Probleme mit (Jazz?) Akkorden

  • Ersteller pc-power
  • Erstellt am
ist ja alle schön und gut und auch sehr informativ :great:

aber nicht jeder, hat die ambitionen z.b. in einer big band zu spielen :)

bei mir lief das ganze eher "andersrum".
ich hab für meine eigenen ideen immer sehr viel ausprobiert. u.a. "schräge" akkorde.
einfach n`biselle "finger verknoten" gespielt und geguckt, was dabei herauskommt, und was sich davon evtl. für eigene sachen verwenden läßt.

irgendwann wollt ich dann auch "wissen", was ich da eigentlich spiel, weil wirklich "schräg" hat es mit der zeit auch nicht mehr geklungen...
somit hab ich mich ein wenig mit dem aufbau von akkorden beschäftigt.
zugegeben - allerdings nie in dem ausmaß, wie ihr es beschreibt.
wie schon gesagt: sehr informativ und interessant aber für die meisten in diesem maße - man verzeihe mir die *harte* wortwahl - unnötig und überflüssig und auch nicht unbedingte vorrausetzung um damit kreativ umgehen zu können oder zu arbeiten :)

trotzdem aber: jedem viel spaß damit. ein "fehler" ist es sicherlich nicht, sich damit auszukennen :great:

gruß
 
Bei deinem Griffbeispiel hoffe ich doch, dass es ein Versehen war, beim D ein A in den Bass getan zu haben ;)

Ganz und gar nicht. Durchaus kann das A im D-Chord "unten" sein. Dafür gibt es 3 Gründe:

1. IM (jazzigen) Bigband-Spiel ist es für die Funktion der Rh-Gitarre in der Regel völlig unerheblich, welche Akkordumkehrung gespielt wird.

2. Es gehört zur Natur des BB-Sounds, dass eben nicht alle Harmonieinstrumente immer den Grundton unten haben. Macht der Keyboarder ja auch nicht. Vom Denken des "Zu-Hause-Allein-Spielers" kann und darf man sich da völlig frei machen, da die Gitarre "nur" noch 1 Instrument unter vielen ist.

3. Das aus dem BigbandJazz stammende Spielkonzept der "String-Sets" - für alle Akkorde durchgängig nur bestimmte Saiten zu verwenden (z.B. nur 3,4,6 oder nur 2,3,4,5 oder nur 2,3,4) - führt ganz automatisch dazu, dass ständig Umkehrungen entstehen. Ja, es muss nicht einmal der Grundton immer enthalten sein, dafür ist schließlich der Bass zuständig und je nach Arrangement viellicht auch noch en bestimter Teil der Bläser. (Die Extremform davon ist das "Two-Note-Comping", wo die Gitarre ausschhließlich 3/7 spielt - oder im Rock 1/5).

Immerhin muss man sich als Gitarrist klarmachen, dass man ein 6-stimmiges Instrument spielt und damit auch eine Menge Unheil anrichten kann ;) Nicht umsonst sind ja die Powerchords im verzerrten Bereich so beliebt, weil sie halt mehr Druck machen als vermatschte 6 Töne.

Faustregeln deshalb immer

A. Je mehr Musiker in der Band sind, um so weniger Stimmen spielt der Gitarrist.

B. In der kleineren Band: Je mehr Stimmen der Keyboarder spielt, desto weniger Stimmen spielt der Gitarrist.

C. Je verzerrter, desto weniger Stimmen spielt der Gitarrist.

D. Je besser ich im dicken Bandgefüge noch definiert sein will, desto weniger Stimmen spiele ich (und nicht desto mehr). Dazu muss ich aber wissen, wo und was ich reduzieren kann. Sonst passiert die typische fatele Spirale: Überlagerung mehrfachgespielter Stimmen und Frequenzen ---> "ich hör mich nicht", ---> jeder macht deshalb lauter ---> nix wird besser. UNd am Ende hat der Mann am Mischpult eh immer Schuld.

*schnipp*

Ich spiele natürlich auch gerne die Akkorde mit schönen Erweiterungen ;) Aber gerade weil das gut klingen und wirken soll, muss das reduziert werden. Nettes Beispiel:

G maj7/9. Den kann ich 5-stimmig hinfriemeln, bis mir die Finger brechen. Aber einfacher zu spielen und vor allem, mich im Bandgefüge schön präsent zu machen, statt mal wieder den Amp lauter zu machen, kommt er ganz simpel so:

E--------------------------
H---7--(F# = maj7)-----------
G---7--(D = 3)---------------
D---7--(A =9)-----------------
A--------------------------
E---(3)-------------------- = Grundton G kommt eh vom Bassisten, deshalb nur zur Soundkontrolle zuhause mitzuspielen
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Hans_3: bis jetzt mit der beste beitrag (#22) :great:

Deine "faustregeln" und Dein "reduzieren" sind sehr, sehr gute, effektive tipps.

nicht nur im jazz sondern gerade auch im metal bereich kann man sehr vielfältige stimmungen z.b. damit erzeugen, daß man die akkorde, und sei es z.b. nur ein powerchord, auf die instrumente "aufteilt".

z.b. : bass -> grundton, gitte1 -> quinte, gitte2 ->oktave.

natürlich geht dabei jede erdenkliche intervall kombination oder umkehrungen davon.
das ergebnis kann einen mal so richtig "wegblasen" oder einen schauer über den rücken jagen...

gerade bei dem im metal doch sehr gain lastigen sound, bekommt man so denoch ein klares, differentziertes, druckvolles ergebnis.

wenn man damit mal ein wenig experimentiert - also mit den unterschiedlichen intervallen und klangfarben - ergeben sich aus kreativer sicht fast unerschöpfliche möglichkeiten :)

gruß
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben