DerOnkel
HCA Elektronik Saiteninstrumente
Versuchen wir mal ein wenig Grund in die Sache zu bringen.neXXus schrieb:Hi, habe mir diesen Pickup http://rockinger.com/index.html?lang=DEU&cat=WG0993&art=J005S für meine Jazz-Gitarre geholt, doch schon beim normalen anstöpseln an den Amp kommt es zu nicht akzeptablem Rauschen.
...
Woher kommt das rauschen, und am wichtigsten wie kann ich dem vorbeugen.
Und was hat der alte Pickup, was der neue nicht hat? Kann es sein, dass es von einer metall-hülle umgeben ist?
vielen dank für jede hilfe.
1. Tonabnehmer
Der von Dir gepostete Link zeigt ein PU, der von Schaller als "Western flach, verstellbar" bezeichnet wird. Warum er bei Rockinger als "Jazzhumbucker" bezeichnet wird? Keine Ahnung.
Frage:
Handelt es sich tatsächlich um diesen Tonabnehmer?
2. Signal
Aus Deinem Beitrag geht nicht hervor, ob der Tonabnehmer grundsätzlich arbeitet.
Frage:
Wenn Du eine Saite anschlägst, ist ein Signal im Verstärker zu hören?
3. Zu den Störungen
Störungen in der Elektrogitarre können vielfältige Ursachen haben. Schlechte oder fehlende elektrische Verbindungen sind da nur eine Möglichkeit.
Das von Dir gepostete Demo läßt auf eine elektrische Störung schließen. Es handelt sich ganz einfach um ein sogenanntes Rauschen.
Das System besteht nach Deinen Angaben nur aus dem Tonabnehmer, Anschlußkabel und Stecker. So viele Möglichkeite gibt es da also nicht!
Frage:
Kannst Du mit einem Multimeter oder Durchgangsprüfer feststellen, ob der Tonabnehmer überhaupt einen Widerstand hat?
Wenn man am Stecker zwischen den beiden Anschlüssen mißt sollten Werte zwischen 2 und 15kOhm festzustellen sein.
Ist der Werte wesentlich größer (unendlich), liegt die Vermutung nahe, daß eine Unterbrechung vorliegt. In so einem Fall hängt der "heiße" Anschluß des Verstärkers "in der Luft" und arbeitet als Antenne. -> Rauschen
Bitte auch die Lötverbindungen am Stecker und den Stecker selber prüfen. Bei billigen Versionen läßt sich die Spitze (Tip, heiß) häufig schon nach kurzer Zeit drehen und sorgt dann für schlechten (mal da mal nicht da) Kontakt. In einem solchen Fall gibt es nur eins: Hochwertigen Stecker (Neutric,...) kaufen und austauschen!
Nach Möglichkeit sollte man dann versuchen herauszubekommen, ob eine Unterbrechung im Kabel vorliegt. Dazu muß man den Widerstand vom Stecker zu anderen Ende des Kabel (am Tonabnehmer) messen. Hier sollten sehr geringe Werte (~0Ohm) festzustellen sein. Wenn es deutlich größer ist, liegt eine Unterbrechung im Kabel vor.
Wenn es möglich ist, kann man auch versuchen den Widerstand des Tonabnehmers direkt an den Kabelanschlüssen zu messen. Auch gilt wieder "zwischen 2 und 15kOhm " ist Ok!
Wenn die Kabelverbindung bis zu den SpulenAnschlüssen in ordnung ist, liegt der Verdacht nahe, daß eine der beiden Spulen unterbrochen ist. Damit wäre dann das Todesurteil für das PU gesprochen!
4. Vorbeugende Maßnahmen.
Abschirmungen sind häufig eine Lösung. Der Schaller-PU ist elektrischen Störungen vollkommen schutzlos ausgeliefert, wenn das Gehäuse nicht aus Metallbesteht und geerdet ist.
Unter der Annahme, daß der Tonabnehmer ein Signal liefert, könnte man versuchen mit einer Kupferfolie eine Art "Abschirmkäfig" um die Spulen herum aufzubauen und diesen dann zu erden.
Da es sich anscheinend um einen Humbucker handelt, sollten magnetische Störungen kein bemerkenswertes Problem darstellen.
Abschließende einige generelle Fragen zu diesem Tonabnehmer, die mich persönlich sehr interessieren:
1. Die Magnetpole werden als "verstellbar" beschrieben.
Frage:
Sind sie in Richtung der Saiten verschieblich oder (wie normal) in der Höhe. Nach dem Bild vermute ich letzteres.
2. Eine der beiden Spule hat keine Pole.
Frage:
Sind die fehlenden Pole am Gehäuse befestigt und verschiebbar?
Kannst Du mir ein gutes Bild dieses Gehäuses zukommen lassen?
Ulf