbox gebaut, in die ich 2x10"er aus ner Car-HiFi-Anlage verbaut hab (Pioneer IMPP - wen's interessiert) und 2x12"er aus 'ner Sound-Supreme-Gitarrenbox. Das Teil hat sogar recht vernünftig geklungen bei humanen Abmassen (etwa normale 410er) aber einem brutalen Gewicht von etwa 55kg.
Mittlerweile spiele ich über eine "Box von der Stange" von HiWatt, die den Sound zielmlich gut trifft und auch noch leichter ist (nur nicht kleiner..........)

Grundsätzlich gibt es folgende Regeln:
- Das Teil soll klingen!
- Das Teil soll was Aushalten!
- Das Teil soll leicht sein!


Naja, soviel zu meinen Ausführungen,

hoffe geholfen zu haben

Greeetz,
Stevie
 
Ok, nachbauen ist tatsächlich kein Problem.
Nur - wenn ich selber was entwerfen will - was dann?
Wenn ich keinen 4x12er oder 2x12er sondern einen 1x12er bauen will? Oder gemischt - 10er und 12er zusammen?

Das war so meine Fragerichtung.
Und da war noch nicht viel zu hören außer - erlaubt ist, was klingt... wenn das tatsächlich so ist, dass es keine don'ts gibt, um so besser!!! :D:great:

Ich kann es nur nicht so recht glauben...:eek:
 
Bau das so, wie es Dir in die Optik passt. Dann kannst Du immer noch mit Öffnungen (vorne oder hinten) experimentieren.

Eigentlich brauchst Du überhaupt keine Box, sondern nur eine hinreichend große Schallwand, um einen akustischen Kurzschluß zwischen Vorderseite der Membran und der Rückseite zu vermeinen. Allerdings wäre das ein bischen sperrig.;)

Der Kasten um die Box soll eigentlich (durch Bildung eines Luftwiderstandes), die Auslenkung der Membran in erlaubten Grenzen halten. Dies ist aber extrem abhängig von der Steifigkeit der Membran und der Aufhängung. Je labbriger das Ganze, desto mehr muß das Gehäuse gegenhalten. Bei Combos findest Du in der Regel sehr hart aufgehangene Lautsprecher, weswegen diese Systeme gar keine geschlossene Box brauchen. Die heute üblichen Boxenformate sind im wesentlichen nicht aufgrund von irgendwelchen Forschungsergebnissen entstanden, sondern aus der Zusammenschaltung von mehreren Lautsprechern wegen des höheren Leistungsbedarfs und einem Boxenformat, bei dem die Rowdies nicht gleich nach dem ersten Gig kündigen. Es gibt völlig geschlossenen Boxen, Boxen mit einfachen Ausgleichsöffnungen und auch mit speziell ausgestalteten Leitkanälen um die Übertragung tieferer Frequenzen zu unterstützen. Eine kleinformatige Box kann man durch Auskleidung mit Glasswolle größer klingen lassen. Eher anzutreffen bei Bassboxen, damit die Bässe kräftiger kommen und auch etwas tiefer reichen.

Macht doch Spass, herumzuexperimentiern!
/V_Man
 
Dann will ich mich mal ans Spielen machen! Ich bin schon gespannt, was bei meinem Top-Box-Projekt hinterher rauskommt!
*Bubba im Bastelwahn versink*
 

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