Publikumsinteraktion und so

Was darf man sich als Vorband im semi-professionellen Umfeld erlauben?

  • Publikum begrüßen, sich vorstellen, Main Act am Schluss ankündigen

    Stimmen: 26 92,9%
  • Publikum zum Tanzen auffordern, Mosh-Pit-Bildung "anleiten"

    Stimmen: 18 64,3%
  • Sachen/Gimmicks ins Publikum werfen (Klopapierrollen, Luftballons etc)

    Stimmen: 9 32,1%
  • Alkohol ausschenken

    Stimmen: 4 14,3%
  • Leute auf die Bühne holen; Stage Diven lassen

    Stimmen: 10 35,7%

  • Umfrageteilnehmer
    28
Wirklich weiterkommen tut man fast ausschliesslich nur durch Feedback anhand gezeigter Leistungen. Alles andere ist Spekulation.
Und nicht zu vergessen: Bekanntheit erlangt man durch Mundpropaganda und eben Vernetzung. Und genau dazu ist das Board ja da. Ich hab hier schon einige Musiker und Freunde kennengelernt und bin auf mir unbekannte, interessante Bands gestossen.
 
Am Ende liegt es halt an der Person am Mikro. Ich habe schon Bands erlebt wo der Sänger oder die Sängerin eher Befehle gegeben haben. "Und jetzt die Hände HOCH! Die HÄNDE HOCH!", "TANZT mit uns" usw.. Das wirkte immer völlig steif und unpassend, egal wie gut die Musik auch sein mochte. Entweder hat man ne Rampensau am Mikro, oder man hat sie nicht. Man kann da reinwachsen, aber ich würde es nicht erzwingen.
Wenn ihr bisher noch nichts gemacht habt, dann muss das ja einen Grund haben. Unsere Sängerin hat beim ersten oder zweiten Auftritt schon das Publikum animiert zu tanzen. Sie hat es nicht gesagt, sie hat sich selbst zur Musik ein wenig bewegt. Das kam an und tatsächlich haben Leute im Publikum angefangen sich zu bewegen. Da habe ich automatisch mitgemacht und mit der Sängerin ein wenig rumgealbert auf der Bühne. So weit man das eben kann mit nen Instrument in der Hand. Das haben wir dann immer wieder ausgebaut, aber nicht einstudiert. Man entwickelt eben seine eigene Dynamik.

Etwas in die Menge zu werfen kann ankommen, muss aber passen. Bands wie GWAR und Bonaparte leben davon, aber die treten auch dementsprechend auf.


Übrigens ist es Zuschauer leicht befremdlich wenn die Vorband mehr Show macht als die Hauptband. Hab mal Miles Kane als Vorband der Artic Monkeys gesehen, der Mann hat nur mit seinen Bewegungen die Menge richtig aufgeheizt. Der hat ne Wirkung auf der Bühne wie ein Mick Jagger. Die Artic Monkeys dagegen waren völlig steig und unbeweglich, wenn nicht sogar langweilig. Bin nach der Hälfte gegangen und hab mich vor die Halle gesetzt und zugehört.
 
Regel Nr. 1:
Frage nie bei erfolglosen Musikern in Foren nach wie sie ihre Performance aufziehen!
Lerne von den Profis und mach' eigene Erfahrungen!
 
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1) Woran erkennt man die erfolglosen Musiker? Und woran die erfolgreichen?

2) Möglicherweise machen erfolgreiche Musiker, ab dem Moment, wo sie erfolgreich sind, nicht mehr das gleiche, was sie gemacht haben, um erfolgreich zu werden.
 
Hey Leute danke für die Antworten und sorry dass ich länger nicht geschrieben habe :)

Am Ende liegt es halt an der Person am Mikro. Ich habe schon Bands erlebt wo der Sänger oder die Sängerin eher Befehle gegeben haben. "Und jetzt die Hände HOCH! Die HÄNDE HOCH!", "TANZT mit uns" usw.. Das wirkte immer völlig steif und unpassend, egal wie gut die Musik auch sein mochte. Entweder hat man ne Rampensau am Mikro, oder man hat sie nicht. Man kann da reinwachsen, aber ich würde es nicht erzwingen.
Wenn ihr bisher noch nichts gemacht habt, dann muss das ja einen Grund haben. Unsere Sängerin hat beim ersten oder zweiten Auftritt schon das Publikum animiert zu tanzen. Sie hat es nicht gesagt, sie hat sich selbst zur Musik ein wenig bewegt. Das kam an und tatsächlich haben Leute im Publikum angefangen sich zu bewegen. Da habe ich automatisch mitgemacht und mit der Sängerin ein wenig rumgealbert auf der Bühne. So weit man das eben kann mit nen Instrument in der Hand. Das haben wir dann immer wieder ausgebaut, aber nicht einstudiert. Man entwickelt eben seine eigene Dynamik.

So ungefähr läuft es auch, also es geht uns nicht so sehr um die Performance selbst sondern um "Aktionen" die man machen kann. Also tanzen, abgehen, zusammenspielen tun wir ja.

Und ja du hast recht, solche "Befehle" wirken einfach nur steif und einstudiert. :redface:

Regel Nr. 1:
Frage nie bei erfolglosen Musikern in Foren nach wie sie ihre Performance aufziehen!
Lerne von den Profis und mach' eigene Erfahrungen!

:rofl::popcorn2::claphands:
(aber von den Profis zu lernen heißt ja Konzertmitschnitte ansehen und zu Liveauftritten zu gehen...was in einer Arena oder Halle funktioniert, muss nicht unbedingt in Clubs/Bars als Vorband funktionieren)

LG
 
...was in einer Arena oder Halle funktioniert, muss nicht unbedingt in Clubs/Bars als Vorband funktionieren

1. "Profi" heißt nicht automatisch "Arena". Es gibt auch viele kleine Konzerte mit Profis. Da kann man auch hingehen und ist ganz nah dran.

2. Die erwähnte "Regel Nr 1" enthält den wichtigen Teilsatz "mach' eigene Erfahrungen".
Egal, was Du machst: Hauptsache, Du machst es. Das kann beim Thema Bühnenperformance viele Jahre dauern.
Einfach anfangen. Dreißig Gigs später kannst Du dann besser entscheiden, was davon gut oder schlecht war.
 
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So ungefähr läuft es auch, also es geht uns nicht so sehr um die Performance selbst sondern um "Aktionen" die man machen kann. Also tanzen, abgehen, zusammenspielen tun wir ja.

Und ja du hast recht, solche "Befehle" wirken einfach nur steif und einstudiert. :redface:

Beispiel 1


Beispiel 2


Beispiel 3
EFmy2.png


Alles Beispiele mit einstudieren Bühnenshows. Meint ihr mit Shows solche Einlagen oder was stellt ihr euch vor?
 
Da musste ich so schmunzeln, weil wir genau das gegenteilige Problem haben. Ein paar unserer Song haben Überleitungen/gehen ineinander über und dadurch wirkte es bei einem Auftritt etwas zu rasant. Ich will versuchen das Ganze eeetwas zu entschleunigen und eben mehr Zeit für Publikumsinteraktion einplanen.
ich würde mich erst mal entscheiden, ob ich musik machen will oder standup comedy.
das ganze drumherum wird irgendwann zum witz - und entweder will ich unterhalten (und die musik ist dabei nebensache), oder ich will musik machen und DAMIT den leuten einheizen. aber dann würde ich weniger rumkaspern.
 
Deswegen eben hoffe ich, dass ein paar Profis hier vllt ihr Geheimtipps preisgeben. Schon klar, alles situationsabhängig und spontan, aber ein paar Dinge gibt es doch sicher, mit denen man nix falsch machen kann wenn man sie sagt/macht :)
"Ihr seid das geilste Publikum der Welt!" - Überhaupt nicht ausgelutscht. Sicheres Ding.
Du kannst nicht verlangen zu erwarten ein blödes Publikum vor dir zu haben. Die waren schon auf unzähligen Konzerten und haben jeden Scheiß schon hundertmal gehört. Solche Sachen kann man bei besoffenen Partyleuten (5. Jahreszeit Köln) bringen. Oder bei ner Firmenfeier. Oder als Band für Kinder. Aber als Support?

Wollt ihr einen auf Tote Hose oder Ärzte machen? Mal locker flockig ein paar Sprüche raushauen? Die Bands können das nur, weil sie in den verdammten Charts sind. Die haben ne riesige und treue Fanbase.
Ich kann die Ärzte mir live nicht geben, ist mir zu albern. Dafür bin ich halt kein Fan genug.
 
Und ja du hast recht, solche "Befehle" wirken einfach nur steif und einstudiert. :redface:
Solche Befehle erwarte ich mir bei einer Schlagerband oder zb bei einer Hochzeitsband. Bei einem Rockkonzert kommt in meinen Augen so eine Aufforderung nur gut, wenn die Stimmung passt und es spontan kommt.
Übrigens ist es Zuschauer leicht befremdlich wenn die Vorband mehr Show macht als die Hauptband.
Auf jeden Fall. Ist aber nicht nur für das Publikum so, sondern auch für den Hauptact. Die mögen das in der Regel gar nicht gern, wenn sie quasi an die Wand gespielt werden.
was in einer Arena oder Halle funktioniert, muss nicht unbedingt in Clubs/Bars als Vorband funktionieren
Gerade in den Clubs hast du halt den Vorteil, dass du weitaus näher am Publikum bist, bis zum direkten Körperkontakt. Und gerade dadurch ergeben sich dann Chancen der Interaktion und so wurden auch schon Performancelegenden geschaffen. Indem ihr es da schafft einen Draht zum Publikum herzustellen - aber für mich wär das befremdlich, wenn ihr zB Sachen ins Publikum werft oder so. Ein Konfettiregen, wenn er als Effekt passt ist dann schon wieder was anderes, fällt aber unter Effekt und nicht unter Publikumsinteraktion.
In Clubs mit niedriger Bühne lohnt es sich zB ein längeres Gitarren-/ Mikrokabel zu haben und tatsächlich die Bühne zu verlassen und paar Schritte ins Publikum zu gehen.
 
Seid einfach authentisch. Habt Spaß und macht spontan das, was sich in dem Moment gut und richtig anfühlt. Das kann von Gig zu Gig sehr variieren. Kommt drauf an, wie die Leute drauf sind, wir ihr drauf seid, ob die Chemie zwischen euch und dem Publikum stimmt usw.... ICH würde die Finger von irgendwelchen einstudierten Sachen lassen. Damit verliert ihr möglichweise das Gefühl für Situationen.
 
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Seid einfach authentisch.
...
ICH würde die Finger von irgendwelchen einstudierten Sachen lassen.
ich finde, das sind sie zwei besten ratschläge, die man geben kann.
 
Auf jeden Fall. Ist aber nicht nur für das Publikum so, sondern auch für den Hauptact. Die mögen das in der Regel gar nicht gern, wenn sie quasi an die Wand gespielt werden.

Eben, das ist ja meine Grundannahme...aber gerade im "semiprofessionellen" Bereich ist der Unterschied zwischen Vorbands und Hauptacts meiner Erfahrung nach nicht so groß (was Bekanntheit angeht zB). Was wenn (angenommen) die Vorband einfach besser ist? Kürzer treten sollte man da finde ich nicht.

In Clubs mit niedriger Bühne lohnt es sich zB ein längeres Gitarren-/ Mikrokabel zu haben und tatsächlich die Bühne zu verlassen und paar Schritte ins Publikum zu gehen.

Ja das haben wir schon gemacht:D allerdings stand ich dann mit meiner Gitarre mitten in tanzenden Leuten und danach war meine Gitarre hoffnungslos verstimmt:rolleyes: Trotzdem geil:great:
 
aber gerade im "semiprofessionellen" Bereich ist der Unterschied zwischen Vorbands und Hauptacts meiner Erfahrung nach nicht so groß (was Bekanntheit angeht zB). Was wenn (angenommen) die Vorband einfach besser ist? Kürzer treten sollte man da finde ich nicht.
Gerade im semiprofesionellen Bereich kann das aber zu schlechter Stimmung mit der Hauptband führen, wenn ihr zu viel macht. Besser sein im musikalischen Sinn ist ja ok. Aber nicht mit der Show an die Wand spielen! :opa:

Kurze Anekdote dazu aus der Rockgeschichte: sowohl die WHO als auch Jimi Hendrix hatten beim Monterey Pop Festival ihren ersten großen Auftritt in den USA. Beiden war es nicht recht, dass sie hintereinander auftreten sollten, da sie Angst hatten durch ihre Show an die Wand gespielt zu werden. Das ging dann so weit, dass Pete Townshend und Jimi Hendrix per Münzwurf entschieden haben wer zuerst spielen sollte. Das Ergebnis: The Who haben bei My Generation ihre übliche Zertrümmerungsorgie veranstaltet, woraufhin Hendrix meinte er könnte das nur noch durch das Anzünden seiner Gitarre toppen...
stand ich dann mit meiner Gitarre mitten in tanzenden Leuten und danach war meine Gitarre hoffnungslos verstimmt
Gitarre lässt sich nachstimmen - aber genau so kommst du mit dem Publikum in Kontakt. Eventuell besser aufpassen, dass sie nicht an deiner Gitarre rumdrehen. ;)
 
Die Anekdote hab ich noch nicht gehört, sehr interessant :D

Gitarre lässt sich nachstimmen - aber genau so kommst du mit dem Publikum in Kontakt. Eventuell besser aufpassen, dass sie nicht an deiner Gitarre rumdrehen. ;)
Ich weiß nicht wie die das geschafft haben aber es war sehr wild :rolleyes::m_git1:

Aber das meine ich mit "Hauptband an die Wand spielen"...es war lustig, spontan und eine coole Aktion als wir einfach runter "gesprungen" sind (zugegeben im Replugged ist die Bühne nicht hoch) Was wenn das anderen Hauptbands nicht gefällt?:gruebel:
 
Also sowas finde ich nicht schlimm, klar sollt ihr als Vorband Euch auch präsentieren und ausserdem sollt ihr ja das Publikum in Stimmung bringen. Wenn das also passt, dann ab ins Publikum!
 
...Was wenn das anderen Hauptbands nicht gefällt?:gruebel:

Ihr habt ja nun eine grandiose Diskussion :rofl:
Wie oft in den letzten zwei Jahren habt Ihr die professionelle Hauptband an die Wand gespielt ?
Ich würde mal sagen, in einem solchen Falle lasse ich's erstmal drauf ankommen ...

Zu dieser Diskussion kommt mir die "kluge Else" in den Sinn. Die Gebrüder Grimm haben das im 19. Jhdt in ihre Kinder- und Hausmärchen aufgenommen. In einer ruhigen Minute könnt Ihr das durchaus mal lesen, es geht recht schnell:

http://www.maerchen.com/grimm/die-kluge-else.php

der grinsende Omnimusicus
 
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@stoffl.s :Ey ey Käpt'n :cool:

Wir haben in den letzten Proben schon etwas drüber gesprochen und im Endeffekt werden wir:
-möglichst auf der Bühne "abgehen" also nicht steif rumstehen, sprich einfach wie es sich gehört dynamisch spielen
-bei 1, 2 Songs ziehen wir in die Länge (nur Schlagzeug und Bass/Gitarre), da hätten wir dann Möglichkeit was ohne Leerlauf zu sagen

Wie oft in den letzten zwei Jahren habt Ihr die professionelle Hauptband an die Wand gespielt ?
Wer lesen kann ist im Vorteil: es geht um den nicht-profi Bereich und darum, dass es oft vorkommt, dass Bands, die am selben Abend auftreten, sich oftmals nicht großartig unterscheiden, sprich die Vorbands und Hauptacts manchmal sogar willkürlich festgelegt werden (zB bei Young-Bands-Evenings o. Ä.)


(Und nur um das klarzustellen: ich will hier keine how to Anleitung oder sowas, sondern generell einen Meinungsaustausch machen. Dass meine Band zufälligerweise gerade in der Situation ist, dass wir unsere Live-Auftritte "upgraden" wollen, spielt eine Nebenrolle)
 
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Wir haben in den letzten Proben schon etwas drüber gesprochen und im Endeffekt werden wir:
-möglichst auf der Bühne "abgehen" also nicht steif rumstehen, sprich einfach wie es sich gehört dynamisch spielen
-bei 1, 2 Songs ziehen wir in die Länge (nur Schlagzeug und Bass/Gitarre), da hätten wir dann Möglichkeit was ohne Leerlauf zu sagen
:great: Jep, so macht man das.
 
Hallo Weana,

die Diskussion wurde mir einfach etwas zu meta-mäßig, da konnte ich nicht an mich halten ;-)

Weana schrieb:
... möglichst auf der Bühne "abgehen" ...

Das ist wieder konkreteres Niveau, darum sollte es gehen. Und allein das ist schon Arbeit genug, aber auch lohnend !
Die Meinungen über das "Abgehen" werden ziemlich auseinandergehen, vor allem auch die jeweilige Selbstwahrnehmung.
Da sind Video-Aufnahmen sehr wertvoll.

Ich kenne das alles selbst gut genug ...
Das Instrument kann man auch zuhause üben, so was wie "Bühnenaktion" geht eigentlich nur in echt.

Greez, der Omnimusicus
 

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