Kann es sein, dass sich die Zugehörigkeit zur einen Gruppe mit der anderen beißt?
Denn kurzen OT-Ausflug mach ich mal mit.
Meine Antwort: Absolut! Bei allem, was sich "audiophil" nennt, zucke ich innerlich zusammen und unterstelle solchen Protagonisten intuitiv, dass sie überwiegend Blödsinn erzählen. Auch deswegen, weil man bei Reviews zu Audiotechnik von Anfängern so möchtegern differenzierten Kram liest wie "clear bass, smooth mids and articulate treble". Das kann alles und nichts heißen. Und dass man so tut, als würde man zwischen Frequenzbereichen unterscheiden, ist doch reine Augenwischerei. Wenn, dann will ich klare Angaben haben, um welche Frequenzbereiche es wirklich geht. Oft ist das Geschwafel aber nicht informationsreicher als "mir gefällt der Klang". Auch krass finde ich, wie manche Leute Ohrhörer wie den KZ ZST als "überwiegend linear mit leicht zurückgesetzten Mitten" bezeichnen können. Deswegen weiß ich, dass viele dieser Leute keinen blassen Schimmer haben, wovon sie reden.
Was mich aber am meisten stört (und das mag eine ungerechtfertigte Unterstellung sein): Während ich mein Gehör seit Jahren trainiere, um damit produktiv zu sein und bessere Musik zu machen, was wiederum anderen Leuten eine Freude bereitet, trainieren "Audiophile" ihr Gehör allenfalls, um... sich selber ein Stück geiler zu finden??? Irgendwas in der Richtung. Ich hab das Gefühl, da geht es hauptsächlich darum, dass man andere beeindrucken will. Auch der Begriff "audiophil" ist für mich schon dumm genug. Wenn ich Musik höre, dann nicht, weil ich analytisch irgendwas Perfektes hören will. Sondern mir geht es um den Inhalt, die Emotionen, Kreativität und Botschaft der Musik. Natürlich spielt Klangqualität dabei eine wichtige Rolle, aber sie ist NIEMALS das Ziel. Fazit: Um solche "Musikfans", die mich den ganzen Tag mit Quatsch volllabern können, mach ich lieber einen Bogen. Zum Glück treff ich solche Leute aber nur sehr selten.
Um auf das eigentliche Thema "Raumakustikmythen" zurückzukommen: Ich weiß selber, dass ich noch sehr viel zu lernen habe. Bestimmt hab ich selbst noch einige Alltagstheorien im Kopf, die nicht stimmen. Ich versuche deswegen, (selektiv) offen zu sein und meinen Kenntnisstand zu hinterfragen. Damit findet man shcneller raus, was wirklich nur Mythen sind und was nicht