Vali
Vocalmotz
Achtung, langer Text folgt!
In meiner Band macht sich Verzweiflung breit. Ich glaub, wir stehen kurz davor uns aufzulösen. Ich und die meisten Bandmitglieder wollen das mit aller Kraft verhindern, weil wir diese Band lieben, aber ich bin jetzt völlig ratlos und weiß nicht weiter. Die Privatkrise unseres Bandleaders zieht nämlich die Band runter. Wir reden jetzt nun seit Februar miteinander, aber tendenziell geht es weiter den Bach hinunter. Ich brauche ein paar Meinungen von Außenstehenden, denn die der Bandmitglieder sind stark emotional gelenkt.
Angefangen hat die Geschichte mit der Affäre des Bandleaders mit einem Bandmitglied (nicht ich). Sie sind sich beim Songwriting zu nah gekommen. Mehr will ich dazu nicht sagen *facepalm*. Wie man sich denken kann, blieb die Affäre kein Geheimnis und privat/familiär ging es bei beiden den Bach runter. Sie hat ihre Krise nun überstanden und hat sich von ihrem Mann getrennt. Das Verhältnis zwischen den beiden ist geklärt. Aber sein Verhältnis mit seiner Familie
Es dauerte nicht lange und die Depression war da. Die privaten Probleme zeigen nun Wirkung in der Band. Unser Bandleader, unser kreatives Zentrum, ist wie lahm gelegt. Obwohl er große Ziele mit der Band hat und wir einen detaillierten Plan haben (wollen dieses Jahr unser Debutalbum aufnehmen, die Promomaschine heiß laufen lassen, für viele Veranstaltungen bewerben) hat er keine Motivation, kann sich nicht zum Üben aufraffen und geschweige denn zum Songwriting. Er schafft es noch nicht mal Noten in pdf zu konvertieren und per Mail zu schicken (wir wollen nebenbei noch nen neuen Keyboarder rekrutieren was für einen tollen Eindruck wir hinterlassen ), kann mir noch nicht mal die Demo vom neusten Song per Mail anhängen, weil hat ja alles keinen Sinn. Null Antrieb.
Jetzt meldet sich noch der Bassist, dass er reden will. Entweder wird er verärgert auf den Tisch hauen oder seinen Ausstieg ankündigen. Ich und alle anderen denken an letzteres und den Bandleader zieht das wieder total runter (erst geht der Keyboarder, dann der Bassist = Anfang vom Ende), schafft es nun nicht zum Probetermin zu kommen, heißt bis heute noch nicht geredet.
Wir haben seit Februar viel versucht. Sie wurde aus der Band geworfen. Weil sie aber nicht diejenige mit dem Problem ist, hat der Rausschmiss seinen Zustand merklich verschlimmert. Ich musste seelenklempnern was das Zeug hält. Schließlich durfte sie wieder in der Band einsteigen und es ging ihm emotional wieder besser. Privat tat ihm das allerdings nicht besser. Der nächste Tiefpunkt war erreicht.
Ich und der Bassist schlugen dann vor eine Pause zu machen. Bei meiner Exband blieb wegen der Scheidung des Bandleaders auch alles stehen, ging aber nach der Klärung des Sorgerechts wieder mit der Band weiter. Wir dachten uns, dass er Zeit braucht um sein Leben wieder in den Griff zu kriegen und er seine Kraft dafür erst mal einsetzen soll (für die Scheidung, Problem: er will keine Scheidung, obwohl unserer Meinung nach nichts mehr zu retten ist). Bei dem Vorschlag ging ein Aufschrei durch die halbe Band, eine Pause sei dasselbe wie Auflösung. Wumms, den Bandleader hats wieder runtergezogen. Also proben wir wieder, obwohl er sich kaum motivieren kann.
Den Keyboarder hats nicht mehr halten können (er ging aber angeblich, weil ihn zwei Bands überfordern und er sich für die andere entschieden hat). Wieder ein Tiefschlag.
Für kurze Zeit ging es aber wieder aufwärts, als mehrere Keyboarder ihr Interesse an uns bekunden. Das hat ihn so aufgemuntert, dass sogar ein neuer Song entstanden ist. Wir haben wieder an unseren Plänen gefeilt und ich habe Aufgaben gegeben (jede Woche ein Treffen mit Keyboarder (3-4 Leute), dann den neuen in die Songs einarbeiten) für die Zeit während meines seit Jahren festgeplanten Auslandspraktikum. Jetzt sitz ich hier im Ausland (komm nächste Woche zurück nach D) und muss mir anhören wie sie rumkrebsen. Sie haben es in 6 Wochen nicht gebacken alle Keyboarder zu treffen. Die anderen sollen jetzt die Treffen organisieren, weil er sich nicht aufraffen kann und notfalls sollen wir die Kandidaten halt ohne ihn treffen. Er hat nun die weiße Fahne gehisst und allen gesagt, dass er am Ende sei.
Ach, ich weiß nicht wie es mit uns weitergehen soll. Der Bassist meinte schon, dass wir eigentlich den Bandleader rausschmeißen müssen, weil er uns ausbremst. Aber dann verliert die Band ihre Identität und vor allem ihren Songwriter. Es ist seine Band, seine Songs, seine Vision. Außerdem sind wir inzwischen alle so gut miteinander befreundet. Wir können ihn nicht rausschmeißen.
Ich habe überlegt und denke, er bremst uns so aus, weil er eine so wichtige Funktion in der Band hat. Ich schätze, wir müssen ihn entlasten und Funktionen übernehmen. Vielleicht können wir Frauen in der Band das Songwriting übernehmen, wenn er sich nicht aufraffen kann, ohne ihn Entscheidungen fällen (z.B. welcher Keyboarder, welcher Pressetext, welche Songs aufs Album) usw. Bis es ihm wieder gut geht, soll er also einfach nur sein Instrument spielen. Das Üben können wir ihm allerdings nicht abnehmen hmm, aber wenn ein neuer Keyboarder kommt, geht es vielleicht, wenn wir nur alte Songs spielen. Ich weiß aber nicht, ob ihn das wieder runterzieht, wenn er so entmündigt wird.
Was ich jetzt bald auf jeden Fall machen werde, ist ihn anschreiben, ob er schon professionelle Hilfe hat. Die braucht er nämlich unbedingt. Nicht, dass er sich am nächsten Baum aufknüpft, wenn er doch am Ende sei.
Ach, und wenn wir einfach die Band einschlafen lassen, unsere Pläne einfrieren und auf eine Reunion hoffen Meiohmei, ich hab über 10 Jahre Banderfahrung, aber so viel Drama ist mir noch nie untergekommen.
Was meint ihr? Ist bei dieser Band Hopfen und Malz verloren? Habt ihr Ideen? Ich habe diese Band sehr lieb gewonnen. Es wäre so schade, wenn wir uns auflösen, gerade wo wir doch durchstarten wollten.
In meiner Band macht sich Verzweiflung breit. Ich glaub, wir stehen kurz davor uns aufzulösen. Ich und die meisten Bandmitglieder wollen das mit aller Kraft verhindern, weil wir diese Band lieben, aber ich bin jetzt völlig ratlos und weiß nicht weiter. Die Privatkrise unseres Bandleaders zieht nämlich die Band runter. Wir reden jetzt nun seit Februar miteinander, aber tendenziell geht es weiter den Bach hinunter. Ich brauche ein paar Meinungen von Außenstehenden, denn die der Bandmitglieder sind stark emotional gelenkt.
Angefangen hat die Geschichte mit der Affäre des Bandleaders mit einem Bandmitglied (nicht ich). Sie sind sich beim Songwriting zu nah gekommen. Mehr will ich dazu nicht sagen *facepalm*. Wie man sich denken kann, blieb die Affäre kein Geheimnis und privat/familiär ging es bei beiden den Bach runter. Sie hat ihre Krise nun überstanden und hat sich von ihrem Mann getrennt. Das Verhältnis zwischen den beiden ist geklärt. Aber sein Verhältnis mit seiner Familie
Es dauerte nicht lange und die Depression war da. Die privaten Probleme zeigen nun Wirkung in der Band. Unser Bandleader, unser kreatives Zentrum, ist wie lahm gelegt. Obwohl er große Ziele mit der Band hat und wir einen detaillierten Plan haben (wollen dieses Jahr unser Debutalbum aufnehmen, die Promomaschine heiß laufen lassen, für viele Veranstaltungen bewerben) hat er keine Motivation, kann sich nicht zum Üben aufraffen und geschweige denn zum Songwriting. Er schafft es noch nicht mal Noten in pdf zu konvertieren und per Mail zu schicken (wir wollen nebenbei noch nen neuen Keyboarder rekrutieren was für einen tollen Eindruck wir hinterlassen ), kann mir noch nicht mal die Demo vom neusten Song per Mail anhängen, weil hat ja alles keinen Sinn. Null Antrieb.
Jetzt meldet sich noch der Bassist, dass er reden will. Entweder wird er verärgert auf den Tisch hauen oder seinen Ausstieg ankündigen. Ich und alle anderen denken an letzteres und den Bandleader zieht das wieder total runter (erst geht der Keyboarder, dann der Bassist = Anfang vom Ende), schafft es nun nicht zum Probetermin zu kommen, heißt bis heute noch nicht geredet.
Wir haben seit Februar viel versucht. Sie wurde aus der Band geworfen. Weil sie aber nicht diejenige mit dem Problem ist, hat der Rausschmiss seinen Zustand merklich verschlimmert. Ich musste seelenklempnern was das Zeug hält. Schließlich durfte sie wieder in der Band einsteigen und es ging ihm emotional wieder besser. Privat tat ihm das allerdings nicht besser. Der nächste Tiefpunkt war erreicht.
Ich und der Bassist schlugen dann vor eine Pause zu machen. Bei meiner Exband blieb wegen der Scheidung des Bandleaders auch alles stehen, ging aber nach der Klärung des Sorgerechts wieder mit der Band weiter. Wir dachten uns, dass er Zeit braucht um sein Leben wieder in den Griff zu kriegen und er seine Kraft dafür erst mal einsetzen soll (für die Scheidung, Problem: er will keine Scheidung, obwohl unserer Meinung nach nichts mehr zu retten ist). Bei dem Vorschlag ging ein Aufschrei durch die halbe Band, eine Pause sei dasselbe wie Auflösung. Wumms, den Bandleader hats wieder runtergezogen. Also proben wir wieder, obwohl er sich kaum motivieren kann.
Den Keyboarder hats nicht mehr halten können (er ging aber angeblich, weil ihn zwei Bands überfordern und er sich für die andere entschieden hat). Wieder ein Tiefschlag.
Für kurze Zeit ging es aber wieder aufwärts, als mehrere Keyboarder ihr Interesse an uns bekunden. Das hat ihn so aufgemuntert, dass sogar ein neuer Song entstanden ist. Wir haben wieder an unseren Plänen gefeilt und ich habe Aufgaben gegeben (jede Woche ein Treffen mit Keyboarder (3-4 Leute), dann den neuen in die Songs einarbeiten) für die Zeit während meines seit Jahren festgeplanten Auslandspraktikum. Jetzt sitz ich hier im Ausland (komm nächste Woche zurück nach D) und muss mir anhören wie sie rumkrebsen. Sie haben es in 6 Wochen nicht gebacken alle Keyboarder zu treffen. Die anderen sollen jetzt die Treffen organisieren, weil er sich nicht aufraffen kann und notfalls sollen wir die Kandidaten halt ohne ihn treffen. Er hat nun die weiße Fahne gehisst und allen gesagt, dass er am Ende sei.
Ach, ich weiß nicht wie es mit uns weitergehen soll. Der Bassist meinte schon, dass wir eigentlich den Bandleader rausschmeißen müssen, weil er uns ausbremst. Aber dann verliert die Band ihre Identität und vor allem ihren Songwriter. Es ist seine Band, seine Songs, seine Vision. Außerdem sind wir inzwischen alle so gut miteinander befreundet. Wir können ihn nicht rausschmeißen.
Ich habe überlegt und denke, er bremst uns so aus, weil er eine so wichtige Funktion in der Band hat. Ich schätze, wir müssen ihn entlasten und Funktionen übernehmen. Vielleicht können wir Frauen in der Band das Songwriting übernehmen, wenn er sich nicht aufraffen kann, ohne ihn Entscheidungen fällen (z.B. welcher Keyboarder, welcher Pressetext, welche Songs aufs Album) usw. Bis es ihm wieder gut geht, soll er also einfach nur sein Instrument spielen. Das Üben können wir ihm allerdings nicht abnehmen hmm, aber wenn ein neuer Keyboarder kommt, geht es vielleicht, wenn wir nur alte Songs spielen. Ich weiß aber nicht, ob ihn das wieder runterzieht, wenn er so entmündigt wird.
Was ich jetzt bald auf jeden Fall machen werde, ist ihn anschreiben, ob er schon professionelle Hilfe hat. Die braucht er nämlich unbedingt. Nicht, dass er sich am nächsten Baum aufknüpft, wenn er doch am Ende sei.
Ach, und wenn wir einfach die Band einschlafen lassen, unsere Pläne einfrieren und auf eine Reunion hoffen Meiohmei, ich hab über 10 Jahre Banderfahrung, aber so viel Drama ist mir noch nie untergekommen.
Was meint ihr? Ist bei dieser Band Hopfen und Malz verloren? Habt ihr Ideen? Ich habe diese Band sehr lieb gewonnen. Es wäre so schade, wenn wir uns auflösen, gerade wo wir doch durchstarten wollten.
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