Powerchords mit zwei Saiten "barré"

Ist es ok so zu spielen

  • Ja

    Stimmen: 13 61,9%
  • Nein

    Stimmen: 8 38,1%

  • Umfrageteilnehmer
    21
Kann man das so machen oder sollte ich mir das lieber abgewöhnen?
Hey, ich bin der erste, der mit "Nein" gestimmt hat. Das ist ja cool. :)

Im Grunde kann man beim Spielen eines Instruments viele Dinge ganz pragmatisch sehen und sich fragen: Welchen Grund gibt es, es auf diese oder eine andere Art zu machen. Der Grundton mit dem Zeigefinger ist ja soweit unstrittig. ;) Es geht also vor allem um die Frage, wie greift man Quinte und Oktave.

Es gibt Gründe, die Quinte sowohl mit dem Ringfinger als auch mit dem Mittelfinger(!) greifen zu können. Das macht den Kleinen Finger für andere Töne frei bzw. lassen sich auf diese Art weitere Spreizungen, von der Quinte zur Sexte und Septime auf der gleichen Saite oder zur None auf der nächst höheren Saite, leichter ausführen. Ausserdem braucht man manchmal die verminderte Quinte oder die große Septime im Wechsel zur reinen Quinte bzw. Oktave. Da scheint die Ausführung einfacher, wenn man Quinte und Oktave mit jeweils einem Finger greift anstatt mit einem Kleinfingerbarrè. Auf der anderen Seite ist mir kein konkreter grifftechnischer Vorteil bekannt, der nur mit deiner Art zu greifen zu bekommen wäre.

Ein Powerchord im ROCK und METAL Bereich gehört mit der Oktave gespielt. Ausnahmen gibts natürlich .... aber
Grund: Da es voller und einfach besser klingt.

Wer noch volleren Powerchord möchte macht es wie Petruci der auch noch gerne noch die Quinte als Oktave mit einsetzt.
Mit Oktave macht er doch schon. Allerdings mit einem kleinen Barrè des Kleinen Fingers.

Davon abgesehen, würde ich es nicht pauschal "voller und besser" nennen. Im Grunde geht es doch um den geschmackvollen Einsatz diverser Varianten. Manchmal ist bereits der Grundton genug, manchmal nimmt man die Quinte dazu, manchmal Quinte und Oktave und manchmal ist die Quinte der tiefste Ton, so dass man mit nach unten oktavierter Quinte, Grundton, Quinte und Oktave einen viertönigen Powerchord hat. Keine dieser Varianten ist "besser" als eine andere. Ein Pianist spielt in der linken Hand auch immer nur das, was ihm passend erscheint, und nicht alles was er erwischen kann. ;)
 
Matchen? Also ich bin bekennender Slayer, Forbidden, Testament, Metallica usw. Spieler ;) Und da matscht eigentlich gar nichts ;)
vielleicht kann meine gitarre oder der amp es nicht richtig. ich fühle mich mit 2 tönen wohler. bei ACDC hingegen nehme ich die oktave mit hinzu.
 
Wer NUR die PowerChords als Halbbarrés greift, sollte umlernen.
Mann sollte PowerChords sowohl mit Einzelfingern als auch mit Halbbarrés greifen können und beide mal so und mal so einsetzen.

Wer ausschließlich auf eine Form besteht, der neigt meiner Erfahrung nach dazu, bei vielen anderen Sachen auch immer nur den bequemsten Weg zu gehen.

Für solche Kombinationen zwischen Powerchords, Melodie und Bassläufen kann es manchmal nötig sein, den Powerchord mit einem Mini-Barré zu greifen, um die anderen Finger für die anderen Töne frei zu bekommen. Jedoch ist es empfehlenswert, diese Mini-Barrés nur dann einzusetzen, wenn es nötig ist. Da das Gitarrenspielen nicht nur aus Powerchords besteht, sollte man die Z-R-K-Griffweise bevorzugen.

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Man sollte alle Varianten mal gespielt haben. Die erste Variante (ZRK) ist der Standard-Griff. Bei der zweiten Variante (ZMM) rechne ich damit, dass sich die anderen Finger (R+K) weiter überstrecken müssen. Bei der (ZRR) und (ZKK) Variante sind im folgenden Solo noch zusätzliche Töne auf den Melodiesaiten möglich. Die Variante (ZRR) ist zudem ziemlich bequem zu greifen und kann auch eingesetzt werden, wenn man nur ein wenig Rhythmus schrummeln will, und dabei die Finger entspannen. Man wählt jedoch im Allgemeinen die Variante, welche für das Stück am geeignetsten ist. Langfristig gesehen sollte man also alle Varianten greifen können. Für das erste Lernen sollte jedoch auf alle Fälle die erste Variante mit ZRK genommen werden. Diese Griffkombination findet man auch in Barré-Akkorden wieder, nur dass der Zeigefinger dort nicht nur den Grundton übernimmt, sondern sich quer über alle 6 Saiten legt, und damit mehrere Töne drückt.

vgl.

Wikibooks: Powerchords beim Solo
 
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Warum gibt es hier ein richtig und falsch?
Naja, weil es aus spiel-technischer Sicht falsch ist. Powerchords sind Vereinfachungen von Barre-Griffen. So gesehen ist es eben falsch die Terz mit dem kleinen Finger zu greifen, weil die Terz mit dem Ringfinger gegriffen wird.
Jetzt kann natürlich jedeR es machen, wie er/sie will, dennoch ist es aus dem o.g. Grund falsch. Und Spiel/Grifftechnik ist ja auch auch nicht nur eine Art "Empfehlung", sondern hat sich entwickelt, weil es so oder so besser funktioniert.
Ähnlich, wie das tiefe G beim offenen G-Dur mit dem Daumen zu greifen. Kann auch jedeR machen, wer will, ist aber auch falsch :)
 
Ich finde den Ansatz als TRAINING von @mjchael ganz gut ....... weil hier alle Finger mit ins Spiel kommen. Und als Training richtig interessant zur Kräftigung aller Finger.

Für schnelles Riffing spielen die Metaller jedoch Zeigefinger, Ringfinger, kleiner Finger oder Zeigefinger und Ringfinger (2 Saiten Barre).
 
Das ist nicht NUR Training, sondern kommt auch bei anspruchsvollen Arrangements (also bei mehr Sachen als PowerChord-Geschrammel) zum Einsatz.

Z.B. Powerchords im Bass mit ein paar Funky Zwischenchords im Diskant.
 
Powerchords sind Vereinfachungen von Barre-Griffen.
Man greift halt die Töne oder Intervalle, die man spielen will. Gemeinsamkeiten mit Akkorden, die mehr Töne enthalten, lassen sich kaum vermeiden, aber diesen Umstand als Vereinfachung von etwas anderem zu betrachten, ist eine Sichtweise, die ich nicht teile.

So gesehen ist es eben falsch die Terz mit dem kleinen Finger zu greifen, weil die Terz mit dem Ringfinger gegriffen wird.
Welche Terz jetzt genau? Die nicht vorhandene vom Powerchord? ;)
 
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Jap, aber wir sind hier nicht im MuTh Forum, da war jetzt die schlichte Vollkadenz in Dur am naheliegensten (es ging ja um die Falsifizierung der Aussage, dass PCs kein Tongeschlecht haben, bzw. "erfunden" wurden, damit sie unabhängig von der Terz immer "gut klingen", das stimmt nunmal nicht).
Meines Wissens nach wurden die Powerchords "erfunden", weil sie bei starker Verzerrung sehr bassig klingen. Durch Fourier-Analyse wurde dann gezeigt, dass tatsächlich die halbe Frequenz des Grundtons entsteht:
https://en.wikipedia.org/wiki/Power_chord#Analysis

Das funktioniert aber nur, wenn ausreichend Verzerrung da ist. Clean gespielt klingen Powerchords eher nicht so gut ("leer"). Deshalb spielt man sie auf der Westerngitarre auch nur selten.

Mann sollte PowerChords sowohl mit Einzelfingern als auch mit Halbbarrés greifen können und beide mal so und mal so einsetzen.

...

Die Variante (ZRR) ist zudem ziemlich bequem zu greifen und kann auch eingesetzt werden, wenn man nur ein wenig Rhythmus schrummeln will, und dabei die Finger entspannen
Interessante Zusammenstellung, danke! :) Komischerweise tue ich mich mit der Variante (ZRR) ziemlich schwer. Da bekomme ich schnell Krämpfe in der linken Hand. Normale Barres a la (ZRK) hingegen fallen mir eher leicht.

Vermutlich habe die das Spiel mit gestrecktem Ringfinger früher auf der Westerngitarre nie wirklich geübt. Beim Umstieg auf E-Gitarre habe ich erst mal die gewohnten Techniken übernommen. An (ZRR) müssen sich die Muskeln und Sehnen erst mal dran gewöhnen.

Jetzt habe ich endlich einen Gitarrenlehrer. Und zurück zur Ausgangsfrage - er sagt mir, es ist gut mehrere Varianten zu können und die jeweils passende für das aktuelle Stück rauszusuchen.
 
Meines Wissens nach wurden die Powerchords "erfunden", weil sie bei starker Verzerrung sehr bassig klingen.
Es geht wohl eher darum, dass man keine Terz dabei hat. Quinten, Quarten und Oktaven klingen auch mit Verzerrung sehr satt. Eine temperiert gestimmte Terz kann da schon recht anstrengend sein, wobei kleine Terzen noch schlimmer sind als große. Spielt man mit einem verzerrten Sound eine Terz allein, kann man sie (ähnlich wie ein Streicher) rein intonieren. In diesem Fall hat sie den gleichen "satten" und "rein klingenden" Charakter wie Quinten und Quarten. Das funktioniert aber nicht, wenn sie in einem Akkord steckt oder wenn zu wenig Zeit bleibt. Besonders "bassig" klingende Powerchords werden eher vermieden, indem man z.B. einen Tubescreamer oder einen EQ zur Entschlackung des Bassbereichs einsetzt. Auch auf einer Western klingen Powerchords nach Powerchords und werden durchaus auch gespielt, insbesondere wenn es um Rocknummern geht, die "unplugged" dargeboten werden. Aber bei diesem Instrument sind andere Spielweisen normalerweise beliebter.

An (ZRR) müssen sich die Muskeln und Sehnen erst mal dran gewöhnen.
Würde ich nur machen, wenn es einen konkreten Grund dafür gibt. Ansonsten könnte man tausende Sachen üben, die man nie braucht. Was die Variante mit dem Kleinfinger-Barrè angeht, habe ich in letzter Zeit diversen versierten Gitarristen in Videos auf die Finger geschaut und einige gefunden, die manchmal so spielen. Aber eben nicht ausschließlich. Und wenn etwas anderes gefordert ist, machen sie es anders. Mit anderen Worten: Man kann, wenn man will, aber wenn man es nur auf diese Art kann, ist es nicht so gut.
 
Meines Wissens nach wurden die Powerchords "erfunden", weil sie bei starker Verzerrung sehr bassig klingen
Ohne jetzt einen Beweis dafür zu haben, würde ich mal behaupten, dass Powerchords noch vor den Dreiklängen, E-Gitarren und Verzerrern erfunden wurden.
 
Ohne jetzt einen Beweis dafür zu haben, würde ich mal behaupten, dass Powerchords noch vor den Dreiklängen, E-Gitarren und Verzerrern erfunden wurden.
Als ich ihn zum ersten Mal hörte (schon sehr lange her), bedauerte ich es, dass der Begriff "Powerchord" erfunden wurde. Aber nuja, lässt sich nicht mehr ändern. ;)

Lange bevor es E-Gitarren und Verzerrer gab, wurden Oktaven und Quinten als Begleitung in der linken Hand bei Tastenistrumenten eingesetzt. Man nannte sie allerdings nicht Powerchords, da es für einen Akkord drei verschiedene Töne braucht. Oktavierte zählen nicht mit.
 
Ohne jetzt einen Beweis dafür zu haben, würde ich mal behaupten, dass Powerchords noch vor den Dreiklängen, E-Gitarren und Verzerrern erfunden wurden.
Ja stimm, das ist schon klar. :redface: Dann haben wir gerade aneinander verbeigeredet, ich habe mich unklar ausgedrückt. Ich meinte natürlich "Powerchords auf der E-Gitarre".
 
Zur Frage des Threadstellers: Klar kannst du das so machen aber lerne auch die anderen Wege. Das macht es dir leichter wenn du Akkorde spielen musst bei denen der Kleine Finger anderweitig zutun hat.
Der Co-Gitarrist unserer Band greift für gewöhnlich auch so. Er sagte mal, dass käme bei ihm von der Konzertgitarre, kann ich aber nicht beurteilen.
 
Ohne jetzt einen Beweis dafür zu haben, würde ich mal behaupten, dass Powerchords noch vor den Dreiklängen, E-Gitarren und Verzerrern erfunden wurden.
Klavierspieler nutzen für eine einfache Begleitung von Liedern mit der linken Hand gerne den Quintgriff (Grundton 1 + Quinte 5) den Quartgriff (Umkehrung des Quintgriffs) oder den Qintoktav-Griff (1 + 5 + 8) der von einigen scherzhaft der "Affengriff" genannt wird, weil man auf den Tasten die Finger recht weit spreizen muss.
Die rechte Hand übernimmt dann die Akkorde und/oder die Melodie.

Wer die "PowerChords" erfunden hat, liegt im Dunkel der Geschichte. Die ersten notierten Stücke aus fast nur Quinten oder Quarten sind gregorianische Choräle aus dem 9. Jahrhundert. (Also irgendwas nach der Zeit als Karl der Große um 800 zum Kaiser gekrönt wurde)



Was wir heute umter PowerChords verstehen endstand in den sehr frühen 50er Jahren durch Bluesspieler. Vermutlich schon früher aber ab 1950 haben wir die ersten Aufnahmen wo gezeigt PowerChords eingesetzt wurden.
 
Klavierspieler nutzen für eine einfache Begleitung von Liedern mit der linken Hand gerne den Quintgriff (Grundton 1 + Quinte 5) den Quartgriff (Umkehrung des Quintgriffs) oder den Qintoktav-Griff (1 + 5 + 8) der von einigen scherzhaft der "Affengriff" genannt wird, weil man auf den Tasten die Finger recht weit spreizen muss.

Das ist in der Musikpädagogik auch ein wichtiger Punkt da es ja keine "3/4-Klaviere" und dgl. gibt, für kleine angehende Pianisten ist die Spannweite einer Oktave mit einer Hand abdecken zu können ein signifikanter Punkt zu dem sie "hinwachsen" müssen. Wollte bevor ich deinen Post gelesen hab eben auch schreiben, dass es viel Klaviermusik gibt, wo die linke Hand was ziemlich vergleichbares macht wie ein Gitarrist, der PCs hält bzw. durchschreddert.

Meine musikalischen Anfänge gingen über div. Blasinstrumente, am meisten Posaune, na 3x darfste raten, welche Intervalle ich idR. mit der Tuba gebildet habe ;)

"Erfunden" wurde mit dem PC in derlei Hinsicht gar nichts. Im tieferen Bereich eher reine Intervalle zu verwenden ist was ziemlich Gängiges. Je nach Genre stapelt man dann allerlei Weiteres drüber, speziell auf die E-Gitarre bezogen hat der PC halt den Vorteil, dass er mit viel Verzerrung und Gain schon alleine "Raumfüllend" ist. Also ich seh den Gitarren-PC am ehesten als eine Entwicklung geboren aus der Not heraus mit "fetten" Sound spielen zu wollen.
 
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Also ich seh den Gitarren-PC am ehesten als eine Entwicklung geboren aus der Not heraus mit "fetten" Sound spielen zu wollen.
Die "Not" liegt eher daran, dass bei verstärkten Gitarren die Obertöne besonders stark hervortreten.
Sind zu viele Töne (wo jeder seine eigenen Obertöne produziert) beteiligt, klingt es schräg. (Dissonant)
Bei Oktaven und Quinten merkt man den Effekt kaum. Bei anderen Intervallen schon häftiger, und kommen mehrere Intervalle zusammen hat man Matsch.

Also je mehr POWER, desto einfacher sollten die CHORDS sein.
 
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Ich denke, es ist bei der Ausgangsfragestellung dieses Threads (Startpost) nicht zwingend nötig, auch diesmal wieder allzu tief in die Musiktheorie einzusteigen. Dafür gibt es (auch für E-Gitarreros!) das entsprechende Subforum - ein Blick über den Tellerrand ist darüberhinaus immer empfehlenswert ;).

LG Lenny
 

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