Ist doch viel Gutes zusammengekommen hier!
Es gibt den "Profi"-Weg - Anwalt, Rechte klären, dokumentieren, vereinbaren - kann sinnvoll sein, wenn vielleicht doch Hit-Potenzial drin ist.
(Ich habe nie in diesen Regionen gespielt, habe also keine Erfahrungen, ist meiner Meinung nach bei einer FeldWaldWiesen-Hobbyband meist etwas zu viel)
Es gibt den "Integrativen"-Weg - miteinander reden, versuchen eine gütliche Einigung herbeizuführen, irgendwie brauchbare Schritte vereinbaren.
(Haben wir auch schonmal gemacht - ein für die ausscheidende Sängerin sehr persönlicher Song von ihr wurde mit ihrem OK mit neuer Melodie+Text auf das "alte" Arragement gesetzt)
Es gibt den "LMAA"-Weg - mit den Achseln zucken, umdrehen, wortlos sein Zeugs packen, getrennte Wege gehen.
(Entspricht ein wenig der heutigen Zeit, "ghosting" irgendwie... aber in einer oft sehr kleinen Musiker-Szene war ich immer drauf bedacht, nicht alle Brücken gleich einzureißen)
Was ich noch "on top" setzen kann ist ein Tipp fürs nächste Mal: man kann immer versuchen, es besser zu machen.
Wenn die jetzige Situation also "erledigt" ist und sich die Situation mit Kind etwas eingependelt hat und die Suche nach einer neuen Band ansteht, hier eine kleine Anregung:
Ich bin gut damit gefahren, bei neuen Band-Projekten ein paar Dinge schriftlich festzuhalten und einen kleinen "Bandvertrag" aufzusetzen - mit so Themen wie "wer bestimmt", "was machen wir mit Kohle", "wie gehen wir mit Song-Rechten um", wie regeln wir "Austritt/Rauswurf/Erweiterung", "wem gehört der Band-Name", etc. ... da kann man sich mit halbwegs vernünftigen Menschen fix einigen, Unterschrift drauf, fertig. Es ging uns dabei nicht um einen 100% rechtlich wasserdichten Vertrag - sondern darum, dass man im Zweifel sagen kann "schaut mal, hier ist das was wir vereinbart hatten" - das ist ein deutlicher Anreiz, sich zusammenzureissen und sich vernuenftig zu einigen im Falle von Schwierigkeiten.
Und bei Songs sollte man einfach konsequent auf das Papier mit Text/Akkorden/Noten draufschreiben, wer Melodie und Text gemacht hat, und wer wegen Teilnahme am Prozess/Arrangement eben auch dabei war. Unsere Regel bei selbstgeschriebenen Band-Songs war: Wer am Text (mit)gearbeitet hat wurde als Texter gelistet, wer an Melodie/Arrangement mitgearbeitet hat war bei der Melodie mit dabei. Dies galt bei allem, was gemeinsam im Jam oder auf Basis erster Ideen ausgearbeitet wurde. Ausnahme war, wenn jemand daheim gewerkelt und quasi einen Kompletten Song "mitgebracht" hat - da hat dann keiner drauf bestanden, irgendwie mit auf die Liste zu kommen.
Das ist wirklich ganz wenig Aufwand und läuft so mit - aber wenn man's macht, hat man eben eine Basis um sich zu einigen. Klar, mit Idioten und wenn Emotionen hochkochen hilft das im Zweifel auch nicht im ersten Moment. Aber vielleicht im zweiten.