Publikumsinteraktion und so

Was darf man sich als Vorband im semi-professionellen Umfeld erlauben?

  • Publikum begrüßen, sich vorstellen, Main Act am Schluss ankündigen

    Stimmen: 26 92,9%
  • Publikum zum Tanzen auffordern, Mosh-Pit-Bildung "anleiten"

    Stimmen: 18 64,3%
  • Sachen/Gimmicks ins Publikum werfen (Klopapierrollen, Luftballons etc)

    Stimmen: 9 32,1%
  • Alkohol ausschenken

    Stimmen: 4 14,3%
  • Leute auf die Bühne holen; Stage Diven lassen

    Stimmen: 10 35,7%

  • Umfrageteilnehmer
    28
Weana
Weana
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Hallihallo und Servus :)

Zunächst einmal habe ich gesucht aber wenig gefunden, sollte es so nen Thread schon geben tut es mir Leid.

Im Prinzip ist meine Frage eine einfache:

An die Leute in Bands: Wir geht ihr mit dem Publikum um und wie motiviert ihr es? Was sind so Geheimtipps die ihr habt?

An Leute die gerne zu Konzerten gehen: Was findet ihr gut, was weniger gut, wenn eine Band mit dem Publikum interagiert?

Kurz zum Hintergrund:
Ich bin Gitarrist einer jungen Rockband (punkiger Alternative Rock, keine tiefergestimmten Gitarren und nicht br00tal) und es stehen dieses Jahr ein paar Gigs vor der Türe. Kleine Underground-Clubs, fast immer sind wir Vorband. Wir diskutieren intern gerade über Live-Sachen die man machen kann und ich würde gerne ein paar Inputs haben.

Das übliche: "Hallo wir sind XY! Habt ihr alle Spaß? bla bla" man kennt es. Einfaches Begrüßen und braucht keine große Fantasie. Vermutlich gut als Vorband aber wirklich beeindruckend ist es nicht. Natürlich gut um seinen Namen zu nennen, speziell als Vorband.

Ich liebe Mosh Pits bzw genauer Circle Pits...wie initialisiere ich einen als Band? Passender Song mit ruhigerem Part, palm mutes, dann Chorus ist natürlich Vorraussetzung aber zu sagen "jetzt macht einen Kreis und wenn wir wieder lauter werden stürzt euch rein" halte ich für zu plump

Sachen ins Publikum werfen: Klopapierrollen die sich im Flug ausrollen als Luftschlangen etc. Lustig oder infantil? Ich finde es sieht witzig aus und ein paar Betrunkene werden schon damit spielen.

Vodka shots am Bühnenrand verteilen: Vorteil: jeder mag Alk. Nachteil: Barbesitzer wird es nicht so cool finden wegen Umsatz.

Stage Diven wäre cool aber wird vermutlich an der "Dichte" des Publikums scheitern, bzw deren Bereitschaft denjenigen dann aufzufangen.

Publikum bei ruhigeren Songs zum Mitklatschen anregen ist klar.

Die Hauptband vorm letzten Song anzukündigen und "um einen extra lauten Applaus für sie" zu bitten hätten wir auch vor

Wir wollen Sachen machen um neben unserer Musik in Erinnerung zu bleiben aber uns auch nicht mit zu abgefucktem Zeug disqualifizieren.
Außerdem meine Frage: Was darf man sich als Vorband erlauben ohne dass es too much ist? Die Hauptband wird jetzt auch nicht so extrem bekannt sein, aber denen die Show zu stehlen wollen wir natürlich nicht. Wir bitten um eure Meinungen

Danke im Voraus :D

PS: Bitte schreibt doch eure "Rollen" zur Antwort dazu. (Also Bandmitglied oder Publikum, Alter, Musikrichtung und so)
 
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Hi Weana,
alles, was die Hauptband betrifft, würde ich mit denen klären. Kann sein, dass man selbst denkt, es ist super, die als coolste Band des Ruhrgebiets anzukündigen und die selbst stehen da überhaupt nicht drauf.

Alles mit Alkohol verteilen etc. mit dem Veranstalter klären.

Meine Erfahrung ist: Man kann schon einiges vorbereiten bzw. in petto haben, sollte es aber dann von der Situation abhängig machen, ob bzw. was man dann macht.
Vor vier Leuten einen Riesenaufriss zu machen wird eher peinlich sein, Luftschlangen bei nem Mitternachtsgig kann klasse sein und um 18 Uhr eher schlapp etc.

Außerdem muss das Ganze zu Euch und Eurem Image passen. Finde ich. Bei der eigenen Band eben so wie bei Bands, wo ich als Zuschauer dabei bin. Ich kann sowohl extrem stoische Bands gut ab als auch Bands, die viel mit dem Publikum machen - wenn es zu denen paßt. Und es sollte jemand machen, der oder die es gut kann.

Was ich effektiver finde als zu versuchen, über Ansagen den Bandnamen los zu werden, sind Banner oder ähnliches Zeugs, was man sichtbar in Bühnennähe bzw. dortselbst anbringt. Auch da kann man sich vorher an den Veranstalter wenden.

just my 2,5 cent ...

x-Riff
 
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Hallo x-Riff

Danke für deine Antwort!

Ja klar, es muss zum Auftritt/Image etc passen und wir sind eig auch recht spontan, aber ein paar Sachen vorzubereiten ist denke ich nicht verkehrt.

Das mit "die Hauptband fragen" ist natürlich eine gute Idee, nur kann es uns natürlich passieren an einem Abend mit 5 Bands zu spielen wo es keine definitive Hauptband gibt, damit erübrigt sich das dann.

Vor vier Leuten einen Riesenaufriss zu machen wird eher peinlich sein, Luftschlangen bei nem Mitternachtsgig kann klasse sein und um 18 Uhr eher schlapp etc.

Das ist mir klar nur sind uns solch kleine Publikums/Publiküme/??? gott sei dank erspart geblieben und vor 8 am Abend ist eh nix los ;)


Banner ist ne gute Idee hab ich komplett drauf vergessen:rolleyes: Ich hab nebenbei den Bandnamen auf Gitarrenkoffer etc stehen, das sieht man auch :)

Jedenfalls danke, werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen
 
Über Kleidung kann man auch viel machen ... sowohl was Identität und Wiedererkennbarkeit angeht als auch - je nach Länge des Bandnamens - die Einprägung desselben ...

Habt Ihr das mit Leute auf die Bühne holen schon mal gemacht? Kann auch nach hinten losgehen ...

Die Hauptband wird jetzt auch nicht so extrem bekannt sein, aber denen die Show zu stellen wollen wir natürlich nicht.
Na ja - das klingt ziemlich zivilisiert - es gibt aber etliche Beispiele, wo genau das passiert ist - und die Welt ist auch nicht zusammengebrochen ... Man muss ja nicht vorhaben, die anderen Bands zu kicken oder sich auf Biegen und Brechen in den Vordergrund zu schieben, aber ich persönlich würde sozusagen nicht tiefer stapeln oder mich zurücknehmen, was die Qualität, den sound, die Musik, die show etc. angeht, bloß weil das möglicherweise besser sein bzw. ankommen könnte als das, was die Hauptacts bieten ...

x-Riff
 
Nein sich selber runter zu machen nicht. Und sollte die Hauptband nach uns einfach langweilig sein ist das so, aber ich will nicht arrogant rüber kommen indem wir zu viel machen auf der Bühne. Schwer zu beschreiben was ich meine. Vllt triffts "trying too hard"...
Ich möchte vermeiden durch zu spektakuläre Sachen oder zu ambitioniertes Auftreten, "alteingesessene" Bands zu brüskieren. Damit meine ich nicht Rockstar-Attitüde oder arrogantes Verhalten, das liegt uns fern, aber es eben zu übertreiben..^^


Ich bin halt so realistisch und sage, dass wir nach einer handvoll Gigs eben noch nicht so erfahren sind wie Bands, die das schon länger machen, obwohl ich unsere Musik jetzt schon als fetzig bezeichnen würde. (Obwohl ich das Wort fetzig nie verwenden würde).
 
Kannst ja mal was hochladen von Euch oder ein link setzen ... ist immer ein bißchen doof, wenn man nur mit Worten versucht, zu beschreiben, was man macht und was man will ...

Vielleicht ticken die Österreicher oder Wiener auch anders bzw. haben andere Codes und Regeln ... Wenn es um den Bereich Rock geht, kann man schon erwarten, dass andere Bands und Musiker sich nicht wie Mimosen verhalten ... rauf auf die Bühne, sein Ding machen, runter von der Bühne - das war zumindest unser Motto - wem´s gefällt, gefällt´s, wem´s nicht gefällt, gefällt´s halt nicht ...

Was ich ganz gut finde, ist, wenn so ne Interaktion zu dem song paßt, den man gerade spielt bzw. von den songs aus zu denken: Was paßt dazu - Was kann man machen, dass der song zum Publikum rüberspringt ...

x-Riff
 
Ich habe schon Vorbands gesehen, die so ziemlich alles von dir aufgezählte an Interaktion zu bieten hatten (außer vllt. Alk ausschenken). Hat die Meute aufgestachelt, war super. Dann kam die main band mit laschen Begrüßung und stumpf ihr Set durchgespielt.
In Feierlaune ist das einer der Abende, nach dem man von der Vorband mehr schwärmt, als von der eigentlichen Band.
Gibt aber auch Abende an dem man es begrüßt, wenn der Act nicht so viel Quatsch macht. Man der Musik quasi ohne Unterbrechungen, blabla, und tobender Menge genießen kann.
Für mich ganz klar Situations- und Geschmacksfrage. Auch eine Frage des Genres.
Spielt ihr Unter der Woche oder am Wochenende? Ist am Tag darauf Feiertag?
Ich würde es an eurem Image und eurer Zielgruppe festmachen. Wenn ihr Punk spielt und du selbst eure Musik als "fetzig" bezeichnest, dann gehört etwas Radau dazu.
Das würde ich von einer Punk Band erwarten. Im Jazzkeller erwarte ich es etwas gesittener. Usw.
 
Für mich ganz klar Situations- und Geschmacksfrage. Auch eine Frage des Genres.
Spielt ihr Unter der Woche oder am Wochenende? Ist am Tag darauf Feiertag?

Gut, stimmt guter Einwurf. Wochentag ist unterschiedlich und wird sich wsl. auch darauf auswirken was wir machen. Auch die Reihenfolge (als wie vieltes wir spielen).
Finde es jedenfalls interessant, dass ihr mich darin bestärkt "etwas zu wagen".

Würde mich über weitere Meinungen freuen :)
 
Aus meiner Sicht das Wichtigste: Habt einfach euren Gig musikalisch im Griff und macht euch (noch) keine Gedanken um ein allfälliges Rahmenprogramm. Die ersten paar Auftritte live vor Publikum sind ganz andere Schuhnummern als friedlich im Proberaum das Set einzustudieren. Shows wachsen mit der Erfahrung.

Es ist äusserst kontraproduktiv, wenn ihr gutgemeinte Showeffekte einbaut, aber durch irgendwelche Gründe den Auftritt vergeigt. Typische Stolpersteine sind zum Beispiel
  • Nervosität / Lampenfieber. Die Hände schwitzen, 5 Minuten vor dem Auftritt scheinen plötzlich die Riffs und Songs wie weggeblasen zu sein. Oh Gott, ist der Verstärker an? Ist die Gitarre gestimmt? Warum ist das Licht so schummrig?
  • Bühnensound der Monitore. Verdammt, ich hör den Sänger nicht, beim Soundcheck war doch noch alles klar. Wo sind wir? Und was zum Teufel spielt eigentlich der Schlagzeuger auf einmal?
  • Technik. Warum ist mein Mikro aus? Hey, Toni...Heyy, Toooooni!

Das gilt es erst einmal erfolgreich zu überstehen. Die musikbegleitenden Elemente wachsen mit jedem erfolgreich bestrittenen Gig.

Und wenn ihr dann mal soweit seid, dann hab ich noch einen Tipp für dich, den du bisher noch nicht erwähnt hattest. Achtet darauf, nicht nach jedem Song eine Pause einzulegen, um euch auch ja zu vergewissern, dass alle bereit für den nächsten Song sind. Uebt im Proberaum, 2-3 Songs ohne Pause zu spielen, idealerweise mit passenden Ueberleitungen. Das kommt an.

Aber eben! Zuerst die Musik, dann das Vergnügen!
 
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Hi startom,

danke für deine Antwort :) Gibt definitiv ein paar Punkte zum Nachdenken, danke dir :)

Die ersten paar Auftritte live vor Publikum
...haben wir schon hinter uns und wollen jetzt unsere Shows auf ein neues Level heben. :)

Nervosität / Lampenfieber. Die Hände schwitzen, 5 Minuten vor dem Auftritt scheinen plötzlich die Riffs und Songs wie weggeblasen zu sein. Oh Gott, ist der Verstärker an? Ist die Gitarre gestimmt? Warum ist das Licht so schummrig?

Wir nehmen das ganz locker, abgesehen von der normalen Nervosität und Vorfreude vor dem Auftritt. Die Hände schwitzen? Sehr gut, flutschen die Töne besser. Verstärker ist immer an und alle Gitarren inkl. Backup und Backup fürs Backup sind gestimmt. Licht schummrig? Sehr gut, wer will denn schon auf eine hell ausgeleuchtete Bühne gehen, sind nicht beim Fußball hier.:rolleyes::D

  • Bühnensound der Monitore. Verdammt, ich hör den Sänger nicht, beim Soundcheck war doch noch alles klar. Wo sind wir? Und was zum Teufel spielt eigentlich der Schlagzeuger auf einmal?
  • Technik. Warum ist mein Mikro aus? Hey, Toni...Heyy, Toooooni!
Shit happens, deal with it ¯\_(ツ)_/¯


Achtet darauf, nicht nach jedem Song eine Pause einzulegen, um euch auch ja zu vergewissern, dass alle bereit für den nächsten Song sind. Uebt im Proberaum, 2-3 Songs ohne Pause zu spielen, idealerweise mit passenden Ueberleitungen

DAS! Da musste ich so schmunzeln, weil wir genau das gegenteilige Problem haben. Ein paar unserer Song haben Überleitungen/gehen ineinander über und dadurch wirkte es bei einem Auftritt etwas zu rasant. Ich will versuchen das Ganze eeetwas zu entschleunigen und eben mehr Zeit für Publikumsinteraktion einplanen. Bis jetzt war es immer so, dass wir auf die Bühnen gingen, einmal fest ein die leeren Saiten gehaut wurde, fette Rückkopplung die Folge...ok jetzt hat man Aufmerksamkeit. Dann kam der erste Song, dann haben wir uns kurz vorgestellt (Wir sind XY, wie gehts?) Bäm nächster Song, geht in den nächsten über...noch mehr Songs, wenig gequatsche und das wars dann meistens auch schon. Quick and dirty :cool:

Deswegen eben hoffe ich, dass ein paar Profis hier vllt ihr Geheimtipps preisgeben. Schon klar, alles situationsabhängig und spontan, aber ein paar Dinge gibt es doch sicher, mit denen man nix falsch machen kann wenn man sie sagt/macht :)

Danke :)
 
Es gehört doch als Vorband schon irgendwie dazu, dass man dem Publikum einheizt. Viele Musikerkarrieren sind so gestartet - die Vorband hat eine Wahnsinns Performance hingelegt, hat sich etabliert, und irgendwann eben selbst abgehoben. Als Vorband den Main Act "ausstechen" zu wollen, ist also schon irgendwie ein Ding. Allerdings gibt's ja auch, z.B. bei den "großen" die Situation, dass die Vorband weniger Licht, Technik und Sound hat als der Main Act... mumpft es zu Beginn noch, wird mit der Haupt-Show der Sound glasklar. Ist also ein interessantes Spiel, das man eben auch spielen muss und wo es keine Standard-Rezepte gibt.

Ebenso gibt es kein Standard-Rezept, wie man das Publikum in Stimmung bringt. Das ist im Zweifel sogar in derselben Stadt in zwei Läden in nahezu derselben Kategorie total verschieden sein. Sogar im selben Laden an unterschiedlichen Tagen, je nach Publikum. Der Trick ist halt, das Publikum - oder einen signifikanten Teil davon - zu "haben", und dann sowas zu starten. Ein einsamer Entertainer onstage, der mit nicht motiviertem Publikum irgendwie zu "arbeiten" versucht. Keiner macht richtig mit, peinlich ist es irgendwie allen. Auch hier: Feeling für die konkrete Situation am konkreten Abend entwickeln und dann drauf reagieren.

Grundsatzthemen: Zeugs rumwerfen auf jeden Fall absprechen. Ballons/Ball ist meiner Meinung nach einfacher als Papier - rein vom Faktor Aufräumen, drauf-ausrutschen usw. her. Schnaps würde ich weglassen, zu viel Konfliktpotenzial mit Locations. Menschen auf der Bühne hat - gerade in kleinen Locations mit eigentlich keiner Abgrenzung zum Publikum - immer die Gefahr, dass 30 Leute onstage feiern wollen und irgendein Besoffener auf einen teuren Amp kotzt oder gleich das Schlagzeug mit abräumt.
Mein Rat daher: Konzentriert Euch erstmal auf die Show, die Songs, Eure Performance. Liefert hier das Best ab, was ihr könnt. Ihr seid zum Musikmachen da! Die beste Stimmung kommt doch immer auf, wenn es geile Musik gibt, nicht wenn irgendwie alle rumstehen und irgendwelchen Gimmicks zusehen.

Also: Ihr seid zum Musikmachen da. Liefert hier die beste Performance die ihr könnt. Perfektioniert Euren Auftritt, Eure Songs. Dann nochmal. Irgendwann... wenn das alles zu 110% sitzt, denkt über Gimmicks und weitere Aktionen zum Anheizen nach. Wenn es nämlich die Musik an sich nicht tut, dann braucht ihr bessere Songs und nicht mehr Bühnenshow.
 
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Ein paar unserer Song haben Überleitungen/gehen ineinander über und dadurch wirkte es bei einem Auftritt etwas zu rasant.
Das sollte im Normalfall auch nicht sein. Songs müssen mehr oder weniger klar abgegrenzt sein, sonst verwirrt es das Publikum - die merken nämlich im Gegensatz zu Euch nicht, dass es sich um zwei verschiedene Songs handelt.
Womit wir immer gut gefahren sind: am Beginn zwei Kracher, ohne Zwischenansage, grad mal Einzählen. Die müssen gut sitzen, dann hat man meist auch schon das Publikum gewonnen.
Ich persönlich halte nicht viel von den erwähnten Gimmicks. Macht ihr eine Liveaufführung der Rocky Horror Show oder macht ihr Musik? Wie sehr ist Euer Frontmann/ Frontfrau eine Rampensau und kann das Publikum mitreissen? Darauf kommt es in meinen Augen viel mehr an, als irgendwelche Aktionen. Seid musikalisch sicher und zeigt, dass ihr Spass auf der Bühne habt - stur irgendwelche Spassaktionen - das kann auch bös ins Auge gehen.
 
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Ich persönlich finde es immer sehr schlimm wenn die "Show" steif wirkt. Also wenn es einstudiert rüber kommt und man nicht auf das Publikum eingeht.
Meiner Erfahrung nach, wenn das Publikum nicht mitmachen will, sollte man zusehen von der Bühne zu kommen. In diesen Fall die Lieder runterspielen und gar nicht groß Labern. Wenn man aber einen Draht zum Publikum gefunden hat, kann man sich "Späßchen" wie Stage Diving (sofern es genug Leute gibt die einen Auffangen können :-D) Pitbildung etc erlauben.
Ich bin Gitarrist und bin froh dass ich nicht mit Publikum groß reden muss/kann, da ich es mir verdammt schwer vorstelle jemanden zu etwas animieren ohne, das es peinlich wirkt.
 
Als Zuschauer kann ich nicht leiden:
- "Clap your Hands"
- "Singen Sie mit"
- eeeeeeeooeeeeo
Wenn mir nach tanzen, mitsingen, Kopfnicken, mitklatschen oder auf-die Knie-gehen ist, dann tu ich das, aber von der Bühne runter animiert---das treibt mich eher an die Bar als vor die Bühne
- Wenn die einzigen Ansagen darin bestehen, durchzusagen, dass naher CDs verkauft werden und wenn ich mein sauer verdientes Geld für lieblose Merch rausschmeissen soll
- Wichtigtuerei (man braucht z.B. nicht gleich von "Tour" sprechen, wenn man mal ein paar Auftritte in Folge hat oder
- wenn man merkt, dass sich die Band nicht dafür interessiert, wo sie spielt, d.h. auf was für einer Veranstaltung. Es spielt manchmal eben schon eine Rolle, ob man auf 'ner Ehrenamtlichenhelferparty, in einer Rockkneipe oder auf einem Behindertenfasching spielt. Die routinemäßige Hüpfanimation geht natürlich bei einem mit Rollifahrern heftig durchsetztem Publikum in die Hose, was aber nicht heißt, dass so ein Publikum nicht abgehen kann

was ich als Zuschauer mag:
- gerne auch mal ein Anekdötchen und damit: klar verständliche Ansagen. Ich weiß auch, dass hier meist vom Geschichten erzählen abgeraten wird. Ich mag gute Geschichten, auch von Musikbühnen herunter erzählt. Damit meine ich keine Geschwätzigkeit
- eine Band, die sich bei dem, was sie auf der Bühne tut, nicht zu ernst nimmt und der man anmerkt, dass sie Spaß an dem hat, was sie tut. Der springt auf mich als Zuschauer nämlich über
- Neue Ideen
- Was zur Band passt. Manchmal Tanzchoreografie, manchmal "böses" Erscheinen, wobei mich das meistens zum Lachen bringt, auch das Spielen mit R'n'R-Klischees. Gerne auch mal bei 'ner DoppelMetal Band 'ne neckische Tanzeinlage oder Konfetti


Schwierig: Manchmal ist wie auch immer gearteter Roch'n'Roll Pathos großartig und manchmal leider peinlich
 
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Als Band:
  • Begrüßung ist klar. Bei uns hängen auf öfter mal mehrere Banner bei Gigs auf der Bühne und normalerweise nimmt jede Band ihre nach ihrem Gig ab. Bleibt das aus, hängen da halt 2-3 verschiedene Namen.. ;-)
  • Ordentliche Ansagen der Songs. Nicht jeder Song braucht eine Ansage, aber wenn nach jedem Song nur ein "Dankeschön... so... der nächste Song heißt XYZ!" kommt, ist das genauso Müll. Sagt, was ihr zu sagen habt, bereitet evtl. das Publikum vor ("der nächste Song ist ein bisschen ruhiger und den Damen gewidmet" oder "okay, jetzt dürft ihr euer Bier kurz dem Nebenmann in die Hand drücken denn jetzt wird's etwas HEAVIER!") und dann legt los. Aber druckst nicht herum und sagt auf Teufel komm' raus irgendeinen Unsinn ;-)
  • die Leute unterhalten. Euch muss klar sein, dass kein Mensch für perfekten HiFi-Sound zu Konzerten geht. Live geht's um Show und Feeling, und das solltet ihr abliefern.

Als Zuschauer:
  • Bewegt euch ein bisschen. Nichts ist langweiliger, als 5 Leuten dabei zuzugucken, wie sie krampfthaft musikalische Perfektion abliefern wollen und vergessen, dass man sie nicht nur hört, sondern auch sieht.
  • Wenn ein Song groovt, wippt man eigentlich automatisch mit oder tippt mit dem Fuß. "Hey hey hey"-Rufe, Gewinke mit der Faust in der Luft oder Headbangen werden aber eigentlich immer von den Musikern inspiriert. Bis auf ein paar Besoffene hab ich es selten erlebt, dass die Fans durchdrehen und von alleine sowas anfangen. Gerade der Sänger sollte oder MUSS (imo) in Gesangspausen oder passenden Songs mal sowas bringen.
 
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Hey Leute, danke für die Antworten :) Auch den vielen Umfrageteilnehmern :)

- "Clap your Hands"
- "Singen Sie mit"
- eeeeeeeooeeeeo

Darf ich fragen welche Musikrichtung du hörst? Ich finde das alles recht normal...außer "singen Sie mit" ;)
Wir haben einen Song wo die Backing Vocals "wohooo" machen und fänden es cool, wenn das Publikum da mit macht. (Wenn wir das Gefühl haben, dass es passt/Anklang findet) würden wir dafür kurz dem Publikum sagen, dass eben ein "wohooo" im Chorus vorkommt und wir das kurz "üben". Sprich wir machens vor - alle machen "wohooo" nach. Das könnte man, bevor der Song definitiv losgeht, noch auf die Spitze treiben, indem man die linke Publikumshälfte gegen die rechte, die ganz vorne gegen die hinten etc antreten lässt. Man kennt das ja, gibt es öfter bei Live-Konzerten im Rock Bereich.

- wenn man merkt, dass sich die Band nicht dafür interessiert, wo sie spielt, d.h. auf was für einer Veranstaltung. Es spielt manchmal eben schon eine Rolle, ob man auf 'ner Ehrenamtlichenhelferparty, in einer Rockkneipe oder auf einem Behindertenfasching...

Das ist eben so dieses Dilemma...einerseits hat man sein Bandimage und andererseits ist ein Open-Air-Familien-Festival was anderes als der Rock-Club. Wir haben da auch schon unsere Erfahrungen gemacht und erlauben uns diese eine Eitelkeit: nur noch "coole" Locations:rolleyes: (Btw. nette Auswahl von Beispielen:D)

was ich als Zuschauer mag:
...Schwierig: Manchmal ist wie auch immer gearteter Roch'n'Roll Pathos großartig und manchmal leider peinlich

Eben, darum ja diese "Meinungssammlung":engel:

Als Band:
  • Begrüßung ist klar. Bei uns hängen auf öfter mal mehrere Banner bei Gigs auf der Bühne und normalerweise nimmt jede Band ihre nach ihrem Gig ab. Bleibt das aus, hängen da halt 2-3 verschiedene Namen.. ;-)

Interessant, dass das niemand abnimmt, mir wäre es unangenehm "unter fremder Flagge zu segeln":rolleyes:

  • Ordentliche Ansagen der Songs. Nicht jeder Song braucht eine Ansage, aber wenn nach jedem Song nur ein "Dankeschön... so... der nächste Song heißt XYZ!" kommt, ist das genauso Müll. Sagt, was ihr zu sagen habt, bereitet evtl. das Publikum vor ("der nächste Song ist ein bisschen ruhiger und den Damen gewidmet" oder "okay, jetzt dürft ihr euer Bier kurz dem Nebenmann in die Hand drücken denn jetzt wird's etwas HEAVIER!") und dann legt los. Aber druckst nicht herum und sagt auf Teufel komm' raus irgendeinen Unsinn ;-)
  • die Leute unterhalten. Euch muss klar sein, dass kein Mensch für perfekten HiFi-Sound zu Konzerten geht. Live geht's um Show und Feeling, und das solltet ihr abliefern.

Möchte auf jeden Fall vermeiden nur zu reden um zu reden. Aber stimmt, das Publikum auf die Stimmung vorzuwarnen ist nicht verkehrt:great: Ich möchte, dass selbst wenn Leuten die Musik nicht gefallen sollte, man das Gefühl hat, dass wir uns da oben wohl fühlen - denn das tun wir ja und wir sind auch nicht auf den Mund gefallen. Feeling ist das Wort, sehr schön gesagt von dir :)

Als Zuschauer:
  • Bewegt euch ein bisschen. Nichts ist langweiliger, als 5 Leuten dabei zuzugucken, wie sie krampfthaft musikalische Perfektion abliefern wollen und vergessen, dass man sie nicht nur hört, sondern auch sieht.

Bin 100% deiner Meinung, ich hasse nichts mehr live als wenn Gitarristen ihr Griffbrett anstarren und aufpassen, dass es eh noch da ist ;)

Wenn ein Song groovt, wippt man eigentlich automatisch mit oder tippt mit dem Fuß. "Hey hey hey"-Rufe, Gewinke mit der Faust in der Luft oder Headbangen werden aber eigentlich immer von den Musikern inspiriert. Bis auf ein paar Besoffene hab ich es selten erlebt, dass die Fans durchdrehen und von alleine sowas anfangen. Gerade der Sänger sollte oder MUSS (imo) in Gesangspausen oder passenden Songs mal sowas bringen.

Danke, dass du das sagst. Außer bei großen weltberühmten Bands glaube ich eben auch, dass die Band nachhelfen muss.:redface:

LG aus Wien :embarrassed:
 
Eben, darum ja diese "Meinungssammlung":engel:
Aber was sagt Dir diese Meinungssammlung?

Mir sagt sie: die einen mögen genau das, wovor es anderen graust, was wiederum den dritten Wurst ist und von denen die vierten sagen: nun ja - mal so, mal so, kommt drauf an ...

Dass, wie man sich gibt, mit dem zu tun hat, wer man ist und welche Musik man darbietet, ist hingegen unbestritten, denn es folgt dem Prinzip: Mach, was paßt - dann paßt es auch ...

Genau da hingegen - und das kommt bei mir nicht wirklich überein, muss ich sagen - hälst Du Dich vornehm und höflich (um beim Wienerischen zu bleiben) zurück.
Ja Herrjemineh - wenn Du schon daran denkst, das Publikum in eine linke und rechte Hälfte zu teilen, damit sie geschulter Weise in das Woohoo Eures Chorus einstimmen oder dies selbst gar a capella ohne Ende bzw. Euch zum Ausgang durchzusingen - dann sollte doch wohl ein youtube-Link oder eine sonstige Darbietung Eurer publikumseuphorisierenden Musik hier zu posten, damit dieses genreübergreifendes Rätselraten ein Ende hat und man seine Zähne mal ins Fleisch der Musik schlagen kann statt seine Zunge vom Sojaschnitzel der Worte umspülen zu lassen ...

x-Riff
 
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Danke für deine Antwort,

was es mir sagt ist ganz einfach genau das was du bemerkt hast: Geschmäcker sind verschieden und das bestärkt mich in meiner Meinung, dass wir uns ruhig was trauen/erlauben können. Ich habe diesen Thread gestartet um eben "Red Flags" auszumachen, zu schauen ob es was gibt was ein absolutes no-go ist, irgendetwas, was an mir vorüber gegangen ist und was man beachten sollte.

Der Grund warum ich keine Musik von uns poste ist einfach der, dass ich meine Boardaktivität nicht mit der Band in Verbindung bringen will. Zu oft habe ich gesehen, dass hier viele ihre Band anpreisen und dann lauter Blödsinn in ihren Beiträgen absondern...möchte nicht das eventuell (und mit sicherheit) vorhandener Blödsinn meinerseits, auf meine Band abfärbt. Imagepflege und so ;) (Abgesehen davon dass ich gerne anonym bleibe).

genreübergreifendes Rätselraten

Bitteschön...sorry aber glaube es ist nicht so wichtig wie unsere Musik im Detail klingt:rolleyes:

..junge Rockband (punkiger Alternative Rock, keine tiefergestimmten Gitarren und nicht br00tal)


um beim Wienerischen zu bleiben
ist nicht wienerisch, weil:
:D:D:D


Jedenfalls danke ich dir aufrichtig für deine Meinung, aber würde den Thread vllt auch gerne allgemeiner halten, ich will ja auch kein "How to entertain 101" machen

LG
 
Der Grund warum ich keine Musik von uns poste ist einfach der, dass ich meine Boardaktivität nicht mit der Band in Verbindung bringen will.
Das ist schade - wie soll ich als Wiener dann wissen wann und wo ich Euch sehen kann? Und sag jetzt nicht, ich könnt dich per PN fragen. Wir sind hier im Forum fast ausschliesslich Amateure und Hobbymusiker. Manche mit mehr Ambition, manche mit weniger. Aber wenn du schon fragst was du mit deiner Band live machen kannst/sollst bzw. um unsere Meinung bittest - dann würden wir im Gegenzug auch gern was von Euch hören.
Und der Blödsinn in den Beiträgen: das ist vielleicht in deinen Augen so, in deren Augen nicht. Dass vielleicht so mancher bissl angibt - das ist normal. ;)
 
Der Grund warum ich keine Musik von uns poste ist einfach der, dass ich meine Boardaktivität nicht mit der Band in Verbindung bringen will. Zu oft habe ich gesehen, dass hier viele ihre Band anpreisen und dann lauter Blödsinn in ihren Beiträgen absondern...möchte nicht das eventuell (und mit sicherheit) vorhandener Blödsinn meinerseits, auf meine Band abfärbt. Imagepflege und so ;) (Abgesehen davon dass ich gerne anonym bleibe).
Also falls du Angst hast, das dein zukünftiger Blödsinn im Musikboard sich negativ auf deine Band auswirkt, dann poste doch ganz einfach keinen Blödsinn.

Einerseits sprichst du von Gigs in kleinen Underground Locations, bei denen ihr Vorband seid. Andererseits liest es sich manchmal so, als wenn ihr kurz vor dem Durchstarten seid und die zahlenden Gäste gesegnet sind, euch live erleben zu dürfen. Halt doch den Ball ein bisschen flach. Sagt, wer ihr seid und verlink doch mal einen Video-Mitschnitt von einem Live-Gig. Wirklich weiterkommen tut man fast ausschliesslich nur durch Feedback anhand gezeigter Leistungen. Alles andere ist Spekulation.
 
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