das liegt einfach daran, dass es sowohl bei der gitarre als auch beim bass (jaa da können auch ne menge keine noten^^) einfach eine seehr viel einfachere weise zu lernen gibt als noten, also machen das 10.000.000 leute auch einfach mal^^, ausserdem können die meisten drummer auch keine noten
oh weh oh weh oh weh oh weh ...und das nur stellvertretend für zwei Seiten von dem Kram...
Feststellung 1: Musiktheorie erschöpft sich nicht in Notenlesen.
Ansonsten ist Literaturwissenschaft Lesen können und das kann man nach der 1. Klasse, oder auch schon vorher. Musiktheorie ist unendlich komplexer und wichtiger als sich das der durchschnittliche Amateurdeathmetalpunker vorstellen kann. Aber da pfeift man lieber auf die uncoole Welt der Toniken, Dominanten und Sextakkorde und dudelt schrill-pfeifend ein wenig Gedöns vor sich hin, was man in zwei Minuten auch gescheit arrangieren könnte, wenn man im Musikunterricht der 8. Klasse mal aufgepasst hätte, anstatt unter der Bank den Metalhammer zu lesen. Aber wenn ich im zweiten Bund die dritte Saite und danach im vierten Bund die vierte Saite und im sechsten Bund die erste und so greife, dann ist das voll cool, und das soll der Herr Bassist jetzt bitte mal sofort doppeln, der hat doch auch Bünde und Saiten. Und unzeitgemäß sind Noten sowieso, denn irgendeinen Grund, das Zeugs unhinterfragt links liegen zu lassen muss man ja finden. Dann identifiziert man 500 Jahre Musikentwicklung mit einer Notationschrift, erklärt das für überflüssig, weil es der Gitarrist von Guns'n'Roses auch nicht kann (wie z.B. auch mal einen Ton sauber intonieren) und spielt mit seinen Saufkumpeln Smells Like Teen Spirit nach Tabulaturen nach.
Feststellung 2: Fähigkeiten behindern nicht.
Entegegen landläufiger Meinungen ist es beim Musikmachen nicht hinderlich, von höchstselbigen etwas zu verstehen. Die Horden an mir vorbeimarschierender verkannter Rockgenies unter 20 sieht das selbstredend erstmal anders, also ist alles, was den Anschein macht, Musikmachen habe was mit Fleiss und Arbeit zu tun und dann letztendlich sogar mit Nachdenken, dem verhassten Establishment zugehörig und behindert den selbstverwirklichenden künstlerischen Ausdruck der eigenen Gefühlslage, die nach Anhören der dabei entstehenden Klänge irgendwo zwischen laut und dröhnend liegen muss. Üben entfällt dann. Alternativ könnten sie auch ihre Namen vortanzen.
Ich habe Harmonielehre gelernt, Musikabitur gemacht, Jazzgitarre gelernt und es hat mir tatsächlich weder die Lust am Musikmachen verdorben noch bin ich heute aufgrund gefühlskalter Verkopfung nicht in der Lage, einen Song zu komponieren / arrangieren, tatsächlich hilft mir mein abgebrochenes Physikstudium, mein absolviertes Mathematikstudium und meine Kenntnisse in Musiktheorie beim Herstellen von Aufnahmen selbstarrangierter und komponierter Songs. Ohne Theorie käme dabei ein eng mit "House of the rising sun" verwandter Soundbrei raus, wie bei den oben angesprochenen Teenies.
Feststellung 3: In der Musik geht es meistens nur darum, zu wissen, was wann wo hingehört.
Das erreicht man nicht durch stundenlanges Nachsinnieren über das korrekte Auflösen eines Quartvorhalts, sondern indem man das Konzept des Vorhalts internalisiert. Dann kommt der Rest von selbst - das Geheimnis ist es, Klänge mit dem theoretischen Ideen zusammenzubringen und das Ganze zu automatisieren. Und für den ganzen Kram braucht man übrigens Notenlesen, denn man muss Dinge aufschreiben, um darüber nachzudenken. Songs lerne ich nach Gehör, dafür benutze ich keine Noten. Nach Gehöhr spielen kann ich übrigens, weil ich Harmonielehre vor- und rückwärts kann, denn ohne Harmonielehre wird man nie ein relatives Gehöhr ausbilden können. Und meistens kann ich Songs diesseits der Jazz-Komplexitätsgrenze nach einmal Hören passabel begleiten. Das ist keine Hexerei und schon gar keine Talentfrage, das ist ein jahrelanges Training in Wissen, wie welche Kadenz klingt. Nur muss man dafür die Kadenzen ersteinmal kennen.
Und Frank Zappa hat an seine Musiker Partituren ausgeteilt.
P.S.: Warum sowas immer von Gitarristen kommt...naja, die einzige Spezies Musiker, die die Frequenzen ihres eigenen Instruments auf -20 dB absenkt und sich dann beschwert, sie könne sich nicht hören...
P.P.S.: Sorry, das das alles so polemisch ausfällt, aber ich kann es nicht mehr hören, was Leute über "Musiktheorie" oder zumindest das, was sie darunter verstehen, absondern.