Teure Pulte booten und laden oft auf Linux basiert.
Bei Allen&Heath ist das so, aber nicht bei allen Produkten. Da A&H korrekt vorgeht,
kann man es in den Lizenzbedingungen zu den Produkten erkennen. Dort müssen dann Software-Komponenten unter GPL genannt werden – findet man z.B. auch bei der Panasonic GH5 Kamera, obwohl die sicher kein Linux nutzt, so nutzt sie doch Open-Source-Libraries. Die aktuelle Z CAM Kameraserie basiert komplett auf Linux, aber die sind da nicht so korrekt. Man findet es aber indirekt doch raus.
Die Audio-Verarbeitung erfolgt bei Allen&Heath aber in allen neueren Pulten über FPGAs, d.h. Linux ist hier bei der Steuerung, nicht aber bei der Audioverarbeitung im Einsatz. Völlig verständlich, denn auch das von mir schon lange favorisierte Linux schafft nicht die 0,7msec Round-Trip-Latenz eines SQ-5 (inkl. Processing!).
Harrison hat aus Ardour/Mixbus einen Broadcast-Mixer abgeleitet, werde komplett PC-basiert ist:
Mixbus VBM. Prinzipiell kann man sich sowas mit Ardour oder Mixbus auch basteln. Dass das im Broadcast-Bereich passiert, ist dann auch wieder logisch, denn wenn ich da 50msec später auf Sendung bin als ich spreche, ist das ziemlich egal. Oder bei Video, der Bildmischer braucht eh auch einige Msec für die Verarbeitung.
Beim Lichtpult fällt diese ganze Echtzeit-Audio-Geschichte weg und die Datenmengen sind vergleichsweise winzig, das lässt sich sicher viel leichter mit allgemein verfügbaren Embedded-CPUs realisieren.
Der RaspberryPi 4 mit gut RAM kostet allerdings mittlerweile auch richtig saftig Geld.
Und was den Eigenbauvon Software/Embedded angeht, so ist man eben sein einziger Beta-Tester, während die großen Hersteller spätestens mit dem Release des Bananenprodukts tausende Tester haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass man einen versteckten aber relevanten Fehler nicht findet, ist beim Eigenbau höher. Nimmt man dann die Arbeitszeit, die man noch rausknapst hinzu, so kommt man auch nicht früher zum Ergebnis als wenn man ein fertiges Pult kauft, das ein paar Monate Lieferzeit hat.