Hm, ich kenn' das von der Bühne ... Als 95%-Plek-Basser kann ich zuhause oder im Proberaum laaaange durchrocken, live geht's aber immer mit mir durch, bis ich mir die komplette Vorderseite der Hand an der Bridge aufreisse und das Handgelenk bis zum totalen Gelenkkrampf strapaziere - gut, ein bissl Blut auf der Bühne ist der Black-Metal-Performance zuträglich
Aber schon blöd, wenn man dann zwei, drei Tage mit schmerzender Pfote rumrennt, grade wenn man dann ab und an, wie's der Zufall will, auch mal zwei Shows hintereinander spielen muss.
Kann dir das also gut nachfühlen, denke, das lässt sich in ähnlicher Weise auch auf's Fingerspiel übertragen. Was ich bei mir auf jeden Fall merke: Ohne Amp zuhause spielen fördert das noch mal ziemlich, da ist man schon seeehr versucht, schon im "Grundlevel" härter reinzulangen. Für Probe oder insb. bei mir Bühne verschiebt man dann aber die Skala ungewollt insgesamt nach oben. Drum hab' ich mir für daheim den Bass Microcube geholt, der grade bei lauthöriger-Altbauwohnungs-Mitternachts-Level immer ncoh ordentlich klingt, und auch 'n sehr geiles Kopfhörer-Signal liefert.
So kann man den Kraftaufwand, den man bei entspanntem Spielen aufbringt, schon mal gut minimieren, und langt - so zumindest mein Eindruck - auch in "enthemmteren" Momenten des (Basser!-)Lebens net ganz so heftig rein
Ansosnten, live wie auch im Proberaum hlft nix besser als gutes Monitoring bzw. ein gut engestellter, ausreichend hörbarer Amp. Mangelhaftes Monitoring, oder 'ne schwache Backline-Gurke zur Mitbenutzung, das führt schon automatisch dazu, dass man kräftiger reinhaut als nötig
Zu guter Letzt', bei mir hilft es ganz gut, auch zuhause mal "Exzessiv-Bassen" zu üben. Also fetten Song als Playback, Bass umschnallen - am besten mit Wireless, wenn einem seine Wohnzimmereinrichtung lieb und teuer ist
- und wie blöd durch's Wohnzimmer springen und abrocken
Dabei (oder zumindest danach) aber bewusst analysieren, wie viel Kraft man dabei verwendet, und sukzessive auf eine sinnvolles Maß runterschrauben - dann kriegt man das mit der Zeit ganz automatisch rein, und muss sich nicht bei Gig oder Probe immer bewusst zurückhalten. Letzteres hat auch bei mir nie funtkioniert ... So sehr will man sich in der Situation gar net unter Kontrolle haben, also muss das unbewusst ablaufen, und das lässt sich trainieren!
Nix gegen einen harten, knackigen Anschlag, viele Sounds sind geprägt davon - aber auch bei 'nem Kräftigen Flea-Sound gibt's ein Zuviel des Guten, auch (und gerade) für so was ist ein kontrollierter Anschlag wichtig, wenn man 'nen Gig durchstehen will
Wenn mich auch nicht interessiert ob Mannheim im Norden liegt oder in der mitte, alles was über der Donau liegt is mir wurscht.
Bruder im Geiste