So langsam hab' ich die Schnauze voll!!!
Jetzt habe ich doch vor 2 Tagen endlich die LP58 (das Faber Kit) fertig lackiert und jetzt das! Ich habe die Gitarre - nach der letzten Schicht Klarlack - wie alle anderen Gitarren, die ich bisher hier "gebaut" habe, zum Trocknen aufgehaengt und eine Waermelampe davor positioniert. Wie immer, gleicher Abstand, etc. (das Teil ist fest moniert, genau wie der Haken an der Decke zum Halten der Gitarre).
Dann komme ich heute Abend nach Hause, will meinen Kontroll-Schueff machen (checken, ob das Nitro noch ausduenstet
) und dann sehe ich das ...
Na, kann's schon jemand sehen? Lass mal naeher rangehen ...
Das ist doch nicht ...? Das wird doch nicht ...? Doch, genau das ist passiert: Die Naht der Decke ist aufgegangen!
Ihr koennt Euch vielleicht meinen Schock vorstellen. Die Gitarre war nicht mal heiss, eher handwarm. Auf alle Faelle eigentlich nicht warm genug, um eine fest verleimte und gut getrocknete Ahorndecke so zu bewegen.
Nach dem ersten Schockmoment (meine Frau fragte ganz besorgt, ob alles mit mir in Ordnung sei, ich waere so blass ...) musste ich dann doch handeln (nachdem ich den ersten Gedanken, das ganze Teil in die Tonne zu treten verworfen hatte). Ich habe, so gut es ging, versucht, so viel Leim (nix Hide Glue, sondern brutal harten Gorilla Holzeim) wie moeglich in die Nahtstellen zu reiben. Dann wurden flugs zwei Holzbloecke passend zu den Konturen der Paula zurechtgesaegt/-feilt und mit Leder bezogen.
Die Teile dienen dazu, moeglichst gleichmaessigen Druck auf die Gitarre auszuueben, wenn sie mit Klemmen festgespannt wird.
Ich haette gerne noch die ein oder andere grosse Klemme gehabt, um mehr Druck aufzubauen, aber auch so konnte ich das Top zum Grossteil wieder schliessen.
Jetzt muss ich schauen, wie das ganze morgen aussieht. Wenn alles gut geht, werde ich dann das Top strippen, die noch sichtbare Naht mit Leim + Saegespaene verschliessen und dann neu lackieren. Also, Spass macht das jetzt keinen mehr.
Ich frage mich ganz ehrlich, wie so was passieren kann. Wurde die Gitarre zu warm und hat sich deswegen verzogen? Aber warum haben die anderen Gitarren genau dieses Prozedere vollkommen unbeschadet ueberstanden? Die Decke muss eine enorme Spannung haben, denn wenn Ihr genau hinseht, koennt Ihr sehen, dass die auseinanderdriftende Decke sogar den einteiligen Boden angebrochen hat. Weiss nicht, was fuer ein Holz da verwendet wurde. Richtig gut "abgehangen" war das jedenfalls nicht.
Argh, ich koennte ...