Professionell Klavier spielen

CT
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Hallo!

Ich habe mal eine frage in die erfahrenen Pianisten.... Was würdet ihr sagen, wie lange würde es benötigen, bei etwas vorhandenem Talent für Musik und viel Ehrgeiz, von 0 an professionell Klavier spielen zu können? Ich strebe ein Tontechnik Studium an und da werden gute Kenntnisse verlangt, kann (mittelmäßig) Gitarre und Schlagzeug spielen und Klavierkenntnisse sind nicht vorhanden (außer vielleicht Theoriekenntnissen...). Ich wär bereit alles dafür zu geben...

Was sagt ihr dazu?

Gruß CT
 
Eigenschaft
 
Talent und Zeit Zeit Zeit vorausgesetzt - 2x pro Woche 1-1.5h Unterricht bei einem sehr guten Klavierlehrer - jeden Tag 2-3h mindestens üben: dann 3-5 Jahre.

Ich kann das recht genau sagen, da ein mir bekannter begabter und motivierter Pianist von nahezu 0 anfangend nach 3 Jahren Unterricht und Üben in dieser Grössenordnung spielte er das dritte Rachmaninoff-Konzert - und zwar besser als so manche Aufnahme.

ciao,
Stefan
 
bei etwas vorhandenem Talent denke ich

sicher 3-5Std. Täglich !
eher 4-5Jahre


mit freundlichem Gruss Emanuel
 
Ach ja (vergessen) - man sollte auf einem guten Klavier bzw. Flügel üben, das einem jederzeit innerhalb der eigenen Wohnung zur Verfügung steht.

ciao,
Stefan
 
Sowohl Paganini wie Liszt zogen sich 1 jahr lang von der öffentlichkeit zurück, um in aller ruhe an ihrer virtuosen technik zu feilen. Und nur mal nebenbei, der geiger Burmeester zählte, wie oft er an einer caprice von Paganini geübt habe, er kam auf 40 000 mal.
Das sind keine maßstäbe für angehende tontechniker, und "professionelles spiel" kann weit gedeutet werden. Ich denke, in 2 jahren kannst du etwas schaffen, auf dem sich weiterbauen ließe, aber ein ende ist nicht abzusehen.
 
Ich denke nicht, dass dich ein pures klassisches Klavierstudium hier weiterbringt, denn vorallem als Tontechniker hast du es viel öfter mit Keyboardern zu tun.
Deswegen der beste Tipp: Interessier dich für die Sache!

Schau dir so an, was es an verschiedenen Keyboards und Klaviersounds gibt und versuche dir die einzelnen Spielweisen anzueignen. Schau dir viele Videos von vielen verschiedenen Pianisten an und schau ihnen auf die Finger.

Leg dir ein Digital Piano oder ein Keyboard zu, das mehrer brauchbare Sounds hat. Ich denke nicht, dass du in einen Flügel investieren wirst.

Beschäftige dich mit Harmonielehre und zumindest einfachem Skalenspiel, das sind Grundlagen fürs Klavierspielen.

Trainiere deine Finger mit Fingerübungen. Je besser deine Finger sind, desto mehr Spaß macht dir das Spielen, weil du zum Erlernen neuer Takte weniger Zeit brauchst.

Wie die andern schon gesagt haben, besorg dir nen Lehrer. Sehr wichtig. Aber genausowichtig ist die Wahl des Lehrers. Wenn du dir einen klassischen Lehrer suchst, sei dir darüber im Klaren, dass er eventuell keine Ahnung von Keyboards, deren Klang, deren Spielweise und anderen Musikrichtungen als Klassik, Musical und Ragtime hat (zumindest war das bei meinem Lehrer so). Wie bereits gesagt würde ich dir einen Lehrer empfehlen, der Jazz und Rock Piano unterrichtet. Dann kannst du auch mehr Gitarren und Schlagzeugkenntnisse mit einfließen lassen.

Soweit mal.

Gruß
Count
 
Leg dir ein Digital Piano oder ein Keyboard zu, das mehrer brauchbare Sounds hat. Ich denke nicht, dass du in einen Flügel investieren wirst.

Also wenn wirklich der Wunsch da ist und das finanzielle stimmt, sollte man schon über ein richtiges Instrument nachdenken. Es muss ja nicht gleich ein Flügel sein, aber ein gebrauchtes Klavier bekommt man schon günstig. Am besten jemanden mitnehmen, der Klavierspielen kann und der dir sagen kann, ob das Klavier, für welches du dich evtl. interessierst, auch in Ordnung für dich ist!


Wenn du dir einen klassischen Lehrer suchst, sei dir darüber im Klaren, dass er eventuell keine Ahnung von Keyboards, deren Klang, deren Spielweise und anderen Musikrichtungen als Klassik, Musical und Ragtime hat (zumindest war das bei meinem Lehrer so).

Dieser Erfahrung kann ich nur zustimmen. Hatte jahrelang klassischen Unterricht und wollte aber unbedingt in die Blues-Schiene in der Zeit. Daraufhin hat sich meine damalige Leherin irgendwelche Licks aufgeschrieben aber sie wollte, dass ich das genau (!!) in Time, also auf die Zählzeit genau, spiele. Nunja...beim Blues kommt das denke ich nicht unbedingt darauf an, ob man nun auf den ZZ drauf ist, sondern ob man das Feeling rüberbringt! Aber das konnte sie einfach nicht vermitteln damals.


Wie bereits gesagt würde ich dir einen Lehrer empfehlen, der Jazz und Rock Piano unterrichtet. Dann kannst du auch mehr Gitarren und Schlagzeugkenntnisse mit einfließen lassen.

Nunja, wenn man wirklich bei 0 anfängt, ist klassischer Unterricht schon sehr wichtig (meine Meinung. Hier streiten sich auch manchmal die Gelehrten). Mein Rat: Fange mit klassischem Unterricht an. Da bekommst du die Basics beigebracht. Handhaltung, viele viele Fingerübungen und Etüden, etc. Später kannst du dir einen anderen Lehrer suchen, der mehr Richtung Jazz geht. Dann bringst du nämlich viel bessere Voraussetzungen dafür mit :) Und überhaupt schlage ich vor, ab und zu den Lehrer zu wechseln, weil verschiedene Lehrer auch verschiedene Techniken haben, einem etwas beizubringen. Und da ist es ganz wichtig, zu lernen, abzugucken und verschiedene Techniken kennenzulernen !
 
Ich denke nicht, dass dich ein pures klassisches Klavierstudium hier weiterbringt, denn vorallem als Tontechniker hast du es viel öfter mit Keyboardern zu tun......

Leute! Ihr habt den ursprünglichen Beitrag nicht richtig gelesen, darum geht es hier nicht. CT möchte Tontechnik studieren. Dazu muß er aber eine Aufnahmeprüfung machen, und genau bei der wird verlangt, dass er ziemlich gut Klavier spielen muß. Fragt mich jetzt nicht, warum das so ist, aber genau so isses. Ich kenne da einen, der gerade zum zweiten mal die Aufnahmeprüfung versucht, und der spielt bereits ziemlich gut. Trotzdem hat ihn beim erstenmal zerrissen. Tja.....
 
@Counterkiller:
Sorry, aber dein Beitrag klingt irgendwie nach "Rockpiano, Keyboard: cool - Klassik, Klavier: böse"...
 
Mein Rat: Fange mit klassischem Unterricht an. Da bekommst du die Basics beigebracht. Handhaltung, viele viele Fingerübungen und Etüden, etc. Später kannst du dir einen anderen Lehrer suchen, der mehr Richtung Jazz geht. Dann bringst du nämlich viel bessere Voraussetzungen dafür mit :)
Es gibt auch Jazz-/modernen Klavierunterricht, der bei 0 beginnt und die Basics rüberbringt. Etüden und Technikübungen gibt es auch in der Jazzschiene genug (z.B. Schmitz, Peterson). Wobei es natürlich schon aus "Allgemeinbildungsgründen" nicht schadet, mal einen Blick auf Klassik zu werfen. ;)
 
Es gibt auch Jazz-/modernen Klavierunterricht, der bei 0 beginnt und die Basics rüberbringt. Etüden und Technikübungen gibt es auch in der Jazzschiene genug (z.B. Schmitz, Peterson). Wobei es natürlich schon aus "Allgemeinbildungsgründen" nicht schadet, mal einen Blick auf Klassik zu werfen. ;)

Nochmal, wenn ich mich nicht irre, muß er eine Klavier-Aufnahmeprüfung machen und dabei (wie so oft) aus drei Epochen vorspielen. Kann Jazz dabei sein, Klassik ist aber MUSS!
Jedenfalls wurde mir das von einem Kandidaten so erzählt.

Cheers,


@Jay: Ne Peterson-Schule hast Du auch? welche denn? Ich habe da auch noch so eine aus meiner Jugend Maienblüte.
 
Nochmal, wenn ich mich nicht irre, muß er eine Klavier-Aufnahmeprüfung machen und dabei (wie so oft) aus drei Epochen vorspielen. Kann Jazz dabei sein, Klassik ist aber MUSS!
Jedenfalls wurde mir das von einem Kandidaten so erzählt.[...]

Ist das vielleicht das (Diplom-)Tonmeisterstudium?
Da sind die Anforderungen nämlich wirklich sehr ordentlich. Brauchst praktisch die vollen Voraussetzungen für ein Klavierstudium + Technikkenntnisse.
"Tontechniker" ist sowieso kein rechtlich geschützter Begriff in D, insofern sollte der Threadersteller mal sagen, was er konkret vorhat (Toningenieur/Tonmeister?)

@ CT:

Vielleicht kannst du uns mal nen Link zu der Uni/Musikhochschule geben, wo du u.U. studieren willst. Die haben mit Sicherheit Beispiele für das verlangte Niveau bei der Aufnahmeprüfung. "Professionell" ist eben relativ.
 
woooww...ganz schön viele antworten ;) erstmal danke für die vielen brauchbaren einschätzungen und ratschläge.

alsoo: ich möchte in detmold diplom-tonmeister studieren(auch berlin steht in betracht), und ich denk mal mit professionell wird jetzt bestimmt kein konzertpianist verlangt (wobei wer weiss :rolleyes: )

auzug von der website:

Vortrag von zwei Klavierwerken mittlerer Schwierigkeit aus der Literatur verschiedener Epochen: z. B. J. S. Bach: Französische Suiten; Haydn: Sonate g-Moll; Chopin: Walzer a-Moll; Bartok: Sonatine.

zuerst muss mich mir wohl ein anständiges digital-piano+lehrer holen, da für ein richtiges platz und geld fehlen...

konntes es jedoch nicht mehr aushalten, mit üben anzufangen ;) mir hats besonders die mondschein sonate von beethoven angetan, ist recht einfach finde ich...hab mir in 6 stunden die ersten 8 takte beigebracht, jedoch auf einem billigen midi-keyboard und "the grand". hier könnt ihr mal reinhören:


oder sollt ich lieber aufhören schon zu üben? nicht das ich mir ne' schlechte technik beibring...

Pille: Ich kenne da einen, der gerade zum zweiten mal die Aufnahmeprüfung versucht, und der spielt bereits ziemlich gut. Trotzdem hat ihn beim erstenmal zerrissen. Tja.....

ob das spielen alleine ausschlaggebend für das nicht bestehen war, bleibt jedoch fragwürdig...
 
Moin CT,
hab gerade mal in deine Aufnahme reingehört. Wenn du bei 0 angefangen und dir das selbst innerhalb kurzer Zeit allein beigebracht hast, dann alle Achtung, das zeugt von Talent.
Ich will aber auch drauf hinweisen, dass genau dieses Üben auf einem billigen Keyboard ohne Lehrer sehr problematisch ist. Man hört bei deiner Aufnahme deutlich verschieden starke Anschläge bei den Achteltriolen, sehr unterschiedlich in der Stärke.
Wenn in Takt 5 die Melodie über den Achteltriolen einsetzt, bist du rhythmisch falsch.
Die Melodie ab Takt 5 sollte legato gespielt werden und deutlich gegenüber der Triolenbegleitung(auch in der Stärke) hervorgehoben werden, quasi gesungen werden.
Kleine Verzögerungen sind ebenfalls zu hören.
Mir ist klar, dass man auf einem Keyboard mit Plastiktasten so ein Stück nicht angemessen spielen kann.
Mein Vorschlag ist: Warte mit solchen Stücken, bis du ein gutes Digitalpiano und einen Lehrer hast und spieltechnisch weiter bist.
Ein einfaches Stück, technisch gut gespielt, halte ich auf jeden Fall für besser, als schwierige Stücke ewig zu üben, gerade am Anfang.
Wenn du nicht mehr warten kannst, würde ich an deiner Stelle einfache Etüden und kleine Sonatinen üben(Geläufigkeit kann man auch am Keyboard üben).
Der erste Satz der Mondscheinsonate ist zwar technisch nicht übermäßig anspruchsvoll, aber vom Ausdruck durchaus. Und das kann man nur erreichen, wenn die Technik beherrscht wird.

Beste Grüße und nix für ungut
Effjott
 
Jep, schließe mich meinen Vorrednern an, ein Lehrer muß her und ein Instrument mit vernünftiger Hammermechanik. Wenn The Grand bei dir zufriedenstellend läuft, reicht es eigentlich auch, wenn du dir ein reines Masterkey holst (Doepfer oder so), da das Software-Piano eine bessere Dynamik hat als die meisten Digitalpianos.
 
Ich bin der Meinung, es gibt kein Talent in technischer Hinsicht, die musikalische Interpretation fällt dagegen wohl dem einen leichter, weil er seine Gefühle beser ausdrücken kann und halt einer von vielen verschieden Charaktertypen ist.
Naja, was ich sagen will, es gibt nicht Talent, sondern Übungsmethoden, bzw ist die Fähigkeit, die Übungsmethoden richtig anzuwenden das "Talent" die erforderliche Spieltechnik schnell zu erwerben.
Vorraussetzung für die Technik ist jedoch eine genaue Kenntiss der Musiktheorie (insbesondere im Rhythmischen, Harmonielehre kann dir sehr hilfreich sein wenn du nach Leadsheet spielst und dir deine eigenen Akkorde bzw. deinen Fingersatz basteln musst).

Könnte jetz auch noch stundenlang weiterreden, aber auch diese HP empfehlen, die ein Buch über richtige, moderne, musikalische Übungsmethoden beeinhaltet.
http://foppde.uteedgar-lins.de/foppdekomplett.html#preface

Desweiteren, zur Übersicht und Erläuterung einzelner, beim Klavierspielen wichtiger Bewegungen, empfehle ich dir "On Piano Playing" von Sandor, das hilft einem "schlechte Angewohnheiten" in der Technik zu vermeiden. Das Buch gibts aber bei Amazon nur auf Englisch. (Meiner Englischnote in der Schule hat das aber zumindest gut getan :))
 
danke für die tipps. werd mir die bücher mal anschauen.
zu den masterkeyboards: stimmt, das wär auch möglich, nachteil is halt ich muss jedes mal den pc anmachen und unbedingt billiger als ein digitalpiano ist z.B. das doepfer (~1000 €) nicht. ist vielleicht der falsche thread, aber gibts da auch was günstigeres?

zum talent: talent ist für mich ne mentale einstellung: was trau ich mir zu, lebe ich die musik? usw... in jedem steckt ein musikalisches genie, jedoch möchte das nicht jeder sein.
 
ob das spielen alleine ausschlaggebend für das nicht bestehen war, bleibt jedoch fragwürdig...

doch, leider! Es sei denn ich wurde angelogen, was ich mir aber andererseits nicht vorstellen kann.
Nimm den instrumentellen Teil mal nicht auf die leichte Schulter
 
Hm...
Kann nur aus eigener Erfahrung sprechen:
-Übe seit 1.5 Jahren 5 h am tag(klar,je nachdem,schaff ca. 30h/woche)
Folge:wenig privatleben,schlechte noten-geh auf ein musisches:D
-lohnte sich:great:
-habe einen excellenten Lehrer,aber nur ne´ halbe h Unterricht
-um richtig gut zu werden,musst du dich voll auf darauf einlassen
willst du das?(siehe punkt 1-3)
-musst ja nicht gleich Konzrtpianist werden,mit eifer schaffst du die prüfung bestimmt!:)
 
Beschäftige dich schon von Anfang an intensiv mit wichtigen klassischen Komponisten:
Beethoven, Chopin, Mozart, Bach
( Wenn du dich mit diesen Komponisten beschäftigt hast, hast du auch keine Probleme mehr, Stücke von Schubert, Schumann, Liszt, Rachmaninov, Bartok, Haydn ... zu interpretieren)

Denn bei der Aufnahmsprüfung kommt es nicht nur darauf an, wie gut deine Technik ist, sondern ob du auch die Musikstücke auch im richtigen Stil spielen kannst. - Achte deswegen auch auf die genaue Länge der Notenwerte, die Artikulation und die Phrasierung, stell dir die Melodie in den Stücken singend vor, und lerne Stücke von wichtigen klassischen Komponisten immer auswendig.

Technik + Theorie - Verbesserungen :
Spiele auch von Anfang an täglich hauptsächlich Dur - Tonleitern, Akkorde + Umkehrungen und Akkordzerlegungen ( auch Moll - Tonleitern ... ), und denke dabei immer an die Harmonik und den Quintenzirkel. Wenn du allgemein immer in Harmonien denkst, machst du größere Fortschritte. Außerdem verbessert sich dabei gleichzeitig deine Technik.
Spiele auch oft Kadenzen: C - F - G7 - C ( in allen Tonarten )

Lerne auch die Bluestonleiter und die Pentatonik, spiele viel Boogies und Blues -Stücke , Jazz -Standards und improvisiere dazu.

Steig auch gleich in eine Band ein (Pop /Rock /Funk oder Jazz ... ), damit du Auftrittserfahrung bekommst und mit den wichtigsten Harmonien vertraut wirst: C, Cm, C vermindert, übermäßig, sus4, sus2, C7, Cm7, C13 ( in allen Umkehrungen und Tonarten)

...

das ganze jeden Tag mindestens 2 Stunden üben !!! :great:
 

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