The Dude
HCA Bassbau
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Projekt: Des Dudes erster Gitarrenbau (Die LiiGii)
Einleitung
Einige von euch kennen mich, bzw. meine Bauprojekte vielleicht schon.
Ich bin eigentlich Basser und habe mich bisher auch nur mit dem Bau von E-Bässen beschäftigt. Mittlerweile habe ich vier davon mit wachsendem Erfolg gebaut und nun ist es an der Zeit sich auch mal mit den kleinen 6-Saitigen zu beschäftigen.
Ganz freiwillig lief das im Vorfeld allerdings nicht ab. Wie das im Leben eines Kerls eben manchmal so ist, treffen die Damen die Entscheidungen und in diesem konkreten Fall wurde ich angehalten doch auch mal meiner Herzallerliebsten ein Instrument zu bauen.
Nichts lieber als das. Wenn man die Alternativen bedenkt, die einem blühen könnten, ist das wahrscheinlich nicht die schlechteste Idee, die sie hatte....oder anders gesagt....ich zeihe die Werkstatt einem Schuhladen zweifelsohne vor!
Aber genug gelästert, denn wer weiß schon, ob man nicht unter heimlicher Beobachtung steht und oben gennantes auf die subtile, beinahe unmerkliche Art der Frauen wieder in irgendeiner Art und Weise wieder zurück bekommt....
Kommen wir zu den harten Fakten.
Die Form der Gitarre habe ich selbst entworfen. Anfangs wollte ich eine Frauen-Gitarre bauen, bin aber von dem Gedanken irgendwann wieder weg gekommen, weil es doch irgendwie albern ist. Alles was mir dazu eingefallen ist, war irgendwie zu kitschig oder einfach zu platt um es umsetzen zu wollen.
Also entschied ich mich frei von der Leber weg ein paar Entwürfe zu machen, bis ich einen Ansatz fand, der sowohl mir als auch meiner Freundin zusagte und dieser wurde anschließend immer weiter verfeinert, bis schließlich das herauskam, was ihr weiter unten sehen könnt.
Die Wahl der Hölzer gestaltete sich ein wenig einfacher. Mit der Zeit hat sich in meiner Werkstatt ein kleiner, aber für meine Verhältnisse doch beträchtlicher Haufen verschiedenster Hölzer angesammelt.
Daraus habe ich mir einfach ein paar geeignete Stücke ausgesucht.
Für den Korpus habe ich mich für heimisches Kirschholz entschieden. Das Ganze in vierteiliger Ausführung mit etwas Splintanteil.
Darauf wird ein dunkles Trennfurnier und wiederum drauf eine wild gemaserte Wölkchen-/ Riegelahorndecke ihren Platz finden.
Beim Hals habe ich auf Wenge und Bergahorn zurückgegriffen, ersteres wird den größeren Anteil haben, vom Ahorn werden lediglich 2 schmale Streifen verwendet.
Das Griffbrett besteht aus ostindischem Palisander und wurde bereits geschlitzt und gewölbt bezogen. Irgendwann werde ich mir doch noch mal eine Sägelade bauen oder besorgen, aber bis dahin überlasse ich die Schlitzerei doch denjenigen, die es bereits können.
Hardwaretechnisch wird die Gitarre ohne allzu viel Schnickschnack auskommen müssen. Eine schlichte, einteilige Brücke ohne Tremolo, dazu gekapselte Mechaniken, zwei Humbucker von Wilkinson und eine passive Elektronik....mehr wirds nicht werden.
So denn, ich denke das wichtigste habe ich euch erzählt und ich spanne euch auch nicht länger auf die Folter, sondern starte mit dem ersten Teil meines Bauberichts.
Baubericht Teil 1
Wer meine Bass-Bauberichte kennt, der weiß auch, dass die ersten Schritte des Baus normalerweise nicht in meiner eigenen, sondern in der gut eingerichteten Schreinerwerkstatt meines Kumpels statt finden und so auch bei diesem Projekt.
Ich packte also alles was ich an Hölzern brauchte in Auto und habe mich über die Kreissäge und die Hobelmaschine hergemacht, wo alle Bretter und Leisten auf die erforderlichen Maße gebracht wurden.
Dann wurden zunächst die einzelnen Stücke des Korpus und der Decke miteinander verleimt.
Nach einer Nacht Trocknungszeit fanden schließlich auch Korpus, Trennfurnier und Decke zusammen, sowie die einzelnen Streifen des Halses.
Ich bin handytechnisch nicht auf der Höhe der Zeit und kann mit meinem Gerät leider keine Bilder knipsen, was das Vergessen der Fotokamera natürlich ungleich tragischer gestaltete...ja und deswegen müsst ihr euch mit den Bildern der fertig verleimten Rohlinge begnügen und könnt sie nicht in ihren Einzelteilen begutachten.
Ich denke aber das werdet ihr verschmerzen können, viele weitere Bilder werden auf jeden Fall im Laufe der Entstehung dieser Gitarre noch folgen.
Während der Leim trocknete habe ich in meiner Werkstatt die Schablone für den Korpus angefertigt. Dazu habe ich eine 1:1 Zeichnung auf ein Stück Sperrholz geklebt und dieses dann zunächst an der Bandsäge ausgesägt, ehe die Kanten sorgfältig und geduldig mit Schleifpapier auf die endgültigen Maße gebracht wurden.
Für meinen zweiten Bass hatte ich mir mal eingebildet, es wäre viel besser und genauer, wenn man das CNC-unterstützt machen würde und bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass das nicht stimmt. Genau kann man auch von Hand arbeiten und wenn man bedenkt, wie viel Zeit drauf geht, bis so eine Maschine mal für ein paar Minuten frei ist und dein Bekannter die Schablone machen kann....ne, muss ich nicht mehr haben.
Heute ging es dann quasi richtig los, die ersten Arbeitsschritte, die erkennen lassen wo die Reise hingehen soll, sprich Korpus aussägen und bündig fräsen. Zum Aussägen habe ich mich einer Bandsäge bedient, auf der ich die Konturen des Bodies mit ein klein wenig Überstand aus dem Korpusrohling herausgearbeitet habe.
Anschließend wurde die Oberfräse angeworfen und der Überstand in 2 Schritten bündig zur ausgeklebten Schablone gefräst, die als Anschlag diente.
Soweit, so gut...zunächst zumindest. Es ging heute noch ein wenig weiter, das allerdings folgt im zweiten Teil dieser Dokumentation.
Bild 1: Die Zeichnung wurde mit Tapetenkleister auf das Sperrholz geklebt.
Bild 2: Die fertig ausgesägte und geschliffene Korpusschablone.
Bild 3: Der fertig verleimte Korpusrohling, bestehend aus einer Basis aus Kirsche, einem dunklen Trennfurnier und einer Ahorndecke.
Bild 4: Das Ganze auch noch von der Rückseite. Die hellen Stellen sind das erwähnte Splintholz.
Bild 5: Die Umrisse der Schablone wurden auf den Korpusrohling übertragen um den Korpus aussägen zu können.
Bild 6: So kam der Korpus dann wieder von der Bandsäge zurück. Noch ziemlich ausgefrast, aber man sieht schon was es mal werden soll.
Bild 7: Nach der ersten Hälfte der Bündigfräserei.
Bild 8: Der fertig ausgefräste Korpus.
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