History schrieb:
...und so nebenbei, daß die Asienproduktion künstlich von ihren Mutterfirmen auf einem niedrigen Niveau gehalten wird, scheint mit doch etwas weit hergeholt.
Wohl kaum, wenn man bedenkt, dass in bestimmten asiatischen Töchtern einfach keine besseren Hölzer verbaut werden. Das hat weniger mit Know How zu tun, sondern damit, was man eben verbaut. Und Customshop-Mahagoni kommt nun mal nicht in eine Epi.
Würde man das gleiche Material in die gleiche programmierte Customshop-CNC-Fräse stecken, mit dem Unterschied, dass sie nicht in den USA, sondern in China stehen würde, käme da so ziemlich das gleiche raus. Macht man aber nicht. Und da steckt wohl eindeutig ne Intention dahinter.
Dass es anders geht, sieht man an High-End Produkten aus Asien, die, wie du schon sagtest, auch ordentlich Schotter kosten. Und genau deshalb baut Gibson keine High-End-Gitarren in China, weil sich das, auch bei gleicher Produktqualität, nicht so gut verkaufen würde. Die Kunden sind nun mal doof und schwören auf made in USA, schwören auf ein Label, auf eine Legende. Würde man eine echte USA-Gibson unter Epi-Label verkaufen, könnte man schon nicht mehr die gleichen Preise verlangen. Auch wenn es absolut gesehn eine exzellente Gitarre wäre.
Insofern ist es genial, die Originale weiterhin in den USA zu bauen, da kann man, neben dem echten Wert der Gitarre, auch noch was für den Namen draufschlagen. Und nebenbei bewusst niedrig gehaltene Kopien aus Fernost zu verscherbeln, die zwar keinen Namen, aber halt trotzdem großen Absatz haben, weil sich die Masse eh keine 2500+ Gitarre leistet. Und diese Billiggitarren sind dann halt in Fernost noch billiger zu machen, weil es billiges Material UND billige Arbeitskraft ist.
Insofern wäre es Unsinn, es genau umgekehrt zu machen, billiges Material in den USA zu verbauen und gutes Material in Asien.
Wenn man dann bei den USA-Gibsons noch dazuschreibt, dass nur eine echte Gibson eine Gibson ist, und bei den Epis, dass eine von Gibson autorisierte Kopie natürlich schon fast das Original ist und viel besser als alle anderen Kopien, dann geht die Rechnung auf. Die Masse kauft Gitarren aus billigen Materialien und aus billiger Arbeitskraft, Gitarren, die preislich erheblich unter den Originalen liegen. Und die paar, für die es egal ist, ob eine Gitarre 2000 oder 3000 Euro kostet, kaufen die echte aus den USA, auch wenn man dort noch nen Aufpreis für den Namen zahlt. Das macht in dem Bereich den Kohl aber nimmer fett.
Dass Fernost kein Knowhow hätte, mit guten Hölzern umzugehen, halte ich für ein absolutes Gerücht. Yamaha hat 5 mal so lange Erfahrung mit Instrumenten wie junge Firmen wie Taylor oder PRS.....und die High-End Acoustics, auf denen auch ein Segovia spielte, zeigen das auch sehr schön.
Es kommt nur drauf an, was man bereit ist, reinzustecken. FACHkräfte und Know How gibts in Asien genauso wie in den USA oder von mir aus Spanien....das meiste machen eh angelernte Arbeiter, auch ind en USA. Wo legen die echten Gitarrenbauerprofis schon noch Hand an...nur bei den edelsten Customs. Aber ne Gibson Standard ist Fließband-Produkt.