So. bis heute Nacht muss man ja nicht mehr warten.
35,5 % für Gerät 1: Ibanez TS-9 Reissue, kostet neu ab 129 EUR
64,5% für Gerät 2: Arion Tubulator MTE-1, kostet neu ab 35 EUR.
Bilder anbei.
Unterscheiden tun sich Geräte klanglich eigentlich eigentlich nur dadurch, dass beim Ibanez die unteren Frequenzen stark beschnitten sind. Unterhalb 750 Hz wird die Verzerrung nicht durchlaufen. Das kann - wenn man es mag - für ein klareres Klangbild sorgen, besser zu hören über Amp und wenn noch Bass, Drums und anderes dabei ist. Andere benutzen das Teil gerade deshalb nicht. Meine Ibanez AS (S 58 Humbucker) klingt damit z.B. als hätte ich 10 EUR PU's aus dem Elektronikmarkt eingebaut.
Der Arion klingt daher leicht fülliger und "röhriger".
Welche Frequenzen abgeriegelt werden und deshalb den "typischen" Sound mitgestalten, hängt übrigens nur an einem einzigen Widerstand, also einem Pfennigartikel. Für technisch Versierte also kein Problem, diese oder andere Geräte an diesem Punkt an seine Vorlieben anzupassen.
Das Herz aller ODrives ist der verwendete Chip. Der Tubulator MTE-1 hat den 4585d drin, der seit den 80er-Jahren u.a. auch im Ibanez TS808 drinsitzt und in vielen anderen Geräten. Auch nur ein Pfennigartikel.
Der 4585-Chip sitzt u.a. auch im Maxon OD-09. (dritte Abbildung - man beachte die Gleichheit zum TS-9). Dieses Gerät kostet übrigens satte 169 Euro. Klanglich landet man in etwa zwischen Tubilator und TS-9 - wenn das überhaupt jemand hört. Maxon baut wiederum für Ibanez den TS-9 (mit anderem Chip). Wenn man den TS-9 aufschraubt, steht der Name Maxon im Gehäuse und auf der Platine.
Lange Rede - kurzer Sinn: Der beste Kaufberater sind die eigenen Ohren.
Der Klang kommt nicht daher, weil irgendein Name draufsteht oder Legenden verbreitet werden. So gibt es auch von Ibanez einen ganz grässlich klingenden Distortion, genauso schlimm wie das Pendant von Arion.
Links:
Schöne Overdrive-Testseite
Technisches, Modifizierungen