Probleme mit 1-3-5 beim Akkord

  • Ersteller milamber
  • Erstellt am
Ich kann das als Anfänger ebenfalls bestätigen. Riesige Probleme in der Dynamik und schnell Schmerzen und Verkrampfungen auf ungewichteten Tasten. Dann auf gewichtete Tasten umgestiegen und es ging auf Anhieb besser!

Natürlich geht das besser auf gewichteten Tasten. Das ändert aber nichts daran, dass die aufgeführte Übung die zielführendste ist, und eben genau die von einem Anfänger geübt werden sollte, und keine andere.

Alles andere führt dazu, dass man sich falsche Dinge angewöhnt, die noch viel schwieriger wieder zu beseitigen sind.

Anders gesprochen: Es hilft nicht, eine Gymnastikübung mit Schwung unter Ausnutzung falscher Bewegungen auszuführen, auch wenn man damit erst mal schneller eine ansehnliche, aber gelenkzerstörende Performance erreicht.

@Dirk: Die Stützfinger-Übungen, die du vorgeschlagen hast, würde ich im konkreten Fall nicht verwenden, denn sie führen, falsch ausgeführt, dazu, dass im Handrücken noch mehr Spannung aufgebaut wird. Sie sind aus der Schule der Geläufigkeit von Cortot.

Viele Grüße

Dana
 
mir ist schon klar, dass ich als Gitarrist nicht sofort Klavier spielen können muss. Mir gings eher darum, dass ich als Gitarrist einfach schon eine gewisse Kontrolle über meine Finger habe und dass mir die Bewegungen meiner Finger bewusster sind. So kann ich diese auch entspannter bewegen.

Meine Hand ist nicht gekrümmt beim Keyboard spielen, wenn sie es wäre, dann hätte ich ja eher weniger Probleme mit dem 4. Finger. Eine flachere Hand führt bei mir mehr dazu, dass der 4. Finger sich mitbewegt. Die Bewegung ist ja dann eher nur im ersten Gelenk. Bei Bewegungen aus dem 2. Gelenk kann ich meine Finger viel unabhängiger bewegen.
(Ich habe hin und wieder lange Fingernägel an der rechten Hand und ich habe noch nie mit denen die Klaviatur beim spielen berührt.)

@Dana
was Du zu "Finger oben halten" bzw. "die richtigen Finger senken" sagst, ist ja richtig. Aber es kommt auf das gleiche hinaus. Wenn Du 3 und 5 senkst, muss 4 oben bleiben. Das kann man so oder so sehen :).
Wenn ich meine Hand locker in der Luft halte, kann ich 3 und 5 nicht senken, ohne dass 4 mitgeht. (Aus dem ersten Gelenk)
ich werde Deine Übungen ausprobieren. Es ist aber erst der letzte Teil mit 3-5 runterdrücken, der mir Probleme macht.

Beim Gitarrespielen ist die Bewegung eine andere, da ich zum einen (wie schon richtig bemerkt) gekrümmte Finger habe und zum anderen nur einen Hub von höchstens mal 1cm. Im Normalfall aber viel weniger. Die Finger schweben direkt über den Saiten und die eigentlich Tonerzeugung spielt sich im mm Bereich ab. (na ja, es sei denn man hat eine beschissene Saitenlage ;)).
Beim Klavier ist ja schon allein der Weg der Taste bis zum vollen Anschlag viel größer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab gerade was ausprobiert. Bei mir ist ebenfalls so, dass ich bei freischwebender Hand nicht 3 und 5 beugen kann, ohne dass sich 4 ebenfalls bewegt. Aber vielleicht hilft ja folgendes: Stelle mal 3 und 5 auf die Tasten oder eine Tischplatte und versuche, dass Gewicht Dienes Armes nur mit diesen beiden Fingern zu tragen. Ob der 4. dabei die Tasten oder die Platte berührt, ist erstmal nicht so wichtig, wichtig ist nur, dass er anders als die anderen keinerlei tragende Funktion haben sollte und genausogut fehlen könnte (was aber schade wäre).
 
@Dana
was Du zu "Finger oben halten" bzw. "die richtigen Finger senken" sagst, ist ja richtig. Aber es kommt auf das gleiche hinaus. Wenn Du 3 und 5 senkst, muss 4 oben bleiben. Das kann man so oder so sehen :).

Kommt es eben nur in der Theorie. Wenn Impulse und Lastwechsel beteiligt sind, ist es ein großer Unterschied, ob ich mich an

lim (x->0) 1/x

von den positiven oder den negativen Werten nähere. Einmal habe ich nur positive, und einmal nur negative Werte im Spiel beteiligt. Die Null ist nur ein "instabiler" Zwischenzustand. Plus und minus unendlich sind unterschiedlich. In dem Moment wo ich von + aber nach - schwappe, und nicht deutlich auf einer der beiden Seiten bleibe, kriege ich ein Kuddelmuddel. Wenn der Kuddelmuddel Lastwechsel heißt, oder Impulsumkehr, dann gibt das Chaos, und es holpert ganz gewaltig.

Einen ganz ähnlichen Umstand gibt es auch, wenn man Klavierspielt. Die Handhaltung, die du beim Absenken auf die Tasten hast, gibt vor, auf welcher Seite (+ oder -) du dich gerade befindest. Wenn du auf derselben Seite bleibst, dann ist die Bewegung flüssig. Wenn du die Haltung durchbrichst, dann wird es schwierig, gleichmäßig zu spielen.

Dieses Phänomen gibt es gleich in mehrfacher Ausführung, immer wenn Polaritäten des Körpers beteiligt sind:

- In die Tasten hineindrücken oder die Tasten zu sich her ziehen
- Zu den Bässen oder Höhen hin spielen (versuch mal 1-2-3-2-1 genauso flott zu spielen wie du 1-2-3-4-5 in Serie spielen kannst)
- Das Hangelenk rechts oder links kreisen während Du eine Figur spielst
- Und eben auch die Finger absenken oder die Finger heben

Im Idealfall, bei der technisch perfekt ausgebildeten Hand, bewegt sie sich immer mehr oder minder nahe bei dem optimalen Zwischenzustand und kann fließend drüber hinweg spielen. Da sieht man fast gar nicht mehr, dass es einen Unterschied gibt, wenn man sie beobachtet. Dorthin ist es aber ein langer Weg.

Dasselbe Phänomen haben Sänger bei Registerbrüchen. Bis eine Stimme wirklich sauber über die Registergrenze hinwegsingen kann, dauert es ewig, und manche schaffen es nie.

Bis dorthin ist es aber, wenn man flüssig singen oder spielen will, zielführend innerhalb eines Registers zu bleiben.

Dazu musst Du dir bei deinem Spiel den Unterschied zwischen "heben" und "absenken" erst einmal bewusst machen. Da passiert tatsächlich etwas unterschiedliches im Zusammenspiel der Körpers, auch wenn dir das theoretisch quasi erst einmal auf dasselbe rauskommen mag.

Es macht eben doch einen Unterschied ob der Löffel zum Mund, oder der Mund zum Löffel kommt.

Viele Grüße

Dana
 

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