Projekt Gibson Les Paul Studio ´50s Goldtop - des Kaisers neue Kleider

RomanQ
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Liebes Musikerboard,

Erstmal "Hello World". Dies ist mein erster Eintrag in euer Forum, welches ich schon längerem als Leser beobachte.
Nach 20-jähriger Abstinenz und der Überlegung: "Hätte ich damals nur weitergespielt,...", kam ich zum Entschluss mir erneut ein Stromruder zuzulegen.
So kam es, dass ich im selben Monat noch eine Gibson Les Paul Studio ´50 Tribute beim Online-Händler meines Vertrauens (T) bestellte und in den Händen hielt.
689 EUR für eine "echte" Paula, da war die Versuchung einfach zu groß.

Da war sie nun.... das Holz aus dem die Träume sind.
Ein paar verstaubte Licks funktionierten noch - wunderbar, es kann losgehen.

Zur Gitarre: von der Entfernung sieht sie aus wie am Foto. Bei näherer Betrachtung wirkt der Lack etwas lieblos aufgetragen. Die Übergänge des dunklen Lacks auf der Rückseite wirken nicht besonders "rund" teilweise, auch die Bundenden sind nicht optimal entgratet. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich jedoch nur zum Vergleich meine 20 Jahre alte Applause "Strat", welche in den 90ern als Ovation Tochter auch E-Gitarren herstellten. Mittlerweile sind 2 Squiers (Classic Vibe Strat und Tele) sowie eine Epiphone Paula hinzugekommen.
Auch wenn ich es mit meinen Laienhaften Augen nicht anders wahrhaben möchte - die Gibson in Punkto Lack und Bünde die "schlampigste".

NITRO ! - das Zauberwort. Dieser ach so sensible Lack bescherte mir bereits in der ersten Woche Kopfweh. Bei der ersten Berührung mit dem Tisch (und ich gehe wirklich behutsam um) - "zack" Lackabsplitterung bis runter zum Holz, 2 weitere folgten.

Mittlerweile (nach nur 9 Monaten) sind bereits die mehrere Haar-Risse auf der Lackoberfläche ersichtlich.... An einer trockenen Lagerung kann es nicht liegen, da ich mein kleines Studio im Keller aufgebaut habe und das Klima keineswegs trocken ist.

Garantieansprüche kann ich mir wahrscheinlich schenken (habs auch gar nicht probiert), obendrein habe ich hier im Forum auch mitverfolgt wie ein User der sich über die Lackierung der Studios unterhält ziemlich denunziert wurde und dies als "Montagsgerät" abgetan wurde. Dann wurde an diesem Montag wahrscheinlich auch meine lackiert, aber dies ist ein anderes Thema.

Ich werde alle meine Schritte bis zur Endfertigung hier dokumentieren und bin für eure Hilfe recht dankbar.
Desweiteren interessiert mich schon aus wie vielen Holzteilen mein Body geleimt wurde, nachdem die Rückseite so schön dunkel intransparent angemalt ist :)

Aber nun zum Thema: Der Lack muss runter

Schritt 1) - Demontage der Hardware und Elektronik, was mich auch zu meiner ersten Frage führt. Die Gewindehülsen für die Brücke sind, so nehme ich an in das Holz "gepresst". Muss ich hier mit Absplitterung des Holz rechnen ? Hat hier jemand Erfahrung wie dies wennmöglich schonend funktioniert ?

Schritt 2) - Freitags wird geschliffen.

les-paul-studio-50s-tribute-features.jpg

Werde heute Abend die Fotos des Ausgangsmaterials inkl. der besagten Lackrisse, etc. posten.

lg, Roman
 
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Die Gewindehülsen sind hineingepresst, die dürften schwer rauszukriegen sein jedenfalls nicht ohne einer gescheiten Abziehvorrichtung.Es gibt jedoch Anleitungen wie das zu bewrkstelligen ist wie z.B. diese hier:
Viel Glück!
 
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Sehr genial !! besten Dank für die rasche Info. Fotos folgen.....
 
:D
Ist doch viel zu kompliziert....

Schraube aus der Hülse raus drehen, eine (oder mehrere) Schraubenmutter die etwas kleiner als das Gewinde ist in die Hülse reinstecken, Schraube wieder in die Hülse reindrehen.
So lange drehen bis die Schraube an der Mutter ansteht und dann immer weiter drehen. So dreht man die Hülse einfach und ohne Beschädigung raus.
 
Musste ich jetzt ein paar mal lesen, bis ich kapiert habe, was Du meinst!
Ich dachte erst, wie willst du denn eine Mutter in das Gewinde stecken, in die dann noch die ursprüngliche Schraube reinpassen soll? ;)
Dabei liegt die Mutter "am Boden", und wenn sie von der Schraube beim Reindrehen erreicht wird, steht diese an.
Dreht man nun weiter, dann kommt, wenn die Schraube nicht weiter rein kann, eben die Hülse raus.
Die Methode ist so einfach wie genial!
:great:
 
Die Hülsen sitzen normalerweise nicht besonders fest in den Löchern bei den Gibbies (zumindest die der Bridge).

Ich hab sie bei meiner Explorer damals mit einem Klauenhammer/Bieröffnerhammer rausgehebelt. Ein bisschen abkleben (das dürfte bei dir wohl entfallen :)) um den Lack zu schützen und dann über den ganzen Umfang vorsichtig und in kleinen Schritten raushebeln. Als Unterlage/Bock tut's ein Radiergummi ganz gut. Das funktioniert sowohl bei den Tailpiece- als auch den Bridgestuds.

attachment.php
 
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Ja, ist etwas schwierig zu erklären. Es ist auch egal was man rein gibt, muß nur großflächig und fest sein.
Wenn es sich mit der länge beim rausschrauben nicht ausgeht, legt man eben noch mehr rein.
Man muß nur aufpassen das man die Schrauben nicht beschädigt, also einen anständigen Schraubendreher verwenden! Die Rückseite eines (vorteilhafterweise eher stumpfen) Messers funktioniert auch gut zum drehen.

Hab ich bei meiner ESP auch so gemacht, hätte auch nicht gedacht das die so einfach raus geht.
Und der Lack wird so garantiert nicht beschädigt.

Weil ich grad Lust auf Zeichnen hab und ich mich mal in Vectorprogramme einarbeiten muß, gibts ne Zeichnung.
Spar ich mir nächstes mal die Erklärung. :D
 

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Wow, vielen Dank für eure rasche und kompetente Ausführung. Bin leider erst jetzt heim da ich noch bei meinem vertrauten Freund, welcher auch die Paula besprüht zwecks Überlegungen zur Lackierung war.

Da er beruflich Lackierer ist und den Job auch ausübt, habe ich vollstes Vertrauen bei der Aktion.

Unabhängig von der Farbwahl, bin ich noch am Überlegen, ob ich auch den Hals sowie Headstock lackiere ?

Und da ist schon der 2te Punkt. Gibson Schriftzug ist bei der vorliegenden Studio nur lackiert, hier drüberzupinseln wäre mmn. Frevel. Andererseits sieht es ohnehin nicht besonders hübsch aus...

So, jetzt muss ich mir noch die Farbe aussuchen,.... Die Qual der Wahl

gn8
 
Mann, andere zahlen elend viel Geld, um ihrer neuen Gitarre einen "alter, geböckelter, verkratzter und ranziger Nitrolack"-Look zu verpassen, und Du regst Dich darüber auf!
;)

Davon abgesehen versteh ich nicht so ganz, warum man sich eine Goldtop kauft, um ihr dann eine andere Farbe zu verpassen - wenn schon, dann doch wieder Gold!?

Und wiederum davon abgesehen ist die einzig akzeptable Tonabnehmerbestückung für eine Goldtop ein Pärchen cremefarbener P90er. ;)
 
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Keine Frage, über Geschmäcker lässt sich bekanntlich diskutieren. Die Überlegung der Farbänderung kommt letztendlich auch aus der wahnsinnigen Vorstellung, dass Paula ohnehin bald nackt ist - da ist natürlich das Liebäugeln mit der Farbe ein Thema. Und der Lack auf der Studio ist alles andere als alt, geböckelt und verkratzt - eher billig, rissig und matt. :) :) und ja, auch die pickups sind optisch auf der goldenen irgendwie ... "Fremdartig"
 
So lange drehen bis die Schraube an der Mutter ansteht und dann immer weiter drehen. So dreht man die Hülse einfach und ohne Beschädigung raus.
Hierbei aber zur Sicherheit vorher die Bohrlochtiefe der Hülse ("bushings") prüfen und mit der Korpusdicke vergleichen; bei zu wenig "Fleisch" (auch Holzart/Härte desselben sind nicht unwichtig!) läufst Du sonst Gefahr, mit dieser Methode bei sehr festsitzenden Hülsen den Boden zu durchstossen :weep: ! Noch ein(e) Tipp/Vorsichtsmassnahme: Da die Hülsen eventuell vor dem Lackieren (so war's zumindest bei älteren LP's) eingetrieben wurden, kann am Kragen der Hülsen beim Auftauchen aus der Bohrung u.U. der Lack wegplatzen. Daher ggfs. mit einer Rasierklinge o.ä. den Hülsenrand vom Lack befreien.
Ich bleib bei meiner Methode ;).

LGL

P.S. @RomanQ: Willkommen an Bo(a)rd :)
 
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Besten Dank für den Rat, aufgrund der chambered Body Konstruktion eine Überlegung wert....
 
Unter Brücke und Stoptail ist kein Chambering.

mobil gesendet
 
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Ja, ist etwas schwierig zu erklären. Es ist auch egal was man rein gibt, muß nur großflächig und fest sein.
Wenn es sich mit der länge beim rausschrauben nicht ausgeht, legt man eben noch mehr rein.
Man muß nur aufpassen das man die Schrauben nicht beschädigt, also einen anständigen Schraubendreher verwenden! Die Rückseite eines (vorteilhafterweise eher stumpfen) Messers funktioniert auch gut zum drehen.

Hab ich bei meiner ESP auch so gemacht, hätte auch nicht gedacht das die so einfach raus geht.
Und der Lack wird so garantiert nicht beschädigt.

Weil ich grad Lust auf Zeichnen hab und ich mich mal in Vectorprogramme einarbeiten muß, gibts ne Zeichnung.
Spar ich mir nächstes mal die Erklärung. :D

Eine interessante Idee... und ohne viel Aufwand, ich würde es dennoch eher mit Hilfe einer Abziehvorrichtung machen. Für den Fall, dass die Biester doch etwas fester sitzen beschädigt man mit der Abziehermethode nicht den Holzboden der Bohrung.
 
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@prover: So wie Du wollte ich es ja oben auch nur als Hinweis verstanden wissen, weil: "Gebranntes Kind scheut das Feuer" ;)....

LGL
 
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Man kann ja probieren wie fest die Hülsen sitzen, meine gingen überraschend leicht raus.
Ein bischen Gefühl fürs Material sollte man bei jeder der genannten Methoden haben.
 
Super ! Besten Dank für eure Tipps, echt nett hier.... Bin gerade dabei die Paula in ihre physische Kernsubstanz zu zerlegen. Ausreichend Photos gemacht, ordentlich beschriftet und nun geht's ran an den Lötkolben. Ich denke es ist wohl am einfachsten die beiden Kontakte am Stecker, sowie den Schalter und die Lötpunkte auf den Pickups zu entfernen um die "Platte" auf welcher die Potis sind zu entfernen.
 

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