Recording-Mythen - Dichtung und Wahrheit

  • Ersteller Jaxn Hype
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L: Ab und zu mal den Lautsrärkeregler anfassen, schieben und Automation aufzeichnen ist ein absolutes Muss.

Auf jeden Fall....... :D
 
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Früher gabe es auch noch keine DAW's, keine Plugins usw.!
Heute schichten nicht wenige alles nach und nach zusammen/nebeneinander usw. (es klingt dann auch häufig, eher unnatürlich oder noch schlimmer!)

"Früher" haben/(mussten!) sich Musiker intensiv vorbereitet, bevor sie zur Aufnahme ins Studio gingen. Es enstanden so viele "Liverecordings", wo auch die Atmo, Tempowechsel, Dynamik,
Räumliche Information usw. der Band, in diesem Moment mit konserviert wurden! (So etwas klingt natürlich ganz anders)

Heute beherschen nicht wenige gar kein Instrument mehr, dass hört man dann leider auch noch gelegentlich!

Aber es gibt auch wieder Bands, die den Weg "des Liverecordings" im Studio gehen. Was mich echt wieder hoffen läßt, für die Zukunft!
Die Klassikerzunft, produziert überwiegend so. Da wird sich akribisch vorbereitet, genau überlegt, welche Location mit auf die Aufnahme soll, alles wird sorgsam mikrophoniert und erst dann, wird aufgenommen!
Die "Klassiker" wollen auch die volle Dynamik auf ihren Aufnahmen, soviel zum Thema:"wieviele Kompressoren benötige ich"!


Ja, dass klingt dann anders, sicher natürlicher, ob besser, dass beurteilt am Ende am besten der geneigte Hörer;)

Gruß
SlapBummPop
 
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Die "Klassiker" wollen auch die volle Dynamik auf ihren Aufnahmen, soviel zum Thema:"wieviele Kompressoren benötige ich"!
Das stimmt, aber Klassik kannst du nicht als Massstab für moderne Pop-Rock-Geschichten hernehmen. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Bei Pop-Rock-Sachen sind Kompressoren nicht wegzudenken.

"Volle Dynamik" liest sich sehr positiv, ist aber oft nicht zielführend.
 
zu "modernem", aktuellem Pop, will ich mich lieber gar nicht äußern!

Zum Thema Kompressor noch soviel:"Live" sicher sehr Sinnvoll, da man sich ja auch mehr bewegt/groovt usw., dadurch natürlich auch eher die Kontrolle zum Mikro/Instrument verliert!
Im Studio bin ich inzwischen der Meinung, weniger ist mehr! (üben hilft viel, ich benutze meine Kompressoren für den Ebass z.B. immer seltener!)

Zum Thema "üben" noch soviel: "eine Band die wirklich viel probt und gelernt hat aufeinander zu hören, siehe im Jazz, braucht sicher weniger Kompression und klingt live auch Klassen besser!
Achtet mal bei gutem Jazz (kleine Besetzung, viel Akustik!), wie da die Dynamik als "Spannungsbogen" genutzt wird.
Wer natürlich nur auf sein Schlagzeug (als Beispiel!) einprügeln kann, kommt um das Thema Kompression nicht herum!


Gruß
SlapBummPop
 
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smello
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scenarnick
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rbschu
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hmm Okay, aber einfach Links zu posten, also dafür komme ich auch nicht in ein Forum.

Hab den Link kurz überflogen.. Ein Negativbericht, ziemlich einseitig beleuchtet das Ding.. das merkt man ziemlich schnell. Viel Dynamik= Gut, wenig= böse. Kompressor=Plattwalzen

Kein Wort davon, dass man mit Kompressoren die Dynamik auch vergrössern kann, wenn man will und weiss wie. Wozu gibts denn Attack und Releaseregler? Man kann damit zB Transienten raus arbeiten. =Es wird knackiger und dynamischer.
Ein Kompressor kann als Stilmittel eingesetzt werden, und manche färben ganz schön.

Was ich damit sagen will: Ein Kompressor ist sehr vielseitig einsetzbar.
Ein Kompressor einfach generell als schlecht/böse abzustempeln, find ich etwas kurzsichtig und hat für mich was Religiöses.
 
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Ich finde den Artikel doch sehr sachlich. Ich höre kaum moderne Musikproduktionen, weil mich dieses künstliche in-die-Wurst-pressen der meisten Werke abstösst. Ich habe auf der Studioszene so ein Chartbeispiel in der Masterclass von Mick Guzauski vorgeführt bekommen. Für mich ist das kaum erträglich. Das ist wie kochen mit künstlichen Aromen und Glutamat. Das mag ich auch nicht. Ich war froh, am Abend in einem Hauschka-Konzert raffinierte Klangerlebnisse serviert zu bekommen. Ich bin Kompressoren etc. nicht gegenüber negativ eingestellt, aber viele heutige Produktionen sind eine Qual. Da ist weniger mehr. Ich habe mich im letzten Jahr von 2.000 LPs aus Platzgründen getrennt. Ich habe Hundert behalten und auch noch einige 20 bis 30 Jahre alte CDs. Für mich hören sich diese wesentlich besser an als viele Reissues und Remasterings. Das Negative ist, dass viele Live-Konzerte ähnlich laut geprügelt werden. Zu den Recording-Mythen kann man*frau sagen: Lauter ist nicht besser! Auf die Dosis kommt es an.
 
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Damit bin ich ja vollkommen einverstanden.

Für mich sind die letzten paar Posts halt so rübergekommen, als sollte man ein Kompressor nicht mal mit der Kneifzange anfassen.

Chartmusik ist für mich auch absolut übertrieben - kein Genuss - aber dafür wird die Musik ja auch nicht gemacht - auffallen soll sie, und wenn möglich noch ein Ohrwurm ins Hirn hämmern:D
 
Für mich sind die letzten paar Posts halt so rübergekommen, als sollte man ein Kompressor nicht mal mit der Kneifzange anfassen.
Ich denke das geht sehr in die Richtung der letzten Frage des Thread Starters, ob De-Esser grundsätzlich zu verteufeln seien. Alles eine Frage der Dosis, um das Bild vom Kochen wieder aufzunehmen. Kompressoren haben - sinnvoll und dosiert angewendet - durchaus ihre Daseineberechtigung. Sie können und sollen allerdings nicht schlechte Mikrofonierung oder schlechte Technik des Instrumentalisten / Sängers "glattbügeln" und schon gar nicht als Mastering Tool in der Summe mit maximaler Kompression eingesetzt werden. Ich denke, darin sind wir uns einig.

Wenn jemand sein Handwerk versteht und mit den Werkzeugen umzugehen weiß, haben alle diese Werkzeuge ihre Berechtigung. Ich finde es toll, wie differenziert hier in den meisten Posts auf genau diesen Punkt eingegangen wird.
 
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kein Genuss - aber dafür wird die Musik ja auch nicht gemacht


Hm. Das sehen aber Millionen von Hörern ganz anders.

Ich denke das geht sehr in die Richtung der letzten Frage des Thread Starters, ob De-Esser grundsätzlich zu verteufeln seien. Alles eine Frage der Dosis,

Eher eine Frage der Compression. Habe ich eine Stilrichtung, die nun mal heftig komprimiert wird, muss ich eben auch den De-Esser entsprechend anwenden.

Ich würde sagen, eher eine Frage der Stilrichtung und der damit zusammenhängenden Technik. Oder besser gesagt, des Wissens, wie man die anwendet.
 
Hier ich hab noch zwei:

Subtraktives Entzerren ist besser als additives.

Noppenschaum absorbiert noch Hochmitten und Höhen und deswegen als alleinige Behandlung nicht zu empfehlen.

So jetzt hab ich auch noch voll Understatement bewiesen und fühl mich besser.

Jetzt dürften auch alle diese platten Weisheiten endlich in einem Thread zusammengetragen worden sein... *gääähn*.
 
hmm Okay, aber einfach Links zu posten, also dafür komme ich auch nicht in ein Forum.

Hab den Link kurz überflogen.. Ein Negativbericht, ziemlich einseitig beleuchtet das Ding.. das merkt man ziemlich schnell. Viel Dynamik= Gut, wenig= böse. Kompressor=Plattwalzen

Kein Wort davon, dass man mit Kompressoren die Dynamik auch vergrössern kann, wenn man will und weiss wie. Wozu gibts denn Attack und Releaseregler? Man kann damit zB Transienten raus arbeiten. =Es wird knackiger und dynamischer.
Ein Kompressor kann als Stilmittel eingesetzt werden, und manche färben ganz schön.

Was ich damit sagen will: Ein Kompressor ist sehr vielseitig einsetzbar.
Ein Kompressor einfach generell als schlecht/böse abzustempeln, find ich etwas kurzsichtig und hat für mich was Religiöses.
Seite 2 auch gelesen?

Gruß
SlapBummPop
 
Ich verfolge die Diskussion mit Interesse. Als bekennender Fan "ganz alter Pop-Musik" (Blues/Country der 1920er und 1930er Jahre...) ist für mich die Balance aus "toller Musik" und "Sound-Qualität" oft eine andere. Klar, diese kleine Nerd-Truppe sucht nach den "saubersten" Schellack-Platten, die dann von den richtigen Experten mit dem richtigen Equipment abgespielt, digitalisiert, und dann "aufgeräumt" werden. Knackser raus, zu viel Rauschen optimieren ... ohne den Sound zu klauen. Aber eben auch - es gibt keine Master Tapes, in einigen Fällen gibt es exakt EINE überlebende bekannte Platte, mit der man wohl oder übel arbeiten muss.

Wer von den Recording-Freaks hier mal eine Zeitreise in die 1920er unternehmen will, dem sei die Doku "American Epic" ans Herz gelegt, als Einstieg vielleicht sogar die "American Epic Sessions" (man findet viel davon auf YouTube, auf Spotify usw gibt's den Sound). Es ist meiner Meinung nach absolut beachtlich, was aus einem gaaaanz alten Kondensator-Mikro und einem 1.80m riesigen Röhren-Verstärker-dings und einem mit einem Gewicht betriebenen Direktschnitt-Plattendingsbums so rauskommen kann. Kein EQ, keine Effekte, anstelle vom Fader gibt es Position und Abstand vom Mikro, und das alles in Mono.

Stört mich dieser alte Sound? Nein, dazu habe ich genug alte Sachen die ich liebe. "Fehlt" mir irgendwas oder denke ich "naja, das ginge auch besser" - auch nicht, denn mir reicht im Endeffekt gute Musik von guten Musikern, und da tritt die Produktion und reine Audio-Qualität in den Hintergrund.

Guter englischer Wiki-Artikel mit einigen technischen Details: https://en.wikipedia.org/wiki/The_American_Epic_Sessions
Anspieltipp: NAS mit "On The Road Again" - Song aus den 1920ern als moderne Rap-Version, cool akustisch instrumentalisiert.

Warum poste ich das hier? Weil das ganz gut vor Augen führt, um welche winzigen Details man sich heute kümmern kann - und das ist auch noch nicht soo lange so. Und es ist halt so - was technisch geht, wird auch gemacht. Es gibt natürlich auch die Gegenbewegung, die auf Tape-Aufnahmen und Röhren steht...
 
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Gerade bei Instrumenten und bei Mic - Kabeln (eher schwache Signale, teils passiv-Betrieb, Ebass z.B.!) machen gute Kabel (gute Stecker wie z.B. von Neutrik!) m.M.n. absolut Sinn!
Ich kaufe nur noch Harley Benton Kabel.Die Qualität ist in Ordnung und die Stecker von Amphenol.
Mehr als 1 Euro pro laufenden Meter sehe Ich nicht mehr ein,dafür sind mir die Unterschiede zu gering bzw. gar nicht erst vorhanden.
 

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