Vielleicht liegt das Problem auch an zu viel Effekten in den Vocals?
Manche Leute glauen sie müssten in den Stimmen eine Halldichte haben so wie in einer riesigen Kathedrale.
Ich persönlich mag fast trockene Sounds in den Stimmen viel lieber. Das lässt den Stimmen ihren natürlichen Druck und erhält die Sprachverständlichkeit.
Langer Hall auf den Stimmen und fette Gitarren, da hat die Stimme keine Chance, egal wie gut das Holz der Anlage spielt!
Bei meiner Vorgängerband kann ich das heute noch so beobachten. Gute PA aber dennoch schlechte Sprachverständlichkeit in den Stimmen. Der Grund sind zum einen falscher Aufbau und fast immer grundlegend falsche Ausrichtung der Tops, und zum anderen die intensiven Effekte auf Stimmen und Akustische.
Auch die Sub Aufstellung darf man nicht unterschätzen. Wer meint er könnte die Teile beliebig hinstellen wo gerade noch Platz ist der irrt!
Ich kenne nur zu gut die Problematiken die man gerade in kleinern Lokalitäten hat wenn man das Holz platzieren will.
Manchmal muß man wirklich dreimal überlegen um noch einen akzeptablen Kompromis zu finden.
Auch in grösseren Lokalitäten werden gerne Fehler gemacht, z.B. wen die Bühne in der Mitte steht und man "in die Breite" spielen muß. Die Tops stehen oft zu weit auseinander, das eine Top strahlt nach links, das andere nach rechts, weil angeblich die Leute links und rechts von der Bühne ja auch was hören wollen. So lautet dann zumindest immer die Begründung für den Aufbau.
Stellt man sich als Zuhörer dann in die Mitte vor der Bühne dann hört man einen Sound als hätte man einen gewaltigen in der Krone sitzen. Dazu noch ordentlich Effekte auf den Stimmen und man fühlt sich wie im Vollrausch, alles klingt wie vernebelt, obwohl man keinen einzigen Tropfen getrunken hat.
In meiner aktuellen Band mischen wir auch selbst von der Bühne. Es hat mich etwas Überzeugungsarbeitet gekostet meine Mitmusiker davon zu überzeugen dass weniger Effekt auf den Stimmen in der Summe betrachtet trotzdem mehr ist. Der Bandsound wirkt differnzierter und kompakter, zudem hört man einzelne Stimmen in den Chören besser, und auch der individuelle Charakter jeder einzelnen Stimme bleibt besser erhalten.
Weitere Vorteile: Wenn der (oder die) Sänger unbedingt Effekt auf ihren Monitoren haben wollen (oder müssen?) dann verringert sich die Neigung zu Rückkopplungen.
Wir selbst spielen Soul/Funk/Bluesrock.
Ich will dir hier keinesfalls die Modernisierung deiner Anlage ausreden.
Je besser das Equipment desto besser der Sound, gar keine Frage.
Nur, wenn es grundlegende Probleme gibt, und so vermute ich das wenn ich zwischen den Zeilen lese, dann werden die Probleme dadurch nicht behoben. Sie bleiben bestehen, wirken allenfalls nicht mehr so arg auffällig.
Ich hab schon Leute erlebt die mit einer hochwertigen Concert-Aidio es geschafft haben im Biergarten (im Freien wohlgemerkt) einen Sound zu fahren bei dem sich die Gäste tatsächlich massiv beschwert haben!
Die HK-Audio Premium kenne ich nur in der aktiven Variante. Klar gibt's besser klingende Systeme. Aber wenn man damit keine Sprachverständlichkeit und vor allem auch ausgewogenen Sound und Druck hinbekommt dann hat man mit Sicherheit ein anderes Problem als das Holz. möglich wäre vielleicht noch so richtig miserable Endstufe, oder eben das Problem liegt ganz wo anders ....